Lettmann Biskaya HV oder Nordstern?

Moin moin,

ich habe vor mir ein neues Seekajak für Touren bis zu 6 Wochen zu kaufen.
Wer hat Erfahrungen oder kann mir von den Kajaks berichten?
Ich hab mir den Nordstern schon angeguckt und fand die Dichtung an den festen Lukendeckeln nicht so überzeugend und dicht.
Habt ihr Erfahrungen mit dem Deckel?
Sind die gummi Lukendeckel beim Biskaya auch bei Temperaturen um die -15C* bedienbar?

Ich freue mich auf eure Antworten und sag schonmal danke.
Patrick

Meinen ersten Erfahrungsbericht zum Biskaya HV habe ich hier eingestellt:

[www.seekajakforum.de]

Die Deckel sind zumindest zwischen 10 und 33°C dicht. Ob sie es auch bei besonders niedrigen Temperaturen sind, kann ich (noch) nicht sagen. Es handelt sich aber um "Kayak Sport Ähnliche" Deckel, daher dürften hier die gleichen Erfahrungen greifen.

edit: es SIND Kajaksport Deckel mit Lettmann Logo. Innen stehen Hersteller und Typ.

Patrick, herzlich willkommen im Seekajakforum!

Hans-Hagen

werschnellerlebtistfrüherfertig

Hallo Patrick,
zu den Lukendeckeln vom Nordstern: Ich fahre seit ca. 1 1/2 Jahren den Nordstern auf der Elbe und der Ostsee bei allen Wellenlagen und kann nur sagen, dass sie bis jetzt absolut dicht sind. Bei kalter oder warmer Außenluft und noch warmer oder kalter Luft im Boot, z.B. bei raschen Temperaturwechseln, zischen die Lukendeckel leise beim Öffnen durch den Über-/Unterdruck. Auch das spricht wohl für Dichtigkeit. Sehr hilfreich finde ich auch, dass sich die Deckel abschließen lassen, was z.B. praktisch ist, wenn man das beladene Boot mal kurz verlässt. Soweit meine Erfahrungen.
Gruß
Jürgen

Hi Patrick
Dicht können beide Systeme sein. Bei starken Minugraden und festfrierendem Wasser wirst Du die festen Deckel aber nur noch sehr schwer aufbekommen ohne das Boot zu beschädigen, während man auf die Gummiedeckel einfach draufschlägt, bis das Eis weitgehend verschwunden ist. Durch die Elastizität springt das Eis ab. Deckel gehen auf.
Die Boote sind auch so unterschiedlich, dass wohl nicht die Luekendeckel ein Ausschlusskriterium sein sollten, sondern eher ihr Fahrverhalten.

Weise Worte.

"Sind die gummi Lukendeckel beim Biskaya auch bei Temperaturen um die -15C* bedienbar?"

Ja, sind sie.

Nur bei -15°C stellen sich eher andere Probleme.
Mal vorausgesetzt, dass das Erreichen solcher Temperaturen draußen, am Tage einen gewissen zeitlichen Vorlauf benötigt.

Das fängt zum Beispiel damit an, ob das Gewässer dort, wo du einsteigen willst, bei -15°C sich noch in einem wassersportspezifischen Aggregatszustand befindet. Oder, ob anzunehmen ist, bei -15°C gilt dass zu bedenken, ob Du am vorgesehenen Landungsort zwischenzeitlich auch noch anlanden kannst.
Blöd ist meistens, dass das Fahrwasser zwar noch frei ist, aber du vom Ufer keine Chance hast, da hin zu kommen. Noch blöder ist, wenn du aus dem Fahrwasser aus nirgendwo ans Ufer kommst.

Dicht sind die Luken dann allemal. Du wirst feststellen, wie wasserundurchlässsig ein glaciertes Oberschiff ist.

andere Probleme werden sich auftun:
- bei der Betätigung(Aufholung/Herablassen) des Steuers oder Skegs,
- beim Öffnen/Schließen deiner Spritzdecke,
- ja selbst das Öffnen der Reißverschlüsse, deiner ebenfalls glacierten Schwimmweste, wird dich mehr in Anspruch nehmen, als

das Öffnen und Schließen der Kajaksport-Lukendeckel

genießen wir den Sommer, der Winter wird grausam sein.

Gruß Nessi

... ganz zu schweigen davon, dass das alles mit erfrorenen Händen sehr schmerzhaft ist...

Moin,

vielen Dank für eure ersten hilfreichen Erfahrungen und Berichte.
Könnt ihr mir vielleicht mehr über das Fahrverhalten der Kajaks erzählen ( direkter Vergleich), welche entscheidenen Unterschiede haben Sie?
Welches Kajak würdet ihr mir empfehlen?: Ich bin 1,85m groß, wiege ca. 70 Kg und fahre ca. 3 bis 6 Wochen am Stück.
Meine komplette Ausrüstung wiegt ca. 60-70kg und meine Paddelgewässer sind die Nord- Ostsee, Elbe und kleinere Kanäle z.b. Müritz Elde Wasserstraße.

vielen Dank und ich freue mich jetzt schon auf eure spannenden Antworten!
Gruß Patrick

Auch Moin,
nun, ich kann leider nur etwas zum Nordstern sagen, da ich das Biskaya noch nicht gefahren bin. Die Anfangsstabilität beim Nordstern ist beim Sitzen auf der Welle nicht sehr hoch. Ansonsten gleitet das Boot ohne viel Anstrengungen durchs Wasser. Auf der Elbe und der Ostsee habe ich mich bis jetzt damit ziemlich wohl und sicher gefühlt.
Erwähnenswert sind aber die großen Lukendeckel. Mit diesen lässt sich der großen Packraum des Nordstern super beladen. Unter anderem habe ich mich wegen der Lukendeckel für den Nordstern entschieden.
Wenn Du unsicher bist, kannst Du bei Lettmann beide Boote in Ruhe auf einem See in der Nähe testen. Das hat mich damals auch weitergebracht.
Jürgen

Hier gilt gaaaaaanz klar: Am Besten Sie Testen! und zwar SELBST!

Ich persönlich habe (in grauer Vorzeit) in verschiedenen Lettmannbooten gesessen, Zuletzt in diesem Frühling im Biskaya LV. Ich persönlich würde zum Biskaya greifen und alle anderen Schwimmen lassen. Aber das ist meine persönliche Meinung. In den Nordstern würde ich mich NIE trauen, da ich keine Lust auf Korken auf dem Wasser habe, aber wenn ich IMMER mit Gepäck fahren würde, würde ich nur bis zu einem Kajak bis max. 330 l tendieren. Mein Motto ist, lieber die Ausrüstung auf ein passendes Kajak anpassen als ein nicht passendes Kajak meiner Ausrüstung.
Für Dein Eigengewicht (70kg) würde ich max. in der MV Klasse bleiben (bis 310 l), was schon groß ist, mit dem Gepäck würde ich nicht über 340 l gehen. Es will schließlich nicht nur auf dem Wasser alleine bewegt werden. Auf dem Wasser allerdings muß es bei allen Wind und Wellenverhältnissen beherrschbar bleiben. Möglichst auch mit defektem Steuer / Skeg.

Von daher, Du siehst - Am Besten Sie Testen! Dann kann man niemanden sonst als sich selber die Schuld in die Schuhe schieben, wenn man eine unpassende Wahl getroffen hat.

Anke


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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patrick95 schrieb:
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Ich bin 1,85m groß, wiege ca. 70 Kg und fahre ca. 3 bis 6 Wochen am Stück. Meine komplette Ausrüstung wiegt ca. 60-70kg

Moin Patrick,

zur Orientierung könnte ein wenig Zahlenspielerei wie unter Volumen & Sitzhalt hilfreich sein.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012

Das Problem ist hier das umfangreiche und mit 60 bis 70 kg recht schwere Gepäck:

Gepäck 70 plus Paddler 70 plus Boot 30: 170 Kg

Da kommen so ganz viele Boote gar nicht mehr in Frage. Der Biskaya HV braucht einen anderen/schmaleren Sitz, um einem 70 kg Paddler ein gutes Bootsgefühl zu ermöglichen; der MV wäre wohl deutlich überladen. Ich habe keine nennenswerte Erfahrung mit dem Nordstern und kann nicht vergleichen.

Hallo Patrick:

zwei Sachen fallen mir ein:

a) Udo Beier hat mal den Biskaya MV ausgelitert und kommt anders als der Hersteller auf rund 350 Liter. Wenn du jetzt noch die vordere Schottwand anpassen lässt (ca. 6 - 8 cm nach innen, je nach Beinlänge) solltest du über ausreichend Gepäckvolumen verfügen.

b) der Nordstern hat (wie viele der alten Lettmannboote) die Sitzluke etwas zu weit vorne. Dadurch musst du eher bzw. öfter mit Steuer paddeln, als bei einem neutral fahrenden Seekajak.

Ich persönlich finde die ovalen Gummiluken einfacher zu bedienen, aber das liegt bestimmt auch an der Packphilosophie,

Gruss von Daniel

Hallo Patrick,

mich wundert es, wie du auf ein Ausrüstungsgewicht von 60 - 70 kg kommst ? Selbst auf wochenlangen Touren fernab der Zivilisation, wo man das ganze Essen mitschleppen muß, kam ich nicht annähernd auf so ein Gewicht. Oder meintest du Pfund ?

Schöne Grüße

Michael

Da sich hier grade gewundert wird... mich irritieren die Paddelreviere: "Nord- Ostsee, Elbe und kleinere Kanäle z.b. Müritz Elde Wasserstraße" .... 3-6 Wochen in der Zivilisation mit so schwerem Gepäck und das bei -15° ...
Shovelhead - das Bootsgewicht habe ich nie mit einbezogen, aber Du hast Recht. Damals als ich in einem Gfk- Boot eine Probefahrt gemacht habe, lag das Boot tiefer im Wasser als bei der Auslieferung in Kevlar-Carbon.


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