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Fragen zum Bootskauf - 19 Kajaks im Kurztest

geschrieben von Merlin 
Fragen zum Bootskauf - 19 Kajaks im Kurztest
09. Juli 2018 13:00
Nur der guten Ordnung halber:

Wenn man als Anfänger keine Ahnung hat, nach was man sucht, dann fallen die persönlichen Eindrücke meist recht subjektiv aus. So kann es sein, dass sie dem geneigten Profi manchmal etwas fatal erscheinen. Aber so ist es halt. Deshalb empfehle ich dem Leser, diese Testberichte nicht als objektive Aussagen zu werten. Es sind rein subjektiv empfundene Eindrücke eines Anfängers, der sich durch den Dschungel der Möglichkeiten getestet hat.

Hier die von mir getesteten Boote:

Prijon Seayak 520 HV und Prijon Kodiak
Prijon Touryak 500 HV und Prijon Skegyak
Prijon Enduro 450
Prijon Marlin HTP
P&H Capella 160
Current Designs Squall GT und Lettmann Biskaya HV
P&H Scorpio MV in CoreLiteX
Lettmann Skinner und Lettmann Biskaya MV
Skim Differ MK2
P&H Cetus MV (Teil 1) und Rockpool Alaw
P&H Vetus MV (Teil 2)
Valley Nordkapp RM (der aus PE)
Zegul Arrow Bara (Teil 1)
Zegul Arrow Bara (Teil 2)
Skim Differ MK2
Aquarius Sea Lion LV (Teil 1)
Aquarius Sea Lion LV (Teil 2)
Point 65 N Mercury GTX

Hier die Eindrücke von anderen Paddlern:

Vergleich Valley Nordkapp LV mit Lettmann Biskaya MV




Und hier mein Anfangspost, als ich mich im Forum als neues Mitglied vorstellte und noch nicht ahnte, welche Ausmaße dieser Thread mal bekommen sollte. Aber es entwickelte sich einfach so...

Ich grüße euch aus dem momentan heißen Schwarzwald und bedanke mich für die Aufnahme ins Forum.

Ich bin 64 (1,81m und 96 kg) und habe in meiner Jugend die Kieler Förde mit dem Schlauch-Kajak unsicher gemacht. Da haben wir es (mein Bruder und ich) in den Wellen richtig krachen lassen und daran erinnere ich mich jetzt immer noch sehr gerne (klar, kein Seekajak). Ich würde sagen, Wasser ist mein Ding, ich tauche auch und suche jetzt im Alter eine gute körperliche Betätigung. Der Bodensee ist 50 min. weg von mir und ich habe mir am Wochenende einige Shops und Vereine angesehen - es ist wirklich schön da. Ich habe mir auch ein Boot ausgeliehen und bin einige Stunden auf dem Überlinger See rum gepaddelt und ja, es geht noch und macht jede Menge Spaß.

Jetzt kreisen meine Gedanken um einen Bootskauf (eilt nicht und ich werde genug testen) und klar, es soll die Eierlegende Wollmichsau sein. Schnittig, spurstabil, wendig und kippstabil, leicht (mir klar, dass das nicht geht, aber ich dachte, ich schreib's mal auf). Zunächst denke ich, werde ich den Bodensee erkunden, aber auch Flüsse wie Donau, Elbe, Altmühl, Lahn und vielleicht auch die kleineren Altrheinarme stehen auf meiner gedanklichen Liste - Küste mit inbegriffen. Ich würde mich als neugierigen Menschen bezeichnen und wenn mich etwas interessiert, dann will ich da auch rein - heißt: mit einem eleganten GFK Boot krieg ich kopfmässig jetzt schon die Krise, weil Kratzer und so.

Schon aus diesem Grund hab ich mir mal die Prijon-Boote angesehen und trocken probegesessen (Tests kommen noch). Das Wilderness Tempest 170 hab ich auch trocken probiert, da krieg ich wegen des engen Sitzes jetzt schon Stress - sehr schade. Klar, dass dies alles noch Hirnflöhe sind, ich muss mit den Dingern erst mal ins Wasser und das ist unten am Bodensee auch kein Problem. Aber mir ist langweilig und ich dachte, ich frag euch mal, auf welche Boote ihr kommen würdet bei meinem zugegebenermassen sehr weiten Anwendungsfeld.

Ich denke da an so etwas wie das Seayak 520 HV - das scheint mir robust genug zu sein, um es auch mal über ne Kiesbank drüber zu ziehen. Und sitzen tu ich darin astrein. Da gerade ein Skegyak daneben stand bin ich da auch mal rein - und auch echt angenehm. Vor den Lettmanns hab ich nur "Mund weit offen" davor gestanden ob der Schönheit, aber ich kenne mich, die würden bei mir echt leiden - und danach ich auch.

Von den Touren her werde ich recht oft mit Zelt und Gepäck unterwegs sein, also ist Stauraum wichtig. Ich bin sehr oft im Hochgebirge mit Zelt und Geraffel unterwegs gewesen, daher kenne ich mich damit aus und hab auch alles.

Wenn ihr das lest (und nicht angenervt seid), würden euch da noch Boote einfallen, auf die ich wegen meiner fehlenden Marktkenntnis und Erfahrung gar nicht komme? Auf jeden Fall freue ich mich über Anregungen und Tipps aus eurer breiten Erfahrung (ich lese schon ne Weile mit) und sage jetzt schon mal vielen Dank!
Re: Fragen zum Bootskauf
10. Juli 2018 12:48
Hallo Merlin, herzlich willkommen.

diese Frage taucht ab und an mal auf, erst unlängs hatten wir darüber geschrieben,
link zum Thema
Vielleicht hilft Dir das schon etwas weiter.
Bei dem was Du schreibst würde ich Dir tatsächlich einen Seayak 520 empfehlen, das ist ein sehr robustes und einigermassen schnelles Boot was auch sehr gut zu fahren ist.
Am besten erst mal den Gebrauchtmarkt besuchen.
Damit kannst Du dann viel Spass haben und dabei lernen was du eventuell anders haben willst und mit der gemachten Erfahrung kommst Du deinem Boot immer näher. Bei mir werden die immer kleiner :-)
Aber den Seayak fahre ich immer noch gerne wenn ich viel Platz brauche oder das Gelände ums Wasser sehr grob ist.

Gruß
Thomas
Re: Fragen zum Bootskauf
10. Juli 2018 16:12
In Freiburg/Brsg. gibt es doch einen Händler, Dr. google kennt den.
Ich empfehle dir grundsätzlich, einige Boote vorher zu testen. Seayak bin ich auch mal gefhren und habe u.a. ein Prijon Millenium: die Sitzanlagen und Schenkelstützen von Prijon sind die schlechtesten, die ich kenne. Das HTP das beste, was es im PE Bereich gibt. Und: eierlegende Wollmilchsäue gibt es nicht. Und: vergiß nicht die nordbadischen und elsässer Paddelgebiete zu erkunden.
Re: Fragen zum Bootskauf
10. Juli 2018 22:11
Ganz herzlichen Dank schon mal für eure Anregungen.

Am Freitag geht´s an den Bodensee... Touryak und Seayak testen... jeweils 1/2 Tag. Und dann sehen wir weiter. Hab einen Club im Auge, der mir gut gefällt und da kann ich alles rauf und runter testen. Und im Frühjahr schauen wir weiter - und falls wer noch was weiß... sehr gerne.
Re: Fragen zum Bootskauf
11. Juli 2018 18:39
Hallo Merlin ,
seit einem Jahr fahre ich den Prijon Marlin Prilite HV , ich bin sehr zufrieden , er ist in Wellen stabil ,
flott und auch noch recht wendig ,ausserdem lässt er sich gut auf der Kante fahren.
Der Sitz ist sehr bequem, bin letztens den Wesermarathon mitgefahren , auch da war mein Gesäss
noch gut in Schuss .
So viel ich weiß gibt es ihn auch in PE , er ist halt schneller wie Touryak und Seayak.
Das Preisleistungsverhältnis ist OK.
Fahre ihn mal.
Glückauf von der schönen blauen Ruhr
Uli.
Re: Fragen zum Bootskauf
11. Juli 2018 22:01
Hallo Merlin,
dein Einsatzprofil ist mir sehr vertraut, zu 90% identisch mit meinem.
Der Prion Marlin in HTP wird leider seit Jahren nicht mehr hergestellt, Prion hatte vor Jahren ihre Produktpalette der Seekajaks etwas besser aufeinander abgestimmt.
Ich, (190cm x105kg) fahre den HTP Marlin seit einigen Jahren (Binnenseen und Küstenreviere mit Zelt ect) und bin glücklich mit ihm. Das Steuer benötige ich fast nie, aber bei starkem kabbeligen Wasser, viel Seitenwind oder beim fotographieren ist es im Einsatz.
Falls du über einen gebrauchten HTP Marlin stolperst, bitte erst zur Probe paddeln, denn nicht jeder fühlt sich mit der etwas geringeren Anfangskippstabilität wohl.
Der 520 Seayak hat 10l mehr Volumen und hat für mein Empfinden eine etwas höhere Anfangskippstabilität.
Falls du einen 520 Kodiak probepaddeln kannst, probier in aus. Für mein Empfinden muß er allerdings beladen sein, ein leerer 520 Kodiak schwimmt wie ein Korken oben auf.
Falls du unterschiedliche Paddellängen testen kannst, 210 beim Marlin bzw Seayak bis max 230 beim Touryak.
Das HTP Material ist robust und auch draußen in der Natur einfach reparierbar, allerdings benötigt man etwas Schmackes oder eine vernünftige Ladehilfe um HTP Boote aufs höhere Dach z.B. eines VW Bus zu bekommen

Viel Spaß beim probieren der verschiedenen Boote, achte auf die Unterschiede zwischen Touryak und 520 Seayak,
ich bin gespannt was dir besser paßt.

Gruß Jan
Re: Fragen zum Bootskauf
13. Juli 2018 20:08
Prijon Seayak 520 HV und Prijon Kodiak

Ich bin heute über 5 Stunden den Prijon Seayak 520 HV auf dem Untersee des Bodensees gefahren. Da ich Wiedereinsteiger bin, war ich von der Anfangskippeligkeit etwas überrascht. Für euch ist das wahrscheinlich ein alter Hut und nach 5 Stunden hatte sich offenbar der Gyro meines Körpers daran gewöhnt. Er fährt sich für meine Empfindungen schön leicht und ist relativ gesehen schnell. Irgendwie völlig normal kam es mir vor. Unterwegs traf ich einen anderen Paddler, der in einem Wilderness 2er unterwegs war. Er ließ mich darin ne Runde drehen und der direkte Vergleich zeigte mir, wie super der Seayak läuft. Muss er wohl auch, da der Vergleich natürlich hinkt.

Danach konnte ich noch den Prijon Kodiak (518 cm) testen. Es stimmt, dass der bei meinen > 100 kg mit Klamotten eher wie ein Korken auf dem Wasser schwimmt, aber mir gefiel das Boot auf Anhieb. Der Geradeauslauf und die bessere Kippstabilität fühlt sich besser an, als beim Seayak - jedenfalls für meine bescheidenen Kenntnisse. Auch über Wellen von Sportbooten bügelte der Kodiak völlig ungeniert drüber, während der Seayak eher vorne hoch ging und etwas unruhiger erschien. Nur die Wendigkeit des Kodiak tendiert gegen "wie auf Schienen geradeaus laufen". Das macht der Seayak besser, zumal man den gut über die Kante steuern kann (musste erst mal etwas Mut aufbringen, um das zu tun, aber nach einer Weile ging es gut). Der Kodiak scheint keine solch definierte Kante zu haben, jedenfalls ging (oder gelang mir) das Kanten hier deutlich schlechter. Ich kann mir vorstellen, dass der mit 30 kg Camping-Geraffel super im Wasser liegt. Allerdings erschienen mit die hohen Decksaufbauten des Kodiak wie Segel, in die der Wind kräftig rein blies. Da wäre ein Steuer hilfreich gewesen. Der Seayak ist hier bezüglich des Seitenwinds unempfindlicher - auch ohne Steuer.

Den Touryak konnte ich leider nicht fahren, aber der kommt die nächsten Wochen noch dran.

Alles in allem kam mir während des Tages häufiger der Gedanke, dass ich heute gerne in einem leichten, schlanken GFK Boot unterwegs gewesen wäre. Gerade der Bodensee mit seinen Dimensionen scheint mir wie geschaffen für ein schnelles Boot zu sein. Vielleicht gehe ich erst mal in einen Verein am Bodensee, um diese Teile zu fahren und kaufe mir für die kleinen Flüsschen bei uns ein wendigeres Boot. Am Mittwoch gehe ich zu unserem Wildwasser Verein und setze mich mal in ein solches Boot, einfach, um es mal zu erleben, wie die laufen. Neben dem Gedanken an ein GFK Boot am Bodensee lies mich der Gedanke nicht los, dass ich wahrscheinlich viel häufiger in kleinen Bächen und Flüsschen unterwegs sein werde, einfach, weil's die bei uns zuhauf gibt - und da mit einem langen Seayak drin rumzufahren... eher wohl nicht.

Dies alles sind meine Gedanken, wie gesagt, von einem Greenhorn. Kann sein, dass sie einigen von euch naiv vorkommen, aber so taste ich mich eben an die Materie ran.

Könnt ihr mit meinen Erfahrungen etwas anfangen? Oder hab ich mir da etwas zusammen gesponnen? Würd mich mal interessieren. Ach ja, vielen Dank noch für die letzten Kommentare vor diesem Beitrag hier. Freut mich immer, andere Anschauungen kennenzulernen.

Schöne Wochenendgrüße euch allen!
Re: Fragen zum Bootskauf
14. Juli 2018 12:07
Hi Merlin,
deine Beobachtungen/Gedanken laufen ja schon darauf hinaus, wo der begeisterte Paddelneuling nach meiner Erfahrung bei so einem Revier wie deinem schnell landet: zwei Boote! Ein schnittiges Seekajak für den Bodensee u. ä. Großes, das auch aus GFK sein darf, z. B. Biskaya HV, wo du doch die Lettmänner so schön findest? Oder Arrow Empower, oder, oder...
Und für Kleinflüsse ein Hybridboot wie beispielsweise Pyranha Fusion, Dagger Katana oder Robson Apex, die über Skeg und geschottetes Gepäckfach verfügen und auch für leichtes WW taugen. Mit dieser Kombination bist du eigentlich für jede Wanderfahrt gut aufgestellt. Viel Spaß beim weiteren Testen und sonnige Grüße vom Steinhuder Meer!
Re: Fragen zum Bootskauf
14. Juli 2018 12:24
Zitat
quickquickslow
Und für Kleinflüsse ein Hybridboot wie beispielsweise Pyranha Fusion, Dagger Katana oder Robson Apex, die über Skeg und geschottetes Gepäckfach verfügen und auch für leichtes WW taugen.

Genau solche Tipps suche ich, vielen Dank! Als Wiedereinsteiger kenne ich die Szene nicht, da sind solche Hinweise Gold wert.
Re: Fragen zum Bootskauf
15. Juli 2018 12:37
Hallo Merlin
Wohne auch am Bodensee und stand auch vor der Entscheidung PE oder GFK Boot.
Habe mich dann für PE entschieden, weil da die Kratzer nicht so schmerzen, wie beim GFK.
Heute würde ich ein bisschen mehr investieren und gleich einen Lettmann Biskaya in GFK oder sogar dem leichten VCS kaufen,
Verkratzen tun PE und GFK Boote. Beim GFK Boot schmerzt es mehr. Dafür kann man sie aber auch immer wieder ausbessern.
Bei PE hast du nur beim Prijon HTP ein rundum sorglos Paket.
Fakt ist einfach GFK ist schöner, die Boote sind deutlich besser und gleiten auch besser durchs Wasser (steifer, glatter).
Teste mal den Biskaya. Der Biskaya wird dir sehr kippelig vorkommen und der Einstieg ist enger. Aber das gibt sich schnell.
Es gibt von Lettmann auch den neuen Skagerag HV, den könntest du auch mal testen,
Re: Fragen zum Bootskauf
15. Juli 2018 18:06
Zitat
paddelmani

Bei PE hast du nur beim Prijon HTP ein rundum sorglos Paket.
Fakt ist einfach GFK ist schöner, die Boote sind deutlich besser und gleiten auch besser durchs Wasser (steifer, glatter).


Persönlich bin ich PE Boote von Prijon, Wilderness und Valley jeweils - teils parallel - über mehrere Jahre gefahren. Die Unterschiede im Material sind in der Praxis nicht wirklich so relevant wie hier dargestellt.

Der Vorteil von GFK ist übrigens auch nicht so groß, falls überhaupt vorhanden, und steifer und glatter nicht immer besser.
Re: Fragen zum Bootskauf
15. Juli 2018 18:39
Mal ne Frage: dass ich den Seayak anfangs so kippelig fand, das ist auf meine fehlende Erfahrung zurück zu führen, oder? Oder was kann man da anders machen?
Re: Fragen zum Bootskauf
15. Juli 2018 22:17
Hallo Merlin,

mein HTP Marlin ist noch kippeliger als der Seayak und mit jedem Paddeltag wurde es besser.
Zu Saisonbeginn ist die erste halbe Stunde immer wieder"kippelig", der Rest vom Jahr ist dann alles ok.
Leg mal 10 kg Ballast möglichst hinter dem Sitz rein und der Seayak wird stabiler.
Geh mal drei Tage am Bodensee paddeln und du fühlst dich danach im Boot wohl.
Viel Spaß,
Gruß Jan
Re: Fragen zum Bootskauf
16. Juli 2018 08:55
Ich bin lange (mehrere tausend Seemeilen) einen Prijon Kodiak gepaddelt und dann auf den Lettmann Biskaya HV umgestiegen. Die Eindrücke von diesen Booten habe ich hier im Forum aufgeschrieben

[www.seekajakforum.de]
und
[www.seekajakforum.de]

Der Kodiak ist unkaputtbar, bietet mehr Stauraum und läuft schneller
Der Biskaya ist wendiger. macht mehr Spass in der Brandung und liegt stabiler im Wasser

Wenn Gepäcktouren oder die schnelle Nachmittags- oder Feierabendrunde auf dem Zettel stehen, bist du mit dem Kodiak besser bedient.
Solltest du dich in höheren Wellen austoben wollen und/oder immer mal wieder rollen, ist der Biskaja das bessere Kajak.
Re: Fragen zum Bootskauf
18. Juli 2018 17:48
Hallo Merlin,
meine Frau , 63 Jahre jung , ist 2016 erst mit dem Paddeln angefangen, am Anfang mit einem Prijon Seayak , von einem Vereinskameraden netterweise ausgeliehen. Sie fand ihn sehr stabil und gutmütig, aber schwer.
Nach 4 mal 1Std.Seayak , haben wir bei Schröer dann einen großen Prijon Marlin ausgeliehen, es ging schon recht gut damit.
Bei ihrem Gewicht von 60 kg war das Boot aber eine Nummer zu groß.
Im Sommer 16 haben wir Urlaub in Bayern gemacht und sie hat sich einen kleinen Marlin LV in Carbon 17 kg , bei Prijon zum Testen geliehen.
Ihr Paddel war ein Kober Balance.
Sie war total begeistert und wollte ihn gar nicht mehr abgeben.
Im März 17 bekam meine Frau endlich einen neuen Marlin LV in GFK , er ist bis heute ihr Traumschiff.
2017 sind wir überwiegend auf der Ruhr, Lahn und dem schönen Diemelsee rumgepaddelt.
Urlaub am Ratzeburgersee und anschließend noch Lassan am Peenestrom, dort hatten wir leider eine Begegnung mit einem Gewitter und ordentlich Wind und Wellen , aber mit viel Glück haben wir es überstanden.
In diesem Juni waren wir in Stahlbrode am Strelasund und sie konnte dort bei Dieter Wett ( Nanuk Seekajakschule ) einen Seekajakkurs mitmachen.
Sie war ganz begeistert, im nächsten Jahr soll ein Aufbaukurs folgen.
Lieber Merlin, bei fleißigem Üben kann man auch im hohen Alter noch Spaß am Paddeln kriegen.

Glückauf von der schönen blauen Ruhr
Uli
Re: Fragen zum Bootskauf
18. Juli 2018 20:21
Hallo Uli (und allen anderen, die mir so nett geantwortet haben),

vielen Dank für Deine Worte. Ja, das kann ich verstehen, dass es Zeit braucht, das richtige Boot für sich zu finden. Es schwirren viele Ideen in meinem Kopf rum, aber solange die nicht mit Testfahrten belegt wurden, sind es nur Ideen. Ich denke mal, die nächsten Wochen werden es zeigen. Ich trete jetzt erst mal in einen sehr netten Verein am Bodensee ein und kann mich da durchtesten. Außerdem sind die Leute da ganz ordentlich - heißt nett und Neuen zugewandt. Das Revier am Untersee des Bodensees (da, wo der Rhein Richtung Schaffhausen aus dem Bodensee heraus fließt) ist durch Natur pur geprägt. Es gibt sehr reizvolle Buchten zu erkunden, es gibt die Halbinsel Reichenau mit ihren idyllischen Restaurants und vor allem Fischrestaurants. Alles nur eine Stunden bis 90 Min. vom Steg entfernt und wenn ich nach Konstanz will, dauert es ca. 3 Std.

Wir werden sehen... ich bedanke mich für die sehr nette Aufnahme und grüße euch von meinem Berg im Schwarzwald (956 m Seehöhe).

Merlin
Re: Fragen zum Bootskauf
18. Juli 2018 20:36
Prijon Touryak 500 HV und Prijon Skegyak

Heute war wieder einmal Testtag am Bodensee.

Einen Prijon Touryak 500 HV hatte ich 4 Stunden. Nachdem ich ja letzten Freitag den Seayak und Kodiak gefahren bin, war ich gespannt. Ich erwartete ein Dickschiff, träge und was weiß ich und es war genau anders herum. Ich startete und dachte sofort: "Mann, läuft der aber schön leicht." Mag sein, dass dies Einbildung ist, aber ich meinte, dass der schneller ist, als die anderen Boote von letzter Woche. Zumindest beschleunigt der leichter und es wirkte so, als wäre das "mein" Boot. OK, ganz langsam, es sind ja gerade erst 4 Boote, die ich gefahren bin, aber es sah schon so aus, als dass dieser Touryak zu mir passen würde. Nur der Wind von hinten machte mir zu schaffen, es war nicht so einfach, ihn in der Spur zu halten, aber das schiebe ich mal auf mein Anfängerkönnen. Oder weiß jemand, was ich anders hätte machen können?

Nachmittags hatte ich dann 2 Stunden den Skegyak, auf den ich besonders gespannt war. Den musste ich vom Steg aus starten, nicht so die leichteste Übung. Hand hinter den Po und dort abstützen widersprach erst mal meinem normalen Instinkt, die Hand auf die Seite des Süllrandes zu stützen - dann wäre ich drin gelegen. Aber mit etwas Hilfe in Form von Tipps eines erfahrenen Paddlers kam ich gut rein - die Haltungsnoten lassen wir mal außer Acht. Ich empfand ihn schwer auf Speed zu bekommen - viel schwerer als der Touryak. Aber wenn er dann mal läuft, dann richtig gut. Außerdem gefällt mir der Sitz nicht, die Form zwingt einen zu einer eher "liegenden" (sehr übertrieben ausgedrückt) Haltung. Aufrecht sitzen wie im Touryak gelang mir nicht. Ich schaute mir den Sitz später an, da ist nichts einzustellen, der ist so geblasen und fest montiert. Das Teil wäre das erste, das bei mir rausfliegen würde. Insgesamt ein sehr schönes Boot, ohne Skeg extrem leicht zu drehen, fast auf der Stelle. Mit Skeg war es, als laufe der wie auf Schienen und der Seitenwind schien wie abgestellt. Aber insgesamt nicht mein Boot.

Im Moment tendiere ich dazu, mir einen schönen Tourer für den Bodensee (und andere Abenteuer auf Flüsse und Seen) zu kaufen und am Bodensee hinzulegen.

Für die kleinen Bäche und Flüsschen (obere Donau, Große Lauter, Elz, oberer Neckar (der entspringt 12 km von hier), Taubergießen und all die Altrheinarme des Elsass kaufe ich mir dann eher ein gebrauchtes Wildwasserboot oder einen Crossover, denn da komme ich mit einem Langschiff zwar durch, aber ich denke, Spaß geht anders. Das kleine Boot könnte ich dann in meiner Garage lagern und auf Tour oben aufs Dach schnallen.

Am 5.8. unternehmen wir zu dritt eine Tour durch die Taubergießen-Rheinarme [youtu.be] (zwischen Freiburg und Offenburg). 15 km kleinstes Geschlängel, das Gebiet wird der Amazonas Deutschlands genannt. Ich werde berichten.
Re: Fragen zum Bootskauf
18. Juli 2018 21:31
Hallo Merlin,

dein Wohnort im Schwarzwald ist ja auch wunderschön, wir waren ein paarmal zum wandern
und ich mit dem Motorrad da.
Der Bodensee ist ja schon ein kleines Meer ....( Schwäbisches ) und ein klasse Paddelrevier.
2015 bin ich den Bodensee Marathon mitgefahren und bei stark aufkommenden Wind
beinahe abgesoffen, ich hatte die Wetterlage unterschätzt und das falsche Boot genommen.
Jetzt mit 71 bin ich weiser geworden.
Im September sind wir wahrscheinlich bei Lindau auf einem Campingplatz, wollen paddeln
und im Allgäu wandern.
Vielleicht treffen wir uns ja mal auf dem " Schwäbischen Meer ".
Ahoi
Uli
Re: Fragen zum Bootskauf
25. Juli 2018 08:33
Prijon Enduro 450

Vor 2 Tagen konnte ich den Prijon Enduro 450 einen ganzen Tag lang testen - und war überrascht. Ich hatte den nicht so (relativ gesehen) schnell auf dem Zettel. Er gleitet wirklich ordentlich und man hat nicht den Eindruck, in einem langsamen Boot zu sitzen. Die Wendigkeit ist schön. Aus dem Stand dreht er fast auf der Stelle und das ist hilfreich, wenn man nahe am Ufer paddelt, langsam ist und um die herabhängenden Sträucher herum zirkeln will. Auch das Kanten macht er ordentlich, wenngleich man etwas mehr Einsatz benötigt - weil eben etwas breiter. Insgesamt ein Boot, das auf Seen und vor allem auf kleinen Gewässern sein Revier hat. Ein schönes Boot.
Re: Fragen zum Bootskauf
25. Juli 2018 08:37
Prijon Marlin HTP

Gestern konnte ich einen gut erhaltenen Prijon Marlin HTP fahren. Geht der flott ab, wirklich beeindruckend. Würde ich an der Küste wohnen oder nur große Seen in der Nähe haben, der würde mir gefallen. Aber seine für einen Wiedereinsteiger doch recht kippelige Art machen langsame Fahrten entlang der Uferlinie zu einer Herausforderung - zumindest für mich. Als dann noch ein Sportboot flott vorbei fuhr lag ich im Neckar. Klar, war mein Fehler, aber zumindest möchte ich in meinem jetzigen Anfängerstadium mehr Stabilität, damit ich das Paddeln in Ruhe erlernen kann (Kurs ist gebucht). Dennoch: super Boot!
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