schotten in ein pe boot einbauen

hallo spezis,

ich habe seit ein paar jahren ein englisches pe kajak Carolina - herstellername will mir gerade nicht einfallen - in betrieb in dänischen fahrwassern, das ich damals quasi als rohling gekauft habe. ich träume seitdem, die schotten nachzurüsten, von wegen sicherheit, aber vor allem von wegen trockenem gepäcktransport, um endlich auch einmal auf mehrtagestour zu kommen.

die fertig konfektionierten haben geschlossenporige relativ steife schaumplatten zwischen sitzraum und gepäckräumen, verklebt mit sowas wie silikon. ich selber habe ziemlich solide platikplatten bereitliegen 12 mm dick, nicht die erste wahl, aber vorrätig. hat jemand erfahrungen, solcherart zwischenwände einzubauen, tips zu kleber - jetzt sind ja auch neue montagekleber auf dem markt, die halten wie harry, oder wo diese schaumplatten aufzutreiben sein könnten?

viele grüße vom kattegat

maxe

Du solltest dir für die Stellen, an denen du die wände einsetzen möchtest, eine Querschnitszeichnung besorgen oder selber an fertigen, damit du die Wände ganz pass genau formen kannst.
oder du musst dirRohlinge welche genau fürdas Model konstruiert wurden besorgen, sofern es welche für das Modell gibt.

hallo crack, so weit so gut, nachdem die wandstärke ziemlich gleichmässig stark ist, werde ich außen abformen und dadurch die innenform ermitteln. die frage nach passendem material und kleber bleibt spannend.

grüße

m.

Hallo Maxe, habe mich unlängst auch mit dem Verkleben von Schotts im PE-Kajak beschäftigt und mich erkundigt. Bei Prijon gibts einen solchen Kleber, heisst "Marine Goop" 110ml, €9,50 und wird genau für diesen Zweck angeboten.

vielen dank 49k, da wäre schon mal ein fundierter tip zum kleber. was hast du denn selbst als material für die schotts gewählt? oder könntest du empfehlen?

grüße

m.

Prijon verwendet ja dicke und relativ elastische Schaumplatten für die Schottwände, das halte ich für die beste Lösung. Mein Valley-PE-Boot hat starre Schottwände aus PE, das ist Mist. Das Bootshüllen-PE ist weich und verformt sich ständig (besonders tödlich ist vermutlich der Autotransport), dadurch löst sich der Schottwand-Kleber immer wieder, weil die Schottwände halt nicht entsprechend nachgeben. Die Schottwände waren also nur in den ersten paar Monaten dicht. Mit der Schaumlösung dürfte das nicht so schnell passieren. Leider habe ich keinen Tipp, wo man das Material herbekommt. Vielleicht einfach mal bei Prijon fragen?

1) Ein Papp-Stück einpassen, um es später als Muster für das Schaum-Schott nehmen zu können.
2) Fitting Schaum besorgen (je Schott ein Stück 50*50*5) und nach dem Papp-Muster zuschneiden ***
3) einkleben mit Marine Goop


Beim Einkleben wie folgt vorgehen:

- Schaumstück fest in den Rumpf einpressen und ausrichten (vertikal und horizontal "gerade").
- Vom schmalen Ende aus im Boot die Stossnaht Schaum/Boot anzeichnen/markieren (einmal mit Edding rundum)
- Den Schaum wieder zum Cockpit hin rausdrücken.
- Die Klebestelle reinigen und bis ca. 3cm vor die Markierung mit Goop bestreichen.
- Das Schaumschott wieder fest reindrücken; es nimmt auf den letzten cm den Klebstoff mit und verteilt ihn so recht gut.
- Nach anziehen des Klebers kann je nach Gusto auch noch ein Klebewulst um die Kontaktnaht beiderseits des Schotts gelegt werden.

Zeit: etwa 90 Minuten, der Zuschnitt der Pappen und das ausrichten des Schaums dauert am längsten
Material: Fitting Schaum 5-7 cm stark (wg. Kontaktfläche), Marine Goop Kleber, Messer oder (besser) kurzes / abgebrochenes Metallsägeblatt
Kosten: ca 30.- bis 50.- Euro für zwei Schotts, Kleber inklusive.


(***) zB hier, aber auch bei hundert anderen Händlern zu wesentlich attraktiveren Preisen: [www.canadier.ch]

Festen Draht in Schotthöhe außen genau (!) um das Boot formen, anschließend 10 cm Minicell-Platte danach zuschneiden (also etwas größer als innen benötigt) und mit sanfter Gewalt zur Spitze drücken, bis es nicht mehr weiter geht. Hält fest und dicht ohne Kleber (der auf PE ohnehin nicht dauerhaft hält).

maxe schrieb:
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> vielen dank 49k, da wäre schon mal ein fundierter
> tip zum kleber. was hast du denn selbst als
> material für die schotts gewählt? oder könntest
> du empfehlen?
>
> grüße
>
> m.

Hallo, wollte evtl. das vordere Schott im Kodiak nach hinten versetzen, hätte aber wegen meiner Körperlänge fast nichts gebracht, daher habe ich es bleiben lassen. Vom Prijon hätte ich ein um 1-2 cm grösseres Schott samt Kleber um €30.- bekommen. Wäre eine Möglichkeit für dich, dort mal anzufragen.

na, da bin ich doch platt,

vielen dank für die verschiedenen beiträge. nun kann ich ja experimentieren:

erst ohne kleber - watt? - wasser drückt ja auch aus der richtung, wenn ich nicht so viel gepäck mitnehmen sollte, daß ich das cockpit gleich wieder "kleinfahre". und ansonsten ja eine extrem praxisnahe anleitung mit kleber - shovelhead. jedenfalls wird mir dein tip, fischmeister, NICHT die vorhandenen starren platten einzubauen, einen arbeitsgang ersparen.

ja, dann heißt es ja nur noch, die materialien möglichst günstig ranzubekommen, und mit muße die schotten zu setzen.

vielen dank allerseits

max vom kattegat

Hallo allerseits,

die interessanten Beiträge hier bringen mich auf die Frage, ob man wohl die Prijon-artigen Schotten in ein Valley Boot aus PE einbauen kann.

Hintergrund meiner Frage: Ich hatte bis letzten Sommer einen gebrauchten Prijon Kodiak. Mein Eindruck war, dass dort die Schotten ziemlich dicht sind. Allerdings kam bei Wiedereinstiegsübungen etc. hinten Wasser durch die Luke rein, wahrscheinlich weil der Neoprenlukendeckel zu eng war. Nun habe ich –ebenfalls gebraucht – mir ein Valley Nordkapp PE zugelegt. Unzweifelhaft ein schönes Boot aber die Schottwände sind zumindest hinten absolut nicht dicht und auch eine einmalige Nachdichteaktion (mit Sikaflex o.s.ä.) hat nur begrenzte Zeit vorgehalten. Während also die Lukendeckel bei Valley besser (im Sinne von dichter) zu sein scheinen) sind die Schottwände ziemlicher „Schrott“. Es wäre ja schön, wenn man die Vorteile beider Systeme kombinieren könnte. Für Gepäcktouren ist es eigentlich ein untragbarer Zustand, dass man immer damit rechnen muss, dass nicht unerhebliche Mengen Wasser in die Laderäume kommen, selbst wenn im Cockpit nur wenig Wasser (z.B. beim Einsteigen) ist.

Viele Grüße

Niko

watt? schrieb:
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> Festen Draht in Schotthöhe außen genau (!) um
> das Boot formen, anschließend 10 cm
> Minicell-Platte danach zuschneiden (also etwas
> größer als innen benötigt) und mit sanfter
> Gewalt zur Spitze drücken, bis es nicht mehr
> weiter geht. Hält fest und dicht ohne Kleber (der
> auf PE ohnehin nicht dauerhaft hält).

Shovelhead schrieb:

Beim Einkleben wie folgt vorgehen:

- Schaumstück fest in den Rumpf einpressen und ausrichten (vertikal und horizontal "gerade").
- Vom schmalen Ende aus im Boot die Stossnaht Schaum/Boot anzeichnen/markieren (einmal mit Edding rundum)
- Den Schaum wieder zum Cockpit hin rausdrücken.
- Die Klebestelle reinigen und bis ca. 3cm vor die Markierung mit Goop bestreichen.
- Das Schaumschott wieder fest reindrücken; es nimmt auf den letzten cm den Klebstoff mit und verteilt ihn so recht gut.
- Nach anziehen des Klebers kann je nach Gusto auch noch ein Klebewulst um die Kontaktnaht beiderseits des Schotts gelegt werden.

Zeit: etwa 90 Minuten, der Zuschnitt der Pappen und das ausrichten des Schaums dauert am längsten
Material: Fitting Schaum 5-7 cm stark (wg. Kontaktfläche), Marine Goop Kleber, Messer oder (besser) kurzes / abgebrochenes Metallsägeblatt
Kosten: ca 30.- bis 50.- Euro für zwei Schotts, Kleber inklusive.




Also, die Kombination aus beiden Beiträgen ist DIE Lösung, FORM ABNEHMEN, zuschneiden, wie "watt", EINKLEBEN wie "Shovelhead", dann passt es (der Kleber von Prijon hält, würde allerding das PE "vorprimen", zumindest gut entfetten).
Denke, dass man die Schaumstoffplatten von Prijon auch als "nichzugeschnittenes Stück" bekommt.

Danke für die tollen Tipps!!! Werde an meinem Valley PE auf jeden Fall die Schottwände auswechseln, zumindest die beiden vorderen. Bei der Gelegenheit will ich sie auch gleich versetzen (Cockpit verkleinern, Stauraum vergrößern), so dass ich vielleicht sogar die Fußstütze komplett ausbauen und durch die Schottwand ersetzen kann. Hat das schon mal jemand gemacht oder ist die Gefahr zu groß, dass man die Schottwand durch die unzureichende Befestigung "durchtritt"?

Hallo Fischmeister!

Also ich habe/hatte einige Prijon-Kajaks, zuletzt habe ich noch den Kodiak. Nach meinem Dafürhalten eignet sich der Schaumstoff NICHT für eine dauerhafte mechanische Beanspruchung (wie Fußstütze, etc.), obwohl die Klebestellen m.E.das aushalten würden. Habe in den Schaumstoffplatten schon ein paar Dellen, nach deren Besichtigung und probeweise Druckausübung sind die doch etwas flexibel (ist auch von Prijon so gewünscht, damit sie nicht leck werden).

Gruss
fourty-niner

so dass ich vielleicht sogar die Fußstütze komplett ausbauen und durch die Schottwand ersetzen kann. Hat das schon mal jemand gemacht oder ist die Gefahr zu groß, dass man die Schottwand durch die unzureichende Befestigung "durchtritt"?

Nein. Dafür ist der Schaum nicht geeignet. Das Marine Goop Zeug klebt zwar wie doll und verrückt auf dem PE (ich bin sicher, der Schaum zerreist, die Klebenaht bleibt intakt), aber ein Schaum-Schott hält strukturell nicht gegen die vielen tausend Tritte, jeder einzelne mit einigen -zig Kilo Druck, mit denen du dein "stemm-Schott" malträtierst. Erst verformt sich der Schaum, danach wird er reissen, und dann kommt der grosse Chinese "Wat Nu", denn du musst ein neues Schott ein eine neu Stelle bauen (an der Alten hast du auf ewig die Goop-Klebestelle).

Schaum Schott: Unbedingt - aber mit separaten Fusstützen!

Hmmm, schade. Eure Argumente klingen einleuchtend. Dann lasse ich das mal lieber.

Der Minicel-Schaum in entsprechender Dicke (Also mind. 10 cm, besser mehr!) hält bei nicht zu großem Querschnitt und richtig fest reingedrückt sehr dicht und ist auch als Fußstütze zu gebrauchen. Ohne Kleber. Der Stauraum wird natürlich kleiner, aber einen Test ist es wert.