Ende Oktober in den Süden

Hallo
Beobachte das Forum schon eine ganze Weile und möchte mich jetzt kurz vorstellen. Heiße Simon komme aus Tirol bin 26 und habe mit meiner Freundin heuer angefangen mit kajaken. Sind mit dem Kajak (Prijon Excursion) den Inn entlang von der Haustüre (Telfs) bis nach Passau (das Kajakfieber hat uns jetzt fest im Griff).
Möchte nun Ende Oktober für 10 Tage in den Süden um erste Salzwassererfahrungen sammeln zu können. Ideal wäre ein Gebiet, welches sehr einsam ist, Wasser aber spätestens alle 3 Tage aufgefüllt werden kann.
Zur Ausrüstung:
Reicht ein Peilkompass und ein Barometer oder brauche ich GPS?
Brauche ich Seekarten oder reicht eine Übersichtskarte (1:100000)?
Boot bekommt elektrische Lenzpumpe, reicht diese?
Was wäre der Wassertemperatur angemessene Bekleidung (können die Kenterrolle nicht, schaffen den Bootseinstieg zu Zweit aber relativ schnell).
Seenotsignal?
sonstiges?

Habe die Suchfunktion schon versucht bin aber trotzdem verunsichert.
Danke
Simon

Hallo Simon (oder ist dein Name etwa Troll....es richt ein bisschen danach - anyway

Ich bin selber nicht der große Experte vor dem Herrn, aber was ich Dir in jedem Fall nach deiner Schilderung rate:
Geh keine Risiken ein!
Das heißt vor allem: Sei absolut informiert über das Wetter und fahr nur dann in einsame Gegenden wenn Du für diese Zeit zu 100% gutes (problemloses) Wetter hast.
Wenn Du unter Süden die Adria und Ex-Jugoslawien verstehst, dann weißt Du vielleicht dass es dort sehr starke lokale Winde gibt.
Aus deinen Fragen schließe ich, dass Du dir nicht über den Einsatz einer Lenzpumpe im klaren bist und dass ihr nur zu zweit wieder einsteigen könnt. Das heißt für mich, sobald einer von euch beiden nicht völlig fit ist (seekrank, geschwächt, Verletzung, ...) seid ihr aufgeschmissen.

Ratschläge sind auch Schläge....:-)

Auf jeden Fall wünsche ich einen schönen Urlaub

Gruß, Urs

servus,

ich würde dir den kvarner in kroatien empfehlen (zb losinj - da kannst du leicht bei wind auf die andere seite ausweichen) 3 tage einsamkeit kannst du da leicht haben :musst aber nicht - von wegen bora etc. ich war selber nur im september.oktober gilt als unbeständinger. übersichtskarte hatte ich auch

oder auch elba. kroatien hat aber einfach mehr inseln ;-)

Sorry wegen dem Namen hab ich übersehen.
Zu Wiedereinstieg: Ich kriege den Einstieg bei ruhigen Gewässer zwar auch alleine hin, bei Seegang konnte ich das aber leider noch nicht testen. Ist also die Kenterrolle absolut Notwendig?
Natürlich wollen wir nur bei "sicheren" Verhältnissen fahren, aber das Wetter kann einen trotz Wetterbericht und ständiger Beobachtung immer wieder erwischen (kenne das zumindest vom Bergsteigen).
Wie sollte der Einsatz einer Lenzpumpe sein? Dachte sie wäre dafür, daß Wasser so schnell als möglich aus dem Kajak zu bekommen??
Ja von den Winden in Kroatien habe ich gelesen und auch schon erlebt, wollte eben wissen ob es noch weniger windanfällige Gebiete gibt.
Möchte eben versuchen keine Risiken einzugehen, deshalb die etwas dummen Fragen. Sollte es mir im Herbst als zu gefährlich erscheinen werde ich eben erst im Sommer anfangen.
Autsch ;-)
Danke für die "Schläge" sowas brauch ich manchmal in meiner Euphorie.
Grüße
Simon

Hallo Simon,
schau Dir mal die Lagune von Venedig an, könnte auch sehr reizvoll sein und zudem recht gut geschützt.
Die ist auch gross genug um sich drin rumzutumeln.
[www.venicemainland.com]
[www.veneziasi.it]
Steht bei uns noch in der Wunschliste, aber mal im Mai mit einbezug der Vogalonga.
[www.vogalonga.com]
Gruss Paul

Hallo Simon
Zu deinen Ausrüstungsfragen:
Ein GPS brauchst Du gewöhnlich nicht, wenn der Umgang mit Karte und Kompass gut klappt. Seekarten sind im Gezeitengewässer empfehlenswert. Dort wo Ihr etwa hin wollt, sollten topografische geeignet sein. Bei den Lenzpumpen gilt eine erprobte manuelle als sicherer wie elektrische. Als Kleidung dürfte Neoprenanzug/Paddeljacke geeignet sein. Was Wiedereinstieg etc. angeht, besteht ein großer Unterschied zwischen bewegtem und ruhigem Wasser. Als Anfänger !? solltet Ihr generell die Bootsbeherrschung/Paddeltechnik entwickeln (flache Paddelstütze) um Sicherheit zu gewinnen. Sonstiges läßt sich viel (evtl. überflüssiges) sagen. Am günstigsten wären lokale Kontakte zu Seekajakern, mit denen Ihr euch persönlich austauschen könnt. (Kanuverband in Italien, Gardasee) - so als Stichworte.
Gruß, Erich Scadock

Simon - Pauls Vorschlag mit Venedig inde ich prima. Vielleicht treffen wir uns dort. Zur Ausrüstung haben die anderen viel geschreiebn - und viel, viel mehr findest Du mit der Suchfunktion.
So viel in aller Kürze, Frank

Och, je, das "Problemchen" ist ja nun auch anders lösbar, aber wenn jetzt einfach nur Sommerurlaubsträume und - gegenden in den Ring geworfen werden ...

Wie wäre es mit Europas auch im Winter wärmster Küste , der Cote d`Azur. Für Euch ein Katzensprung! Keine Bange, es ist ausserhalb der Saison immer noch kalt genug, um nicht als Touri aufzufallen und , wenn das nicht das Kriterium ist, ich versichere, es haut sogar im Sommer durchaus machmal rein dort.

Ich zähle einfach Links/Stichworte auf:

Bucht von Ciotat,
Calanque,
Bucht von Sanary,
Bucht von Cassis .
insg. eigentlich von Marseille östlich über Toulon (z.b. bei den Illes d`Hyeres)
weiter bis an das Esterel-Gebirge (Teoul/Mandelieu).

Da ist dann leider aber doch Schluss mit Lustig, weil`s keine Campsites mehr gibt und man nur noch im Smooking paddeln müsste oder , wenn man Pech hat, Ernst August am Ufer antrifft :-)
Wenn konkrete Fragen sind... meine email tuts immer!
A.

Sorry, war zuerst nur so ne Idee, jetzt aber konkret zu Eure Fragen:

1) Es reicht ein Kompass, weil man sich dort (so man sein Leben liebt) nie aus der Sichtweiter des Ufers begibt. Bitte Wettervorhersagen beachten (Mistral, Raphal). Zusatzausrüstung ist aber durchaus fein (ich mag nun mal mein GPS)!

2) Seekarten (also welche, die Details darstellen) sollten schon dabei und wirklich aktuell sein und max. 1:50000 sein. Für meinen Tip oben rate ich:

IGN Top 25; 3446 OT; IGN Top 25; 3446 ET; und all diese IGN-Karten dort (krieg man in jedem Segelshop oder Hafen) oder Serie "Editions Cartographiques Maritimes" die Nummer 503 (toulon-cavalaire) 1:50000

3) e-Pumpe ist fein aber nie ohne Handpumpe.

4) Kenterrolle schafft im Notfall sowieso nur "Supermann!. Fein, dass ihr den Nasseinstieg könnt. Das ist o.k. Kälteschutz ist dann aber natürlich angebracht, Trockenanzug mit warmer Unterkleidung, glaube ich, ist wichtig.

5) Signale... oh je, auch ein weites Thema. Dies Raketchen, oder jenes... oder zur Abwechslung ein farbiges Rauchsignal ... denkbar ist viel. Dort gibt es aber eine 100% Handyabdeckung. Also besser eine wasserdichte Aquapak für den Zivilisationsknochen. Die Seenot ist (dank des Marinehafens Toulon) in wenigen Minuten am Ort.

6) sonstiges ... ähem, mir fällt z.Z. nix mehr ein aber, wie sagte schon Cln. Nicholson, es gibt immer etwas, was noch getan werden kann !

Schönen Urlaub
A.

Hallo,
Arnd der Vorschlag von Marseille östlich ist laut der offiziellen Französischen Kanukarte nicht über Windstärke 3 zu empfehlen.
Das Übernachten sicher noch das kleinste Problem, sondern der Wind.

Ich habe selber in der Calanque und bei Cassis "mit dem Motorrad" erlebt um diese Jahreszeit übrigens dass es nur noch im Schrittempo fahrbar war, Segeln und Paddeln unmöglich und das Tagelang.

Das rausblasen ist das eine Problem, Afrika ist zu weit weg, die Mittelmeerinseln auch und genausoschlimm, die Küste lässt das Anlanden nicht mehr zu.

Von Marseille gegen Westen sind die verschiedenen Etang`s, da habe ich leider keine Aktuelle Info, müsste sehr schön sein aber ob nicht einiges gesperrt wurde wegen Naturschutz?
Dieser Teil wird auf der Kanukarte nicht als gefährlich gekennzeichnet.
Es ist natürlich auch nicht mehr die steile Felsenküste.

Gruss Paul

Moin,

von Marseille östlich ist bis zur eigentlichen Côte d´Azur bei Mistral böse gefährlich! Und im Herbst, Winter und Frühjahr ist der Mistral auch noch besonders heftig und oft lang andauernd.

Bei Sommermistral bin ich schon dort ein Stück gefahren - weil ich mußte!, nicht, weil ich wollte - weil über lange Strecken Steilküste vorliegt. Es war alles andere als eine gemütliche Wanderfahrt.

Nach Osten ab der Mündung der Kleinen Rhône ist es meist ziemlich flach. Die Etangs sind Flachwasser-Lagunen, oft mit viel Schilfbestand, teilweise Bestandteil des Canal du Midi. Auch diese Gegend ist für ziemlich viel Wind bekannt.

Auch die Adria, gleich ob italienische oder kroatische Seite, ist im späten Herbst nicht ganz ohne.

Da ist die Lagune von Venedig wohl eine gute Alternative.

Gruß

Hermann Harbisch

Erstmal Danke für die tollen Antworten.
Wir denken werden jetzt erstmal eher einen Kletterurlaub machen, das Boot aber mitnehmen um in einer geschützten Bucht etwas Erfahrung sammeln zu können.
Calanque klingt toll wir fahren aber zu Ostern wahrscheinlich schon mit einer größeren Gruppe zum Klettern hin.
Venedig meint meine Freundin wäre ihr zu fad (wenig andere Sportmöglichkeiten). Außerdem möchte ich im Sommer einmal die Etsch von Bozen nach Venedig fahren und werde nach den Tips sicher die venezische Lagune "mitnehmen".
Nachdem Freunde mir vom heurigen Osterurlaub zum Klettern in Sardinien vorgeschwärmt haben möchten wir dort hin. Kennt jemand eine schöne geschützte Bucht dort?
Wassertemperatur wird ca. 20° betragen, da müsste ein Long John doch ausreichen?
2te Lenzpumpe leuchtet mir sehr ein!
Werde das Ganze jetzt vielleicht doch nicht sooo stürmisch angehen und einmal ganz gemütlich versuchen etwas Meerluft zu schnuppern.
Danke nochmals
Simon