Wie es ausschaut, hat Ernst Christiansen aus Altersgründen die Produktion des Coastfighter eingestellt, der nunmehr von Willy Neumann gebaut und verkauft wird. Damit ist jetzt eine weitere Aera des dänischen Kajakbaus zu Ende gegangen.
Die sehr informative Seite zur Coastserie, auch deren Entwicklung und Geschichte, ist leider nicht mehr im Netz. Folgend zum Coastfighter noch ein älterer schwedischer
LinkWie Willy Neumann mir auf der diesjährigen BOOT in Düsseldorf erzählte, baut er ab 2013 den Coastfighter nicht wie vordem Ernst aus drei, sondern aus zwei Schalen /Ober- und Unterschale, was die etwas spezielle Naht im Unterschiff vermeidet.
Der Original-CoastFighter, wie ich ihn habe, ist meiner Ansicht nach ein weiterentwickelter, "gereifter" Escape. Der Escape ist quasi das Sportmodell mit einer etwas größeren Luke, hat eine geringere Anfangsstabilität als der Coastfighter, ist in der 10 kg-Version auch etwas beschleunigungsfreudiger als der 15,4 kg CoastFighter und an Land leichter zu handhaben. "Auf Strecke" scheinen sie mir vom Geschwindigkeitspotential her bislang aber eigentlich gleichwertig, wobei ich den von mir länger gepaddelten CoastFighter vom Fahrverhalten insbesondere bei Wind und Wellen immer als sehr gutmütig und sicher empfunden habe. Der Escape ist für meinen Geschmack aber ebenfalls unproblematisch und ein sehr gutes Boot. Der deutlichste Unterschied zum Escape ist m.E., dass der CoastFighter wohl wegen der zusätzlichen Finne bei Wind und Wellen von achtern stärker zum Querstellen neigt, so dass man sich da schon etwas konzentrieren muss. Ansonsten läuft der CoastFighter wie auf Schienen stoisch geradeaus, wohingegen der Escape für ein Boot dieser Klasse extrem wendig ist und auch sehr gut um enge Ecken geht. Der CoastFighter ist da deutlich beharrlicher, auch absolut nicht seitenwindempfindlich. Beim Ommerkanomarathon letztes Jahr erinner ich eine windige Passage im Escape, bei der ich mir fast wie in einem Segelboot vorkam. Normalerweise lasse ich wegen des guten Geradeauslaufs bei beiden Booten bei ruhigen Verhältnissen das T-Steuer frei zwischen den Zehen pendeln.
Beide Boote neigen zum Durchbohren kurzer, höherer Wellen - Heckwellen von Motorbooten oder Schiffen bzw. bis ca. Windstärke 5 und ca. 40 cm Wellenhöhe auf dem heimischen See getestet und kein Problem - und laufen dabei selbst ohne Spritzdecke und mit offener Rennluke absolut trocken - sind dabei aber deutlich schneller als traditionelle Seekajaks, die ja jede Welle rauf und runter abreiten. Mehr oder weniger gelungene, bekannte Kopien der Boote werden heute in aller Herren Länder - insbesondere Süd- und Ost- wie Südost-Europa - produziert.
Escape wie die CoastSerie wurden von
Björn Johansen designed, der damit ein bedeutendes Stück Kajakgeschichte geschrieben hat. Bekannte Kopien der Boote werden heute in aller Herren Länder - insbesondere Süd- und Ost- wie Südost-Europa - produziert.
Genug der Werbung für die Dänen...
Folgend noch der PN nachgefragte Link zu den Stabilitätsklassen der
DänenWackelpeter