Salut Olaf,
es stand nicht Thule drauf, Stahl und Plastik waren sonst ähnlich. Gerade bei salzigem Spritzwasser rächen sich kleinste beschädigungen in so einer Kunststoffbeschichtung sofort. Feuchtigkeit, die eindringt trocknet nicht ab und fördert Gammel. Die Beschichtung (aus was auch immer) hebt sich ab. Rost hat als Faustwert das 2,5-fache Volumen des ursprünglichen Eisens. Deswegen platzt dann bald alles auf.
Ich würde alles zerlegen, den Rost entweder abstechen, bürsten und vielleicht etwas schleifen oder mit einer gezopften Rotatonsbürste beigehen. 0,5 bis 0,8 Drahtstärke nimmt nicht zu viel Material weg. Kriegst Du alles runter, nochmal gut mit Schmirgelleinen anrauhen und lackieren.
Alternativ, wenn Du nicht alles zerlegen willst, oder Du lieber die Rotationsbürste weglassen würdest, Owattrol als Grundierung und dann weiter.
Alternativ, wenn Du zwar mit der Rotationsbürte alles sauber gekriegt hast, aber Dir das Schmiergeln zu fumelig ist: über nacht anrosten lasssen. Ist kein Schlosser-Wodoo, sondern hat damit zu tun, dass die Oberfläche mit Abrieb von der Bürste regelrecht verschmiert ist und dadurch sehr glatt ist. Das gepriesene "metallisch blank" ist im Grunde etwas zu blank. Farbe hat nämlich keine Möglichkeit, den Untergrund anzulösen oder reinzupenetrieren. Die winzigen Rostpickelchen bilden Mulden, weil der Rost ja nach allen Seiten hin rostet und nicht, wie ein Sandkorn beim Strahlen einen kegeligen Krater schlägt. Natürlich nicht jahrelang mit Salzlake bepinseln, aber eine ganz dezente Flugrostschicht abwarten, kurz bürsten und dann für diesen Zweck eine relativ harte Grundierung drauf. Anschließend das übliche.
Es wird zwar bald eine Liste von belesenen, internetaffinen Heimwerkern geben, die das noch nie gehört haben, sich das gar nicht vorstellen können und Stein und Bein schwören, dass das aus genau dem Grund gar nicht sein kann. Deswegen alternativ den Baumarktfachberater oder den Rentner mit der verkleckrtsten Hose fragen :-)
Festgenietet wird vieles. Bei Reinhold werden Träger in Blechmuttern reingeschraubt, auf denen sonst ein Plastikstopfen sitzt. Damit sind die nicht ohne Werkzeug demontierbar, genau genommen "fest mit den Fahrzeug verbunden", aber es hat noch kein Hahn danach gekräht. Eine Sissybar von 1-80, die man mit Flügelschrauben oder Federring-Splinten befestigt, ist ohne Werkzeug abnehmbar, NICHT fest mit dem Fahrzeug verbunden, im Grunde nichts als Gepäck und man möchte nicht glauben, wie die Hähne da um die Wette krähen. Wir Kanuten gehören nicht zum Feindbild und passen nicht so sehr ins Beuteschema, weswegen wir viellleicht öfter mal verschont werden (?!)
Eine Dachreling muss normalerweise nicht eingetragen werden. Es ist normalerweise auch kaum zu erkennen, ob die herstellerseitig dran kam oder erst später. In Deinem Fall sieht das vielleicht etwas anders aus. Dann wäre immer noch die Frage offen, ob das alles nicht auch ohne die Nieten halten würde. Wenn man sehr streng wäre, müsste man sie vielleicht verspachteln oder statt der Nieten kleben? (Mit dem gleichen Kleber, den man für Seitenschweller-Reparaturbleche nimmt?)
VG,
Chris