Moin!
Nach drei Wochen Urlaub auf den Seychellen landeten wir bei Schneematsch und Regen wieder im kalten Norden.
Temperaturunterschied im Schatten über 40 ° Celsius. Ohne Schneeschieber, der lag noch auf dem Boden der Garage, hatte ich dann gleich die Verpflichtung die Gehwege vom Schneematsch zu säubern. MERDE!
Für alle, die sich gerne mal einen Sonnenbrand gönnen wollen, hier ein paar Infos über La Digue und Mahe'.
Auf den anderen Inseln waren wir leider nicht.
Geflogen sind wir ab Hamburg mit Emirates. Klasse Fluggesellschaft. Die Boing bis Dubai mit Abstand besser als der Airbus bis Victoria auf Mahe´.
Transfer ab Flughafen bis zur Fähre in Victoria per Sammeltaxi war nicht möglich. Ein Taxi kostet etwa 250 Rupien. 17 Rupien entsprechen etwa einem Euro.
Die Weiterfahrt mit einem Frachtschiff nach La Digue um 12 Uhr war auch nicht möglich, da Gefahrengut, mehrere Fässer mit KFZ-Treibstoff transportiert werden sollten. So eine Fracht ist unvorhersehbar und hat Priorität. Wir konnten also erst die Abend - Schnellfähre über Praslin nach La Digue nehmen. Sonnenuntergang immer gegen 18 Uhr. Ab 18.30 Uhr ist es schon fast dunkel.
Unterkunft für eine Woche bei einer Deutschen mit einem Seychelien verheiratet, war super. Haus in kreolischer Bauweise. Keine Klimaanlage, weit überhängendes Dach mit Rolladen. Moskitonetze oder Vorhänge waren nicht erforderlich. Lediglich an bestimmten Stränden wurde man von Sandflys belästigt. Wir benutzten keine Spray oder Tinkturen.
Fahrräder kann man auf der Insel mieten und kosteten 5€ pro Tag. Gleich am ersten Tag war ich so dehydriert und schlapp, dass mich auf der ersten Radtour Schwindelanfälle quälten und ich das Rad ständig schieben musste.
Man sollte schon im Flieger anfangen viel zu trinken und auch am Fähranleger, während der Wartezeit das nicht vergessen.
Ab 3. Tag verhinderte ein Magen-Darm-Infektion größere Aktivitäten. Besonders Gisela litt unter Gliederschmerzen und Fieberschüben.
Rohkost hatten wir nicht gegessen. Lediglich die Zähne hatten wir uns mit Leitungswasser geputzt.
Nach Ansicht des Vermieters nimmt man den Virus über die Luft und nicht über die Nahrung auf.
La Digue kann man gut mit Seekajaks befahren und auch weiter hinüber nach Praslin gelangen. Leider hatte ich nur südlich vom Hafen (La Passe) unter einem mit Maschendraht und Alarmvorrichtung gesichtetem Schuppen mehrere Kajaks und Sit on Top gesichtet. Paddel und Schürzen waren nicht zu sehen. Scheinbar hatte man die woanders gelagert.
Die Westseite von La Digue schützt ein Riff. An der Ostseite brandet es dagegen sehr heftig. Anlandungen in den Buchten von Anse Marron im Süden bis hinauf nach Anse Patates im Norden würde ich egal bei welchem Wasserstand nicht riskieren.
Ein Augenschmaus sind die Buchten von Grand Anse, Petite Anse und Anse Cocos.
Die Trampelpfade und Klettersteige hinüber zu den einzelnen Buchten sind unterschiedlich gepflegt und mitunter kaum zu erkennen. Das betrifft besonders den Steig über Petite Anse nach Anse Calman.
Wegen der hohen Temperaturen sind wir überwiegend schon ab 6 Uhr unterwegs gewesen und hatten in der Nähe des Friedhofs, also nördlich von La Passe geschnorchelt und so an 3 Tagen immer wieder ein Meeting mit einer Meeresschildkröte.
Die Suche nach ihr war nie problematisch. Entweder sie suchte unsere Nähe oder wir fanden sie recht schnell und hätten sie stundenlang beobachten, einschließlich am Schnabel kraulen oder streicheln können.
An mir vorbei schwamm auch ein Adlerrochen und weiter weg stand ein riesiger Napoleon-Fisch.
Vor dem ich wegen seiner Größe, und weil ich mir auch nicht ganz sicher war wie gefährlich er ist, lieber flüchtete.
Immerhin hatte er die gefühlte Größe einer Doppeltür
Wie ich später in Erfahrung bringen konnte, hatte man den großen Bullshark der immer noch bei mir im Hinterkopf herumspukte, also der, der im letzten Jahr zwei Taucher tötete, ausmachen und erschießen können.
Als Solist, Gisela war leider wegen ihrer Darmgeschichte am Haus geblieben, war ich wegen der Gruselgeschichte nicht so mutig ihn näher zu betrachten.
Ein Augenschmaus ist wegen der Granitfelsen Source de' Agent.
Ich hatte mir den Spaß erlaubt und bin im knietiefen Wasser durch ein Labyrinth von miteinander verschachtelten Felsbrocken, etwa 30m Länge gekrochen und konnte nicht wiederstehen darüber ein Video zu drehen.
Fisch, von Red Snapper über Crevalle Jack - also Arten von riesigen Stachelmakrelen - Grouper, Barracudas und Tuna wird hier ab 17 Uhr alles in kleinen Booten angelandet und direkt verkauft. Für 100 Peseten, also 6 Euro bekommt man reichlich Fisch.
Roh und in dünnen Scheiben mariniert, schmeckt das sehr lecker. Weiter gefiel mir ein Mangosalat mit dünnen Zwiebelringen.
Überhaupt konnte man überall an den Stränden Mango, Papayas, kleine Bananen und Avocados kaufen.
Die nächsten zwei Wochen verbrachten wir auf Mahe' und mieteten uns einen Kleinwagen.
Da die Seychellen früher mal eine englische Kolonie, war die Linksfahrerei ein ziemlicher Stress auf den engen und unbefestigten Straßen. Weil links und rechts kein Rinnstein existiert, und senkrech dahinter eine bis zu 1m tiefe Rinne verläuft, die die tropischen Regengüsse aufzunehmen hat, ist es besonders schwierig die kurvenreichen Bergstraßen zu befahren. Besonders der Verkehr um Victoria und hinüber nach Beau Vallon, wo unsere Tauchstation lag, wurde sehr intensiv befahren.
Nördlich von Victoria lohnt sich nur ein Strandaufenthalt in Hotelanlagen. Als Privatperson hat man kaum die Möglichkeit an die Küste zu kommen. Beeindruckend sind dagegen die Buchten des Marineparks im Westen mit Wanderungen entlang der Küste, oder wenn man im Flieger sein eigenes Faltboot mitgebracht hat und hier paddeln will..
Ab Beau Vallon im Nordwesten bis zur PoliceBay im Süden und dann an der Ostseite wieder hinauf bis nach Victoria lohnt sich eine Kajaktour. Leider nur im eigenen Kajak, denn die Miete eines Kajaks, wir hatten uns die angebotenen zwei Boote nicht mal angesehen, ist gesalzen. Pro Stunde sollten wir pro Boot ab 20 Euro zahlen.Der Kontakt wäre über unsere Vermieterin erfolgt. Keine Ahnung ob sie auch noch daran verdient hätte - ich glaube eher nicht.
In Anse Gaulettes, im SW der Insel sahen wir dann noch eine Ansammlung von Sit on Top - Booten am Strand liegen. Katamaran hätte man dort auch segeln können.
Super, einfach berauschend waren für mich die Tauchgänge an den Brissare Rocks nördlich vo Mahe in Richtung Praslin, vor dem Marine National Park im Westen und ein Wracktauchgang. In 35m Tiefe war das Wasser so klar und das Wrack mit den Fischschwärmen noch so gut beleuchtet, dass ich ein Video über den ganzen Tauchgang anlegen konnte.
Wer also auf den Seychellen paddeln will, sollte unbedingt sein eigenes Boot mit in den Flieger nehmen - egal wie viel das kostet - es lohnt sich immer. Alle Körperteile sollten vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt sein. Im Schatten des Fähranlegers, auf dem Tauchboot lief ich auch ständig mit Kopfbedeckung herum und hatte trotzdem immer wieder eine gerötete Kopfhaut. Eine Pellkartoffel sähe dagegen gepflegter aus. Aus diesem Grunde halte ich Touren im Sit on Top für problematisch, weil man sich mit einem Ganzkörper - kondom bekleiden müsste. An den Stränden darf man zelten. Die Touristenpolizei warnt allerdings immer wieder vor Dieben und informiert die Badenden, doch bitte ihre Sachen nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Auf ein Zelt könnte ich verzichten, da ich die Stiche der paar Sandfly ertragen könnte. Es juckt auch nur ein bis zwei Stunden und es bilden sich auch keine Entzündungen.
Schade, hätte lieber über eine beeindruckende Seekajaktour berichtet....
Olaf