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KS 8/03: Deutsche Ostsee im offenen Kanu

geschrieben von Anonymer Teilnehmer 
Anonymer Teilnehmer
KS 8/03: Deutsche Ostsee im offenen Kanu
06. August 2003 13:41
Jo, das is in der neuen "Kanusport" ein recht langer Artikel von Reinhard Zollitsch, gebürtiger und studierter Kieler, der seit ewig (zu) langer Zeit in den USA lebt und arbeitet.
Er ist im Mai diesen Jahres die gesamte Dt. Ostseeküste abgepaddet, in einem Old Town Kanadier.
Wieso komm ich da jetzt drauf?

Wer es noch nicht gelesen hat, sollte das evtl. mal versuchen nachzuholen.
Nein, es geht nicht um die Eignung von offenen Kanadiern fürs Küstenpaddeln. wobei, darüber kann man auch mal nachdenken. Was mir aber immer mehr aufstößt, je länger ich die Sache nun so "wiederkäue", ist die offenkundige Form der "Vorbereitung des Herrn, der sich selber v.a. mit Verweis auf Kanadier-Paddeleien der US-Ostküste als erfahren (genug) hinstellt. Woran ich aber so meine Zweifel habe, zwischen den Zeilen betrachtet.

Kanadier an der Küste, wieso nicht. Wenn man es kann und sich der Risiken bewußt ist und den jeweiligen Bedingungen entsprechend verhält, okay, wenngleich es nicht üblich ist und die KS-Redaktion zu Recht auf diese Probllematik hinweist.

Was ich nun aber nicht mehr tolerieren kann, ist die Art und Weise wie sich der Herr über Befahrungsverbote insbesondere in Zusammenhang mit militär. Sperrgebieten, Schießzeiten aber auch die Verletzung von Nationalparkgrenzen etc. großzügig hinwegsetzt. Dies teilweise mit scheinbarem Verweis auf offenbar angenommene Narrenfreiheit oder verminderte Zurechnungsfähigkeit, wenn man nur auf die schicken Bootsaufkleber (US Flagge und Befahrungs der gesamten dt. Ostseküste) hinweist, anstatt sich der fälligen (zu Recht) Anzeige zu stellen, oder mal nen Ruhetag einzulegen..
Seine offenbare Unfähigkeit sich Wetterberichte zu besorgen, sich im Vorfeld mit kanuspezifischen Vor-ort-Informationen zu versorgen, sei es über seine Verwandten in Lübeck, oder übers Internet (z.B. hier oder über Paddlewise, welches im wohl bekannt sein dürfte, hat er doch bereits div. "Fachbeiträge" in einschlägigen Publikationen veröffentlicht), spricht schon ein - wie ich finde - traurige Sprache.

Ich verstehe es nicht.
Die Fahrt des 63-jährigen an sich, der Verwirklichung eines alten Traumes, ist alles okay und der Bericht ist schön geschrieben und abgesehen von seinen div. "Aua-Attacken" auch empfehlenswert und abs. lesenswert. Aber hat er uns oder die KS_Redaktion, mit der immer noch zu unkritischen Veröffentlichung langfristig einen Gefallen oder doch Bärendienst erwiesen?
Der Drang auf totale Tarnung, auch auf dem Wasser, das (sozusagen ausdrückbare Verhalten) "ich bin ja US-Amerikaner, die werden mir das Fehlverhalten bestimmt nachsehen", was wenn gerade dies als "Vorzeigeveröffentlichung" in der Verbandszeitung, Umwelltschutzverbänden oder Behörden als Futter GEGEN uns hier gereicht??? Sowas kann noch sehr lange zeit im verborgenen gären und ganz seltsame Blüten treiben.

Ich würde den Bericht dennoch empfehlen zu lesen, v.a. dahingehen das man die eigene Fahrtenplanung mal gründlicher überdenkt, sich neben Seekarten auch andere Informationen heranholt und v.a. die aus den Seekarten ersichtlichen Infos auch ernst nimmt. Aber auch das paddlerische Selbstverständnis in Zusammenhang mit übergeordneten (auch Paddlerischen) Interessen mal öfter in Frage stellt. Auf keinen Fall ist die Sache, so wie sie durchgeführt wurde, zur Nachahmung empfohlen. Und dabei meine ich NICHT die Verwendung eines offenen Kanadiers, sondern v.a. die schlechte Vorbereitung in Puncto Wetterbericht und lokale Wassertechn. Probleme.

Himmel, jetzt hab ich mich aber div. male wiederholt, was? :-) Werde denn noch versuchen einen knappen, kurz und bündigen, auf den Punk kommenden Leserbrief für die KS zu verzapfen, das muss diesmal wohl wirklich sein. Würde sonst zu sehr Antiwerbung für unseren Sport sein.

Schade eigentlich.
Wie seht ihr das?

tschö - der Jochen
Anonymer Teilnehmer
KS 8/03: Deutsche Ostsee im offenen Kanu
08. August 2003 11:00
Ich vermisse hier die Stellungnahme des Herrn Dr. Baier, derweilen DKV-Küstenrefernt.
Nun ja, nach den Bildern in dem KS-Artikel zu urteilen war ja ententeichglatte Ostsee. Doch wie kann es dazu kommen das ein solcher Bericht veröffentlicht wurde?
Ich denke, ohne diesen Bericht hätten wir auch gut leben können. Mal sehn wieviel Nachahmer sich diesem neuen Trendsportgerät "Sea-Kanadier" demnächst auf Nord- und Ostsee tummeln?

Nunja, Aktionberichte sind gefragter als Sicherheitsbelehrungen.

Gruß Michael
Anonymer Teilnehmer
Nicht-kanusportleser ohne Indianerromantik
08. August 2003 13:30
Hallo,
sachen gibts!
Habe vor vielen Jahren auf dem Neuenburgersee mit meinem ersten Kanadier mal versucht, bei Auflandigem Wind etwa 5 Beaufort und kurzer steiler Welle vom Sandstrand weg zu Paddeln.
Der Neuenburgersee ist sehr lang und da gibt es anständige Wellenhöhen.
Ich habe es absichtlich bei auflandigem Wind versucht, mit dem leeren Boot hatte ich kaum eine vernünftige Kontrolle über das Boot, immer wenn es von der Welle angehoben wurde, packte der Wind erbarmungslos zu.
Seither ist für mich klar, bei bestem Wetter und Fluchtmöglichkeit ans Ufer, kann man mit dem Kanadier auf offene Gewässer, sonst gehört er eigentlich nur auf kleine Seen, die wenig Wellenhöhe bilden.

Wenn man die Herkunft der Boote betrachtet, ist es eigentlich auch klar wozu sie gebaut wurden. Sie sind wendige Kleinfluss - Materialtransporter.

Ich fahre ab und zu gerne Kanadier und sicher auch nicht schlecht, auf kleinen Wanderflüssen sind die vor allem mit Gepäck idealer als das Kajak oder das Faltboot, mal zwischendurch einen kleinen See überqueren ist auch kein Problem aber geich auf`s offene Wasser gehört der nicht.

Für mich stellt sich die Problematik dort, wo eine "Fachzeitschrift" einen Artikel bringt der Nachahmer haben könnte. Wenn der Nachahmer dann noch mehr Indianerromantik im Kopf hat als Wissen und Erfahrung, kann das schnell mal in die Hosen gehen.

Gruss Paul
Anonymer Teilnehmer
Offene Kanadier / seine Vorbereitung
08. August 2003 14:15
Tjo, mir ist die Sache mit dem Kanadier primär gar nicht mal so quergekommen. Die Redaktion, also Dietre Reinmuth, hat denn ja auch einen kleinen Kasten eingebaut, der den Kanadierpunkt kurz "beleuchtet" und bewertet, aber auch - und das stößt mir auf, bei dem Herrn Autor - eben das heftig fahrlässige Verhalten bzgl. der Sperrgebiete.

Betreff Kanadier: Klar, so super ideal sind und können sie in dieser Bauform (Old Town Penobscot) für die Küste nie und nimmer sein. Unfahrbar sind sie aber nicht, es braucht aber halt die passenden Randbedingungen und kompromißlose Vorbereitung (!!) sowie einen erfahrnen und guten Paddler.
Interessanterweise war eine Schlußbemerkung des Artikels denn auch, daß der Autor sich seitdem verstärkt (in Amiland) mit den Auslegerkanus (polynesischer Typ; hallo KVU) beschäftigt. S´scheint, er hat denn bei ein paar wenigen Gelegenheiten mit Gewitter, rückwärtiger Welle (Surf, 20s und schon schweißgebadet...), Seitenwind, etc. ganz klar, seine Grenzen arg früh aufgezeigt bekommen. Trotz seiner heimatlichen "Atlantikerfahrung". Klar, bei ruhigen bzw. situativ optimalen Bedingungen kann man mit dem Ding auch in der Antarktis paddeln, nur, das heißt ja nix.

Die ganze Sache, also Boots-, Strecken/Etappenwahl, Tarndrang, teils nicht ausreichende bis mitunter leichtfertig nachlässige Vorbereitung, sind m.E. die Dinge, die diesen Artikel als Lehrbuchbeispiel hinstellen. Und zwar, wie man es NICHT machen soll. Ich werde mir noch einen Leserbrief für die KS auswürfeln und vielleicht bin ich ja nicht der Einzige der sich traut...

Mir zogen sich die Augenbrauen bereits bis zur Kopfhaut hoch, als ich das mit dem Wetterbericht laß, den er ja nicht bekommen konnte. Nordamerikaner sind verwöhnt, es gibt über UKW reine Wetterkanäle wo per Endlosband zu jeder Tageszeit der akt. Wetterbericht abgehört werden kann. Sowas haben wir hier natürlich nicht. Noch nie. Dafür aber 7x am Tag (Saison) einen sehr ausführlichen per UKW über DP07, Deutschlandfunk (oder Radio) und NDR bringen jeden Tag wiederholt welche über Radio und auf div. Frequenzbändern, dann gibt es genügend Tel.-Nr. auch für reine Seewetterberichte und schließlich hatte er ein Sat.Tel. dabei und Verwandte in Lübeck. Aber die "Challenge", (Indianerfeeling) lockte und so fuhr er generell ohne Wetterbericht!!
Die Tagesetappen hatte er bereits vorher anhand der Sportbootkarten ausgezirkelt, jeden Tag möglichst genau 20 sm, damit es genau passt. Pausentage wegen Schlechten Wetters oder sonstwas waren wohl nicht vorgesehen.
Durch die Schießgebiete ist er mittendurch, weil ihm die 2km Strecke raus und wieder zurück, also 4km exra, zuviel waren. Also, wenn er nicht mal diese Reserven hat...., oder lag es an der eben nicht wirklich vorhanden Sicherheitsreserve des Kanadiers bzw. seiner Fährigkeiten und dem Risiko mal wirklich auf die See rauszufahren?? Man weiß es nicht. Kann nur raten und mutmaßen.
Die Schießzeiten sind in jedem Hafen für jeden einsehbar und die Schießgebiete sind zudem mit Wachbooten/-türmen gesichert und es gibt Signale. Aber die Challenge lockte..., oder hatte er nur die Brille nicht auf? Schließlich kann man ja noch auf die Stars ´n Stripes verweisen - vorbildlich. In Amiland könnte auf einen bei sowas ohne Nachfrage scharf und gezielt (!!) geschossen werden, besonders in militär. Arealen und wenn man zudem noch "getarnt" anrückt.... Ist der Mann wirklich so naiv?

Da sind noch so einige andere Aspekte, viele zwischen den Zeilen verborgen, manche recht offensichtlich.
Auf jeden Fall muss ich Dir recht geben MIchael, dieser Artikel hätte so NIE in die Kanusport gehört. Entweder inhaltich "korrigiert" (schöngeschrieben) oder gekürzt, oder ganz verbannt. Denn das ist Kanusport der leider Gottes, unterm Strich betrachtet, nur für Negativwerbung gut ist. Sei es durch mögl. Nachahmer, oder einfach durch das "sanktionieren" solchen Fehlverhaltens, indem man es so in die Verbandszeitung bringt. Man dürfte sich in Zukunft nicht wundern, wenn bspw. Umweltschutzverbände den DKV als Verhandlungs"gegner" noch weniger ernstnehmen bzw. sogar direkt anklagen, eben auch wegen solcher Dinge, die auch noch auf diese Weise schön publik gemacht werden. Zwar hat die Redak. ein paar Dinge angesprochen, aber ob das im Verhältnis zum Bericht entsprechend bei den Lesern durchdringt...??

Traurige Sache das... Als ob noch nicht genug Mist passieren würde, dieser Tage.
Anonymer Teilnehmer
Polynesischer Typ
09. August 2003 09:39
Hallo Jochen,
Du schreibst dass es Dir nicht so Quergekommen sei mit dem Kanadier.

Nur der von Dir oben erwähnte Polynesische Kanutyp hat eigentlich nur noch das Stechpaddel mit dem offenen Kandier gemeinsam.

Der normale offene Wanderkandier hat im mittleren Bootsteil derart viel Volumen, dass er in Wellen mit den Bootsenden sehr hoch aus dem Wasser steigt. Das Boot hat Konstruktiv eine enorme Wendigkeit die auf See nicht notwendig, beziehungsweise sogar schädlich ist. Die Old Town Kanadier sind eigentlich ausnahmslos solche Boote.

Der Polynesische Kanurumpf ist aus dem Einbaum entstanden und hat einen langen sehr schlanken Rumpf mit gleichbleibender Volumenverteilung, gleich wie bei den Segelkanus. Mit seinem Ausleger hat er zudem noch eine gewaltige Stabilität dazugewonnen. Die Polynesier fahren solche Boote seit Menschengedenken nur auf dem Meer und trotzdem kommen dort regelmässig Menschen auf See um, das gehört dort dazu wie bei uns Autounfälle.
Die Originalen Kanus aus einem Stamm waren zudem noch recht schwer, ich war ein par mal in etwas weniger Eleganten Auslegerbooten in Ostafrika auf dem Wasser, die waren mit einem zerrissenen Lateinersegel immer noch sehr schnell, obwohl sie aus einem riesigen sehr tief liegenden Baumstamm bestanden mit einer fast 5 cm dicken Wandung. Die Afrikaner fahren aber diese Boote nur innerhalb des vorgelagerten, wellenbrechenden Riffs, da davor die Wellen zu hoch werden.

Heute werden viele sogenannte Flachwasserkanus angeboten, teils edle Teile aus Kevlar, sehr lang, relativ schmal und leicht.
Nachstehend der Beschrieb eines Händlers, der auf Kanadier spezialisiert ist:

"Kategorie Flachwasser: Schnelle Kanus mit gutem Geradeauslauf und wenig Seitenwandhöhe, das heisst windunempfindlich aber beschränkt wellentauglich. Auch geeignet für grosse, ruhige Flüsse mit genügend Platz zum manövrieren. Vorwiegend lange Boote 17-19 Fuss (525-590cm), mit weniger hoher Ladekapazität und kompromisslosem Design, meist geringere Anfangsstabilität aber hohe Endstabilität. Am besten geeignet in laminierter Bauweise. Anforderungen an die Paddler/innen sind mittel bis hoch."

Betreffend der Windunempfindlichkeit bin ich der meinung, dass das bei normalem Wetter auf kleineren Seen stimmt. Die Wellentauglichkeit ist aber fast null, das heisst auf kleinen Seen wo sich keine grossen Wellen aufbauen können
problemlos, bereits die grösseren Seen sind aber nicht mehr befahrbar wenn der Wind einsetzt und Wellen aufbaut. Und wir haben einige recht grosse Seen bei uns.

Es macht übrigens Spass, solch schnelle Kanadier am richtigen Ort zu fahren.

Gruss Paul
Anonymer Teilnehmer
Re: Polynesischer Typ
09. August 2003 11:48
Servus Paul,
ich weiß nicht wo ich einen Widerspruch eingebaut haben sollte.
Ich finde es nur recht "amüsant", daß der Herr seine Traumtour mit dem Old Town mit aus dem Grund gemacht hat, weil er den von zuhause shr gut kenne. So gut, daß es für Veröffentlichungen reiche. Auch weil er ja bereits (wohl) genug Touren bei sich in Maine an der Atlantikküste gemacht habe.
Dann macht er die Tour, hat z.T. offenbar Probleme. Kommt wieder heim und von nun an beschäftigt er sich wegen der Erfahrungen mit den Auslegerkanus.
Schon eine interessante Wandlung.

Natürlich kann man nen Old Town nicht mit nem polyn. Auslegerkanu vergleichen, daß sind grundvereschiedene Kulturkreise und Entwicklungsgeschichten mit extrem verschiedenen Einsatzbereichen.
Ich wollte auf keinen Fall die Tour, nur wegen der Old Town Wahl verteufeln. Das war seine Wahl und Sache. Es ist zwar nicht ideal, aber wie ich schon schrieb, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist es möglich, wenngleich nicht empfehlenswert. Nur, wenn die Rahmenbedingungen eben nicht stimmen, sollte man lieber nen Ruhetag einlegen und nicht wie es der Herr getan hat, strickt seine 20sm durchziehen und die tägl. "Challenge" auf jeden Fall beenden wollen. Bzw. wenn er sich nicht mal traut 2km weit rauszufahren um ein Schießgebiet zu umfahren, frag ich mich wie es denn tatsächlich um seine "Seetüchtigkeit" bestellt ist.

Gestern hab ich kurz was gesehen, da fuhren alte Gig-Dingis auf der See herum. Sowas 6 oder 8-Sitzer. Die sind ja auch speziell für die See entwickelt worden, man denke nur an die australischen Spezialbootee, oder von der US-Westküste, mit denen z.B. Rettungsschwimmer heftige Brandung recht sicher überwinden können, wo andere alles hinstreckn würden.

Tjojo
Anonymer Teilnehmer
Re: Polynesischer Typ
09. August 2003 14:14
Die Leistung des Paddlers Reinhard sollte unbeding anerkannt werden.
Die scheinbar fehlende großgewässerspezifische Ausbildung und dementsprechende sorgfältige Planung und Ausrüstung erscheinen als ein großes Manko.
Aber das ändert nichts an der großartigen Tour, zu der ich nur gratulieren kann, wenn man die ernsten Hinweise der Redaktion mit einbezieht.
Reinhard ist natürlich auf der anderen Seite des Teiches mit schwierigen Großgewässerproblemen im Canadier bestens vertraut. Dessen wird sich auch die Redaktion und der Berater für die Aufnahme des Artikels in den Kanusport versichert haben. Man kann nicht die ganze sorgfältige zusammengestellte Batterie aller Vorbereitungen unter Berücksichtigung aller Parameter und das gesamte notwendige Fachwissen auch noch in einen an sich touristischen Artikel mit hineinbringen wollen. Meine Unterlagen dazu füllen mehrere Aktenordner. Wir Seekayaker wissen doch, worum es geht, und müssen es nicht überall immer wieder lesen. Der Hinweis der Redaktion zum Artikel erscheint mir auch sehr kurz, aber, bitte, er ist da.
Und nun zur Sache:
Reinhard muß von den Modalitäten beim Durchqueren der Schießgebiete sehr wohl gewußt haben.
Es sind keine absoluten Tabuzonen. Die Schießzeiten sind hier überall in jedem Hafen ausgehängt. Es gibt sogar eine Sommerpause, jetzt bis zum 18,8. Schießbeginn ist sommers erst neun Uhr, vorher darf man legal hindurch. Reinhard war um 9 Uhr hindurch! Abends ist das Ende 16, aber auch erst 18 Uhr. Dienstags und Donnerstags wird bis 24 Uhr geschossen, im Winter ab 10 Uhr morgens. Alles ist auch bei der WSD Kiel abrufbar.
Die orangenen Warnleuchten von Todendorf sind megastark sichtbar. Die roten von Putlos ebenso. Leuchten beide, ist das gesamte Seegebiet, wie aus der Seekarte entnehmbar, gesperrt. Draußen liegen Wachboote, beide mit orangener fetter Warnleuchte. Eindringlinge werden zur Rechenschaft gezogen, aber die Schießplatzkommandatur unterbricht sofort alles Schießen, sofern eine Gefahr erkannt werden kann.
Es ist nicht witzig, dort auch nur ansatzweise sich zu stark zu nähern. Mein Freund Kalli ist bei der Kommandatur als Zivilangestellter mit einem kleinen Buster 4,70 m Boot angestellt, gerade Surfer, Paddler aufzubringen. Er hat dazu die hoheitliche Berechtigung, seine Grenze ist die Hoheitsgrenze, und die ist nicht, wie Jochen schreibt, 2 km vor dem Ufer, sondern drei Meilen. Praktisch ist das Seegebiet bei aktivierter Schießbahn, wie aus der Karte ersichtlich, nicht zu umfahren, denn es geht bis fast an den Kiel-Fehmarn Seeweg.
Was mich erschreckt, ist der fehlende Hinweis auf das Marine Schießgebiet vor Schönhagen südlich Schleimünde. Dort treffen freundliche Granaten ein. Die sind nur aus Beton und enthalten keine Sprengmittel. Reichte aber locker aus, dem Marineschlepper die Stahlbrücke beidseitig zu durchfetzen, als er versehentlich zum falschen Zeitpunkt dort ein Zielscheibenfloß der Marine entlangzog. Die Granate stammte planmäßig von einer Europa-Haubitze in Putlos, quer über See per Überschall. Übrigens, auch U-Boot Übungsgebiet können ungesund werden.
Man tut sehr viel zur sicheren Überwachung. Auf den hohen Türmen sind Spezialkameras, mit 50-fachem Zoom und Videoaufzeichnung. Nachtsicht ist auch möglich. Ausserdem gibt es eine abschießbare Festbeleuchtung, die ggf. das gesamte Seegebiet erhellen kann, und zwar taghell. Ein Hubschrauber steht einsatzklar, immer mit absetzbarem Taucher, den dann allerdings Kalli oder sein Kollege reinholt. Man sammelt ja auch gerne Drohnen und Modellflugzeuge wieder ein.
Bis 6 Bft. wird ein kleines unscheinbares Aluboot angeflitzt kommen, demnächst wird es ein größeres Buster XL mit Sechszylinder sein, das dann auch bei mehr Welle fährt. Kleinboote sind bone-cruncher, das strengt Kalli an, ist echt ungesund und ärgert ihn. Er versteht überhaupt keinen Spaß, wenn es zu Verstößen kommt, und nimmt jeden Eindringling schlicht einfach fest. Es besteht außerdem hohe Gefahr und wird teuer.
Sehr wichtig ist bei einer Ostseebefahrung auch die Einhaltung der naturschutzrechtlichen Bestimmungen. So liegen bei Schleimünde nördlich auf der Ostsee und auch landseitig Richtung Maasholm in der Schlei zu meidende Gebiete, die bis ins Wasser reichen. Bitte ko-operiert, nicht Bauchnabeldenken, sondern miteinander für die gute Sache.

Übrigens - ich habe auch einen Linder Inkas Alu-Canadier, mit kleinem Kiel durchlaufend und Spritzdecken und Spritzschürzen, den sind wir zu zweit bei 6 Bft. auf der Ostsee gepaddelt. Da wir beide vom Polospielen her gut stützen können, gab es keine unlösbaren Probleme. Eine Kenterung damit hätte nach Auskunft der Wapo aber auf jeden Fall zu einer Anzeige geführt, u.a. wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs. Eine zügige sichere Bergung ist nämlich schlicht ausgeschlossen. Ähnlich langwierig wird es mit Faltbooten, nur sind da die Fahrer sehr viel besser ausgebildet und ausgestattet, u.a. mit E-Pumpe, Kenterschläuchen etc.. Richtig flitzeschnell bewältigt man doch nur einen Wet-exit im abgeschotteten Einerseekayak, machen wir uns nichts vor. Die Gründe, dennoch eher Canadier zu fahren, sind hier nicht zu erörtern, das gäbe böses Blut. Nur können tun das deutsche Normalpaddler auch und man sieht es auch, z. T. mit Seitenschwertern. Ist nur mit etlichen gravierenden Nachteilen behaftet, u. a. gerade bezüglich der geringeren Sicherheit.-- Jetzt muß ich paddeln, und trinken.- Moin von der Förde!
Anonymer Teilnehmer
Polynesischer Typ - Ergänzung
09. August 2003 14:23
Hallo Jochen,
ich wollte nur für nicht - Kanadierfahrer auseinanderhalten, dass die Polynesier eben nicht Kanadier fuhren, sondern ihre Eigenentwicklung für Seeanwendung.

Die oft als See oder Flachwasserkanadier angebotenen Boote sind für Binnenseen gedacht mit weniger hohen Wellen.

Es war nicht als eine Kritik gemeint, aber nicht gut genug formuliert.

Dass der Mann sich jetzt mit den Auslegerkanus beschäftigt, finde ich positiv, das sind tolle Geschosse, vor allem die langen Manschaftsboote müssen genial zu fahren sein, 8 Mann die sich ins Zeug legen, das gibt ein gewaltiges Speedfeeling. An der Vogalonga dieses Jahr waren Franzosen mit uns auf dem Zeltplatz mit einem Einer - Outrigger, ein tolles Boot, Länger als ein Rennboot, sehr schmal und trotzdem von dem sportlichen älteren Herrn über die 30 Kilometer plus an und Rückfahrt gut fahrbar (44 km total).

Das sieht doch schon Seetüchtiger und "heiss" aus.
[www.outriggercanoeclub.com]
[www.koa.org]
[holoholo.org]

Es ist eine kleine "Krankheit" von mir, dass es mich reizt, praktisch jede Bootsform die es gibt anzuschauen und möglichst viele Boote selber zu fahren.
Die Formenvielfalt hat halt einen guten Grund und führte leider in unserer Familie mit den Jahren zu einer kleinen Flotte, eineige selbstgebaut, andere gekauft oder Renoviert. Einen Outrigger haben wir nicht, da wir mittlerweile an der Grenze unserer Lagerkapazität angelangt sind.

Gruss Paul
Anonymer Teilnehmer
RSchießgebiete - Revierführer Ostsee (1.Aufl)
09. August 2003 21:25
Das ist ja hochinteressant Eckehard, echt.

Ne "ordentliche" Seekarte von dem Gebiet steht mir hier derzeit nicht zur Verfügung, auch ist meine Befahrung dort ne Weile her, vieles kommt daher aus dem Gedächnis.
Obwohl, Revierführer Ostsee, Blick rein:
Aaah! Hohwachter Bucht, es wird zwischen den unmittelbar Küstennahen Warngebieten Todendorf und Putlos, sowie dem großräumischen weiter draußen liegenden, bis nah an den Kiel-Ostsee-Weg heranreichenden Gefahrenbereich unterschieden. Im Allg. Teil der 1.Aufl. heißt es hierzu: "In den Warngebieten ist der Aufenthalt von Fahrzeugen verboten, ... (...) Der Gefahrenbereich außerhalb der Warngebiete ist während der Schießzeiten möglichst zu meiden. In Ausnahmefällen (!!!) kann der Gefahrenbereich nach vorheriger Absprache mit der Bundeswehr über die Funkstelle "Todendorf Naval" (empfangsbereit 1h vor und während des Schießbetriebs auf den UKW-Kanälen 16 und 11) befahren werden. (...) Die Signale werden ca. 1h vor Schießbeginn gesetzt, so daß noch genügend Zeit bleibt, die Warngbiete zu verlassen."

Tjo, also 1h Zeit, ist aber für motorisierte Sportboote gemeint.
Der Mann hatte ne UKW-Funke dabei, theoretisch also...

Bei den 2km habe ich wohl etwas falsch "abgespeichert", bzw. verdreht, sorry dafür. Er schreibt tatsächlich nur: "Es war einfach zu groß, um es in meinem kleinen offenen Boot zu umfahren."

Aber dann wird es interessant: "Ich war bereits beim letzten Wachturm, als ein Boot mit Außenborder auf mich zukam. [Kalli?? :-) ] "Sie sind gerade durch ein militär. Sperrgebiet gefahren. Das ist streng verboten..." - "Bin ich durch?", war meine Gegenfrage, die der Uniformierte etwas verdutzt bejahte. Ich versichert ihm, dass ich auf der Durchreise sei und nicht zurückkommen würde und paddelte weiter. Minuten später, um genau 9 Uhr fing das Geballer an." (...) "am nächsten Morgen war ich schon um 5 Uhr, statt gewöhnlich um 6 Uhr, auf dem Wasser, um bei Putlos unbemerkt vorbeizukommen, d.h. vor 9 Uhr und der zweiten Tasse Kaffee der NATO-Brüder. Ich schaffte es wieder bis zum letzten Kontrollturm, aber da merkte ich, dass sich a etwas an Land tat. Dann hörte ich auch schon einen Lautsprecher: "He, Sie da! Kommen Sie doch mal her!" In ruhigen Zügen kam ich näher, wies mit dem Paddel auf die Seite meines Kanus, wo ich eine deutsche und amerikanische Flagge aufgeklebt hatte sowie den Text: Deutsche ostsee, Von Dänemark nach Polen. Ohne weitere Ermahnung wurde ich durchgwinkt - das gefiel mir."

Langes Zitat, sorry. Aber mir will nicht recht in den Kopf, das es um 8.59 noch okay ist das Warngebiet zu durchfahren bzw. erst zu verlassen und um 9 Uhr ist dann totale Sperrung und "Feuer frei", wieso war es dann "streng verboten" ? Und er muss ja sehr knapp erst das Warngebiet verlassen haben. Toll.
Auch sind es VIER Stunden von 5 bis 9 und dennoch wurde er wieder "auffällig", wie langsam war der eigentlich unterwegs? (SIcherheitsreserve?)
Und wie hat man "um bei Putlos unbemerkt vorbeizukommen" zu verstehen?

Egal, wie ich ja bereits ursprünglich schrieb, die Fahrt, bzw. der Artikel ohnen sich ansonsten.
Anonymer Teilnehmer
Re: Kommentare zu meiner Ostseefahrt im offenen Kanu
04. September 2003 16:50
Liebe Kanu-Sport Leser,
ich komme gerade von meiner diesjährigen Bootsfahrt zurück (720 km solo in meinem Sea-Kanu um Nova Scotia, Canada herum - von Port Elgin nach Halifax) und finde nicht nur meinen Artikel in der Zeitschrift, sondern auch die ersten Reaktionen von Lesern im Chatroom. Dieter, die Aufmachung ist sehr beeindruckend. Dir und deinem Staff vielen Dank. Die Bemerkungen einiger Leser waren etwas überraschend, als hätten die meisten das Gesamtkonzept der Reisebeschreibung verpasst. Vielleicht sollte ich etwas zu den Hauptpunkten der Diskussion sagen:
1. Zum Thema Seetüchtigkeit: Dass ein See Kayak seetüchtiger ist als ein offenes Kanu ist klar. Jede Diskussion zu dem Punkt ist witzlos. Meine Fahrt will da auch nichts beweisen. Jochen hat Recht, wenn er sagt, " unfahrbar sind sie (offene Kanus) aber nicht...es braucht halt einen erfahrenen, guten Paddler".
2. Zum Thema Erfahrung: Ein "Manko an großgewässerspezifischer Ausbildung", sprich Erfahrung, kann man mir aber nicht vorwerfen. Wie gesagt, ich bin solo von Boston bis in die Fundy Bucht, Canada gepaddelt (1300km), 1600 km den St. Lawrence runter und um die Gaspé Halbinsel herum, 640 km um die Insel Prince Edward Island, die Küste New Brunswicks entlang, und diesen Sommer halb um Nova Scotia herum (720 km in 19 Tagen), alles seit 1996. Dazu habe ich ein Seefahrtsbuch, habe auf der Nord- und Ostsee auf Kümos gearbeitet und auf einem Kohlenfrachter von Rotterdam nach Virginia, USA. Ich habe auf ASV Segelschiffen bis rauf zu den Shetlandinseln gesegelt, habe einen Zweimastschoner als Wachoffizier von USA nach Frankreich gesegelt, und habe schon seit 1974 meinen eigenen kleinen Küstensegler. Ist das genug Seeerfahrung? Und ich habe etwa 20 Kayaks, offene Kanus und Ruderboote in meiner Scheune.
3. Warum ich lieber Kanu fahre: Ich war viele Jahre Wildwasser und Marathonrennfahrer im Kayak, habe mir dabei aber die Handgelenke kaputt gemacht und so starkes Lelenkrheumatismus bekommen, dass ich seit 1982 nur noch ein ultramodernes, superleichtes (11 Unzen) Kohlefaser-Marathon-Rennpaddel, 11 Grad verkantet, von Zaveral (www.zre.com) gebrauchen kann. Anfangs habe ich auch mein offenes Wildwasserboot auf dem Atlantik gebraucht, fahre aber seit 1997 ein 17 Fuß (5.10m) Seekanu (www.KrugerCanoes.com). Es sieht aus wie ein Seekayak, mit Deck, Spritzdecke und Steuerruder. Das Old Town Kanu war eben in Hamburg erhältlich, und damit wurde die Fahrt für mich machbar. Die Sache mit dem Outrigger haben bis auf Paul alle mißverstanden. Die Soloboote sind reine Rennboote für Seerennen, wie das große Rennen in Gloucester/Boston (www.BlackburnChallenge.com). "Tolle Geschosse", wie Paul sagt, (www.savageRiver.com SURFRIGGER). Meins ist 35cm breit und 8m lang, aus Kohlefaser/Kevlar und wiegt 11 Kilo. (Übrigens, die großen sind für 6, nicht 8 Personen.)
4. Zum Thema militärische Sperrgebiete: Eckehard hat das richtig gesehen. "Es gibt keine absoluten Tabuzonen." Warum die Aufregung? In der Eckernförder Bucht bin ich wie viele andere Boote am Samstag durchgefahren - kein Problem! Bei Todendorf und Putlos bin ich erstens sehr früh am Morgen durchgefahren als zweitens am Signalmast weder Signal gehisst noch eine Leuchte gezeigt wurde. Dass ich dennoch von einem Kontrollboot angesprochen sowie von Land gerufen wurde, war nur deshalb, dass man sich versichern wollte, dass ich nicht umkehre oder mich stundenlang in dem Sperrgebiet aufhalte. Es sollte geschossen werden, aber erst nach 9:00. Eine Sicherheitsmaßnahme, kein widerrechtliches Verhalten. Ich bekam auch keinen Verweis oder Strafzettel, sondern wurde ohne weitere Diskussion durchgewinkt. Meine "Ami-Aroganz" (wie unschön) hat damit wohl wenig zu tun gehabt. Die wachhabenden Offiziere verstanden sofort, dass ich auf einer Durchreise war.
5. Zum Thema Naturschutzgebiet: Ich bin so umweltfreundlich grün, grüner geht's kaum. Bin hier Mitglied einer Inselschutzgruppe (www.MIT.org) in Maine und häufiger Sprecher für die Erhaltung unserer Inselwelt. Das ich etwa 200 m in dem Naturschutzgebiet östlich von Zingst gelandet bin, war ein Fehler. Ich habe kein GPS. Ich wollte außerhalb halt machen, sah aber weder Schild noch Zaun, hingegen viele deutsche Badegäste am Strand im Park und habe mich zu ihnen gesellt. Die Parkwächter, die um 10:30 abends zu meinem Zelt kamen, haben das eingesehen und baten mich nur, morgens so schnell wie möglich abzufahren, was ich dann auch tat, um 6:00 morgens. Auf See sind die Grenzen auch schlecht zu sehen, und persönliche Sicherheit ist wichtiger als die Verletzung einer auf Papier gezogenen Linie. Tut mir leid.
Das waren wohl die Hauppunkte "der Anklage". Hoffentlich habt ihr vor lauter Bäumen nicht vergessen, den Wald zu bewundern. Für mich was das eine einmalige Tour, die ich nicht gemacht habe, um jemand anders zu ähnlichen "tollkühnen und unverantwortlichen" Ostseetouren im offenen Kanu anzuregen. Vielleicht aber zu Touren irgendwo anders, mit einem anderen Boot vielleicht, oder eine Fuß- oder Skiwanderung; anregen, eine einfache Fahrt zu planen und erfolgreich durchzuziehen. Weg von den Luxus-Karibik-oder-sonstwohin Touren, solo oder nur mit dem besten Freund, als eine persönliche Bestätigung und als "Challenge".
Dieter, nochmals vielen Dank für die großartige Aufmachung meines Berichtes und den Mut, "so etwas" überhaupt zu drucken.
Freundlichst,
Reinhard
reinhard@maine.edu
Anonymer Teilnehmer
Re: Kommentare zu meiner Ostseefahrt im offenen Kanu
04. September 2003 17:18
Moin Reinhard,

danke für die Stellungnahme und höchsten Respekt von meiner Seite. Ist doch immer das selbe hier im Forum. Wenn von irgendwas ungenaue Information hier ankommt, dann werden die Informationslücken mit wilden Annahmen gefüllt und dann alles zusammen in der Luft zerrissen. Ich erinnere mich an

1) Marieneunglück zweier Soldaten vor 2 Jahren oder so
2) Dresdener Kanu-Marathon
3) Jochen's Nordseequerung
4) Homepage der Insel Trischen
...

Ist eine gefähliche Welt, in der wir leben. ;-)

Gruß

Volker
Anonymer Teilnehmer
Re: Kommentare zu meiner Ostseefahrt im offenen Kanu
04. September 2003 19:46
Hallo Reinhard,
Du sprichst von einigen Leuten, hier im Netz waren es ganze vier. (4). Ob es bei der Kanuradaktion noch Leserbriefe gibt weis ich allerdings nicht. Du hast mit Deiner Fahrt nur einigen Möchtegern- Seefahrern "auf die Füße getreten". Nimm es nicht so ernst.
Gruß Heinz
Anonymer Teilnehmer
Re: Kommentare zu meiner Ostseefahrt im offenen Kanu
04. September 2003 21:26
Salve Reinhard,
schön das du den Weg noch gefunden hast.
Das allermeist an "Anklage", oder soll ich sagen, "Interpretation", wäre mit den Erläuterungen bzw. den Worten wie Du sie HIER findest, nach dem KS-Artikel nicht passiert. Sprich, der Artikel ist also offenbar in einigen Punkten also recht missverständlich oder ungenau verfasst und - that´s it.

Sprache ist und bleibt immer noch viel zu oft ein Mysterium, weenn man nicht auf einer Wellenlänge schwimmt. :-) Mit ein Grund wieso ich Heinz seine Kommentare der letzten Vergangenheit nicht mehr zu deuten versuche.

Danke und ich bin froh den angekündigten Leserbrief noch nicht abgeschick zuhaben. Kann ihn also nochmal gründlich überdenken. Denn, auch wenn manches falsch rüberkam (mit dm Artikel), wer nur den liesst, wird nunmal vieles leider grundlegend falsch abspeichern und das kann doch nicht in Deinem Sinne sein, oder?

Alles Gute
Jochen
Anonymer Teilnehmer
Re: Kommentare zu meiner Ostseefahrt im offenen Kanu
04. September 2003 22:12
Hallo Reinhard,
ich glaube jetzt, Du wusstest, was Du vor hattest, Entschuldige wenn das halt ohne Zusatzinfos nicht so leicht erkennbar ist.
Ich hoffe einfach dass sich wirklich nur Leute mit einem ähnlichen Rucksack von Erfahrung als Nachahmer anschliessen.

Du hast eine so gesehen doch sehr beachtliche Fahrt im nicht ganz optimalen Boot gemacht. Damit bestätigst Du mir, dass sehr Vielseitige Paddler und Wassersportler generell die Grenzen etwas weiter hinaus schieben können als reine "Spezilisten".

[www.savageriver.com] Das Boot sieht wirklich toll aus, leider hier bei uns noch sehr wenig bis gar nicht verbreitet. Du hast recht, es sind 6 und nicht 8 Personen in den grossen, habe es erst nach dem Abschicken gemerkt. An der Vogalonga in Venedig waren aber bereits einige dabei und die machten eine sehr gute Figur.
Es waren vor allem Franzosen, die dürften da mit ihren Südseeterritorien vorbelastet sein, aber auch Italiener, die sind aber generell recht innovativ.

Ich finde auch Deinen Aufruf am Schluss sehr gut, es gäbe hier ohne Flüge um die halbe Welt so viel lohnenswertes zu machen und das meiste verpassen wir weil wir darüber hinweg in die Ferne schauen die uns nur der Flugtransportunsinn ermöglicht.

Ich wünsche Dir noch viele gelungene Fahrten!
Gruss Paul
Anonymer Teilnehmer
Re: Kommentare zu meiner Ostseefahrt im offenen Kanu
08. September 2003 19:03
Ihr da oben, echt vielen Dank für eure positiven Kommentare. Ich dachte schon ich hatte mit meinem Reisebericht in ein Hornissennest getreten und da etwas gemacht, was nur Schaden anrichten wird. THANKS.
Ich wollte eigentlich nur dazu anregen, die Fahrt, die jeder schon lange hat tun wollen, doch endlich zu machen. Irgendwie wird das schon gehen, wenn man die Sache nochmals neu überlegt. Meine Ostseefahrt war meine Fahrt, und ist nicht zum Nachahmen zu empfehlen. Aber ihr werdet vielleicht an eine andere Fahrt in einem anderen Boot denken.
Have fun and be safe, ist immer mein Motto, auch wie vor ein paar Tagen noch auf meiner diesjährigen Langfahrt um Neu Schottland (Nova Scotia, Canada) herum (720 km in meinem See-Kanu, 18 Tage und ein Windtag).
Nochmals vielen Dank für die netten Kommentare.
Freundlichst,
Reinhard
("der mit den Wellen tanzt")
Re: Polynesischer Typ - Ergänzung
05. März 2008 19:32
Ein schönes altes Thema!

Weiß einer eine Telefonnummer vom Schießgebiet Putlos? Möchte vielleicht am Sa bis So dort paddeln. Man kann es zwar an den Signaltürmen erkennen, wenn`s rot blinkt will ich aber ja nicht zurück nach Neustadt.
So wie beschrieben einfach durchpaddeln, würd ich nicht machen. Löcher in PE lassen sich bekanntlich schlecht reparieren.

Gruß
Sebastian
Re: Polynesischer Typ - Ergänzung
05. März 2008 19:46
Basti, wie wärs wenn du mal dort nachschaust, wo die Schiesszeiten aushängen? Z.B. in den Häfen am Büro des Hafenmeisters.
Und dann wird nur höchst selten an Wochenenden geballert, weil da ist ja nämlich Wochenende ... Kriege finden nur in der Woche statt, das weiß man doch. Oder?

Oder noch besser, Wunder des Internets. Guckst Du, das hier war der zweite Treffer bei "schiesszeiten putlos" [www.wesselhoeft.net]

Jau und wo ich mich nun selber durchgeklickt habe, sehe ich das im März auch Samstags Krieg geübt wird. Aber alles in Farbe [www.elwis.de]
Kommentare zu einer Ostseefahrt im offenen Kanu
09. März 2008 09:32
Moin,

das mit dem Sperrgebiet und den Schießzeiten prägt sich spätestens dann nachhaltig ein, wenn die Bundeswehr nach der OWI die Kosten in Rechnung stellt, die durch die Störung des Betriebes verursacht worden sind ... und eintreibt!

Der Mensch lernt eben am ehesten durch Leid .... eine gewisse Lernresistenz wird auch dann zuverlässig überwunden ...

Salute
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