Hallo Laubfrosch und Markus und all Ihr anderen.
Hier der Reisebericht aus dem Vorpommerschen Paddelrevier.
Wenn Ihr beim Ansehen der Bilder Werbung auf den Schirm bekommt, sollt Ihr oben rechts auf das Viereck klicken, NICHT wie gewohnt auf das Kreuz!!!
Um 10.00 Uhr waren wir zu dritt, was immerhin eine TeilnehmerzahlSteigerung auf 300% gegenüber 2012 darstellt.
Lufttemperatur so um 13 Gräde, Wasser noch fast lauwarm, mittelmäßig bewölkt - besser kann es mitten im Herbst kaum sein - so dachte ich jedenfalls. Meine Mitpaddler wohl auch, denn ohne Zaudern sind wir am Start. Ich sehe die Vorfreude und das Lächeln in den Gesichtern meiner Paddelkameraden.
Seayak ist als erster auf dem Wasser und Andreas und ich sputen uns, hinterher zu kommen.
Nach nur wenigen 100 Metern beobachten wir einen Angler in seinem Boot, der auch wirklich in dem Moment einen Hecht in GroßfamilienPortionsGröße aus dem Wasser zieht.
Schade, das finale Foto habe ich verpasst, aber so etwa - groß genug um Filets für Hecht satt daraus zu schneiden.
Das Lächeln in den Gesichtern musste einem breiten Grinsen Platz machen.
Aber dann sind wir auch schon an der Brücke.
Noch mal ordentlich Schwung holen - denn es ist schon zu sehen, dass auf der anderen Seite ein ordentlicher Wind pfeift - und ab durch die Mitte, ääääh durch die Brücke und da geht es nur links oder rechts.
So, das wars. Brückenfahrt erledigt für dieses Jahr.
Nächstes Jahr sehen wir uns wieder.
Aber, soll es das wirklich schon gewesen sein? NIEMALS!! Bei uns Vorpommern ist es ja nicht so, als wenn wir nur diese eine Brücke hätten. Also setzen wir über die Gristower Wieck. Hier pfeift ein frisches Windchen um unsere Nasen. Bestimmt nicht mehr, als eine 3 3/4 aber irgendwie kommt es mir so für, als wenn die Wieck wie eine Düse wirkt. Wir müssen uns schon etwas anstrengen, aber das ist gut so - Seekajak eben.
So kommen wir zügig in Frätow an und machen noch eine Brückenfahrt.
Hier ist das Wasser ruhig, aber sehr flach, dazu verschiedene Seile der Segel- und Anglerboote. Es ist eine Herausforderung für jeden Seekajakker, diese Brücke zu durchfahren. Manchmal muss man dann auch die Paddel kreuzen.....
.... um erfolgreich seine Mission zu erfüllen.
Geschafft!!
(Jetzt wisst Ihr auch, woher der Begriff "Kreuzfahrt" kommt, seinen Ursprung findet man in Vorpommerschen traumhaften Paddelrevieren)
Wir beschließen, dass wir das Pensum an Brückenfahrten für heute erfüllt haben und nun noch etwas paddeln wollen, zuerst mal rein in die Gristower Wieck.
Jetzt haben wir die Winddüse ziemlich von vorn und kommen nur langsam voran, das GPS eiert so bei 5 bis 6 km/h herum, aber dann .....
.....ein Hecht schießt aus dem Kraut und attakiert Seayaks Paddelblatt, welches am Schaftende mit ReflexfolienTape umwickelt ist. Der Raubfisch springt aus dem Wasser, Seayak kann den Ansprung merken und sieht noch, wie der Hecht wieder im Wasser verschwindet.
Hier, genau hier ist er abgetaucht:
Vielleicht kann man das Paddel ja auch als Harpune nutzen, nach der Tour frischen Hecht im Topf wäre allemal besser als Yossarians Dosensuppe.
Ach nee, son Paddel ist doch nur ein Paddel....
Also paddeln wir weiter in die Wieck. Das Wasser wird immer flacher, an so niedrigen Wasserstand hier kann ich mich nicht erinnern. Das Boot ist zäh, wie am Grund fest gesaugt. Das Paddel bleibt im Untergrund stecken, das GPS zeigt 3 km/h an.
Ich schaue nach oben und bitte Odin um tieferes Wasser, aber ich sehe nix. Keinen Odin und auch keine Wolke. In der Zwischenzeit ist es strahleblauer Himmel, das GPS zeigt 18 Gräde an, phantastisch!
Aber eben auch nur 3 km/h.
Das wird mir langsam zu blöde. So steige ich aus, und ziehe das Kajak zu Fuß hinter mir her.
Seayak glaubt noch immer an die Multifunktionalität seines Paddels. Wenn schon nicht Harpune, dann vielleicht doch Segel um aus dem Flachwasser raus zu kommen.
Na bitte, geht doch. Wir überwinden die Sandbank und erreichen tieferes Wasser. Dann nehmen wir noch den Schilfkanal zum Gristower Hafen bestaunen einen futuristischen Katamaran und paddeln raus in die tiefe Rinne.
Hier gibt es noch eine freundliche Welle, leicht schräg von achtern. Da setzen wir uns drauf und surfen gute 4 km aus der Wieck heraus bis in den Greifswalder Bodden.
Wir umrunden noch die Insel Riems und paddeln zurück zum Bootshaus.
Das Lächeln / Grinsen hat sich jetzt über den ganzen Körper ausgebreitet, sogar Kajaks und Paddel scheinen freundlicher als sonst.
Es ist schade, dass unsere Tour nun zu Ende ist, aber hätte dieser Samstag besser sein können???
Jetzt nur noch die Boote landen .....
......und wir sehen uns wieder 2014 zur
8. RIEMSER BRÜCKENFAHRT
Epilog:
Nach der Paddelei sind Seayak und Yossi noch mal rausgepaddelt und haben versucht, mit ner richtigen Angel einen Hecht zu überlisten, aber leider keinen gefangen. Yossis Dosensuppe musste trotzdem niemand löffeln, denn Andreas' Frau - vielen Dank Conny - hatte Soljanka vorgekocht, dazu gabs einige pommersche Knackwürste und Quittenmus als Dessert!!
Das GPS zeigte am Bootshaus 20 Gräde an, der Wind war auch runter auf ne kleine Stärke 2 - ich glaube, ich grinse morgen immer noch.