Seekajak Designs - Erklärung gesucht

Ich lese hier schon ziemlich lange mit und habe mir dadurch einiges Wissen aneignen können, echt super das Forum hier. Hat sich bei mir in der Praxis schon öfter bewährt was ich hier erfahren habe. Dafür mal vielen Dank an alle die hier schreiben!!!

Nach dem ich 2 Jahre einen gebrauchten Seayak gepaddelt habe möchte ich jetzt was richtig geiles aus Glas oder Carbon.
Da mir Design und Lackierung extrem wichtig sind (Berufskrankheit) habe ich mich in den Wind von Tahe Marine verliebt. Bin mir zwar noch nicht sicher welchen, aber ich dachte das wäre das richtige für mich.
Mein Händler und 2 meiner Kollegen meinen aber wenn schon Tahe dann den Reval, der sei für mich besser.

Was ist denn an einem Reval so viel besser? Ab wie viel Seegang kommt ein Wind Solo oder 535 ans Limit? Beide Konzepte sind doch vollwertige Seekajaks?
Könnte mir jemand das erklären wo die Unterschiede der Designphilosophien liegen?
Und was ist dann mit Designs wie einem Epic 18 oder Rockpool Taran. Auch das sollen ja vollwertige Seekajaks sein?

Was an einem Reval besser oder schlechter sein soll, kann ich dir nicht sagen.

Die verschiedenen Designs induzieren aber logischerweise unterschiedliches Fahrverhalten. Sei es Geradeauslauf vs Wendigkeit, Lastenesel vs. Surfmobil/Rockhopper, Speedmaschine vs. Tagestourer, usw. Somit musst du für dich wissen, was du haben willst und/oder ausprobieren. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch hier nicht.

In wieweit ein Kajak ein Seekajak ist lässt sich eh streiten bis der Arzt kommt, da es dafür glaube ich keine feste Definition gibt und die "Seetauglichkeit" nicht nur vom Boot, sondern auch von der bedienenden Mannschaft abhängt.

Also: unendliche Weiten...

VG Tobi

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[gritstoneseakayaking.blogspot.com]

"... echt super das Forum hier."

Schön, dass hin und wieder mal so eine positive Rückmeldung kommt!

Größe? Gewicht? Wenn Du an Design interessiert bist, könnte dir dieses Boot gefallen? Ist bislang nur eine Rohform.

Gruß, Arnim

Ich bin 1,80 und habe 75 kg, ziemlich gut durchtrainiert.
Ich bin hauptsächlich in McPomm und Berlin Umgebung unterwegs, aber auch mind. 3 Wochen im Jahr Ostsee.
Und da frage ich mich ob ein Tahe Wind bis Windstärke 4/5 nicht genauso gut geht wie ein Reval? Bei schlechterem Wetter bleibe ich sowieso lieber an Land, bei Sturm machts mir keinen Spaß.

Irgendwie kann ich mich mit der Bananenform einfach nicht richtig anfreunden...

Mathias_M schrieb:
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> Mein Händler und 2 meiner Kollegen meinen aber wenn schon Tahe dann den Reval, der sei für mich besser.
> Könnte mir jemand das erklären wo die Unterschiede der Designphilosophien liegen?
> Und was ist dann mit Designs wie einem Epic 18 oder Rockpool Taran. Auch das sollen ja vollwertige Seekajaks sein?

Hallo Mathias,

Herzlich Willkommen im Forum.

Ich kenne beide Boote nicht, finde aber solche Fragestellungen immer wieder spannend.
Den Unterschied zwischen Bootsform und "Verwendung" von Wind und Reval beschreibt Tahe Marine eigentlich schon recht deutlich auf seiner Webseite

"Reval is a boat of choice for those wanting a true allround sea kayak design with the performance to handle any conditions. The hull with rocker and upswept bow provide a dry and smooth ride over waves ..."

"Our Wind series is designed for speed. They are the fastest sea touring kayaks in the Tahe Marine line. Winds are an excellent choice for marathons, exercise trips and longer expeditions. The shallow V hull ensures fast acceleration, speed, and a nice balance between maneuverability and tracking ..."

Ohne weitere Informationen zu den Booten zu haben, wage ich zu behaupten, dass ein Wind bei gleicher Bootslänge wie bei einem Reval über eine längere Wasserlinie verfügt und damit ein "potentiell" schnelleres Boot ist.
Durch den offensichtlich größeren Kielsprung des Reval gegenüber dem Wind "sollte" der Reval besser zu manövrieren sein. Der Wind wiederum zeigt sicher einen besseren Geradeauslauf.

Hier stoßen zwei "Geschmackswelten" aufeinander. Welche Schwerpunkte Du setzt kannst Du nur selber definieren.

Epic 18 oder Rockpool Taran sind da als "Schnellboote" zum einen durch die größere Länge und das größere Volumen im Bug noch extremer. Die Charakteristika dieser Boote wurden vor kurzem in Toms Beitrag zum Thread "Altes Thema und neue Argumente: Skeg vs. Steuer" beschrieben.

Allerdings, wie schon angedeutet, reine Laientheorie, aber mindestens so aussagekräftig wie die Allgemeinplätze des Händlers und deiner Kollegen. Ersetzt natürlich nicht Erfahrungsberichte aus erster Hand und eigenes Probepaddeln. Insofern ist mein Beitrag nur als stichwortgebende "Einstimmung" zu werten.

Gruß
Jens

edit: Auf der Webseite von Kayarchy werden unter den Stichworten "The sea kayak" und "Five styles of true sea kayak" unterschiedliche Designtypen beschrieben.

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012

Welches Boot zu dir passt, das kann nur dein Hintern feststellen, kein anderer. Und wie viel Seegang ein Boot verträgt, das ist vom Insassen abhängig, nicht so sehr vom Boot. Da gibt es einfach auch unterschiedliche Paddlertypen mit unterscheidlichen Vorlieben, die mit verschiedenen Booten besser klar kommen.

Vergleichend kann ich die beiden genannten Boote nicht beurteilen, weil ich im Wind nie gesessen habe, aber der Reval ist schon ein tolles Seekajak.

Hallo Mathias,

ich bin mit dem Wind 535 einige male bei Wind + Welle auf der Ostsee gewesen. Ob du damit klar kommst kann ich dir nicht beantworten, aber ich kann soviel sagen: Das Boot hat kaum Kielsprung, ist daher eher ein Geradeausläufer und hat ein hohes Geschwindigkeitspotential (für ein Seekajak) Das Smart-Tracksteuer ist recht effektiv und funktioniert auch im Surf noch ganz gut.
Es läßt sich leicht rollen! Meine Rolle ist ziemlich lausig, aber mit dem Boot bin ich zumindest beim Üben immer hochgekommen.
Ich persönlich fand den Sitz auf längeren Strecken nicht so bequem, aber mit einem Gel-Sitzkissen war es O.K.

Schöne Grüße

Michael

Ein Tip: Kauf Dir keinen Kompromiss!

Im Alltagsleben und im Beruf muss man oft genug Kompromisse eingehen, ein Hobby ist ganau dafür da, dies genau nicht zu tun!

Wenn Dir derzeit danach ist, eher binnen und eher schnell und geradeaus zu fahren, solltest genau ein Boot dafür wählen. Da ist der Tahe Wind gar nicht mal so eine schlechte Wahl. ..und wenn genau diese Bootsform Dir gefällt, dann solltest Du Dich nicht von anderen in die Irre leiten lassen, die mit ihren Hintern den Bootskontakt halten und mit ihren Augen sehen.

Wenn Dir nach einer gewissen Zeit unbedingt danach ist, "manöveriger", also mehr mit, als gegen das Wasser zu fahren (oft kehrt in reiferen Jahren der Spieltrieb zurück), dann werden Dir von selbst ganz andere Boote den Kopf verdrehen - und wenn Du Dir dann genau dafür den Gegenentwurf zu Deinem ersten zulegst, hast Du schon mal ganz nett was im Portefolio, um dass Dich diejenigen beneiden, die auf die eine verheißungsvolle "eierlegende Wollmilchsau" setzten.

Will sagen, warum sollst Du Dir jetzt ein Boot für Anwendungen zulegen, die in Deiner jetzigen Paddelperspektive gar nicht stattfinden?

Der Romany z.B. (den erwähne ich, weil er in Deinen Augen sicher eine idealisierte Banane darstellt), ist definitiv ein Super Boot mit vielen begeisterten Eignern, aber in MeckPomms Kleinseenplatte oder im Berliner Umland - sicherlich ein Fehlkauf - der Dich nicht mal mit seiner Optik trösten würde.

Viel Spaß beim Probefahren!

Nessi

Hallo Mathias M,
du hast deine Frage eigentlich schon selber beantwortet.
Du magst keine "Bananenform" und willst nicht bei stürmischen Verhältnissen auf dem Meer paddeln, d.h. du brauchst keinen Reval.

Alles andere ist schon gesagt.

Viele Grüße
Jörg

Hey Arnim,
schönes Boot.

Gruß
Jörg

Yep, sehr schickes Teil und auf der Schrägaufnahme wohl in perfekter Wasserlage
Wie sind denn die Maße der Schönen?

VG
W.

553 x 52 cm. Die Stabilität sollte der eines Tourkajaks entsprechen, das Geschwindigkeitspotenzial auch. Das Gesamtvolumen liegt bei 336 Liter. Ich habe an ein Boot für leichtere bis mittlere KajakerInnen gedacht, auch aufgrund der Tatsache, dass die meisten schnellen Seekajaks für kleinere Fahrer viel zu großvolumig ausfallen. Die Tatsache, dass eine Rohform vorhanden ist, deutet an, dass eine kleine Serie geplant ist. Wer mehr wissen will, sollte mir eine PN schreiben, dann kann ich eine Konstruktionszeichnung und andere Details schicken (an die Mods: ich verdiene daran nichts!).

Gruß, Arnim