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So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak

geschrieben von shovelhead 
So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 10:09
Moin,

da ich gerade eine schwere Phase der Trennung und Trauer durchlebe (mein "altes" Boot ist verkauft und schon abgeholt, das Neue ist noch nicht da), habe ich gestern mal wieder das Boot meiner Frau gepaddelt. Sie hat sich für unsere gemeinsame Kanalrunde in ein altes Rennboot gesetzt (Stip-Yaks Kajett) und ich bin ihren Prijon Marlin (HTP) gefahren.

Der Marlin ist meinem verflossenen Kodiak in Vielem so ähnlich (Länge, Breite (+/- 1cm), Material, Kielsprung, Ausstattung, Form in der Draufsicht, Grösse und Form der "platten" Stelle unter dem Rumpf), dass viele nicht-Kajaker die Boote stets für identisch halten. Tatsächlich gibt es aber deutliche (und deutlich sichtbare) Unterschiede wie zB. die seitlichen Kanten an der Wasserlinie, das deutlich schlankere Vorschiff, die niedrigeren Decks und der scharf/schräge Bug des Marlins. Irgendwo müssen ja 60 Liter mehr oder weniger Volumen (immerhin rund 20%) herkommen.

Wenn ich mich recht entsinne, gab es mal einen Schleppversuch in einem niederländischen Wassertank (Uni Delft?), bei dem festgestellt wurde, dass Prijons Baracuda und Marlin bei 70 kg Beladung weit weniger an der Federwaage ziehen, als ganz viele andere (GFK) Seekajaks. Sie kamen sogar in die Top 10% der "Leichtläufer" (auch der Kodiak schaffte es noch ins Mittelfeld). Also dachte ich mir, der Marlin wird sich wie der Kodiak fahren - evtl ein wenig schneller - und mit den Kanten im Rumpf müsste man das Boot deutlich knackiger über die Hüfte steuern können.

Das mag alles wahr sein, wenn man 70 kg (oder irgendwo zwischen 50 und 90 Kg) wiegt. Für mich und meine Gewichtsklasse ist das aber grundfalsch.

Zunächst mal passe ich mit 1,96m und 115 kg noch gut ins Cockpit des Marlin. Für die Beinlänge gibt es überhaupt kein Problem, und der Hintern fühlt sich sofort wohl im gepolsterten Sitz. Die Luke könnte allerdings gern auch 10 cm länger sein (der Marlin hat ein Standard Keyhole mit nur 79cm Innenmass) und um stundenlang komfortabel zu sitzen, müsste ich die Schenkelstützen ausbauen. Ich hätte gern noch ein paar cm mehr Innenhöhe vorm Cockpit (um die Knie herum). Bei unserer gestrigen Fahrt hat es mich nicht gestört, aber bei drei oder vier Stunden im Boot wäre es mir lästig. Da die Sitzlehne im Marlin hinten am Süllrand anstösst (und nicht darunter wegklappt) kann ich auch nicht ewig weit nach hinten rutschen - es gibt für mich keine Chance die Beine im Cockpit sitzend aus dem Boot zu hängen - meine Oberschenkel sind zu lang, die Knie "kommen nicht raus". Das liesse sich ändern, wenn ich von der serienmässigen Lehne auf ein Rückenband wechseln würde, aber so weit wollte ich den Kahn meiner Frau für eine Sonntagsrunde nicht umbauen.

Der Marlin fühlt sich auf den ersten Metern um die Mitte herum (Anfangstabilität) etwas wackeliger an als der Kodiak, wird dann aber sehr schnell sehr fest. Während der Kodiak recht "weich" der Grenze seiner (End-) Stabilität entgegen krängt, kippt man im Marlin quasi ungehindert dem deutlich und "hart" spürbaren Punkt entgegen, an dem das Boot plötzlich einen festen Gegendruck bietet. Tolle Endstabilität - das muss wohl an den Kanten liegen, die der Kodiak nicht hat. Wenn man diesen Punkt also erst einmal gefunden hat, fühlt man sich sehr sicher und vertraut schon nach wenigen Minuten dem Boot. So weit, so gut.

Meine Frau paddelt eine deutlich bessere und effizientere Technik als ich. Sie im Marlin und ich im Kodiak waren meist die schnellsten in unserer "Wandergruppe", insbesondere bei Fahrten in Küstennähe, wo wir mit den Steueranlagen einen grossen Vorteil in Sachen Spurstabilität haben/hatten. Um mit Katrin mitzuhalten, musste ich mich auf dem Kanal stets anstrengen; wir zwei haben aber stets den Rest der Gruppe abhängen können (wenn wir das wollten). Gestern im Marlin war ich mit Abstand der langsamste Paddler unserer Vierergruppe. Ich hatte mühe, mich an einen 125kg schweren Paddler in einem 4.30m Necky Zoar Sport dranzuhängen. Zwar ist man nicht jeden Tag in gleich guter Form, aber so dermassen erbärmlich habe ich in den letzten vier Jahren genau NULL mal abgestunken.

Das Boot ist extrem lahmarschig, braucht Bärenkräfte, um auf eine normale Wandergeschwindigkeit zu kommen, und lässt sich zudem nur sehr, sehr unwillig über die Kante steuern. Was läuft falsch?

Ich denke, ich bin zu schwer für das Boot. Die benetzte Fläche nimmt bei meinem Gewicht wohl schon so sehr zu, dass sie sehr stark bremst. Da der Marlin nun tiefer im Wasser liegt, verändere ich den "Footprint" des Kajaks beim Kanten wohl weniger - oder zumindest nicht effizient - so dass der Kahn weiter geradeaus läuft. In der Konsequenz bedeutet dies, dass die beiden hier besprochenen Boote ganz besonders deutlich zeigen, wie wichtig es ist, ein passendes Kajak für die eigene Gewichstklasse zu wählen. "Goldene Regeln" zur Berechnung des "passenden" Volumens, wie sie hier gelegentlich veröffenlicht werden, sind kompletter Quatsch und führen eventuell zu tragischen Fehlkäufen. Hätte ich vor Jahren solch einem Schwachsinn aufgesessen, wäre der Marlin quasi noch zu voluminös gewesen - und ich hätte nie erfahren, um wie viel besser und leichter man in einem passenden Kajak fährt. Die Tatsache, dass ich in den Marlin reinpasse, macht ihn noch längst nicht zu einem guten Boot für mich. Meine Frau allerdings liebt ihr Boot und fühlt sich darin pudelwohl. Sie empfindet allerdings auch unser altes Rennboot (5.20 * 0.55) als einfach zu fahren und "genauso stabil wie den Marlin" - ich weiss nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist ...
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 11:06
Hallo Shovelhead,

das ist sehr interessant was du da berichtest. Ich habe einen Seayak und bin vor ein paar Wochen den Marlin Pritlite probegefahren. Ich habe mich sofort wohlgefühlt und bin ordentlich schneller gefahren als mit meinem Seayak. Um mich zu vergewissern ob es nicht die Tagesform ist, bin ich danach gleich mit dem Kodiak und dem Seayak HV gepaddelt. Es war wie Tag und Nacht. Ich bin 1,88 groß und wiege aktuell 81 kg. Der Marlin wiegt 5 kg weniger als der Seayak. Ich glaube es gab mal einen Marlin in HTP gab. Wenn ich den probegepaddelt hätte wüsste ich genau was für mich das richtige Kajak ist. Mein Paddelrevier lässt leider nur Boote aus PE zu (ohne seelische Schmerzen bei Grundberührung zu haben). Alternativ wäre ein Zweitboot. Das kann ich meiner Frau leider nicht vermitteln, dass ich noch ein Boot brauche :-(
Ich wünsche die viel Spaß mit deinem neuen Boot.
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 11:21
Hi Stefan,

Du merkst, dass Du in einem Boot langsam bist und führst dies anscheinend auf das niedrige Bootsvolumen zurück. Das ist, bei allem Respekt, erst mal Unsinn. Ich denk mal, dass in deinem Fall die Länge viel wichtiger ist als irgendein Gesamtvolumen. Letzteres spielt sich zu 2/3 über der Wasseroberfläche ab und hat daher wenig damit zu tun, was dein Rumpf unter Wasser auf Ententeich so treibt. Wenn mehr Volumen mehr Schnelligkeit bedeuten würde, wie müssten dann Rennkajaks für Jungs wie Dich aussehen?

Gesamtvolumen hat mit allem möglichen seekajakrelevanten Dingen zu tun, aber nur sehr wenig mit dem Tempo. Bei Wind bremst dich mehr Volumen sogar massiv aus. Fahr mal bei Seitenwind ein Abfahrtsboot.

Der Marlin ist allerdings ne ganze Ecke kürzer als der Kodiak, Du aber wesentlich schwerer als der Durchschnitt. Das passt dann natürlich nicht mehr. Auf Surfski.info gabs vor einer Weile einen Artikel, in dem ein Schiffsbaumasterstudent mal untersucht hat, wie die ideale Surfskilänge mit dem Gewicht des Paddlers variiert (finde ich leider nicht mehr). Er fand raus, dass die Standardlänge (640 cm) nur für ganz große Jungs passt, während Leute in meiner Gewichtsklasse (73kg) mit einem Meter weniger Wasserlinie sehr gut bedient sind. Du könntest also prima ein richtig langes Boot fahren (um die 580-620), ohne das Gefühl zu haben, das Boot führe dich. Das hätte auch den Vorteil, dass sich dein Wohlfühlvolumen näher zum Wasser hinverteilen und dadurch dem Wind weniger Angriffsfläche bieten würde.

Gruß, Arnim
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 11:24
@Joerg Ja, es gab ein paar Jahre den Marlin in HTP (PE). Meine Frau und ein Clubkamerad haben diese Version gekauft, als Arend Bloem in Wormer sein Lager geräumt hat (995.- Euro ohne Ruderanlage). Das Boot unterscheidet sich schon sehr vom Marlin aus ABS/Prilite. Die ABS Version ist länger und der Rumpf hat nicht die ausgeprägte Kante des HTP Bootes. Der aktuelle Prilite-Marlin liegt stabiler im Wasser, das Cockpit ist mit mit seinen eingeformten Schenkelstützen aber nochmal eine Spur kleiner und enger als beim PE Boot. Ich habe die Prilite Version zwar kurz gefahren, aber die paar Minuten reichen nicht, um daraus jetzt hier eine fundierte Beurteilung zu machen.

Offensichtlich ist der Marlin aus ABS aber ein grosser Erfolg. Im Kanu-Magazin haben sie das Boot vorgestellt und geschrieben, es handele sich um das meistverkaufte Seekajak in Deutschland. Dafür hört man wenig Beschwerden ....

@Armin Kodiak und Marlin HTP sind haargenau gleich lang - nämlich 5,10m Rumpflänge. Erst mit dem angehängten Steuer werden die 5,18m erreicht. Beide Boote lagen jahrelang nebeneinander im Carport meines Hauses mit der Nase "auf Stoss" am Zaun. Der Marlin aus ABS ist sogar noch länger als der Kodiak. Die Wechselwirkung Rumpfhöhe / Seitenwind ist mir bekannt - ich schrieb darüber in meiner Besprechung des Kodiak im "Boote aus dem Forum" Artikel. Du vertust dich mit deinem Beitrag ganz und gar!
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 13:39
@shovelhead....und ich bin ihren Prijon Marlin (HTP) gefahren.

sorry, hab nicht richtig gelesen. Wie schwer ist denn der Marlin HTP?
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 13:57
Stefan,

okay, der Kodiak hat nicht 550, wie ich das dachte. Aber wenn Du meinen Beitrag ansonsten genauso schlampig gelesen hast wie meinen Namen, wundert mich dein Gesamturteil nicht. Und seit Du hier allen Ernstes verbreitet hast, Du würdest mit deinem Kodiak durchschnittlich 12km/h fahren, weiß ich, dass ich besser nichts auf deine subjektiven Eindrücke geben sollte.
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 14:36
sorry, hab nicht richtig gelesen. Wie schwer ist denn der Marlin HTP?

[www.kanumagazin.de]

demnach haben sie das Boot komplett mit allem PiPaPo mit 26.7 KG gemessen.
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 14:49
Tja - es gibt einen Rundwanderweg um die "Insel", die vom Canal de la Sensée, Canal de St. Quentin und Bassin Rond gebildet wird. Dieser Wanderweg ist mit 8,5 km Länge angegeben. Mit dem Auto abgefahren bin ich noch nie (es ist nicht überall Strasse), aber ich umpaddele ihn halt typischerweise in knapp einer Stunde, drei Mal schon deutlich unter 50 Minuten. Mit der Sonntagsgruppe dauert die Tour meist 60 bis 70 Minuten... Daran ist nichts zu ändern. Was deine Zweifel daran mit meiner Erfahrung mit Kodiak und Marlin zu tun haben? Keine Ahnung. Ich hefte das mal unter "dummes Geschwätz" ab.

Den Namen habe ich aber tatsächlich falsch gelesen und geschrieben. Ich kenne eine handvoll Armin (kein Wunder, wenn man in Ostwestfalen im Schatten des Herrmannsdenkmals aufwächst - zwischen Teutoburger Wald und Porta Westfalica ist der Name beliebt): Du heisst also ARNIM.
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 16:38
Hallo Shovelhead,
ich hoffe, es lindert deine Trauer zu wissen, dass dein Kodiak jetzt, sofern nicht an einem besseren, dann doch zumindest an einem ebenfalls guten Ort ist. smiling smiley
Am Samstag bin ich die ersten 6km hier rum damit gepaddelt, und Freude machts! In puncto Komfort wahrlich ein riesiges Upgrade im Vergleich zu den 0815 Booten für kleine Magere mit denen ich bis dato Erfahrungen hatte. Da wird jetzt regelmäßig geübt, dass es bis Herbst oder spätestens nächsten Sommer mal für ne richtige Tour reicht.

Deinen privaten Kajak-Parcours war ich ja als Kodiak mit Frau Marlin und Herrn Necky Zoar als Testfahrt gefahrn, war ne schöne Runde! Habs mal auf der Karte so exakt ich konnte nachgezeichnet, und ich komm auf 7.5km wenn mans schnurstracks auf dem kürzesten Weg fährt. Wenn du die also in 50 Minuten locker packst, wärn das 9km/h Durchschnitt, je nachdem für wieviel "deutlich unter" steht, wärn das also tatsächlich 10km/h (7.5km in 45 Minuten) und mehr, und ein beachtliches Tempo. Das viele Training, die starken Arme und das tolle Paddel zahlen sich also aus. ;-)
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 17:37
shovelhead schrieb:
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> um die "Insel",
> die vom Canal de la Sensée, Canal de St. Quentin
> und Bassin Rond gebildet wird.

Misst man die Umrundung der "Insel" auf dem Wasserweg mit google earth, beträgt die Strecke recht genau 6,85 km. Wird diese Distanz in 50 Minuten zurückgelegt, so beträgt die Geschwindigkeit ca. 8,2 km/h. Paddelt man die Strecke in knapp einer Stunde, so liegt die Geschwindigkeit bei ca. 7 km/h - also beschauliche Wanderpaddlergeschwindigkeit...
Für 12 km/h dürfte man für die Umrundung der "Insel" nicht länger als 34 Minuten u.15 Sekunden benötigen.
le mystérieux "Bassin rond"
03. Juni 2013 18:19
@ Stefan, Arnim und Wackelpeter
Ihr habt nicht den Eindruck, die Strecke vor wenigen Monaten schon einmal gemeinsam virtuell abgepaddelt zu sein?
Aber macht Euch keine Sorgen wenn Ihr Euch nicht mehr an die gleiche Thematik mit den selben Protagonisten erinnert,
"Vergessen scheint kein Kapazitätenproblem, sondern ein Schutz vor zu viel Wissen zu sein".

es grüßt winking smiley
der Archivar

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
03. Juni 2013 20:05
So kenne ich den Stefan, geballte Kompentenz, die keinen Wiederstand duldet, der gern kernige Sprüche loslässt aber selbst sehr empfindlich ist.
Was uns der Moderator(?) hingegen sagen will, ist mir schlicht schleierhaft.
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 00:15
So kenne ich den Stefan, geballte Kompentenz, die keinen Wiederstand duldet, der gern kernige Sprüche loslässt aber selbst sehr empfindlich ist.

jau, wie Obelix. Aber letztendlich hat der kleine Asterix die Nase vorn.grinning smiley

Einfach mal so in den Raum gestellt: sollte mir Stefan mal über den Weg paddeln und son furchtbares Kodiakteil gerade irgendwo rumliegen und Stefan diese Schüssel auf 12Km/h bringt spendier ich ihm ne Flasche guten Roten und verkaufe meinen Nemo.

der Kleine ausm Pott

Arnim: nicht ärgern, nur wundern.
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 00:19
oh, ich möchte bitte ein "e" streichen!
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 00:35
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 00:41
Aber, aber, meine Herren...
Ich armer Neuling möchte doch bitte zu Euch wertgeschätzten Koryphäen allen gleich aufschaun können, drum seid doch bitte nett zueinander, und/oder trefft Euch alle mal bei Herrn Shovelhead im Bassin Rond mit den Booten und allerlei elektronischem Messgerät, und klärt es ein für alle Male (oder zumindest im Kontext der einmaligen Tagesform) ! smiling bouncing smiley
Wessen educated guess der wissenschaftlich ermittelten Wahrheit am Fernsten lag, zahlt die erste Runde nachher. smileys with beer
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 00:50
hallo Walross,

zu mir brauchst Du nicht aufschauen, es sei denn Du bist noch kleiner als ich smiling smiley ( 168cm)

wer hat denn die Meßgeräte geeicht ?

Gute Nacht allerseits.
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 10:14
Ach, nun entspannt euch mal.
Shovelhead hat doch nur geschrieben, daß der Marlin mit schwereren Paddlern deutlich lahmer als der Kodiak ist und deutlich empfindlicher auf höhere Ladung reagiert.

Vielleicht meldet sich Ulf ja noch zu Wort.
Der ist doch vor ein paar Jahren die Nikolaus-Regatta in Hamburg mit einem Kodiak gepaddelt und war damit äußerst flott unterwegs.

Für mich kaum vorstellbar sind z. B. auch die Zeiten, die Gregor Hradetzky bei den olympischen Spielen 1936 im Faltboot-Einer auf der 10.000m-Strecke erreicht hat. Die Goldmedaille hat er mit einer Zeit von 50.01.2 Minuten, also mit 12 km/h Schnitt im Klepper Olympia F1 mit 450 x 65cm errungen.
Auch der zweite und dritte waren mit 50.04.2, bzw. 50.06.5 Minuten nicht wirklich langsamer (ebenfalls im Klepper Olympia F1).
Dabei ist der F1, der mit seiner durch das Reglement vorgegebenen Volumenverteilung im Unterschiff eine kräftige Bugwelle wirft, eigentlich kein wirklich schnelles Boot.
Von den Zeiten bin ich mit meinem Klepper Olympia leider meilenweit entfernt von.....

Die Zweier (ebenfalls Klepper, 550 x 75 cm) haben die 10km übrigens in 45.48.9 min., also 13,096 km/h zurückgelegt.

OK, Mick Doohan sagte auch bereits "It's the man, not the machine", wenn ihm unterstellt wurde, daß er nur Dank seiner Honda gesiegt habe....

Viele Grüße,
Lutz
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 12:27
Hallo Paddler,
also in einem muss ich shovelhead auf jeden Fall jetzt mal recht geben, das Kajak sollte gut zum Paddler passen um gute Ergebnisse in Punkto Geschwindigkeit (besonders auf längeren Strecken als die gängigen Sprintstrecken) zu erzielen.
Ein Kumpel von mir fährt mit dem Kodiak auch erstaunlich schnell, besonders wacker schlägt er sich bei schwierigen Verhältnissen (Wind, Wellen, usw.). 2012 hat er bei der Seachallenge Fyn über ca.257 km einen Durchschnitt von 8 km/h gefahren und hat sich damit in der oberen Hälfte der Wertungen wiedergefunden.
Dieses Jahr traue ich ihm mehr zu, ewt. 8,5 km/h durch bessere Vorbereitung (ebenfalls mit dem Kodiak).
Sollte er aber mal in die Lage kommen ein schnelleres Kajak zu fahren (und zu beherrschen) geht da viel mehr. Erzähle ich ihm nun das "Ottonormalpaddler" im Kodiak auf rund 8 km eine Durchschnittsgeschw. von 12 km/h schaft wird er wohl mit einem Strick in den Wald gehen. Mit "Ottonormal" meine ich fast alle Teilnehmer hier im Forum. Olympiasieger, hochtrainiert (körperlich wie technisch) mögen in der Lage sein, so wie Lutz es in seinem Post schrieb, Kajaks auf unglaubliche Geschwindigkeit zu bringen und zu halten, auch wenn sie ihren Baumaßen nach nicht danach aussehen.
Zurück zum Thema. Wenn Kajak und Fahrer zusammen passen geht auch meiner Erfahrung nach mehr als wenn dies nicht der Fall ist. Ich denke dies werden mir die meisten hier bestätigen können.

Viele Grüße aus Emmerich am Rhein
Jörg
Re: So wichtig ist das "passende" Boot / Vergleich Prijon Marlin und Kodiak
04. Juni 2013 18:09
Irgendwann werde ich mir so ein mobiles GPS-Ding zulegen, und dann herrscht Klarheit. Die Länge der Tour ändert aber NICHTS an der Erfahrung, dass ich im Kodiak deutlich schneller unterwegs bin als im Marlin - obwohl letzterer als echter Leichtläufer unter den PE Seekajaks gilt.

@Christian: WO bist Du gepaddelt? Es gibt ja auch nördlich von Dir in Eiffel und Ardennen einige Talsperren, die sich für eine Tagestour (oder ein Wochenende) anbieten.
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