Kajak mit Segel noch rollbar?

Ich habe mich gefragt, was die Sicherheitsexperten vom Kajaksegeln halten. Eine Rolle ist sicherlich nach einer Kenterung, zum Beispiel provoziert durch eine unvorhergesehene starke Böe, nicht möglich, oder doch? Bleibt also nur Aus- und Wiedereinstieg mit anschließendem Lenzen.

Rollen ... wohl kaum.

Ein gutes Kajaksegel schmeißt das Boot auch bei starken Böen nicht um. Man kann die Schot(en) fest belegen und zusätzlich paddeln.
Hat man ein Segel, welches das Boot krängt, muss man sich entscheiden: entweder segeln oder paddeln. Wählt man Segeln, so fährt man die Schot aus der Hand, dann kann man sie bei einer plötzlichen, starken Bö loslassen.

Wer sein Kajak segelt, sollte die flache Stütze perfekt beherrschen.

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
Vorsitzender NoFaBS,
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Zitat
Der olle Hansen
die flache Stütze perfekt beherrschen

... würde ich so interpretieren, dass das Boot mit Mast und Segel ohnehin nicht so schnell durchkentert und erstmal platt auf dem Wasser liegen bleibt – Zeit um was zu unternehmen (?!)

"mein Boot ist sicher, weil ich es bei jedem Wind aufrichten kann", hat einer in einem anderen Zusammenhang mal gesagt.

Faltboote werden andererseits schon sehr lange gesegelt. Die kleinen Segelflächen und die niedrigen Segeldruckpunkte lassen ja Sicherheitsreserven.

VG

Nein, das Boot würde durchkentern, wenn der Paddler das nicht verhindert, der der Gesamtschwerpunkt will nun mal zum Erdmittelpunkt.
Je nach Art der Segelbefestigung kann es dabei auch Bruch geben.

Die Paddelstütze hilft, wenn es doch mal etwas wackelt, z.B. beim Segelsetzen oder -bergen im Seegang. Wenn man nach dem Griff zum Paddel sofort stützt, liegt das Boot erstmal wieder ruhig. Manchmal braucht man doch beide Hände, um das Segel wieder an Deck zu verstauen, oder bei gutem Wind geht schon mal ein kleiner Ruck durchs Boot, wenn man das Segel setzt. Falls es dabei mal kippelt: kurz stützen und weitermachen.

Bei viel achterlichem Wind kann das Boot schlingern und anfangen zu surfen. Je nach Boot kann es dann kippelig werden. Auch hier hilft die flache Paddelstütze, die man blitzschnell in eine steuernde Paddelführung (wie der Canadier-Steuerschlag) führen kann.

Ich war viele Jahre im Seekajak mit PacificAction-Segel unterwegs. Absolut überzeugend!

Jetzt, im Faltboot, kann ich "richtig" segeln - da führe ich die Schot aus der Hand und kann cm-weise fieren oder dichtholen. Bei 75 cm Bootsbreite lege ich auch das Paddel aus der Hand.
Zur Sicherheit habe ich eine "Panikauslösung". Ein Zug am Seil und das Segel fällt herunter. Ob es dann an Deck landet oder teils im Wasser, ist egal, Hauptsache der Druck ist weg.
So niedrig ist der Segelschwerpunkt gar nicht ... Die Segelfläche ist ein guter Kompromiss aus Sportlichkeit und Sicherheit - gut zum Tourensegeln geeignet, aber mit ~5 m² doppelt so groß wie die für einen Seekajak-2er empfohlene Treibsegelgröße.

Mit vorzüglichem Ahoi
Der olle Hansen
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Ja aber ...
Ich habe das FE Segel schon gerollt. Ob´s im Ernstfall klappt weiss ich nicht, da nocht nicht eingetrteten. Da ist schon deutlich mehr Widerstand. Probiers einfach aus. Mir ist nur mal in einer stürmischen Gewitterboe an einem See ein Wantenhalter gebrochen, und der Mast runter gekommen. -> Ein Boot mit wild umherschlagendem Mast wollte ich nicht rollen. Also Aus- und Wiedereinstieg.
Das mit der Schot in der Hand ist beim Segelboot (vielleicht auch bei gemütlichen Faltbootseglern mit Schwert ) so, ja, aber nicht beim Paddelsegeln mit dem FE. Hier paddelt man gleichzeitig sonst kann man nicht die vollen Segelmöglichkeiten (kreuzen) und das Speedpotential beim Surfen nutzen. Also nix "blabla" mit Hand an der Schot.
Segeln vor dem Wind geht fein. Halbwinds und Kreuz sind bei böigem starkem Wind (Am kleinen See ist das Schlimmer als auf dem Meer) gewöhnungsbedürftig . Halsen eventuell mit absichtlicher Patenthalse. Man kann mit dem Paddel das Segel rumbringen oder eventuell Segel runter nehmen und neu setzen.Nicht nach Segellehrbuch aber ist halt was anderes.

Das Segel meiner Laser-Jolle konnte ich fast immer flach aufs Wasser legen und durch Gewichtsverlagerung übers Steckschwert in dieser Position halten. Nur unterschneiden der Segelfläche oder durchkentern war nicht sinnvoll, da es zu länge gedauert hätte die Jolle wieder aufzurichten.Nun hat ein Kajak keine Lenzklappen und kann sich leer segeln.
Während über mir das Segel und lose Gut flattert, muss ich lenzen und kann das Boot nicht stabilisieren. Seitenschwerter als Hebel fehlen meistens auch.
Bei 19 ° Celsius und mehr wäre die Tütelei mit dem losen Gut für mich nur ein Badespaß - mehr aber aus Gründen der Sicherheit nicht.

Mit dem Kajak würde ich aus Bequemlichkeit höchstens kaiten oder bei achterlichem Wind einen Sonnenschirm aufspannen.

Olaf

Geht....[www.youtube.com]