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Skin on Frame - ohne Nadel und Faden

geschrieben von Kan(g)oo 
Skin on Frame - ohne Nadel und Faden
15. Dezember 2013 23:41
Skin on Frame - ohne Nadel und Faden
Ich finde zwar die Konstruktion von Booten aus einem Rahmen und einer leichten, wohlmöglich transluzenten Haut faszinierend, schrecke aber vor der Näharbeit zurück. Sicher nicht unüberwindlich, aber mit großem feinmotorischen Aufwand verbunden, und soll hier nicht das Thema sein. Vor einiger Zeit fand ich mit der "Splinttechnik" eine sehr reizvolle Idee. Statt mit einer Kiel- oder Decksnaht wird das Gewebe in einer Nut in der Oberseite des Scheergang durch Splintleisten gespannt und fixiert.

"Skinning without a Needle":
Fastening a skin around a kayak or boat frame,
using splines — an open-source project?
Text and photos by Robert Morris


Diese Bauart wird von Robert Morris vorgestellt in "The Masik" Sommer 2009 Seite 14 (Online-Newsletter von Qajaq USA)

Thematisiert auch bei KayakForum: Skin-on-Frame: Morris use of Splines to Attach Skin - Help
Das später gebaute Beispiel: Skin-on-Frame: New Kayak - Morris "Spline" Style Skin Attach
Und die dazugehörige Bauanleitung mit Links zu Skizzen und Baufotos

Hat schon einmal jemand diese Technik ausprobiert oder möchte etwas Konstruktives zu dieser Technik sagen?

Gruß
Jens

PS. OT: Wer damit nichts am Hut hat, kann sich von Gina, einem schon in die Jahre gekommenen SkinCarPrototyp (tonlos) verzaubern lassen.

Edit: Links und Hinweise auf ein Beispiel vorbildlichen Nähens wurden auf Wunsch des Seitenbetreibers mit Bedauern gelöscht.

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Skin on Frame - ohne Nadel und Faden
17. Dezember 2013 10:10
Hallo Jens,

ich habe zwar erst ein SOF-Kajak gebaut und fand die Näherei nicht besonders schwierig, obwohl ich vorher noch nie so etwas genäht hatte. Mein Bezug ist auch faltenfrei, selbst jetzt im Winter.
Bei meinen Vorbereitungen (lesen, lesen, lesen, und Bilder in Berichten genau ansehen) fand ich den folgenden Bericht vom Bau eines Kajaks durch einen Montessori-Schülers mit Herrn Grögler. [www.groenlaender.de] Seite 19

Da wird beschrieben, dass der Bezug auf die Kielleiste mit Heißkleben geklebt wird.
Weiter wird von Nähen nichts geschrieben. Weiß jemand, ob hier tatsächlich nur geklebt wird und ob das auf Dauer hält?
Es wäre schön, wenn hier jemand etwas dazu schreiben könnte.

Der Plan für mein nächstes Boot ist fast fertig, das Holz liegt schon im Keller.

Viele Grüße,

Gerhard
Re: Skin on Frame - ohne Nadel und Faden
17. Dezember 2013 11:24
Moin Gerhard,

Heißkleber habe ich noch nie benutzt, der Begriff allein lässt bei mir Bilder von "Dekorativen Weihnachtsbasteleien" aufkommen, ist aber nicht mehr als ein bis jetzt gepflegtes Vorurteil das ich notfalls auch aufgeben würde. ;-)

Ich frage mich, ob der Heißkleber konstruktiv eingesetzt wird oder ob er nur als Montagehilfe dient und der Verbund der überlappenden Gewebelagen durch die anschließende Beschichtung hergestellt wird.
Eine weitere Frage die sich stellt, ist, ob das Fixieren der Haut am Gerüst, egal ob am Kiel, Decksmitte oder Scheergang, vielleicht Nachteile birgt und ob es nicht gewebeschonender ist, wenn sich, wie beim Nähen, die Bespannung frei auf dem flexiblen Gerüst bewegen kann.

Fragen über Fragen, es gibt noch einiges zu entdecken bis ich mich an ein solches Boot traue.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Skin on Frame - ohne Nadel und Faden
17. Dezember 2013 13:03
Kan(g)oo schrieb:
> ... oder ob er nur als Montagehilfe dient ...<

Das habe ich auch so verstanden.
Ich denke im Vergleich mit S&G ist es wie mit einer Fixierung mittels Sekundenkleber (Abstand alle 5 - 10 cm). Diese dient dazu die Formteile auf Position zu halten und trotzdem die Drähte noch vor der ersten Epoxikehle entfernen zu können. Das funktioniert super und spart viel Fummelei!

Heißkleber hält meiner Erfahrung nach genau von 12:00 bis Mittag.
Aber ich könnte mir noch einen Vorteil vorstellen, dass eine Zwischenschicht (zwischen Holz und Gewebe) mittels Heißkleber eine gewisse Schonung des Gewebes im Scheuerfall bewirkt, wenn es tatsächlich zu einer Bewegung von Gewebe auf Holz käme.
Das heißt, sollte das Holz feucht werden, wird es rauh und der Heißkleber bleibt relativ glatt, sodass das Gewebe auf dem Kleber gleitet.

Das ist aber nur ein Gedanke ohne fundiertes Wissen.

Gruß,
Tippe
Re: Skin on Frame - ohne Nadel und Faden
17. Dezember 2013 13:29
meines Wissens nach verwendet Thomas Grögler die Heissklebemethode nicht mehr. Er macht eine Seitennaht, wobei eine Seite mit Edelstahl-Tackerklammern befestigt wird und die andere Seite darübergeschlagen und vernäht wird. Die Edelstahl Tackerklammern bleiben durch die überlappende Bahn unsichtbar im Holz und stören nicht.
Die Haut bewegt sich ohnehin nicht auf dem Gerüst, da durch die Beschichtung auch ungewollt eine teilweise Verklebung an den Kontaktstellen zum Holz stattfindet. Eine Bewegung der Haut würde auf Dauer auch zum Durchscheuern führen und ist gar nicht erwünscht. Zumindest Nylon und Coelan sind so elastisch, dass dies auch nicht notwendig ist.
Gruß
Karl-Heinz
Re: Skin on Frame - ohne Nadel und Faden
17. Dezember 2013 23:35
Danke für die Infos, ich bleibe sowieso beim nähen einer Mittelnaht auf Deck.

Gerhard
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