Moin moin,
ich möchte keineswegs einen unabhängigen Verein und dessen ehrenamtlich tätigen Vorstand wie z.B. den der SaU kritisieren.
Vielleicht ist es ja nur unvorhersehbar gewesen, daß man eines Tages eigentlich die durchaus selbstverständliche Instanz wie die eines Schiedsgerichtes oder Ältestensrates braucht. So eine ratgebende und auf Ausgleich gerichtete Instanz ist in allen mir bekannten Vereinen eine Selbstverständlichkeit.
Zur Zeit habe ich Funktionen in 6 Vereinen, davon aktiv in 2 Vorständen. In allen Satzungen sind solche Institutionen verankert. Auch wird das Procedere geklärt, wenn der Konflikt nicht beigelegt werden kann.
Ich hatte einen jahrelangen Rechtsstreit mit dem DRK. 12 Seiten Anklage. Ging bis zum Landgericht. Von Anfang an hatte ich Vertrauen in die Unabhängigkeit dieses Schiedsgerichtswesens. Als ich doch vor dem Landgericht landete, wurde meine Sache von meinem vom Verein berufenen Rechtsbeistand, natürlich ein Profi, unentgeltlich vertreten und das DRK wurde gezwungen, seine Entscheidungen alle aufzuheben. Ich denke, nur wenn wir uns alle an demokratische Gepflogenheiten halten, den Respekt auch vor Antragsgegnern behalten, selbst wenn man sich in der Sache streitet, nur dann hat man eine zivilisierte Streitkultur.- Dem DRK und mir hat dieses Verfahren viel Aufwand gemacht, aber es ging uns eben auch um etwas ernstes und letztendlich habe nicht nur ich, sondern auch der voll verlierende Verband etwas gewonnen, nämlich das volle Vertrauen aller seiner Mitglieder.
Und das ist etwas sehr wertvolles.
Spräche man beim ggf. auszuschließenden Mitglied nur von einem notorischen Querulanten, der dem ganzen Verein schade, so wäre es um so wichtiger, daß der Vorstand sich von einer solchen Sache entlasten würde, in dem er seine Vereinsschiedsgerichtsbarkeit anruft und ihr die Sache übergibt.
Wie gesagt, auch im kleinsten Verein, den ich kenne, wird so etwas demokratisch geregelt, es ist soweit mein kleiner Horizont reicht, geradezu eine Selbstverständlichkeit.
Wenn so etwas im Verein noch fehlt - im Falle der lieben SaU ist diese ist ja erst mal früher klein gewesen und sie ist noch jung- kann man doch mal ventilieren, ob man so etwas nach holt.
Man kann ja auch verstehen, wenn am Anbeginn so einer zunächst ja etwas konkurrierenden oder vielleicht auch etwas oppositionellen Vereinigung nicht gleich der Konfliktfall heraufbeschworen wird.
Der SaU und ihrem damaligen Ausbilder Fritz Buttgereit, der damals für beide Verbände arbeitete - jawohl, schöne Zeit der einverträglichen Kooperation in SH war das- und mir am Ende der zwei Wochenenden dauernden Seekayakausbildung die Wahl ließ, ob ich die DKV-Bestätigung wollte oder den A-Schein der SaU, verdanke ich ungeheuer viel Spaß auf See - und das mit der gebotenen Sicherheit. (Ich konnte mich nicht entscheiden und habe gedacht: nicht das Papier, das Know-How ist wichtig; Bremen lag etwas zu südlich für mich als Holsteiner; die Demarkationslinie war immer noch die Elbe, danach ist es nicht weit bis Gibraltar)
Ein DKV-Landes-Verband ist übrigens unabhängig, das nur mal als Anmerkung für SaU-rier. Der DKV hat ein sehr ausgebautes Vereinswesen, das sich auch wandelt und ist keineswegs mit der SaU vergleichbar. Gemeinsam ist uns das Paddeln und die See, das ist schon mal per se Grund genug zur freundlichen Kooperation.
Ein Ausgleich aller Interessen ist eigentlich immer möglich, wenn man das auch möchte.
In meinem Verband behält derjenige, der in Konflikt mit der Linie des Vorstandes gerät, seinen vollen Respekt und kann sicher auf eine würdige Verabschiedung unter ungeschmälerter Anerkennung aller seiner Leistungen rechnen. Mitglied bleibt man allemal, es sei denn, jemand war kriminell, was doch hier aber gar nicht im Raume steht.
Wir wollen doch kooperieren und uns nicht ausbremsen.
Das schöne Hobby vereint uns sowieso, zumindestens auf See, wer macht da Unterschiede.- Seeleute haben ja im Grunde ihres Herzens immer weltumspannend gedacht, solange sie es durften. Klappt bei der ICF ja auch.
Na, warten wirs ab, ich vertraue fest darauf, daß die gute SaU mein lautes Denken nicht als oberlehrerhaften Einmischungsversuch eines Außenstehenden empfinden wird und hoffe, daß später ein weiser Entschluß folgt.
Wie sehr ich das glaube, sieht man daran, daß ich meine Gedanken hier rein privat äußere, im Forum belasse und gar nicht erst an den Vorstand der SaU richte. Die SaU´rier lesen dies ja auch und ihre Meinungsbildung und Einflußnahme auf der nächsten JHV wird die Sache letztendlich richtig entscheiden.
Was soll eine Vereinsschiedsgerichtsbarkeit in einer selbstgewählten Form denn schaden.
Moin moin von der Förde
- an alle die Salzwasser gerne paddeln (auch an die lieben Brackwasserpaddler in Bremen und in Hamburg; niemand ist der im Prinzip bessere Mensch und jeder wird auf seine Weise paddeln )
Eckehard
P.S. Parteipolitik im Hinterbayern: Mir haben koa Opposition, weil mer brauchn doas net, woal mer wisse selber schon g´nau, woas rrichtig ist, doa braucht koaner ne andre Meinung net soagn, doa hört koaner goar net erst hinn, wenn doa wer quengeln wollt, doas is überflüssig.-
Das ist doch nur ein Sketsch, und hat mit hanseatischem Denken nichts gemein und würde auch überhaupt nicht zur SaU passen, die sehr gute Kommunikationsseminare kennt und nicht nur den talking-stick im Vorstand allein behält.
Ich behalte meine hoffentlich zu Recht positive Grundeinstellung zur SaU und kann abwarten, bis der Kurs auf Kooperation ganz anliegt.
Verbände/Vereine sind ja sehr große Gefährte mit sehr viel Beharrungsvermögen - ein 320 Meter Supertanker fährt je nach Typ beim Ruderlegen noch 1100 Meter geradeaus, bis das Eindrehen auf den neuen Kurs überhaupt beginnt. Soll mir erst mal einer beweisen, daß der Vorstand der SaU nicht schon lange seinen neuen Steuerkurs bestimmt hat und die Reaktionszeit eben noch läuft.