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1000 Seen-Marathon 2010

geschrieben von lk 
1000 Seen-Marathon 2010
09. Juli 2010 21:14
Hallo Sportsfreunde, Breitensportler und Genusspaddler,

nach langem hin und her, möchte ich Euch hiermit auf die neue Langstrecke des Marathons einstimmen. Bitte schaut auf die Veranstaltungsseite - die Strecke wird Euch auf der Startseite vorgestellt!

Dieser Thread soll weiterhin im Vorfeld - wie auch im Nachhinein allen Anregungen, Tips, Wünschen und natürlich auch konstruktiver Kritik bezüglich der Veranstaltung dienen. Neben dem Veranstalter habt vor allem Ihr es in der Hand den 1000 Seen Marathon zu einer Veranstaltung für Alle, sei es Breitensportler, Leistungsfahrer oder auch Gelegenheitspaddler, zu machen.

Wer sich darüberhinaus noch nicht sicher ist, bezüglich der Trainingsgestaltung, kann sich gerne bei mir melden.


Sportlichen Gruß

Jan
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
10. Juli 2010 15:14
Wie lang ist denn die neue lange Runde?

Rolf
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
10. Juli 2010 19:55
Sieht so nach 60,70 km aus...
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
11. Juli 2010 00:37
Laut Google Earth so um die 62 km.

Boah, ich freu mich schon riesig!!!
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
11. Juli 2010 09:46
Guten Morgen,


wer eine "gerade linie" fährt wird so ziemlich genau auf 62km kommen.


Einen schönen Sonntag wünscht Euch

Jan
die langstrecke und das dalsland
18. August 2010 08:55
ahoi zusammen.

vorweg: ich bin die langstrecke selbst noch nicht in einem stueck gefahren - schon gar nicht unter wettkampfbedingungen. aufgrund von gespraechen mit den langstrecklern in den letzten jahren denke ich aber, dass der reiz der bisherigen langstrecke immer genau darin bestand, erst 'nen halben zum warmwerden und nach 'ner gewissen regenerationspause dann einen ganzen marathon zu paddeln. aber es hat auch immer wieder arge beschwerden ueber die landpartie gegeben - ich weiss. insofern druecke ich mal die daumen, dass die neue langstrecke ebenso gut angenommen wird, wie die alte. irgendwann nehme ich mir die auch mal vor. aber erstmal bleiben wir auf unserer angestammten runde.

was anderes:

wir waren dieses jahr zum ersten mal im dalsland dabei. ... und so sehr die 1.000 seen fuer uns nach wie vor den hoehepunkt der marathonsaison darstellen, denke ich doch, dass man sich von den schweden durchaus das eine oder andere abgucken koennte! uns ist beispielsweise letztes jahr aufgefallen, dass in den direkt an der marathonstrecke liegenden orten priepert, strasen und canow kaum ein anwohner weiss, was da am dritten wochenende im september an der diemitzer schleuse und den seen vor der haustuer abgeht. klar, man wird die nicht alle an die strecke bekommen - das ist ja in schweden echt irre. aber nach vier sehr erfolgreichen durchlaeufen sollten doch die einheimischen nicht ganz so doof aus der waesche gucken, wenn sie leute mit startnummern am kanu sehen =;^) oder?

was mich darueber hinaus sehr beeindruckt hat, aber sicherlich auch verdammt aufwaendig ist - die zeitnahme an den umtragen. das ist eine super moeglichkeit, seinen eigenen rennverlauf nochmal genau nachzuvollziehen. weniger aufwaendig aber sehr hilfreich fuer ortsfremde waere die markierung der strecke mit bojen (im dalsland waren es einfach gelbe, schwimmende plastikkanister an 'ner leine mit 'nem stein unten dran).

... und zum schluss: warum ist es eigentlich nicht moeglich, zumindest den paddlern auf der marathon- und auf der langstrecke ein paar bananen und tee bzw. wasser zu reichen? z.b. in wustrow bzw. wesenberg (langstrecke) und in strasen sowie an der diemitzer schleuse (langstrecke). da reicht doch im prinzip ein tisch mit zwei kanistern, plastikbecher und 'ne kiste bananen. muelltuete nicht zu vergessen. es muss einem ja nicht zwingend was in die hand gedrueckt werden. selbstbedienung waere absolut okay. dafuer fuenf euro (geschaetzt) mehr beim startgeld und gut ist. im dalsland hatten wir mangels erfahrung alles dabei (konnte mich noch lebhaft an meine ersten 1.000 seen und die suche nach den verpflegungspunkten erinnern). vielleicht lassen sich ja von den "begleitteams" der starter hier und da ein paar freiwillige rekrutieren.

wie seht ihr marathonpaddler (unter den den seekajakfahrern) das?

ich weiss, ich weiss: die biber geben jedes jahr ihr bestes! deswegen ist das auch ausdruecklich keine kritik an einem wirklich tollen event 1.000-seen-marathon sondern lediglich als konstruktive anregung zu verstehen.

beste gruesse,
mrx.

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Re: 1000 Seen-Marathon 2010
18. August 2010 13:48
Hallo Marcus

Zur Orientierung finde ich grade das eigene Vertrauen in der Streckenfindung interessant. Außerdem fährt man meist auch jemand anders hinterher. Fährt der falsch und man vertraut ihm blind, dumm gelaufen. Im vergleich zu Dalsland sind die Gewässer auch einfacher (kleiner) und die Sicherheit ein geringeres Problem.

Die Versorgung auf der Strecke könnte man machen, das fand ich beim Stockholmmarathon auch ganz angenehm. Wichtig finde ich aber eher für Neulinge und bei Änderungen eine genaue Information über die Leistungen der Streckenposten. Dazu gehöhrt z.B. die Bereitstellung der Bootswagen in Wustrow. Letztes Jahr haben wir einen um sonst im Boot gehabt.

Wir waren jetzt auch in Bengtfors am Ziel des Dalslandmarathon und haben die Folksfeststimmung noch auf uns wirken lassen, bevor wir zur Küste weiter fuhren. Das in Deutschland ist kaum vorstellbar, dazu hat der Kanusport ein zu großes Bewußtsein der Randsportart und ist im Freizeitwettkampf auf Zeit eher selten so stark besucht wie beim 1000 Seen-Marathon. Auch bei abderen Veranstaltungen kenne ich das hier zu Lande so, dass die Kanuten weitgehend unter sich sind.

Wenn es passt, dann versuchen wir auch wieder dabei zu sein und Dalsland werde ich mir auch mal antuhen. Auch wenn ich wie der Brite reagiere, der vom Sprecher im Ziel gefragt wurde, ob er einen schönene Tag hatte. Er antwortete schlicht mit "No".
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
18. August 2010 14:18
mensch ulf,

wir haben euch nicht gesehen. ihr uns offenbar auch nicht. oder? schade.

Ulf Böckenholt schrieb:
-------------------------------------------------------

> Zur Orientierung finde ich grade das eigene
> Vertrauen in der Streckenfindung interessant.

schon. aber diese unterstuetzung durch die bojen fand ich schon klasse.

> Außerdem fährt man meist auch jemand anders
> hinterher. Fährt der falsch und man vertraut ihm
> blind, dumm gelaufen.

eben. habe da schon sachen im netz gefunden ... =;^)

> Im vergleich zu Dalsland
> sind die Gewässer auch einfacher (kleiner) und
> die Sicherheit ein geringeres Problem.

das sehe ich nicht ganz so. gerade auf dem zweiten teil der marathonstrecke gibt es so einige moeglichkeiten, ein paar kilometer draufzulegen, wenn man denn mag.

> Die Versorgung auf der Strecke könnte man machen,
> das fand ich beim Stockholmmarathon auch ganz
> angenehm. Wichtig finde ich aber eher für
> Neulinge und bei Änderungen eine genaue
> Information über die Leistungen der
> Streckenposten. Dazu gehöhrt z.B. die
> Bereitstellung der Bootswagen in Wustrow. Letztes
> Jahr haben wir einen um sonst im Boot gehabt.

... was auf der anderen seite nix schadet, falls gerade mal alle unterwegs sind. zumal es ja auf der srecke noch mehr umtragen gibt.

mir faellt auch der vortrag eines streckenposten ein, den ich mir mal in einer der schleusen habe anhoeren muessen, weil ich keine weste angelegt hatte. da denke ich: entweder verpflichtend fuer alle - wie in schweden (ausser elite). also keinen start ohne! oder man formuliert einen frommen wunsch und ueberlaesst es dann der/dem einzelnen, was sie/er fuer richtig haelt. aber das ist ein anderes thema ...

> Wir waren jetzt auch in Bengtfors am Ziel des
> Dalslandmarathon und haben die Folksfeststimmung
> noch auf uns wirken lassen, bevor wir zur Küste
> weiter fuhren.

super. oder?

> Das in Deutschland ist kaum
> vorstellbar, dazu hat der Kanusport ein zu großes
> Bewußtsein der Randsportart und ist im
> Freizeitwettkampf auf Zeit eher selten so stark
> besucht wie beim 1000 Seen-Marathon.

ist schon klar. aber in einer region, wo man so derart vom wassersport und tourismus lebt, koennte man auch auf ein anderes bewusstsein hoffen als z.b. in 'ner grossstadt, wo jeden tag 'ne randgruppe ihr fest feiert.

> Auch bei
> abderen Veranstaltungen kenne ich das hier zu
> Lande so, dass die Kanuten weitgehend unter sich
> sind.

schon richtig.

> Wenn es passt, dann versuchen wir auch wieder
> dabei zu sein ...

wir sehen uns!

> ... und Dalsland werde ich mir auch mal
> antuhen.

mach' das!

> Auch wenn ich wie der Brite reagiere, der
> vom Sprecher im Ziel gefragt wurde, ob er einen
> schönene Tag hatte. Er antwortete schlicht mit
> "No".

understatement. da war ich wohl schon unter der dusche =;^)

beste gruesse,
mrx.

[ profilieren im netz leicht gemacht ]
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
17. September 2010 12:18
Moin !

Wir werden gleich mal losfahren. Man sieht sich.

Gruß
Bernd
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
20. September 2010 19:04
Moin!

Hier mal die Eindrücke eines älteren Paddelanfängers (ich gehe stramm auf die 60 zu) und Ersttäters bei dem 1.000 Seen Marathon vom letzten Wochenende.

Die Veranstaltung fasste ich ob ihres interessanten Namens, der allseits guten Kritiken und wegen des offenbar zunehmenden Kultcharakters bereits im Frühjahr ins Auge. Außerdem hatte ich bislang noch an keiner Paddelveranstaltung teilgenommen und war neugierig, wie so etwas ablaufen mag.

Meine Anreise zum Veranstaltungsort, der Biwak-Wiese an der Diemitzer Schleuse, erfolgte Donnerstagabend - mit einem vorhergehenden Zwischenstop bei einem bekannten Berliner Kanu-Laden, weil ich dort noch einen Geschenkgutschein einlösen wollte. Zufällig ergab es sich in dem Laden, dass man mir irgendein Test-Paddel mitgab, weil ich noch kein Paddel habe, mit dem ich so richtig zufrieden bin. Das was, ich eigentlich ausprobieren wollte, war anderweitig auf Testtour und so gab man mir das, was man noch da hatte, ein Epic Midwing Large aus einem Karbon-Kevlar Mix.

Da es abends schon sehr dunkel war, konnte ich bei der Anreise von der Landschaft um die Diemitzer Schleuse nicht viel sehen, war aber am nächsten Tag von der traumhaft schönen Umgebung mit Seen, Wäldern, Wiesen und kleinen Dörfern absolut begeistert. Das Ganze erinnert mich sehr an die masurische Seenlandschaft in Ost-Polen.

Das Wetter war Freitag wie Donnerstag mit ca. 15 Grad Maximaltemperatur tagsüber recht kühl und durchgehend stark windig und böig mit Regenschauern zwischendurch. Die Biwak-Situation wirkte für mich bei Tageslicht betrachtet zuerst etwas spartanisch. Die Alternative des Campingplatzes am Labus-See habe ich dann jedoch nicht wahrgenommen, da der kalte Wind voll auf der Bucht/dem Zeltareal des Platzes stand und man dort total ausgekühlt wäre. Außerdem war die Aktion ja auf dem Platz an der Diemitzer Schleuse. Also blieb ich auf dem Biwakplatz und stellte nach und nach fest, dass dieser gar nicht so übel war und alles Notwendige wie Sanitäranlagen, Duschen, Verpflegungs- und Getränkestand sowie einige bekannte Händler mit Testbooten und Paddelzubehör vorhanden war. Die gesamte Veranstalter-Crew war auf eine natürliche Art und Weise supernett und um die Teilnehmer bemüht.
Meine Zeltnachbarn waren u.a. drei Seekajakfahrer aus Stade.

Bis Freitagabend hatte ich mich noch nicht entschieden, ob ich die 21 km oder 42 km paddeln sollte. Aus mehreren Gründen habe ich mich dann etwas schweren Herzens für die "Unterdistanz" bzw. Sprintstrecke über 21 km entschieden:

- paddeltechnisch stehe ich nach bislang in der Saison abgespulten max. 300 km überhaupt nicht im Training

- nach einer vor zwei Wochen absolvierten 10,5 Stunden Kombinations-Langdistanz verschiedener Disziplinen bin ich noch in der Regenerationsphase und hatte keine Lust, mich jetzt schon wieder zu schinden, worauf es bei 42 km und dem über mindestens 20 km
sehr starken Gegenwindwind sicherlich hinausgelaufen wäre

- ich wollte ein bis auf ein paar kurze Testrunden mir vollkommen unbekanntes Paddel benutzen - mit unbekannem Erfolg

- ich war ob des starken Windes und der Wellenbildung auf den Seen skeptisch, wie das mein Boot - besonders auch in Kombination mit dem unbekannten Paddel - verpacken würde, war ich von zu Hause doch fast nur eher Ententeichbedingungen gewohnt.

Als Boot hatte ich meinen im letzten Herbst und bisher von mir nur wenig gepaddelten Struer Boats Surfer dabei, ein fast 30 Jahre altes und mit derzeit fahrfertig gut 18 kg aus meiner Sicht relativ schweres, vergleichsweise kleinvolumiges Boot aus der dänischen Tourenboot-Klasse. Der Kahn ist 5,20 m lang und 51 cm breit mit einem auffallend niedrigen Vorder- und Achterschiff, Stemmbrett, Zugrolle, Pinnensteuer, Marathonspritzdecke mit Reißverschluss. Peter Hoyer von Lettmann, an dessen Ausstellungsstand ich das Boot mehrmals vorbeitragen musste, um zum Einsetzfloß zu kommen, rief bei einer dieser Passagen dann mal laut: " Da ist ja wieder die Flunder!" und damit hat das Boot jetzt endlich auch seinen passenden offiziellen Namen bekommen. smiling smiley Danke Peter! thumbs up
Meine Seekajaknachbarn bestärkten mich im Hinblick auf die Zweifel für die Tauglichkeit meines schmalen und anscheinend kippligen Oldtimers für bewegte Wasser- und Wetterverhältnisse zugunsten der Seekajaks.

Start für die 21 km war um 9 Uhr wie in den Vorjahren neben dem Starterfloß auf dem Großen Peetschsee, von wo aus der Pulk der geschätzt 90 oder 100 (?) Boote dann nach vielleicht 100 m in voller Beschleuningung bzw. im Renntempo sich in den nur max. 10 m breiten Kanal begeben müssen. Unerfahren, wie ich im Hinblick auf solche veranstaltungen bin, dümpelte ich vor dem Start ziemlioch mittig in der ersten Reihe der Masse der Boote. Beim Startzeichen sah ich rechter Hand, dass die sich im Rücken des Starters positioniert habenden Fahrer der Rennkajaks und flotten Tourenboote mit einem fliegenden Start (ich will es nicht Frühstart nennen) schon full speed in Richtung Kanal unterwegs waren. Ich bin dann mit der Spitze des Hauptfeldes in den Kanal, in dem sich innerhalb von Sekunden von den Kanalflanken reflektierte, unkalkulierbare 20 bis 30 cm hohe, schwappende Wellen aufbauten, die einige Boote aus dem Kurs laufen ließen. Plötzlich war ich nicht mehr in einer Sportveranstaltung, sondern einer Seeschlacht. Mein Boot wurde von einem nach links quer zur Fahrtrichtung schießenden Faltbootzweier in Mixed-Besetzung rechts am Achterschiff gerammt, der dann längsseits ging und mich neben das links von mir befindliche Boot drückte. Da für mich so keine Möglichkeit mehr bestand, das Paddel einzusetzen, hing ich erstmal fest, von hinten schossen weitere Boote heran, rechts zogen geschätzt vierzig bis fünzig Boote vorbei, bis sich das Chaos wieder sortiert hatte. Zum Abschied bekam ich von dem Faltbootfahrer noch eine volle Kelle Wasser mit dem Paddel auf meinen Paddelpulli geworfen. Hinter uns schrie ein junges Mädchen in einem Einer immer: " Ich hab mein Paddel verloren! Ich hab mein Paddel verloren!"

Als Langstreckensportler bin ich über diese Startkultur mehr als verwundert, werden 21 oder 42 km doch nicht auf den ersten 100 m oder auch dem ersten km entschieden. Auch impliziert die Situation des einen großen schwarm unsortierter Boote in das Nadelöhr Kanal zu zwängen allein schon genug Probleme, zu deren Vermeidung m.E. der Veranstalter schon alleine aus Fürsorgepflicht für die Teilnehmer Einiges tun könnte. So könnten die Boote nach Geschwindigkeit oder Vorjahreszeiten sortiert (Gruppe unter 2.30 Stunden Zielzeit, unter 2:45 Zielzeit, unter 3:00 Zielzeit etc.) Aufstellung nehmen und starten. Auch könnte man die Paddler bitten, das Rennen mit Köpfchen anzugehen.

Nach dem Kanal war dann genug Platz und ich konnte einige Boote passieren. An der Umtragestelle Fleether Mühle war dann beim Aussetzen Stau. Vor dem erneuten Einsetzen entledigte ich mich erstmal meiner nassen Sachen, machte einen Boxenstop im Gebüsch, ließ nochmal geschätzt 15 Boote passieren und paddelte dann im Funktions-T-Shirt und Schwimmweste weiter.

Die Wind und Wasserbedingungen machten meinem Boot und mir weniger zu schaffen, als ich dachte. Ich versuchte, meinen Rhythmus zu finden und Frequenz zu halten, ließ aber im vertrauen auf die dänischen Bootskonstrukteure das Boot tun, was es tun wollte, hielt es nur auf Kurs und Geschwindigkeit. Durch die niedrige Bauweise war es wenig windempfindlich, stach aber mehr durch die Wellen, als dass es darüber ging.Es hat während der Tour aber keinen Tropfen Wasser genommen, obwohl Wellen zwar sehr selten, aber manchmal bis zur Lucke schwappten. Seit dem Umtragen überholte ich nach und nach die übrigen Teilnehmer, kurz vor der Wendemarke nach vielen anderen zu unserer allseitigen Überraschung auch die Seekajaks meiner Zeltnachbarn, die mehr durch die Wellen stampften, als die kürzeste Verbindung von A nach B zu nehmen. Die Windstärke betrug nach Einschätzung der Seekajaker ca. 4 (bis 5), in Böen 6, teilweise hatten die Wellen weiße Schaumkronen.

Na ja, meine Zielzeit war nach dem Desaster am Anfang eine überraschende 2:16:06, vorneweg waren noch acht Rennkajaks und fünf andere Einer, wenn ich das richtig erinnere. Für den Moment reichte es mir dann auch Samstag Mittag, zumal der Wind einen doch mit der Zeit auskühlte und es zum Schluss noch zu regnen begann. Aber es hat Spaß gemacht und ich freue mich seitdem noch mehr, ein so gutes Boot zu haben, was mich da so sicher durchgetragen hat ohne auch nur einmal zu wackeln.winking smiley
Alle, die an dem Tag ihre Strecken gepaddelt sind, haben meinen vollen Respekt.

Insgesamt war es aus meiner Sicht ein prima Wochenende auf einer tollen Veranstaltung mit sehr guter Organisation, die unbedingt ein Wiederkommen erfordert.

Beste Grüße!
Wackelpeter
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
20. September 2010 19:50
Hi Wackelpeter,

genau deshalb, weil es bei jeder Langstrecke hinter den ersten Booten immer Chaos gibt, wird so gestartet und in einem Rennen kann der Start beim Marathon letztlich wichtiger sein, als bei einem Tausendmeterrennen. Allerdings ist die Frage natürlich mehr als berechtigt, ob bei so einer Veranstaltung wie dem Tausendseenmarathon nicht etwas vorsichtiger angegangen werden sollte, weil die allermeisten doch eher das Problem mit der Länge der Strecke haben werden, als mit der unmittelbaren Startphase. Auch die Tatsache, dass sehr viele dort mit ihren eigenen Booten unterwegs sind, die nicht immer die allerbilligsten waren, sollte einen zu einer gewissen Vorsicht anhalten.

Wir haben es dieses Jahr aber auch mit der Flucht nach vorn versucht. Hat sich für uns bewährt. Im Rennzweier ist das aber auch ein bisschen was anderes. Als erstes an der Portage an der Fleeter Mühle und als erstes dort wieder weg ... Nennenswerten Verkehr hatten wir dann nicht mehr.

Und selbst der etwas bewegteren Strecke konnte ich etwas abgewinnen. Das machte es doch zumindest auf dem Rückweg (42 km) interessant.

Gut, ein bisschen wärmer hätte es wirklich sein können. Ansonsten war alles i.O.

Grüße vauWe
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
20. September 2010 23:04
Hi vauWe,

zunächst Glückwunsch zu Eurer Leistung im Rennzweier! Die Rennboote bzw. deren Fahrer kamen ja Samstag selbst wider Erwarten des Veranstalters mit dem bewegten Wasser allgemein besser zurecht als die sonst dafür als geeigneter angesehenen Seekajaks eye rolling smiley Ich hörte am Wochenende auch zunehmend Stimmen, dass der Trend beim Hiddensee-Marathon in Richtung Rennkajak gehen wird. Man muss es halt nur fahren können...

Gegen den fliegend praktizierten Start der Rennboote und flotten Einer habe ich auch nichts einzuwenden, die Boote werden ja auch kontrolliert gefahren und versenken sich nicht gegenseitig - und ich weiß jetzt auch, wo ich beim nächsten Mal beim Start zu stehen und was ich zu tun habe winking smiley

Was ich nicht erwartet hatte ist, dass die meisten Wanderpaddler-Starter auf noch nicht mal einen Kilometer sprichwörtlich so eine Welle machen, um sofort danach fürchterlich nachzulassen. Das ist absoluter Schwachsinn. Sorry, aber soweit ich das aus anderen Disziplinen kenne, beginnt man eine Langdistanz verhalten, um sich dann in der zweiten Hälfte noch steigern zu können. Die Körner, die man am Anfang durch solche unnützen Eskapaden verbraucht, fehlen gegen Ende schmerzhaft. Das nennt man Renntaktik. Die meisten Paddler wurden meiner Beobachtung nach aber mit zunehmender Strecke eigentlich alle langsamer, wogegen ich lt. Garmin mit gleichbleibender, auf dem letzten km trotz Gegenwind noch gesteigerter Geschwindigkeit bis auf die Spitzengruppe vor mir, welche gegen Ende auf dem Labus-See auch schon in Sichtweite kam, vielleicht 60 oder 70 Boote überholen konnte. Von daher waren die 21 km vielleicht doch etwas zu kurz und ich werde das nächste Mal besser über die 42 km oder 62 km gehen, wenn es gemäß meinem Wettkampfkalender Sinn macht. Aber für dieses mal war es so O.K. und ich konnte für den Anfang etwas lernen.

Grüße
Wackelpeter
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 01:49
Moin !

Man muß sich nun einmal der gegebenen Geographie beugen und die besagt leider, daß nach dem Start nach knapp 2 km Strecke bereits die erste Umtrage kommt. Wenn man dann um die ersten Platze mitfahren will, dann muß man zwingend zu den Ersten gehören, die dort ankommen.

Wer andere Ziele als die ersten Ergebnissplätze hat, tut gut daran, die ganz schnellen Fahrer nach vorn zu lassen.
OK, ich war auch nicht so ganz begeistert, daß das vor mir am Aussetzpunkt anlegende Boot erst eine geraume Zeit der Orientierung brauchte, wovor es aus dem Wasser gehoben wurde.

Auf der anderen Seite der Umtrage war das aber schnell wieder vergessen und etwas weiter hinten liegend hatte ich dadurch die Möglichkeit, auf der gesamten Strecke immer wieder einzelne Paddler ein- und überholen zu können, was der eigenen Psyche ja auch nicht schadet. Dank an die Paddler, die sich haben einholen lassen um mich aufzubauen. Ihr wart Spitze thumbs up ! eye rolling smiley

Für mich waren es jedenfalls 42 schöne Kilometer auf abwechslungsreicher Strecke, die mir Spaß gemacht haben.

Allen an der Organisation beteiligten sei hiermit mein Dank ausgesprochen. Das war ein schönes Wochenende. Hoffentlich klappt es im nächsten Jahre wieder.

Gruß
Bernd

P.S.
U.B. schieb weiter oben:
"Wichtig finde ich aber eher für Neulinge und bei Änderungen eine genaue Information über die Leistungen der Streckenposten. Dazu gehöhrt z.B. die Bereitstellung der Bootswagen in Wustrow. Letztes Jahr haben wir einen um sonst im Boot gehabt."

In Wustrow, der längsten Tragepassage der 42er Strecke, habe ich dieses Jahr nur einen Bootwagen gesehen, und den zog der Fahrer vor mir aus seinem Boot und klemmte ihn drunter. Hätte ich es gewußt, hätte ich mein Boot aber trotzdem auf der Schulter getragen. cool smiley
Richtig nett empfand ich es, daß an den letzten beiden Protagen die Leute von der Orga sogar die Boot eigenhändig umsetzten. thumbs up
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 09:28
Moin!

Bei der Siegerehrung Samstag Abend erwähnte der Sprecher am Mikro etwas von Problemen auf der Schwaan Havel, in dem Sinne, dass es dort zu einigen Kenterungen gekommen sei. Da ich die längere Strecke (noch) nicht kenne, möchte ich im Hinblick auf das nächste Jahr vorsorglich mal fragen, ob jemand etwas zu der Ursache sagen kann? War es der Wind oder Wellen? Solche Probleme hätte ich eher auf den Seen erwartet. Zumindest auf der kurzen Strecke musste man sich eigentlich nur auf den Seen mit Wind und Wellen auseinandersetzen, die kleinen Verbindungsgewässer waren ja fast absolut ruhig.

Gruß,
Wackelpeter
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 09:38
@Wackelpeter:

Danke. Aber so schlimm waren die Bedingungen ja auch nicht. Vor allem kam der Wind ja meistens direkt von vorn oder von hinten. Da geht das im Rennboot ganz gut; zumal unser DDR-Zweier auch eher von der gutmütigen Sorte ist. Dass Seekajaks da schlechter zurecht kommen, ist eigentlich klar. Die sind deutlich windanfälliger und die Wellen dürften auch deutlich zu kurz sein. Wir fahren da halt - wie du - einfach durch, ohne dass im Boot allzuviel Bewegung ist. Wenn man jede Welle rauf und wieder runter muss, stört das dann doch enorm. Dafür waren wir halt auch klatschnass.

Ob man deshalb auf der Ostsee dringend Rennboot fahren sollte, weiß ich aber nicht. Zumal das dann bei 75 km ohne Portagen schon recht unbequem werden kann.

Die großen Startprobleme scheint es i.Ü. im wesentlichen auf der "Kurzstrecke" zu geben. Ich bin die letzten zwei Jahre im Solokanadier auf der 42er Strecke gewesen. Da war es am Start zwar auch hektisch; Probleme mit Rumpeleien gab es aber nicht. Auch nicht, wenn ich wegen Steuerproblemen mal diagonal durchs Feld gepflügt bin. Die 21er Strecke ist dann halt doch eher für Leute interessant, die eigentlich garnicht wirklich paddeln können. Da passiert halt schon schneller mal was.

@AnnaGram:

Mit dem Kanadier habe ich die anderen immer in den Portagen überholt (teilweise mehrfach). Diesmal gab es nur sehr wenige Überholmanöver. Und irgenwie wollte uns beim Umtragen auch niemand hellfenwinking smiley.

Grüße vauWe

PS: In der Schwanhavel dürfte es v.a. Probleme mit im und über dem Wasser liegenden Bäumen gegeben haben. An einer Stelle war es so eng, dass ich mir nicht vorstellen möchte, wie die großen Kanadier da durchgekommen sind. Wind und Wellen gibt's in der Schwanhavel nicht.
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 11:24
@ vauWe

O.K. und danke für Deine Ausführungen! Wenn das so ist, werde ich mich mal für das nächste Jahr auf die 42 oder 62 km einrichten - man möchte ja irgendwie schon im Dunstkreis der Leute mitmachen, die wie Du/Ihr wirklich paddeln können. cool smiley
Wobei wie geschrieben, zum Schnuppern war das jetzt für mich so mit den 21 km erstmal O.K..

Grüße
Wackelpeter
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 12:21
Moin !

Ich war am Samstag mit einem Seekajak unterwegs. Skeg und keine Steueranlage. Wind und Wellen habe ich auf allen Abschnitten der Strecke als ziemlich problemlos erlebt. Gerade auf den freien Wasserflächen der Seen hatte ich den Eindruck, recht gut voran zu kommen. Die Verbindungen dazwischen waren auch kein Problem. Im Vorfeld hatte ich erwartet, daß der Wellengang auf den Seen stärker wäre.

Die Schwaanhaven ist nicht das bevorzugte Revier für Rennboote oder Seekajaks, aber es ging. Es gibt da einige Stellen, die eher nicht so breit wie ein Doppelpaddel sind und das jeweils obere Blatt ist gegen so manchen Ast geschlagen. An einigen Stellen gibt es enge Windungen und Baumhindernisse, die aber durch die häufige Befahrung so gelichtet sind, daß man da im Boot sitzend durchkommt. OK, es sollte zügig gehen, aber ein paar Mal mußte ich doch auf fast Null runter. Meistens habe ich mich gewundert, daß ich immer rumgekommen bin. Einmal blieb der Bug in einem Busch hängen. Das war aber der Tatsache gezollt, daß ich zügig durch wollte.
Da die Schwaanhavel auf grob der Mitte der 42er Strecke liegt, hatte sich das Feld schon ziemlich auseinander gezogen. Ein zügig gepaddelter Canadier, der ein Stück vor mir in die Schwaanhavel einbog, saugte sich auf den besonders flachen und engen Stellen ziemlich fest, jedenfalls noch mehr als mein Boot. Wir haben uns kurz verständigt und ich konnte passieren.
Gegenverkehr von nicht Marathonfahrern gab es auch. Die wunderten sich über unsere zügige Fahrweise und warteten meist, um uns durchzulassen.
Allerdings war es dann auch willkommen, als das Boot auf der anschließenden Havel-Wassserstraße wieder frei lief.

Wie auf der gesamten Strecke konnte ich meinen Weg auf dem GPS verfolgen, auf dem ich den Streckenverlauf vorher eingespeichert hatte. Zusammen mit der von Veranstalter ausgegebenen, laminierten Übersichtskarte gab es keinerlei Unklarheiten über den Streckenverlauf und ich hatte immer immer aktuelle Informationen über mein Fortkommen und die Reststrecke.
Die relativ klein gegliederte Strecke bot recht viel Abwechslung. Zum Beispiel einige Inselumrundungen haben da einiges mehr an mentalen Längen.

@ Wackelpeter:
Was heißt denn denn schon "richtig paddeln können" ?
Klar muß man man in der Lage sein, die befahrenen Gewässer sicher zu beherrschen. Der Rest ist dann aber eine Frage der eigenen Zielsetzung und der realistische Umgang mit dem eigenen Leistungsvermögen und der daraus folgenden realistischen Zielsetzung. Wer erhobenen Hauptes und mit einem Lächeln im Gesicht in´s Ziel kommt, hat doch schon was richtig gemacht. Zeiten sind nur dann wichtig, wenn der Paddler sich selbst daran orientiert.

Gruß
Bernd
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 12:50
Das mit dem "nicht richtig paddeln können" kam ja von mir. Das sollte nicht überheblich klingen. Es ist aber objektiv so, dass Paddler, die noch Probleme mit der Steuerung ihrer Boote haben, in Engstellen öfter mal "aneinander geraten", als das bei erfahrenen Paddlern der Fall wäre. Wenn dann noch das Startfieber dazukommt, kann es schon mal ordentlich krachen. Entsprechend versucht man, sich dann, wenn man eine entsprechende Geschwindigkeit entwickeln kann, besser gleich nach vorne abzusetzen.

Das heist natürlich nicht, dass ich andere Paddler und andere Einstellungen zum Bootfahren geringschätze.

Nur zur Klarstellung

vauWe
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 13:00
Moin !

vauWe, ich wollte Dir nicht an die Wäsche. Ich wollte nur Wackelpeter (Zit.: "man möchte ja irgendwie schon im Dunstkreis der Leute mitmachen, die wie Du/Ihr wirklich paddeln können." cool smiley ) und eventuell andere ermutigen.

Gruß
Bernd
Re: 1000 Seen-Marathon 2010
21. September 2010 13:29
Na, da bin ich ja froh, dass du mir nicht an die Wäsche willst. Auch wenn die "Anna" in AnnaGram möglicherweise vielversprechend klingt, ist "Bernd" dann doch eher ernüchternd.smoking smiley
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