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Rostocker Schleuse soll zugeschüttet werden, Petition dagegen

geschrieben von André 
Rostocker Schleuse soll zugeschüttet werden, Petition dagegen
08. Juli 2015 22:30
Hallo Zusammen,

ich stelle es hier auch einmal ein:


Bitte um Unterstützung für die Petition gegen das Zuschütten der 1887 errichteten Bootsschleuse am Rostocker Mühlendamm




Zitat

Detlef Krause
nach den Plänen der Stadtverwaltung Rostock, des Infrastrukturministeriums Schwerin und des Wasser- und Schifffahrtamts in Stralsund soll die 1887 errichtete Bootsschleuse am Rostocker Mühlendamm kurzfristig verfüllt und zugeschüttet werden, weil die Sanierungskosten von angeblich 4 – 5 Millionen EUR nicht bereit stehen.
Für nicht Ortskundige: Diese Schleuse teilt die „Warnow“ in die sog. Unter- und die Oberwarnow, sie ist die einzige schiffbare Verbindung auf diesem Fluss und im Umkreis von rd. 80 km die einzige dieser Art.

Details dazu im Artikel in der Ostseezeitung vom 8.5.15 unter Rostocker Kanu Club.
Dies ist nach meiner und vieler anderer Meinung einfach nicht zu akzeptieren.
Es kann und darf nicht sein, dass nur aus finanziellen Gründen wieder ein Stück Stadtgeschichte verschwindet, denn ist sie einmal zugeschüttet mag man nicht glauben, dass eine spätere Sanierung überhaupt in Erwägung gezogen wird und die Warnow bleibt ein geteilter Fluss.

Auch der Wasserwandertourismus erhält einen herben Rückschlag, denn die angedachte Slipp Anlage für leichte Boote kann kein echter Ersatz sein.
Ich habe deshalb eine Petition in`s Internet gestellt und hoffe auf breite Unterstützung.
Dazu habe ich einmal meine Datenbank „missbraucht“ und bitte um Nachsicht.
Ich bitte jeden, der dieses Anliegen unterstützen möchte, sich unter nachfolgendem Link an der Petition mit seiner Unterschrift und vielleicht auch einem Kommentar zu beteiligen.
Es dauert keine Minute und mit einem Klick sind Sie/seid Ihr vielleicht beteiligt an der Rettung dieses historischen Bauwerks.

openpetition

Wer möchte, kann und darf diesen Link ausdrücklich gerne massenweise weiter leiten und publik machen.

Vielen Dank.

Mit herzlichen Grüßen

Detlef Krause



Ich bin selbst direkt betroffen und bitte Euch uns zu unterstützen.

viele Grüße

André
Re: Rostocker Schleuse soll zugeschüttet werden, Petition dagegen
08. Juli 2015 23:23
Kein Problem: Wer mag, kann diese Petition unterzeichnen.

Er/sie tut aber gut daran, sich vorher zu informieren.

M.E. wird die Schleuse keineswegs "kurzfristig" verfüllt. Die Debatten werden seit mindestens 2011 geführt.

Und zweitens haben die Paddler (die eigentlich die Mehrheit in diesem Forum stellen sollten) relative wenig Nachteile, denn ausgerechnet für die Paddler bleibt die Stelle weiter passierbar. Probleme werden die Motorbootbesitzer bekommen, die oberhalb der Schleuse ihr Bootshaus haben, aber vor allem unterhalb der Schleuse unterwegs sind.

Vgl. Ostseezeitung vom 19.06.2015: "Kanuten und Ruderer könnten mit der neuen Anlage über eine Rollbahn mit ihren Booten von der Ober- in die Unterwarnow wechseln. Mit motorisierten Sportbooten ist das dann nicht mehr möglich. Die sanierungsbedürftige Schleuse ist seit 2011 geschlossen. " > [www.ostsee-zeitung.de]
Salut,

wieso braucht Ihr zum Paddeln "motorisierte Sportboote" auf der Oberen Warnow? Ich finde Motorboote reichlich überflüssig.
An der Lahn gibt es ähnliche Diskussionen. Auf der Fulda sind sie weitgehend beendet. Keiner vermisst die Motorboote ... die Leihpaddler würde allerdings auch kaum einer vermissen.

Einerseits ist es schade, etwas, was mühevoll gebaut wurde, verfallen zu lassen. Erhalt historischer Bauwerke finde ich auch ohne jede Ironie wichtig, aber es ist ja nun nicht so, dass da eine Stadthafen-Schleuse zur 450-Jahr-Feier mit Sand gefüllt wird, sondern es geht doch um eine relativ schlichte und unscheinbare Schleuse aus jüngerer Zeit in der Peripherie der Stadt. Die braucht jetzt scheinbar keiner mehr. Der sogenannte Wassertourismus gehört bei "keiner" immer mit dazu. Sie ist ohnehin seit 4 Jahren dicht und es stört wohl auch kaum jemanden. Dazu gehört Rostock zu den Städten, deren Haushalt ein Rekorddefizit hat. Da sitzen ein paar Milliönchen halt nicht mehr so locker. Selbst wenn würde ich als Lokalpolitiker eher Kindergärten und Schulen fördern. Andere, wenn auch viel kleinere Hanse- und andere Hafenstädte haben in ihrer Entwicklung mehr Federn lassen müssen. Denen hat man in den letzten 200 Jahren einfach den halben Hafen oder die Stadtkanäle zugeschüttet um Häuser und Fußgängerzonen drauf zu bauen. Würde man vielleicht auch nicht mehr machen.

Anstatt die Schleuse durchrosten zu lassen soll sie also zugeschüttet werden. Vielleicht könnte man sie für kleines Geld anders stabilisieren?

Viel Glück
Re: Rostocker Schleuse soll zugeschüttet werden, Petition dagegen
09. Juli 2015 14:22
Richtig ist, daß die Diskussionen bereits seit 2011 geführt werden. Es ist jedoch abzusehen, daß nun recht bald eine Lösung gefunden werden muß. Bisher war die Straßenbrücke über der Schleuse noch in Bau. Diese Baumaßnahmen waren der ursprüngliche Grund für die Schließung. Die Brücke ist nun, nach Jahren, endlich fertiggestellt und es muß eine Lösung für das Schleusenproblem gefunden werden.

Die derzeitige Aussicht auf ein Bootsschleppe ist allein dem unermüdlichen Engagement der Rostocker Wassersportler, allen voran dem Vorstand des Rostocker Kanu Clubs zu verdanken. Wie sicher diese Aussicht derzeit ist, kann ich nicht einschätzen. Möglich ist auch, daß die Schleuse ohne jede Lösung für die Kanuten zugemacht wird. Ein Umtragen der Schleuse ist auf Grund der vielbefahrenen Straße dort und auf Grund des Geländes insgesamt äußerst schwierig.

Daß die Schleuse von niemandem vermißt wird ist aber sicher nicht richtig. Der Rostocker Kanu Club liegt direkt oberhalb der Schleuse und hat ohne diese keinen Zugang zur Unterwarnow und damit zu Touren in Richtung Innenstadt und Ostsee. Gerade bei traditionellen Fahrten des RKC, wie der Hansesailfahrt haben sich in den letzten Jahren dadurch erhebliche organisatorische Probleme ergeben. Auch für Wasserwanderer aus Richtung Ostsee ist der größte Rostocker Kanuverein daher kaum anlaufbar.

Besondere Probleme ergeben sich aber für die zahlreichen Besitzer der Bootshäuser im Bereich der unteren Oberwarnow und des Mühlendammes, insbesondere soweit sie größere Motor- oder Segelboote besitzen. Dazu muß man wissen, daß die Oberwarnow ohnehin bereits seit Jahrzehnten nur auf einem Stück von ca. 500 m oberhalb der Schleuse mit Motorbooten befahren werden darf. Gerade auf diesem Stück gibt es aber sehr viele private Bootshäuser.

Ich denke, daß hier die Interessen aller Wassersportler, ob mit Kanu, Segel oder Motor unterwegs zum größten Teil parallel laufen und daß hier eine Solidarität aller, die den Wassersport lieben eher gefragt ist als ein Kleinkrieg zwischen Kanuten und Motorbootfahrern. Ich kann mich daher dem Aufruf von André zur Unterstützung dieser Petition nur anschließen!

Viele Grüße

Markus Baudisch
Re: Rostocker Schleuse soll zugeschüttet werden, Petition dagegen
09. Juli 2015 17:47
Schleusen waren und sind teure Bauwerke, die sich irgendwie "rechnen" müssen.

Über die simple Forderung: "Wir wollen haben!" hinaus wäre es sicherlich hilfreich und ein politisch nicht zu übersehendes Signal, wenn sich die zahlreichen von der Schleuse profitierenden und diese nutzenden Wasseranlieger solidarisch mit einem nennenswerten Betrag an den Sanierungskosten beteiligen würden und auch später im Betrieb kostendeckende bzw. refinzanierende Gebühren für die Schleusennutzung erhoben würden. Irgendwoher muss das Geld ja kommen...

Wackelpeter
Re: Rostocker Schleuse soll zugeschüttet werden, Petition dagegen
09. Juli 2015 18:36
Was für eine komische Diskussion. Die Warnow ist in dem benannten Bereich eine Bundeswasserstraße und somit liegt die Instandhaltung der Schleusen und Brücken usw. beim Bund. Der Bürger zahlt dafür Steuern.

Die vorliegende Problematik entspricht genau der Situation gegen die sich der DKV u.a. Verbände seit Jahren wehrt. Der Bund möchte sich seit Jahren aus seiner Verantwortung zum Erhalt der Bundeswasserstraßen zurückziehen, was zwangsläufig zu einer Privatisierung oder Unbefahrbarkeit von Wasserstraßen führen würde. Jeder der schon einmal eine längere Gepäckfahrt mit dem Kajak gemacht hat weiß, welche Hindernisse nicht funktionierende Schleusen bedeuten würden. Wer allerdings nur nach GPS seine 15km-Runde auf dem See fährt, kann das natürlich nicht wissen. Jeder sollte sich überlegen, ob er es toll finden würde eine MAUT im Kajak zu bezahlen nur um zum Beispiel in Brandenburg auf der Havel oder dem Finowkanal (oder seinem Heimatgewässer) paddeln gehen zu dürfen.

Ich habe diese Petition unterschrieben und ich kann es jedem Kanuten nur empfehlen, allein aus Eigeninteresse, mir gleich zu tun.

Konrad
Re: Rostocker Schleuse soll zugeschüttet werden, Petition dagegen
09. Juli 2015 22:34
Der nach meiner Kenntnis neueste Stand und eine recht gute Zusammenfassung des bisherigen Verlaufs findet sich hier:

http://www.nnn.de/lokales/rostock/schleuse-kanal-wird-zugeschuettet-id10008191.html
"Die Warnow ist in dem benannten Bereich eine Bundeswasserstraße und somit liegt die Instandhaltung der Schleusen und Brücken usw. beim Bund. "
Das hängt sehr von der Klassifizierung ab. Es gibt nicht eine oder keine Bundeswasserstraße. Bundeswasserstraßen, die "nicht dem allgemeinen Verkehr dienen", sind für Schiffe meist unbefahrbar. Bsp.: Der Bereich der Lahn, der Bundeswasserstraße ist, enthält 3 Bootsrutschen für Boote bis 1 m und zwei Rollanlagen als Umtragehilfe. Außerdem wird dort seit etlichen Jahrzehnten keine Fahrrinne mehr gebaggert. Dazu ist es absehbar, dass ein Großteil der Schleusen im vom Rhein aus nicht schiffbaren Bereich in absehbarerer Zeit nicht mehr gewartet wird. Schrecklich oder?

An Stelle des Kanuclubs und an Stelle der Angler würde ich mich freuen, eine Rollanlage hingestellt zu bekommen und würde keine Gelegenheit auslassen, den Bürgermeister und alle, die das mittragen aufs höchste zu loben. Ich würde ein Fest zur Grundsteinlegung veranstalten und eins zur Inbetriebnahme, beide mit Ehrengästen, damit die ja nicht auf die Idee kommen, sie hätten es mit ewig unzufriedenen zu tun, von denen es ohnhin nur saures gibt - egal was sie tun. Denn dann ist es ja wirklich egal was sie tun.

Auch Angeln kann man mit etwas bodenständigeren Booten. Einige segeln. Ich kannte einen Fischer, der mit über 80 Jahren täglich rausgerudert ist, um nach seinen Netzen zu sehen. Das Holzboot hatte sein Opa gebaut. Hätte ihm ein frischgebürsteter Jüngling seinen Hut vorgehalten, weil ihn die Unterhaltskosten für seinen Einbaumotor ruiniren, hätte er ihm in den Hintern getreten. In Anbetracht des Stadthaushaltes, der Sanierungs- und Betriebskosten der Schleuse halte ich es für ein wenig zugkräftiges Argument, wenn die Besitzer der größeren Boote entgegenhalten, dass sie in der Unterwarnow dann doch Liegeplatzgebühren zahlen müssten, die in Rostock auf niedrigstem Niveau rangieren.
Es wäre so gesehen für die Stadt billliger und einfacher, eine Steeganalage mit kostenlosen Liegeplätzen für alle bereitzustellen. Wenn die Steege mal glitschig sind, wird man sich sicher beschweren, dass die Stadt sie nicht reinigen lässt (?!) Mein Mitleid mit verarmten Motorbootfahrern hält sich weiterhin in engsten Grenzen.

VG Chris
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