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NELO Amassalik Explorer

geschrieben von Käpt'n Monk 
NELO Amassalik Explorer
12. Juli 2016 22:39
NELO Amassalik Explorer

Ich fahre das Boot seit Anfang April diesen Jahres und habe seit dem knapp 500km damit zurück gelegt.

Meine Daten:
Mitte 40, 192cm und nicht ganz 100kg

Das Boot:
Länge 498cm, Breite 60cm, 17,5kg (brutto), Ausführung WWR
2 Luken, je eine vorne und hinten, zweifach abgeschottet, Sicherheitsleine umlaufend, Decksleinen vorne und hinten
ungepolsterter Sitz mit verstellbarem gepolstertem Rückenband
Smart-Track-Steueranlage

[www.nelo.eu]

Reviere (bis dato)
Kremmener Rhin (ca. 479km)
Templiner See-Schwielowsee-Havel (21km)

Ich war in meiner Jugend für ein paar Jahre im Kanusport aktiv inklusive einiger Wettkämpfe, an die die Erinnerung schon etwas blass ist. Dreißig Jahre später will ich es nun wieder wissen. Habe mich Mitte März großkotzig in eine NELO Viper 51 gesetzt und bin direkt am Steg vier Mal ins Wasser gefallen. An Bootfahren war nicht im Geringsten zu denken. Mit der NELO Viper 55 kam ich dann auf etwa 500m mit zwei Landungen im kalten Nass.

Die aus meiner Sicht logische Folge war eine Probefahrt mit der Viper 60 oder der ebenfalls zur Verfügung stehenden Amassalik. Ich entschied mich für das elegante formschöne Boot. Und es passte vom ersten - nein zweiten Augenblick. Denn das Einsteigen funktionierte hier nicht wie in den Vipers. Ich klemmte zunächst in der Luke fest mit meinen langen Hessen. Bis ich fachkundige Anleitung erhielt. Da die Luke etwas kleiner ist, muss man sich zum Einsteigen auf den Rand hinter der Luke setzen und die Beine voran in das Boot rutschen. Das funktioniert jetzt einwandfrei.

Als ich dann ordentlich in dem Boot saß, fuhr ich damit los, als ob es mir an das Hinterteil gewachsen wäre. Die Kaufentscheidung war nur noch eine Formsache (Ich glaube der Verkäufer hatte das auch bemerkt :-))

Nach den ersten Kilometern und ein paar Feinjustierungen an Sitzposition und Position des Stemmbrettes war das Glück nun wirklich perfekt. Fahrer und Boot bilden seit dem eine Einheit.

Fahreigenschaften
Ich denke, zur Bauform muss ich nicht viel schreiben. Das ergibt sich aus meinen Fotos und den Darstellungen auf der NELO-Seite. Erwähnenswert ist eventuell, dass das Unterschiff aus Sichtkarbon besteht. Zusammen mit dem roten Oberschiff ist das optisch eine richtig chique Kombination.

So, nun soll es aber auch endlich fahren...
Wenn man das Boot nicht kennt und nach langer, langer Zeit mal wieder in einem Kajak sitzt, ist es zunächst etwas wackelig. Etwas in Fahrt gibt sich das aber gleich wieder. Nach ein paar Tagen der Gewöhnung verliert sich auch das Wackelige und man fühlt sich von Anfang an sicher in dem Boot.
Einmal in Fahrt hat das Boot einen sehr guten Geradeauslauf auch bei leichten Seitenwinden. Wird der Wind mal etwas stärker, nimmt man die Smart-Track-Steueranlage zu Hilfe. Ich fahre für gewöhnlich ohne Steuer und nutze es nur bei stärkerem Seitenwind.
Das Boot lässt sich mit etwas Hüftschwung und Ankanten auch ohne Steuer leicht in die gewünschte Richtung bringen. Es läuft sonst sehr leicht und lässt sich einfach und schnell in Fahrt und auf Geschwindigkeit bringen.

Auf dem Kremmener Rhin habe ich ausschließlich mit ruhigem Wasser zu tun. Lediglich permanenter Gegenwind stellt hier eine sportliche Herausforderung dar. Das Gewässer macht sich aber gut für die abendliche Runde. Bei mir sind es mindestens 15km manchmal auch 22km. In der Woche fahre ich die Strecken 3-4mal.

Das oben benannte Revier Templiner See - Schwielowsee - Havel stellte für mich als "Ruhigwasserfahrer" eine kleine Herausforderung dar. Die 21km legte ich Anfang Juni bei einem Halbmarathon zurück. Die Herausforderung bestand darin, dass ich neben dem "Wettkampfstress" mit zwei Seen klar kommen musste, die ich nicht kannte und die bei recht starkem Wind, gute Wellen entwickelten. Aber die Amassalik schlug sich hervorragend. Ist ja auch dafür gebaut. Wichtig war nur, dass ich nicht patze und mich und das Boot auf die Seite lege, zumal die etwa 50cm hohen Wellen auf dem Schwielowsee parallel zum Boot kamen. Aber wir haben das gut gemeistert. Auf der Hintour frontal etwas angeschnitten und auf der Rücktour schön abgesurft. Obwohl ich auf dem Rhin nie die Möglichkeit hatte das Surfen mit dem Boot zu üben und auch sonst nie gesurft bin (außer im WWW) kam ich wunderbar zu recht und es machte einfach nur einen Riesen Spaß.

Fazit
Nach 3,5 Monaten und etwa 500km mit der NELO Amassalik Explorer schätze ich ein, dass das ein sehr gutes Boot für den ruhigen Kanal ist, mit dem man sich getrost auch bei starken Winden auf einen größeren See wagen kann.
Nach etwa 400km mit der Amassalik hatte ich die Möglichkeit erhalten, einen Lettmann Streamliner S ausprobieren zu dürfen. Damit kam ich garnicht zu recht. Das Boot fuhr trotz Steuereinsatz sehr unruhig hin und her und reagierte nur recht zögerlich auf den Steuereinsatz sodass eine Richtungskorrektur zusätzlich mit dem Paddel erfolgen musste. Das Platzangebot in dem Leitmann war sehr gut. Ich war trotzdem froh, nach der Testfahrt mit dem Streamliner wieder in mein Boot steigen zu können.
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