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Beaufort-Skala, nasse Finger und geschultes Auge

geschrieben von Anonymer Teilnehmer 
Anonymer Teilnehmer
Beaufort-Skala, nasse Finger und geschultes Auge
15. Januar 2002 18:11
Ahoi,

in der Tat, Handmessgeräte sind ersetzbar, jedoch nicht durch einen "nassen"
Finger (der hilft einem nur bei "Leichtem Zug" die Windrichtung zu bestimmen),
sondern nur durch geübten Blick.

Um seinen Blick zu schulen, hilft einem die Seegangsbeschreibung der
Beaufort-Skala weiter. Wen das interessiert, kann sich diese Skala (inkl.
zusätzlicher heuristischer Infos über Salzwasserschwierigkeitsgrade,
Erschöpfungsdauer und Paddeltempo bei Gegen-/Rückenwind) auch über die
DKV-Homepage abrufen:

www.kanu.de/spezial/kuestenpaddeln/beaufort.html

Und wer neugierig ist, ob er wirklich in der Lage ist, die Windstärke richtig zu
ermitteln, dem hilft - sofern er nicht in der Windabdeckung neben einer
Windablenkung (z.B. Deich, Kap) steht - ein exakt arbeitender Handwindmesser
weiter.

Gruß aus Hamburg: Udo Beier
Anonymer Teilnehmer
Re: Beaufort-Skala, nasse Finger und geschultes Auge
15. Januar 2002 18:46
;-) ;-) ;-) ;-)

Und ich kenne da noch eine gute Variante: Häufig und aufmerksam mit erfahrenen Paddlern mitfahren. Da kann man/frau eine Menge lernen und es geht weit weniger verkniffen zu als manch einer/eine befürchten mag!
Sehr zu empfehlen z.B. auch die Angebote von Udo! :spos:

Gruß nach Hamburg grinning smiley

Gerold
Anonymer Teilnehmer
Re: Beaufort-Skala, nasse Finger und geschultes Auge
15. Januar 2002 18:46
Stellt sich mir die Frage, MUSS man denn die EXAKTE Windstärke immer genau kennen??

Das geübte Auge, wie Du so treffend sagst, reicht doch an für sich aus.

Man hört die Windvorhersage, hat die ungefähre Richtung und Kenntnis oder Erfahrung was das für das jeweilige Revier und die babsichtigte Strecke konkret bedeutet. Fertig! Sehe ich zumindest so.

Welchen näheren Nutzen kann einem da eine nur momentan zu bestimmende und nicht voraussehende haargenaue Windstärke dann noch bringen?
Wind ist ja nur selten wirklich total konstant, ne Böe kann länger andauern, als man gewillt ist den Arm hochzuhalten, oder sie kommt später und man hat dann ganz andere Probleme ...
So ne grobe Bestimmung oder Einschätzung, gepaart mit Erfahrungs- und den meist aussagekräftigeren "Bauch"-werten halte ich fürs Kajak in den meisten Fällen für ausreichend.

----

Ich bin schon irgendwo herumgepaddelt und habe gegen den Wind geackert und geflucht, nachher dann erfahren wieviel das gewesen sein soll. So habe ich die ungefähre Einschätzung was ich in Zukunft bei welcher Vorhersage mir gut zutrauen kann oder wo ich eher "Schicht" sage. OK, für solche Zwecke ist dann eine Windbestimmung auch evtl. von Vorteil - NUR - wer ist bei heftig unangenehmen und mitunter auch gefährlichem Wind so verrückt und holt mal eben ein Anemometer aus und liesst "in aller Ruhe" ab, während es das Boot quer zur Welle dreht, alles wie blöde schaukelt und man überrolt zu werden droht... ???

Aber soll jeder so glücklich werden, wie es eben geht. Und wenn es geht, dann eben auch so. Oder so... oder wie? (Hach, irgendwie hab ich den Faden ver... )
und tütü
Anonymer Teilnehmer
Re: Beaufort-Skala, nasse Finger und geschultes Auge
16. Januar 2002 21:57
Ich hab auch einen Windmesser.
Der steht in Bremerhaven an der Doppelschleuse und ist garantiert behördlich justiert.
Immer wenn ich mir - von Bremen kommend - nicht sicher bin, ob's Sinn macht, rauszufahren, da kann ich mich vergewissern.
Und die See kann ich auch sehen.
Und die Windrichtung.
Ist richtig gut.
Und die Wettervorhersage macht er auch gleich mit.
Samt Sturmwarnung.
Gut wa???
Wolfgang.

P.S. das machen die Bremerhavener Kanuten schon immer so.
Anonymer Teilnehmer
Neid
16. Januar 2002 23:23
ICH WILL AUCH EINE DOPPELSCHLEUSE WO EIN HEIN STEHT UND MIR ALL DAS FLÜSTERT!!!

Dummerweise stehen unser beiden Schleusen 3Km auseinander, wird also nisht draus und die See ist sowieso weiter wech.

Bleibt die Frage was machen die Bremerhavener Paddler wenn sie ihre Doppelschleuse gerade nicht mitnehmen können, bzw. nicht von dort losfahren?
Aaaahh! Die sind bestimmt sehr Standorttreu, oder?

Vom Wasser hat man da aber keine Schnitte, oder?
Als ich Sept. 2000 da vor den Schleusen, wo die Dinger ja passenderweise zur Sail im Orsch waren, also die Tore, nen Pläuschchen mit der Schlepperbesatzung hielt, die da nix zu tun hatte und meinen Spitzbergen dabei auf der Stelle wendete, was ne ganze WEile dauerte, so daß die leude meinten "Jau, der hat nen Wendekreis!", also da ist mir spontan nichts aufgefallen.

nacht
Anonymer Teilnehmer
Windtaschenmesser
17. Januar 2002 09:15
Hallo "Djungs!"
Ich möchte auch noch auf die Windmesser in Greetsiel hinweisen, gleich zwei sogar. Alt und damit baubiologisch einwandfrei und wohl auch politisch korrekt. Zeigen Wind durch langsames oder schnelles Drehen der Windmessflügel an. Mittels Kreuzpeilung ist dem geübten Seekajakfahrer auch die Ermittlung der Windrichtung incl. Mißweisung möglich.
Achtung: Der geübte Seekajakfahrer weiß: Wenn die Flügel stillstehen heißt das nicht zwingend, das es windstill ist. Aber nicht den Landratten verraten, die müssen ja nicht alle Geheimnisse erfahren.

Beste Grüße


Gerold angry smileycool:
Anonymer Teilnehmer
Re: Windtaschenmesser
17. Januar 2002 14:06
Hallo Windmessende Kajaker,
schaut mal den Link an, Bauanleitung für kleinen Windmesser.
Kann an einem Winterabend in kürzester Zeit gebaut werden.

[www.brackmanns.de]

Stammt von den Drachenflieger. Typ, am Ufer Wind messen und sich das Wellenbild dazu merken.

Gruss Paul
Anonymer Teilnehmer
kopfgestützter Windtaschenmesser - einfach berechnen
17. Januar 2002 14:22
Hi Paul(e),
Windbild merken ist genau das was ich auch empfehlen würde. Das Wasser zeigt schon sehr präzis was angesagt ist.

Mir ist vorgestern noch eine Idee für einen rein Kopfgestützten "Windmesser" für unterwegs gekommen, wo man nichts herausholen müsste.
Einfach die Physik und Kopfrechnen nutzen und voila:

Sich eine Höhe von sagen wir 0,5m einprägen, aus der man bspw. mit dem Paddel Wasser möglichst ohne Seitenschwung herunterfallen lässt. Die Zeit die ein Gegenstand für den Fall aus 0,5m Höhe braucht ist immer gleich (Hallo Isaac Newton). Der Wind wird das Wasser, oder was auch immer dann seitlich wegwehen und je mehr Wind desto weiter. Die Entfernung möglichst gut einschätzen, dann kommt das Kopfrechnen.
Wegwehentfernung durch die Fallzeit dividieren und schon haben wir die ungefähre (und recht grobe) Windgeschwindigkeit in m/s (oder Bequerel pro Wellenlänge - wie Timm mal meinte - nicht lachen ist wirklich dasselbe), bzw. mutlipliziert mit 3,6 haben wir dann km/h und dann braucht man nur noch die Bft-Skala drauf zu haben und man hat nen ungefähren Anhaltspunkt.

Oder hab ich was übersehen?
Physiker - rauskommen und sagen ob das so stimmt.

tschö
Jochen
Anonymer Teilnehmer
Re: kopfgestützter Windtaschenmesser - einfach berechnen
17. Januar 2002 15:19
Moin Jochen!

Also, wenn ich nun mal sparsam mit den Wassertropfen umgehen möchte, kann ich da wohl auch nen paar Daunen von meinem 20 Jahre alten Schlafsack zum Windmessen nehmen?

gert (nich Physiker)
Anonymer Teilnehmer
Im Prinzip ja, aber besser doch nicht so
17. Januar 2002 18:02
Hi Gert,

also prinzipiell kannst Du auch alte Daunen nehmen. Das hat ja dies legendäre Experiment auf dem Turm von Pisa (ich meine es war dort?, oder war es von St.Pauls herunter?) bewiesen/gezeigt. Wenn man ne Feder und ein Stück Blei nebeneinander hält und gleichzeitig losläßt, werden beide Gegenstände gleichzeitig unten auftreffen, denn auf alle Körper wirkt in gleicher Weise die Erdbeschleunigung. Die ist zwar mit zunehmender Höhe zunehmend geringer, aber für unsere "irdischen" Zwecke genau genug (9,81 m/s²).

Aber in diesem speziellen fall, NEIn kannst du keine alten Daunen nehmen. Denn der windhat hier zuviel Angriffsfläche im Verhältnis zu dem sehr geringen Eigengewicht, er würde die Feder wohl gar nicht erst runterfallen lassen, sondern herumwirbeln und womöglich in die Sahara entführen, wenn er gerade dahinwehen sollte.
Ergo, es muss schon ein Körper mit grösserer Dichte sein.
So ganz genau könnte das eh nicht funktionieren, denn man hat hier sehr viele Abweichungen und ein schätzendes Auge ist nicht so exakt. Aber so als grobe Richtung müsste das schon klappen, es geht ja nur darum die Windgeschwindigkeit optischer zu erfassen und pie mal Daumen einzuordnen.

Wenn ich mich so erinnere wie es letzte Pfingsten geblasen hat, Heinz hat auf Spiekeroog Windspitzen bis 9 Bft gemessen, da taperten wir gerade hinter Wangeroog durchs Watt, 7-8 hat es dort auch gehabt. Das Wasser das beim latschen hocgerissen wurde, wurde vom Wind so etwa bis an die 5-8m fortgeblasen. Jetzt im nachhinein geschätzt, kann auch erheblich mehr gewesen sein, je nachdem wiehoch der Fuß kam und ob das Wasser vom Bein erst noch nach oben beschleunigt wurde.

Bsp. Das Wasser ist 0,3s in der Luft und es fliegt 6m, dann hätten wir ne windgeschwindigkeit von 20m/s = 72 Km/h = 38,9 kn, das entspräche 8 Bft (34-40kn).

Diese mögliche Form der Bestimmung ist aber nicht unbedingt präzis zu nennen, viele Abschätzfehler dabei und bei hohen Wellen kann man mitunter auch gar nicht mehr genau sehen wieweit irgendwas fliegt um bspw. 30cm an Höhe zu verlieren.
Aber ist ja auch nur ne Idee und eine von vielen Möglichkeiten.
Die wenigsten brauchen es aber, denn Hand aufs Herz, weiviele von uns fahren bei Wind von 6Bft aufwärts? Bei den Windstärken sieht man dem Wasser auch so ohne Anemometer an, das es mind. anstrengend wird. Und die paar die auch bei mehr Wind fahren, verfügen über soviel Erfahrung das sie wissen was sie tun (hoffentlich).
Das Wasser sagt uns im Regelfall eh recht gut was "Sache" ist, (Regatta)-Segler sind wir auch nicht, also was bringt mir ein Windmesser?
Ah! Mit dem Wind-messer kann man den Wnd besser zerteilen, sich sozusagen in ihn eingraben... :-)

Ajo, so ist das... oder?
trörööö
Anonymer Teilnehmer
Re: Im Prinzip ja, aber besser doch nicht so
17. Januar 2002 19:50
Na
den schönsten Windmesser ham'se ja abgebaut. Der stand früher vorm Hohe Weg LT auf dem Anleger. Konnteste immer Helgoland und Borkum sehen. Windrichtung und -stärke. 1972, als ich das letzte mal bei den Leuchtturmwärtern zum Mittagessen war, war das Ding noch in alter Pracht (siehen KVU-Webseiten Watt - ein Revier <img src="[www.kvu.der-norden.de];)
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