Moin Jochen,
auch wenn Du schon Deine eigene Meinung gebildet hast, und
nur das behandelst, was Dir in den Kram passt, werde ich noch mal
auf die Beiträge eingehen.
Auf Langeness darf bei der Kneipe (Hilligenley) gezeltet werden, aber
nicht am Badestrand. Verzehr ist erwünscht, davon gehe ich mal aus.
Deshalb will man wohl auch nicht, dass die Leute am Leuchtturm stehen.
Wir sind meistens erst in der Dämmerung dort angekommen. ( Hochwasser
Schlüttsiel 16 bis 19 Uhr). Morgens mussten wir uns dann beeilen, um die
Boote nicht die Steinschüttung runter schleppen zu müssen - also bei
Hochwasser schon wieder weg. Ich vermute mal, dass man uns selten
gesehen hat. Es haben dort nie mehr als ein bis zwei Zelte gestanden.
Wenn man also einen Bürgermeister in so einer Angelegenheit befragt, erhält
man natürlich zur Antwort, dass es dort nicht erlaubt ist zu zelten.
Die Fragestellung ist wegen der Nähe zum Kommerz schon mal idiotisch.
Auf Hilligenley hatte ich vor sechs Jahren mal Udo mit einer Gruppe
( etwa 10 Personen) pausieren sehen. Später nie wieder andere Paddler.
Anders sieht es aus auf Hooge. Dort trafen wir schon mal zwei bis vier Personen
aus Hamburger Vereinen. Auf Hooge im Seglerhafen sind wir gern gesehene
Gäste, solange wir die Übernachtungen bezahlen.
Herausstreichen sollte man mal, dass wir eine touristische Attraktion sind.
Immer wieder werden wir von den Langzeiturlaubern ausgequetscht.
Die Leute langweilen sich mitunter und sind dann interessiert an unseren
Touren und gruselig ist es obendrein für sie.
Auf Amrum war es mir einmal etwas peinlich. Kam da doch hoch zu Pferd
eine nackte Amazone und fragte meine beiden Partnerinnen aus. Sie sah wirklich
hinreißend gut aus. Da meine Frau mit dabei war, und das Gespräch sich in
die Länge zog, wusste ich nicht so recht wo ich hinsehen sollte.
Als wir dann einsetzen wollten, kam die Freundin dieser Amazone angehechelt,
ihre Freundin hatte sie in der Unterkunft über uns informiert, und hatte nun eigene
Fragen und ließ sich noch mal alles erklären. So spannend kann es für beide Seiten sein.
Die Kurblätter könnten mit uns eine Art Werbung betreiben: " Heute Paddler gesichtet".
Anders sieht es auf Oland und Gröde- Appelland aus. Hier wagen sich schon
mal die Kanuten hin, die ein RST oder eine Tour mit Heinz oder Peter absolviert haben.
Auf der privaten Insel Gröde gibt es dann Arger , wenn diese Leute dort übernachten wollen.
Nur im Notfall und mit Zustimmung der Bewohner darf dort übernachtet werden.
Ich werde ärgerlich, wenn man mir zukünftig die Möglichkeit nimmt, von Hooge
oder Langeness kommend, im Hafen von Gröde noch mal ein Bad zu nehmen , bevor
ich die Heimfahrt antrete.
Mit RST und angebotenen Schnupperfahrten baut man Ängste ab. Die näher zur
Küste liegenden Inseln werden dann häufiger angelaufen. Das gilt auch für die
dänische Südsee. Nie sah ich Paddler von Mommark aus starten. Es sei denn, sie gehörten
zu uns. Die Kommerziellen fahren also erst mal rüber nach Farborg und beginnen dann
mit ihrer Rundtour in Richtung Lyø und den anderen Inseln.
Ich bin gegen den Zugriff auf Trittsteine und Zeltmöglichkeiten durch Unorganisierte.
Ich sehe es immer wieder an den Flüssen und Seen, wie sich wilde Paddler benehmen.
Ich meine damit jene Paddler, denen es piep egal ist, wie der Rastplatz hinterher auszieht
Für diese "Wilden" ist der Kajaksport keine Herzensangelegenheit, sondern dem Zeittrend
entsprechend ein " Müssen wir auch mal machen, haben wir noch nicht abgehakt".
Außerdem herrscht bei ihnen die Meinung vor, dass sie für diesen Spaß bezahlt haben und
jetzt die Sau rauslassen können. Aus meiner Sicht kann da auch kein Veranstalter nachbessern.
Zurück zur Auseinandersetzung die innerhalb der SaU und dem DKV stattgefunden hat.
Neugierige Zaungäste haben hier nichts zu suchen und Kommentare überhaupt nicht abzugeben.
Ich bin glücklich darüber, dass jetzt zwei engagierte Frauen in der SaU das Ruder in die Hand
genommen haben und die Streitereien und das Kompetenzgerangel zweier alter Kampfhähne
der Vergangenheit angehört. Ich will keine Neuauflage und hoffe, dass mir in diesem Punkt einige
beipflichten werden. Hoffentlich lässt Du davon ab und versuchst auch nicht durch die Hintertür, weil
Du die Arena dieses Forum brauchst, diese, eher für die SaU schädliche Angelegenheit, wieder
aufleben zu lassen.
Ich teile Wolfgangs Ansicht. Das trifft den Kern.
Nur muss man bei Veranstaltern zwischen betuchten und mittellosen Kommerziellen unterscheiden.
Auf Norderney jagen bei Veranstaltungen Dutzende von Reitern mit ihren Hunden über den Strand.
Wir Paddler, egal ob kommerzialisiert oder nicht, rangieren hinter den Hunden, wenn es um
Nutzungsrechte geht.( Hier sind die kleinen Verleiher und Veranstalter gemeint)
Veranstalter sind einfallsreich wenn es um ihre Gäste geht.
Sie riskieren keine gefährlichen Überfahrten. Das haben wir weit draußen, auf einer einsamen
Insel in Thailand erlebt. Plötzlich tauchte ein großes Fahrgastschiff auf und aus den Luken und Fenstern
wurden billige Wildwasserschüsseln in die See geworfen. Anschließend sahen wir eine Horde
wild mit den Paddeln hantierende Nutzer, auf uns zukommen. Die, die kein Boot erwischt hatten,
obendrein auch nicht schwimmen konnten, versuchten uns in senkrechter Haltung, mit den Armen kraulend,
zu erreichen. Das gibt es inzwischen auch an der Baja California ( begleitende Fahrzeuge, Aufbau der
Camps), in Kroatien bei Zadar und auch in der Türkei.
Es ist nur eine Frage der Nachfrage, wann auch die Nordseeinseln von solchen Motorjachten angelaufen werden.
Zum Brief von Thomas:
Die Übernachtungen haben überhaupt nicht zugenommen.
Als Bernhard das im Seekajak veröffentlichte und Udo damit angriff, war ich sehr ungehalten über diese
Darstellung und telefonierte mit Udo. An die Adresse der Spalter. In diesem Telefonat wurde Bernhard
von Udo in Schutz genommen.
Wieder zu Jochen:
Auf Langeness kann man immer noch übernachten. Wenn zwei sich streiten freuen sich in diesem Fall die
Seevögel beim Leuchtturm. Gezeltet werden kann man dort nicht mehr, oder gegen Bezahlung doch noch ?
Kommt mir bitte nicht mit dem Naturschutz. "Wenn das Geld im Säcklein klingt.. .. "
Revierförster sind toleranter, Jagdpächter und Inselbewohner dagegen nicht.
Was ist umweltverträglich auf Grönland ?
Wenn die Inuit halbnackt in ihren Holzhütten sitzen, weil sie zu kräftig eingeheizt haben.
An den Abfallhängen ausrangierte Kühlschränke liegen, mit Motorboot und Gewehr gejagt wird und
Lebensmittel für die Touristen eingeführt werden.
In Upernavik wird der Müllberg immer größer und ist nicht abbaubar durch Mikroben.
Ich bin für eine Müllsammelaktion in den Schutzzonen, so komme ich endlich mal dort hin.
Von mir war es nur ein Scherz und wie sieht es bei Dir aus ?
Zu Sven :
Fahre mal zwischen den Dalmatinischen Inseln herum. In den tieferen Buchten liegen
dicke Schichten von Müll. Abfall von den Motor - und Segeljachten und von Badegästen der
italienischen und kroatischen Küste. Das mögen Behörden am Colorado in Form von Auflagen,
die von den kommerziellen Anbieter einzuhalten sind, regeln können, aber an offenen Küsten
ist das nicht machbar. An den Mecklenburger Seen merkt die Behörde auch nicht, wenn in
einem Gebiet wo Teppiche von Krebsscheren existieren, von Motorjachtbesitzern, alte Schwarzerlen
mit Motorkreissägen abgeholzt, die Stubben mit Greifzügen gerodet und dann über Wochen
die Erlen am Lagerfeuer verbrannt werden.
Nebenbei halte ich nicht viel von ausgewiesenen Pausen - und Übernachtungsplätzen, wo Sauforgien
gefeiert werden, der Mülleimer stinkt, das Radio über den Platz schallt und " Oh du schöner Westerwald"
gegrölt wird.
Ich nehme meinen Müll mit. Habe eine Schaufel und Wasserschüssel (BD) wegen des fehlenden Toilettenpapiers dabei, sieht unhygienisch aus, wenn Tiere das Papier wieder ausbuddeln.
Meine Geschäfte erledige ich dort, wo keiner sich aufhält.
Eine Unsitte ist es auch das Papier mit allem Drum herum unter Steinen zu beerdigen oder Aluminium
und Flaschen in einer Feuerstelle zu entsorgen. Es ist wie mit den Signalraketen zu Sylvester -
alles verschwindet in der Anonymität.
Olaf