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Bodensee

geschrieben von NikoT 
Bodensee
23. August 2013 17:39
(Fast) einmal um den Bodensee (April 2010)

<table style="width:auto;"><tr><td><a href="[picasaweb.google.com] src="[lh4.googleusercontent.com]; height="144" width="108" /></a></td></tr><tr><td style="font-family:arial,sans-serif; font-size:11px; text-align:right">Aus <a href="[picasaweb.google.com];

Eigentlich wollten wir in der letzten Aprilwoche ein paar Tage auf der Holsteinischen Seenplatte und der Schwentine auf und ab paddeln und im Anschluss – sozusagen auf dem Heimweg – noch die Werralandrallye und den Wesermarathon mitfahren. Aber nach einem Blick auf die Wettervorhersage entschieden wir uns recht spontan für den Bodensee da dort im Schnitt um ca. 5 Grad wärmere Luft-temperaturen vorhergesagt waren. Ein bisschen Sonne und Wärme konnte nach dem langen Winter nicht schaden. Außerdem hatte mir eine Dienstreise im vergangenen Herbst die landschaftlichen Schönheiten dieser Region ins Gedächtnis zurückgerufen und ich hatte damals etwas neidisch die Paddler beobachtet, als wir in den Sitzungspausen auf der Terrasse unseres Hotels standen.

Als Planungsunterlagen standen uns der DKV Flussführer Deutschland, der eine Umrundung „gegen den Uhrzeigersinn" beschreibt“, eine relativ ungenaue Wassersportkarte für Südwestdeutschland aus dem Jübermann Verlag sowie einige interessante Internetseiten, vor allem diejenigen vom Bodensee-Kanu-Ring (www.bodensee-kanu-ring.de) und den angeschlossenen Vereinen, zur Verfügung. Mit diesen Materialien sind wir gut zurecht gekommen. Es gibt auch ein Buch sowie eine Karte für Kanu-wanderer speziell zum Bodensee, welche aber nicht sonderlich geeignet sein sollen. Hiervon konnte ich mir jedoch noch kein eigenes Bild machen.

<table style="width:auto;"><tr><td><a href="[picasaweb.google.com] src="[lh4.googleusercontent.com]; height="108" width="144" /></a></td></tr><tr><td style="font-family:arial,sans-serif; font-size:11px; text-align:right">Aus <a href="[picasaweb.google.com];

Als erstes steuerten wir den DKV Campingplatz in Konstanz-Staad (nahe der Insel Mainau und ge-genüber von Meersburg an. Der Platz ist –z.B. für das Nachholen des Autos – recht gut mit öffentli-chen Verkehrsmitteln zu erreichen und vergleichsweise zentral gelegen, d.h. man kann von dort aus in verschiedene Richtungen starten (Überlinger See, Obersee, Untersee). Wir haben uns entschieden, zunächst den Obersee entsprechend der Beschreibung im DKV Flussführer zu umrunden. Das Auto konnte gegen eine Gebühr am Campingplatz bleiben. Der DKV Platz ist leider für Paddler gar nicht sonderlich geeignet, da die Zeltwiese maximal weit vom Ufer entfernt ist. Außerdem muss man noch eine Promenade und in Zeiten extremen Niedrigwassers, wie in unserem Fall, eine Treppe und einen breiten und steinigen Uferstreifen überwinden. Der Transport unserer vollbeladene Boote war selbst mit geländegängige Bootswagen recht strapaziös.

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Die ersten Paddelschläge führten uns um das Strandbad Horn in den „Konstanzer Trichter“ vorbei an der Altstadt und zur Schweizer Grenze nach Kreuzlingen. Wir fuhren mehr oder weniger dicht am Ufer entlang in Richtung Romanshorn. Der dortige Kanu Club sollte unsere nächste Anlaufstation sein. Zwischendurch sahen wir einen gemütlichen Biergarten direkt am Wasser mit guter Anlandemöglichkeit und legten dort eine kleine Pause ein. Romanshorn hat einen relativ großen Hafen, von dem aus ein regelmäßiger Fährdienst nach Friedrichshafen auf der Nordseite des Sees besteht. Dies wäre auch eine Alternative für Paddler, die keine Zeit für eine komplette Umrundung des Obersees haben, denn eine Querung mit dem Kajak an dieser Stelle ist sicherlich nicht jedermanns Sache (ca. 16 km).

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Unsere Tour ging jedoch am nächsten Morgen weiter Richtung Südosten. Bei weiterhin gutem aber etwas dunstigen Wetter kamen die Alpen immer stärker in Sichtweite. Auf diesem Abschnitt war nur ein Kanuverein für uns in Reichweite. Um den KC Rheineck zu erreichen hätten wir allerdings noch den sogenannte Altrhein ein Stück landeinwärts paddeln müssen. Dies blieb uns erspart, denn wir fanden noch kurz vor hereinbrechender Dämmerung eine Marina mit angeschlossenem Edel-Campingplatz und einer kleinen Zeltwiese direkt an der Einmündung des Altrheins, der hier auch die Grenze zu Österreich bildet.

Auf der nächste Etappe passierten wir das Rheindelta, welches ein ausgedehntes Naturschutzgebiet darstellt und eine große Anzahl verschiedener Vogelarten beherbergen soll.

Der Hauptzustrom des Rheins wird heutzutage nicht mehr durch den Altrhein sondern durch den so-genannten Rheinkanal geleitet. Dieser bringt große Mengen an Sediment mit sich, die auf lange Sicht zu einer Verlandung der Bregenzer Bucht führen würden. Um das zu vermeiden, soll die lästige Fracht in tiefere Bereiche des Bodensees umgeleitet werden. Zu diesem Zweck wurde der Rheinkanal weit in den See hinaus verlängert (die sogenannte „Rheinvorstreckung“). Für Paddler ist dies insofern wichtig, als diese gigantische Baumaßnahme, von der man sich übrigens gut bei Googlemaps einen Eindruck verschaffen kann, zu einem größeren Umweg zwingt, wenn man das Ufer abpaddeln will. Wir haben uns dies insofern erspart, als wir an der Spitze des Kanals die Entscheidung getroffen haben, direkt die knapp 4 Kilometer nach Lindau zu queren und die Bregenzer Bucht für dieses Mal auszulassen. Die Bedingungen waren perfekt hierfür, denn das Wasser war spiegelglatt und es ging fast kein Wind. Außerdem war es in Richtung Bregenz relativ dunstig während über Lindau und unserem Teil des Sees die Sonne schien (das ist nach Aussage von Einheimischen auch der Normalzustand). Aus der „Dreiländertour“ wurde daher nichts, denn österreichischen Boden haben wir auf diese Weise gar nicht betreten.

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Die wunderschöne Stadt Lindau, die auf einer Insel direkt vor dem Nordufer des Sees liegt, kam im-mer näher und wir konnten schon von weitem den Leuchtturm und den bayerischen Löwen sehen, die den alten Hafen bewachen. In diesen mit dem Kajak hineinzufahren, war natürlich Pflicht. Danach machten wir uns auf die Suche nach dem Gelände des Lindauer Kanuclubs. Das Bootshaus liegt sehr schön auf dem Festland gegenüber der Insel direkt an einem Bahndamm über den auch Fußgänger schnell in die Altstadt gelangen können. Nach der Landung konnten wir schnell die Platzwartin errei-chen, die schräg gegenüber wohnt. Da wir durch die Abkürzung nur eine recht kurze Paddeletappe zu bewältigen hatten, stand umso mehr.Zeit für eine ausgiebige Stadtbesichtigung zur Verfügung. Dies war auch gut so, denn die Altstadt von Lindau erwies sich als wahre „Perle des Bodensees“ die von uns stundenlang kreuz und quer erkundet wurde.

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Mit Lindau hatten wir den östlichsten Punkt unserer Fahrt erreicht. Nun wurde das Nordufer abgefah-ren, wobei wir die diversen Buchten ein wenig abkürzten. Auf den letzten Kilometern vor Friedrichsha-fen war dies sogar Pflicht, denn ein ausgedehntes Naturschutzgebiet in der Uferzone durfte gar nicht befahren werden, um die Ruhe der Wasservögel nicht zu stören. Westlich der Innenstadt kommt nach wenigen Kilometern das Bootshaus des VfB Friedrichshafen.

Am nächsten Morgen konnten wir uns in einem nahegelegenen Supermarkt neu verproviantieren und mit vollgeladenen Booten wurde der Rest des Obersees in Angriff genommen. Bei Meersburg musste wir darauf achten, nicht mit den in dichter Folge fahrenden Autofähren nach Konstanz zu kollidieren. Kurz vor den Pfahlbauten von Unteruhldingen entschieden wir uns, diesmal aus Zeitgründen den Überlinger See auszusparen und stattdessen die restlichen Tage noch für den Untersee und das Ge-biet um die Insel Reichenau aufzuwenden. Daher wagten wir wieder einmal eine Querung wobei wir die Distanz über das offene Wasser etwas abkürzen konnten, in dem wir geradewegs auf die Insel Mainau zufuhren. Diese Insel ist einer der Publikumsmagneten am Bodensee und darf mit Kajaks nicht angelandet werden da man sich ja auf diese Weise um die Entrichtung der Eintrittsgebühr drücken würde. Wir beließen es daher bei einer Teilumrundung – ganz herum kann man mit dem Boot nicht, da die Seeenge zum Festland hin unter Naturschutz steht und nicht befahren werden darf. Als Tagesziel diente uns abermals der DKV Campingplatz. Auf dem Weg dahin mussten wir nochmals die Fährlinie kreuzen, was auch diesmal gut ging.


Die folgende Etappe brachte auf den ersten Kilometern eine Wiederholung da wir wieder um die Spit-ze der Halbinsel herum in Richtung auf die Innenstadt von Konstanz fahren mussten, aber es gibt schlimmeres. Diesmal führte unsere Route jedoch auf den sogenannte Seerhein, der den Obersee mit dem Untersee verbindet. Hier gibt es eine gewisse Strömung, deren Effekt jedoch für uns durch Ge-genwind weitgehend neutralisiert wurde. Kurz hinter Konstanz passiert man auf der linken bzw. südli-chen Seite schon wieder das Schweizer Ufer mit einigen sehr schönen Orten. Auf der rechten Seite fängt direkt hinter der Stadt das Wollmatinger Ried an, welches umfahren werden muss. Dies ist nicht nur aus Gründen des Naturschutzes erforderlich sondern – zumindest bei dem niedrigen Wasserstand, den wir vorfanden, auch gar nicht anders machbar, um nicht aussteigen zu müssen. Durch den sogenannten Bruckgraben passierten wir den Damm, der Reichenau mit dem Festland verbindet in Richtung auf Allensbach. Nach einer Kaffee- und Kuchenpause überquerten wir diesen „Gnadensee“ genannten Teil des Sees in Richtung auf die Spitze der Halbinsel Mettnau und von da aus den „Zeller See“ mit Kurs auf Iznang, wo wir das Bootshaus des Singener Kanu Clubs ansteuerten. Unterwegs mussten wir eine Zwangspause einlegen um uns mit Autan gegen die hier vorherrschenden, aggressi-ven Mücken zu wappnen. Erfreulicherweise hatte der KC Singen auch Zimmer anzubieten, so daß wir unser Zelt nicht aufbauen mussten. Dies war sehr günstig, denn für den Abend war Regen vorherge-sagt, der auch pünktlich einsetzte.

Ohne Abbau von Zelt und dergleichen konnten wir am letzten Paddeltag zu rekordverdächtig früher Stunde in Richtung Stein am Rhein aufbrechen. Mit Pausen regnete es weiter, dennoch konnten wir die Schönheiten des Untersees, der sich immer mehr in Richtung Rhein verengte, genießen. Bei Öhningen endet der See, denn hier konnte man eine deutliche Strömung feststellen und kurz darauf legten wir in Stein die Boote ans Ufer, um uns nach einer Bleibe umzusehen. Auch diesmal sollte es wegen des schlechten Wetters ein festes Dach über dem Kopf geben. Die Angestellten des Hotels unserer Wahl schienen nicht allzu erstaunt zu sein, als wir in Paddelkleidung und mit entsprechender Ausrüstung über die Schwelle traten. Nach einer Dusche machte ich mich zum örtlichen Bahnhof auf, um das Auto nachzuholen, was mit der Schweizer Bahn reibungslos funktionierte. Abends konnten wir nach dem Aufladen der Boote das wunderschöne mittelalterliche Städtchen, leider nur bei strömendem Regen, besichtigen. Insofern war dieser Tag sehr untypisch für unsere Tour, die weitgehend durch perfektes Wetter gekennzeichnet war.
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