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Hobelempfehlung

geschrieben von David 
Hobelempfehlung
17. September 2013 20:29
Hallo,

ich möchte in der leider nahenden dunklen Jahreszeit ein Grönlandpaddel bauen. Dafür benötige ich noch einen oder zwei Hobel. Beim Stöbern im Netz findet man viele Informationen, aber ich hätte gerne mal ganz konkrete Empfehlungen. Gefunden habe ich bei der Suche im Forum einen Stanley Hobel. Axel hat, glaube ich, für sein Paddel einen Record no. 2 und einen Moppel (von Kunz) eingesetzt. Was könnt ihr empfehlen ohne gleich in die oberste Liga aufzusteigen, da es ja doch sehr erhebliche Preisunterschiede gibt.

Danke
David
Anonymer Teilnehmer
Re: Hobelempfehlung
18. September 2013 08:01
Hi David, mit den Hobeln von KUNZ habe ich gute Erfahrungen gemacht, sehr empfehlenswert.
Einen "Moppel" habe ich noch nicht probiert, für ein Paddel aber doch recht klein... Zu Anfang vielleicht einen normalen Putzhobel, der was weg schafft und einen Schinder (Spokeshave), da man je nach Faserrichtung auch mal ziehend arbeiten kann.
Ein Stein zum schärfen gehört dazu. Schärfen ist glaube ich so eine Kunst für sich confused smiley... Mit geschärftem und gut eingestellten Eisen kommt Spass in die Sache....
Ach ja, und das Fixieren des Holzbretts: Habe mit zwei Leisten, nebeneinander auf den Arbeitstisch geschraubt mit einem langen Keil zum festklopfen genug halt bekommen.

Hier ist zu sehen wie Joe O´Blenis mit einem sehr großen Schinder an einem Paddel hobelt. Wie er das Paddel fixiert (auf einem stabilen Holm in Arbeitshöhe) ist auch interessant, so kommt er leicht von beiden Seiten neben hin und er muss nicht drehen:
http://www.youtube.com/watch?v=y4cf9Wx9mVI
Re: Hobelempfehlung
18. September 2013 09:34
Moin,

ich arbeite gerne mit nem Hirnholzhobel:

[www.google.de]

EIne Rauhbank habe ich für das Begradigen genutzt. Den Moppel muss man ausprobieren und mögen. Ich habe damit schon einigen am Paddel gemacht.

Viel Spass beim Hobeln
Re: Hobelempfehlung
18. September 2013 11:57
Ich kenne zwei Paddler die für's GP einfach einen Elektrohobel benutzen, wobei der zumindest zum Teil meisterlich geführt wird.

Selber habe ich 'ne Bandsäge, einen Stanley Blockhobel 110 - G12 116 ( "Handbuch" Schärfen, Einstellen, Holzbearbeitung) und einen Bandschleifer verwendet. Bin soweit zufrieden, auch wenn ich den Hobel noch mehr hätte nutzen sollen ... das nächste wird schlanker.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Hobelempfehlung
18. September 2013 20:00
Moin,

bei einem Elektrohobel sollte man zumindest vorsichtig sein. Ich hatte mal einen geliehen bekommen und spontan ein Paddel gebaut. Das ging so flott von der Hand, dass der Schaft viel zu dünn wurde vor lauter begeistertem Hobeln.

Aber fürs Grobe sicher prima!

Frohes Schaffen
Re: Hobelempfehlung
18. September 2013 21:33
... ein Paddel habe ich noch nicht gebaut aber viele Dinge aus Holz.
Alles, was eigentlich gehobelt werden müsste, mache ich mit Winkelschleifer mit einstellbarer Drehzahl.
Dazu einen 110er Schleifteller mit Klett und passende Schleifpads.
Fürs Grobe eine 80er Körnung und dann nach Bedarf immer feiner werdend.

Die Variante mit dem Winkelschleifer habe ich vor Jahren mal aus der Not heraus probiert und danach nie wieder einen Hobel
in der Hand gehabt....
Re: Hobelempfehlung
18. September 2013 22:01
Hab für mein Kajakprojekt auch 3 kleine Hobel von Kunz bestellt, bin zufrieden.
Sind die nummern: 101,102,110. So hat man gute abstufungen, aber für ein Paddel sollte
der 110er und evtl ein Putz oder Doppelhobel reichen.
Ansonsten arbeite ich auch sehr gerne mit einem Schabhobel, auch kantenschinder genannt.
Damit lassen sich geschwungene Formen sehr schön ausarbeiten.
Re: Hobelempfehlung
19. September 2013 08:41
Eine Frage:
Wer nennt denn einen Hobel Schinder?
Ich kenne keinen Tischler und keinen Zimmermann der das macht.
Es kann natürlich sein, daß in Niedersachsen die Uhren anders ticken als im Rest der Republik....

Viele Grüße
Lutz
Anonymer Teilnehmer
Re: Hobelempfehlung
19. September 2013 09:09
Lutz schrieb:
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> Eine Frage:
> Wer nennt denn einen Hobel Schinder?
> Ich kenne keinen Tischler und keinen Zimmermann der das macht.
> Es kann natürlich sein, daß in Niedersachsen die Uhren anders ticken als im Rest der Republik....

Hi Lutz,
Ja man kann zu einem Schinder auch "Schweifhobel" sagen, da kenne ich aber keinen der das sagt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schweifhobel

Bei modernen Tischlern ist heute ein Handhobel im Berufsalltag auch eher wenig im Gebrauch.
Und überhaupt, was viel wichtiger ist: Eigentlich muss es "Schreiner" heißen! Mann, Lutz, kann ja wohl nicht wahr sein...winking smiley
Schon mal selbst ein bisschen mit einem Hobel gearbeitet?smiling bouncing smiley

Yossarian schrieb:
-------------------------------------------------------

> Die Variante mit dem Winkelschleifer habe ich vor Jahren mal aus der Not heraus probiert und danach nie wieder einen Hobel in der Hand gehabt....

Uh..sad smiley Habe ich auch versucht, ist mir auf Dauer viel zu laut und zu staubig.
Die ganze Werkstatt saugen und wischen (wenn man dann das Paddel lacken will)
mich mit Mickymäusen und Maske ausstatten um zu arbeiten, wäre für mich kein Genuss.
Re: Hobelempfehlung
19. September 2013 10:53
Fürs Grobe habe ich einen alten Hobel aus Holz genommen, den sich mein Vater als Kind für den Bau einer Voliere im Kaufhaus gekauft hat. Den habe ich mir von einem Tischler schärfen und einstellen lassen. Für den Rest habe ich einen günstigen Feinhobel aus dem Baumarkt (etwa 17,00 Euro inkl. Klingen) benutzt. Das Einstellen ist etwas fummelig, aber wenn er richtig eingestellt ist, ist es die reine Freude, damit zu arbeiten, macht sehr schöne lange und feine Korkenzieherlocken. Ich werde die Hobel mal fotografieren, wenn mein neues GP am Wochenende fertiggestellt wird. Ich bin momentan mit Schleifen beschäftigt. Es wird ungefähr so wie dieses von Chiemsee Kajak aussehen. Kern besteht bei mir ebenfalls aus heller Rotzeder, Mahagoni habe ich ersetzt durch schokoladenbraune Rotzeder, und die helle Kante besteht bei mir aus Eiche. Meines ist jedoch ungeschultert mit dem leicht bauchigen Blatt eines Gearlab GP, um etwa auf die gleiche Blattfläche eines geschulterten GP zu kommen.
Re: Hobelempfehlung
19. September 2013 10:57
Tischler oder Schreiner benutzen teilweise regional unterschiedlich genannte Arten von Hobelwerkzeugen
Bei "Feine Werkzeuge" wie auch bei "Mehr als Werkzeug" und "Schreinerhandel.de" findet jeder das Werkzeug seiner Wahl.

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Hobelempfehlung
19. September 2013 22:33
""Die Variante mit dem Winkelschleifer habe ich vor Jahren mal aus der Not heraus probiert und danach nie wieder einen Hobel in der Hand gehabt....
Habe ich auch versucht, ist mir auf Dauer viel zu laut und zu staubig.""

Da hast Du ganz sicher Recht!!
Ich arbeite ja immer draußen und da muss man sich nur in Windrichtung stellen, um das Staubproblem mit dem Winkelschleifer zu lösen.
Und OhrenPröppel habe ich beim Arbeiten eh immer drin.

Trotzdem ist der Hobel einfach das klassische Werkzeug, um Holz in Form zu bringen!
Re: Hobelempfehlung
19. September 2013 22:53
... übrigens, den "Schinder" kenne ich als Zugmesser. Das ist eigentlich kein klassischer Hobel, sondern eine lange Klinge, die an beiden Seiten einen Griff zum Ziehen hat, während du mit einem Hobel ja meistens vom Körper weg schiebst...

Zum Paddelbauen halte ich einen Schinder aber denkbar ungeeignet, es sei denn, du fängst mit einem Baumstamm an....
Re: Hobelempfehlung
20. September 2013 00:31
Nimm den Kunz-Schabhobel mit dem verstellbaren Hobelmaul.
Beim verstellen des Hobelmauls verändert man zwangsläufig auch die Spanabnahme. Du hast bei dem also eine Feineinstellung.
Allerdings muß man schon sagen, daß Schabhobel nichts für Anfänger sind. Sie sind schwierig einzustellen und an die Führung muß man sich auch erst gewöhnen. Die Kunz sind höchstens mittelmäßige Werkzeuge und rattern gerne über das Holz. Das liegt am dünnen Eisen.
Die kleinen, aber relativ breiten Eisen richtig scharf zu bekommen ist auch so eine Sache. Viel Glück.
Wenn man den Bogen erst mal raus hat, sind Schabhobel wirklich gute Werkzeuge.
Re: Hobelempfehlung
20. September 2013 01:11
Ich benutzte einen "Block Plane" (es muss ja Einhaendig gehen) und einen "Spokeshave"

Blockplane

Spokeshave
Anonymer Teilnehmer
Re: Hobelempfehlung
20. September 2013 07:03
Yossarian schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... übrigens, den "Schinder" kenne ich als
> Zugmesser....
> Zum Paddelbauen halte ich einen Schinder aber denkbar ungeeignet, es sei denn, du fängst mit einem Baumstamm an...

Nein, stimmt nicht. Zugmesser UND Schinder sind zum Paddelbau, übrigens ähnlich wie im Bogenbau sehr gut geeignet.
Ein Schinder (oder Schweifhobel, engl. "Spookshave") hat einen Körper mit eingesetzter, einstellbarer Klinge,
ein Zugmesser ist etwas Anderes...

Man kann auch mit einem Zugmesser erstaunlich schnell und genau arbeiten. Es braucht nur mehr Übung und einfach etwas "Taktik", um nicht in die falsche Richtung tief in die Fasern zu schneiden.
Mit der Arbeitsweise (ziehen statt stoßen) ist ein Schinder mit dem Zugmesser verwandt, das stimmt.
Manchmal findet man auf dem Speicher oder auf dem Flohmarkt Werkzeug, das qualitativ sehr gut ist, nur richtig geschärft und eingestellt muss es werden.
Re: Hobelempfehlung
20. September 2013 18:02
Hier wie versprochen ein Bild meiner bescheidenen Werkstattausstattung mit meinem gerade fertig gestellten ungeschulterten GP. Lackieren und Polieren fehlt noch.

-> [www.p2u.de]
Re: Hobelempfehlung
20. September 2013 18:21
Ich habe diverse schabhobel, ähnlich dem Kunz.
Gerade sohle, konvexe sohle und konkave sohle.
Wenn er über das Holz rattert liegt es vermutlich eher daran: Zu viel eisen draussen oder messer stumpf.
Ich für meinen teil will behaupten das ich damit schon gut umgehen kann und habe keinerlei probleme.
Messer schärfen ist auch nicht das Thema, man sollte schon das grundprinzip vom schärfvorgang
verstanden haben, dann klappt´s auch.
Und ungeeignet für den Paddelbau ist ein Schabhobel ganz sicher nicht, und ich meine nicht das
Zimmermannsteil (die grosse klinge mit 2 grossen griffen).
Alleine schon um rundungen anzuarbeiten eigent er sich auf jeden fall.

Aber jeder hat seine eigene methode um sich die form zu erarbeiten winking smiley
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