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Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt

geschrieben von zahl 
Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
26. Oktober 2009 19:48
hier nachzulesen

Sehr schade um sein schönes Boot. Gut, dass ihm selbst nichts passiert ist. Alles Gute nach Holland! Gruß, zahl.
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
26. Oktober 2009 21:04
Moin,
Herzlichen Glückwunsch dem Hans, er kann nun zweimal im Jahr Geburtstag feiern.

Das kann auch ganz anders ausgehen.

Beim Bodysurfen in der Biskaya mit Spezialflossen, ohne und auch öfter mit Brett, hab ich mir so manche Packung geholt, da wurde ich einmal trotz langer Erfahrung derartig auf den Strand geknallt, dass ich länger als mir lieb war, nicht atmen konnte.
Ich bin beim Brandungsspielen niemals allein, aus gutem Grund.
Und ich riskierte bisher nie zu viel, habe bereits zwei gebrochene Kayaks gesehen. Dafür sind sie nicht gebaut.

Aber ein guter Bootsbauer schäftet da neu an, das Boot kann seine ursprüngliche Steifigkeit wieder erreichen, man kann nach einer guten GFK Reparatur nichts sehen. Es wird beim Fachmann auch nur geringfügig schwerer. Viel Schleif und Polierarbeit....


Die Wellen auf den Bildern sehen erst mal scheinbar relativ harmlos aus. Was nicht besagt, dass sie nicht bei weitem mehr Power haben, als so mancher Neuling ahnt. Zum Genickbruch reichen diese Wellen auch locker aus, selbst wenn es bereits zigtausend Mal gut ging.

Sehr gut war wohl der schnelle Ausstieg. Und die Assistenz danach natürlich auch.

Ich wurde zweimal von Brandungswellen, die nicht höher als maximal 1,5m waren, urplötzlich mit einem DLRG Rettungsboot heckwärts überschlagen.

Man kann nicht allen Wellen ihre Bissigkeit ansehen, ich hatte das Gefühl, die hatten sich erst dann zum Umschmiss gegen mich verschworen, als ich schon drauf war. Da man mit Schmackes weit genug rausgeworfen wird, passiert eigentlich nicht viel.


Besser ist, man hat beim Brandungspaddeln genug fähige andere Paddler für den Notfall beim Playspot um sich herum. Und sicherlich wäre ein Helm auch nicht schlecht.. Eine Feststoffweste ist dann u.U. auch eher besser, obwohl sie nicht ohnmachtssicher ist.

Mit dem puren Anlandbringen eines beim Brandungspaddeln verunfallten Paddlers ist eigentlich noch nicht viel erreicht. Ohne Ausbildung in Wasserrettung könnte man da kaum hilfreich wirken.

Bekommt der Hans denn nun wenigstens ein Brandungsschwimmabzeichen?

Viele Grüße
Eckehard
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
27. Oktober 2009 01:45
Auch meine Meinung, daß sich da eine Reparatur lohnen könnte.

Gestrandetes Kajak auf Behindertenparkplatz. Heißes Bild.

Bernd
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
27. Oktober 2009 08:07
AnnaGram schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gestrandetes Kajak auf Behindertenparkplatz.

Sorry Bernd, mit dem Satz kann ich nichts anfangen! thumbs down
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
27. Oktober 2009 10:42
Anke schrieb:

> Sorry Bernd, mit dem Satz kann ich nichts
> anfangen! thumbs down

Sorry Anke, es liegt nicht an Dir oder mir. Letzte Nacht gab es auf der oben verlinkten Website noch weitere, verlinkte Photos von dem geschrotteten Anas Acuta anzusehen.

Der Link ist dort noch vorhanden (More pictures in the picasa-webalbum.) aber die Bilder sind in dem Album inzwischen nicht mehr einsehbar oder vorhanden. Auf den meisten Bildern lagen die Bruchstücke am Strand, aber eines war dabei, da lagen sie auf einem Parkplatz und eben dieser Stellplatz, auf dem es lag, war als Behindertenparkplatz gekennzeichnet.

Gruß
Bernd
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
27. Oktober 2009 20:27
Hallo Bernd,

gut, mit der Erklärung kann ich leben.

Gruß Anke

(die ihre B(r)ötchen mit der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen verdient)
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
27. Oktober 2009 21:48
Moin

mal eine Frage am Rande:

wäre das mit einem PE-Kajak auch passiert?

Die WW-Boote auf den unteren Fotos sind gar nicht geschottet, scheinen aber mehr Sicherheit zu bieten als das hochwertige englische Seekajak.

so long

yelapa
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
27. Oktober 2009 23:01
Moin,
Seekayaks sind nicht gerade für sehr harte Grundberührungen mit hoher Torsionsbelastung gedacht, sie sollen ja gerade steif sein.
PE-Schüsseln halten dann auch meist nicht besser, da ihre Schotten rausfliegen, wenn sie wie so oft schlicht verklebt sind oder auch nur aus Neoschaum bestehen.
Eingeschweißte Schotten halten da deutlich mehr aus; mein Valley PE Dampfer hat seit Kauf vor Urzeiten dichte eingeschweißte Schotten.
Beim PE Boot ist einem Klubmitglied in der Biskaya der Bug auseinandergeplatzt. Das war ein Gattino mit fetter Rammkappe.

Beim geplatzten Anas Acutas wurde die Vermutung geäußert, dass es sich um ein Product Made in England handelt,
dessen Ober- und Unterschalen in China billigst und dünn gefertigt sind.

Es lohnt sich nun, an den Bruchstellen mal zu analysieren, wie das Boot tatsächlich gebaut wurde.
Marketing bringt da mehr als solide Bauqualität, die sieht ein normaler Kunde meistens nur nach crash.
Tschüss
Eckehard
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
28. Oktober 2009 07:47
Servus,

also ist doch perfekt gebrochen. Früher nannte man sowas bei GFK Booten Sollbruchstelle. Diese lag immer hinter dem Lukenbereich und somit sicher außerhalb der Fahrgasstelle. Dadurch konnte der Fahrer im WW nicht in seinem gebrochenen Boot verklemmen. Es gab oder gibt einige Herrsteller bei WW Abfahrtsrennboten, die Ihre Kevlar Carbon Matten genau dort haben zusammenstoßen lassen. Beim Anas Acuta ist es die Stelle mit dem kleinsten Durchmesser zum größten Hebel. Also perfekt gebrochen.

@jelapa: Ich glaube in deiner Feststellung und Frage zugleich einen ironischen Unterton festzustellen;-). Natürlich bietet ein WW Kajak, insbesondere eine PE-Schüssel im WW und auch im Brandungsbereich rein physikalisch mehr Sicherheit. Andere Hebel und eben eine Bighole Luke für den Notausstieg.

Beste Grüße Lars
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
28. Oktober 2009 09:12
@Eckehard: Als ich letztes Jahr im Urlaub in Nottingham vorbeikam, habe ich mir den Spaß gegönnt und mich bei Valley selbst eingeladen. Nach Inansichtnahme der Werkstätten kann ich eines mit Sicherheit sagen: Die bauen ganz gewiss nicht aus China importierte Schalen zusammen, sondern machen ihre Boote selbst.
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
28. Oktober 2009 09:33
Hallo Michael,

war das ein größeres Problem dort in die Werkstatt zu kommen? Hast Du einen "Ansprechpartner"? Bin die nächste Zeit mal geschäftlich in Nottingham und mich würde das auch sehr interessieren...

Gruß

Jonas
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
28. Oktober 2009 09:59
Hi Jonas
vergess die Kamera nicht - vielleicht darfst Du ja Fotos machen - und uns zeigen.
Axel
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
28. Oktober 2009 10:20
Zitat
Yelapa
wäre das mit einem PE-Kajak auch passiert?

Die WW-Boote auf den unteren Fotos sind gar nicht geschottet, scheinen aber mehr Sicherheit zu bieten als das hochwertige englische Seekajak.


Ich bevorzuge in der Brandung unbedingt PE. Ein Knick ist eben kein Bruch und der Schaden bleibt geringer, Ausserdem ist bei meinen Kajaks immer die Stelle hinter dem Süllrand am dünnsten und bietet durch wenig oder keinerlei Deckswölbung auch nur eine geringe Formsteifigkeit. Die Idee der "Sollbruchstelle" leuchtet mir ein.

Da ich beide Arten der Kajakfahrens (horizontal und vertikal) praktiziere, kann ich zumindest meinen Eindruck hier wiedergeben: WW-Kajaks sind wesentlich stabiler und stecken ganz andere Belastungen weg, als Tourenkajaks. Das liegt zum Teil an der Baugrösse - eine geringere Länge bietet einwirkenden (Bruch-) Kräften einen geringeren Hebel - aber auch an der Ausstattung.

Der Albtraum aller Stürzer ist es, mit dem Kajak zwischen/unter Felsen gedrückt zu werden, und die gequetschte PE Boots-Schale presst nun auf die Beine und behindert den Ausstieg. WW Kajaks, insbesondere "Creeker" und "Riverrunner" (die Bootsformen, die für Wuchtwasser gewählt werden) haben dagegen eine doppelte Sicherung: einerseits die Prallplatte vor den Füssen, die immer aus Metall ist, und zwischen den Unterschenkeln des Fahrers die Stütze (aus geschlossenporigem Schaum, PE oder GFK). Oft ist diese Stütze, die Sitzschale mit Seitenschutz und die "Ablage" zwischen den Beinen ein durchgehendes Bauteil, so dass der gesamte Bein/Hüfte Apparat geschützt wird (Pyranha und Liquid Logic kenne ich so). Dazu kommt die extrem grosse Cockpitluke, die ebenfalls einen schnellen Ausstieg vereinfachen soll; heute ist 86 * 48 cm Innenmass quasi ein Industriestandard, und "XL/Bigdeck" die übliche grösse für Neo-Schürzen, von denen viele inzwischen Kevlarverstärkt daherkommen (um nicht bei aufschlagendem Wuchtwasser oder einem Waschgang in der Welle aufzuspringen).

Im Bereich Seekajaks gibt es viele Traditionalisten. Es ist sicherlich nicht gewünscht, dass ich hier meine Meinung über Grönlandkajaks und Grönlandpaddel vor der deutschen Küste publiziere ... aber der Wunsch nach mehr Sicherheit führt zu einem Boot, dass sich weit von den traditionellen Formen entfernt. Weder bieten eingeklebte Schottwände einen Schutz vor Bruch, noch hat eine kleine Luke irgendeinen Sicherheitsvorteil. Je traditioneller das Boot, desto ungeeigneter ist es für das Toben in der Welle.

Das Tragen von Feststoffwesten und Helmen ist bei Stürzern eine Selbstverständlichkeit, und kaum ein WW-Paddler geht ohne Wurfleine an's Wasser, egal ob es eine Rinne hinunterfliesst oder an den Strand klatscht. Hier fällt die Gemeinde der Horizontalpaddler regelmässig durch miese Ausrüstung und mangelndes Gefahrenbewusstsein auf. Hier bei uns zwischen Dunkirchen und Calais sieht man an jedem Wochenende Paddler in der Brandung; die Ausgabe von 30 Euro für einen einfachen Helm oder 20 Euro für einen Wurfsack tätigen aber wohl nur die Jungs und Mädels in den kurzen Mülltonnen - in den langen Booten sitzen Leute mit Neo-Mütze oder ganz ohne Kopfbedeckung. Umfallen tun beide Gruppen allerdings gleich oft, und das ist ja meiener Meinung nach auch Teil des Vergnügens, wenn man zum Spielen in die Wellen geht. Ohne Schmerz kein Scherz!

Persönliches Resumé: sobald das Wasser schäumt, ist PE das Metrial der Wahl, und ich persönlich finde einen Creeker in der Brandung sinnvoller, als ein Tourenkajak. Im Gelände ist ein Land Rover ja auch besser als eine S-Klasse Limousine; trotzdem ist letztere das Werkzeug der Wahl für lange Strecken.

stefan

.
..
... Optimismus ist ein Mangel an Information
..
.
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
28. Oktober 2009 10:23
Nein, es war für mich nicht schwierig bei Valley vorbeizusehen, allerdings kannte ich einen Mitarbeiter vorher schon, der war früher auf vielen Rodeos in den Alpen unterwegs, zudem bin ich sagen wir mal geschäftlich verbändelt (habe allerdings überhaupt keine Lust hier die Händler-Diskussion zu führen, wie in diesem komischen Kommerzthread, da ich wirklich nur teilnehme um privat über Seekajaks zu quatschen, was ich wohl mit einigen hundert manchmal netten und oft hilfreichen Beiträgen bereits belegt habe).

Ich habe angerufen, gefragt, ob ich kommen darf und die haben ja gesagt - Taxi in irgendsoein Gewerbegebiet und gut. Fotos dürft ihr bestimmt machen, aber wirklich aufregend war das nicht. Die haben eine kleine Halle von maximal 200m² in der die Boote laminiert werden. Da gab es einen Haufen Schalen zu sehen, die auf Böcken standen oder in einem Ständer zum Aushärten hingen. Hinter einem Plastikvorhang war eine staubfreiere Zone, wo das Finish vorgenommen wurde: Politur, Decksfittinge, Sitz rein etc. Daneben vielleicht zweimal 6m² Büro, in dem unendlich viel Papier ungeordnet herumlag. Draussen ein Hof und gegenüber der Halle eine weitere Halle ähnlicher Größe, wo PE-Boote endmontiert wurden und wo die Abholungen und der Lagerbestand hochkant standen. Dazu noch ein Container voller Ersatzteile, die zugekauft werden, Sitze, Lukendeckel etc. Das war´s - nicht größer als ein etwas besserer Schlosser aus dem nächsten Gewerbegebiet.

Alles in allem war mein Eindruck, dass die aus China schon deshalb keine Schalen holen könnten, weil sie dafür keinen Platz haben, kein Geld und gar nicht die Organisation. Gute Handwerker, mäßige Kaufleute, so stellte sich das für mich dar. Beim Gespräch in der baufälligen Kaffeeküche haben sie mir erzählt, dass die Carbonboote woanders in Nottingham gefertigt würden, in Ermangelung von Platz und da man am Stammwerk nicht im Vakuuum-Verfahren arbeiten könnte. Ansonsten war da von Auslagerung nichts zu sehen, es scheint auch am KnowHow für sowas zu fehlen. Die haben eine Person für Kundenbetreuung, eine Dame für die Buchhaltung und alle anderen hatten Arbeitsklamotten mit Schmiere dran an, inkl. der Inhaber Peter und Jason. Da sah keiner so aus, als würde er nach China jetten, um da irgendwelche Deals zu machen (wie bspw. der Rolex-Träger und Point65-Inhaber Öhman). Ich denke, die sind am besten, wenn man bei ihnen eine Bestellung platziert und genau sagt, was man will. Mach bitte bißchen Flitter obenrauf, Fußrasten einlaminiert, Schottwand da und da hin, dann ein bißchen Geduld für die Lieferung mitbringt und dann kriegt man von Valley auch ein super Boot. Die China-Geschichte halte ich für eine Fabel.

Gruß, Michael
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
28. Oktober 2009 21:28
Moin Michael,
das klingt igrendwie ja ganz knorke, so richtig gemütlich, wenn da noch gearbeitet wird und die Abteilungschefs nicht im Designer-Glaspalast flanieren. Sympatisch.
Sagt nichts aus über das, was man nicht sieht.
Mein Vacuum-Kevlar Boot hatte trotz mehrfacher Rückfragen das Schott am falschen Platz.
Der Bootsboden hat Dellen an den Bereichen zwischen dem 2. und 3. Schott. Das Boot ist im Vergleich zum ebenfalls vacuumierten Lettmann sehr deutlich schwerer und, was echt enttäuscht, um Welten weicher.
Substandard für den Preis, würde ich mal sagen,
sorry, die üben da noch
-und bekommen es schlicht gar nicht so hin wie die Lettmänner.
Ansonsten ist die Form, jawohl, eine Augenweide. Solide Fahreigenschaften, hängt ja eh mehr vom Fahrer ab. Die Ausstattung ist prima, alles sehr sauber verarbeitet, man sieht bei mir mangels Gelcoat, wies gemacht wurde.
Ich würde wieder ein Valley kaufen, aber vor der Bestellung mal mit den Leuten selber reden, die haben die Kompetenz des engagierten Händlers und seines Mitarbeiters nicht geachtet.
Ich hätte aber nach wie vor bei P&H ein sehr gutes Gefühl, ein wenig stabiler, besserer Sitz für mich. Unter den Deckschichten oist da nur einfacher Standard vorzufinden . Komischerweise haben mich die Kevlarausführungen dort ohne Vacuum mehr überzeugt, scheinbar sehr belastbare Boote.
An den sehr liebevoll und perfekt gebauten schwedischen VKV kommt sowieso keiner ran, ein Seekayak, das für 17km/h taugt und derart unspektakulär aussieht, ist schon einsame Spitze. Nur passen mir die vielen sehr guten Skandinavischen Boote ganz und gar nicht, fast null Kontakt, aus gleichem Grunde fährt den Lettmann auch eine Freundin, 7000km inzwischen ohne irgendwelche Defizite seitens des Bootes.
Und wer glaubt, Italiener könnten keine erstklassige hochwertige perfekte Ware liefern, schaue sich mal in unserem Bootshaus um. Das gleiche gilt für Portugal, nur sind diese Boote nur in Südeuropa zu sehen.
Das Preisniveau ist schon beachtlich. Man sollte die Boote in Eritrea bauen lassen, dann könnten man denen den dreifachen Lohn zahlen und bekäme immer noch 60% Rabatt, die Preislisten für Grossgebinde an Harzen und Glasfasern sind nämlich kein Staatsgeheimnis
scherzt
Eckehard
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
29. Oktober 2009 10:34
Hallo Eckehard,

was du schreibst, hat keiner bestritten - die stoische Art bei Valley kann nerven und mitunter würde man sich wünschen, die würden vielleicht doch ein bißchen mehr wie ein Glaspalastbesitzer agieren, nämlich insofern, als dass sie ihre Firma besser durchorganisieren und somit wissen, an welche Stelle sie eine Schottwand laminieren sollen. Mein Eindruck ist, dass die solche Fehler einfach aus Blödheit heraus machen. Weil es keinen vernünftigen Auftrag gibt und der Laminierer oder wer auch immer aus der Lose-Zettel-Sammlung nicht immer die korrekte Information herauszufiltern imstande ist. Das ist bedauerlich und passt nicht unbedingt zu den schönen Booten. Ansonsten schlägt mein Herz auch mehr für P&H (bei denen sowas gemeinhin klappt), aber das ist wohl in den Bereich Geschmackssache abzutun. Alles was ich deutlich machen wollte, war Valley = nix China. Und Carbonboote sind mir persönlich völlig egal, die brauche ich nicht, bei mir verschleissen die Glas-Diolen-Ausführungen schnell genug, spätestens beladen ist mir das Eigengewicht des Bootes total wumpe und steif sind sie auch (zumindest bei den Engländern). Um das ganze mal On-Topic zu bringen: Was Hans passiert ist, habe ich in ähnlicher Form auch mal geschafft. Wir haben an Spiekeroogs Westend bei zuviel Nordwestwind für eine Tour stattdessen gespielt und wie soll ich sagen? Die Welle war zu groß und der Strand war zu nah. Mein alter Sirius ist dann längs an der Seitennaht aufgeplatzt und nicht quer gebrochen - schön sah das auch nicht aus. Deine Ansicht man solle für´s Spielen in der Brandung ruhig einen Helm aufsetzen, teile ich seitdem. Wirklich Angst habe ich allerdings eher vor Halswirbelverletzungen bei Kenterungen mit quer zur Welle stehendem Boot. Gerade hier im Nordseesand erscheint mir das die gefährlichste Situation und dagegen dürfte der Helm auch nicht helfen.

Gruß, Michael
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
29. Oktober 2009 12:00
Moin
mir fällt auf, dass der Bruch auf diesem Foto hier

an Deck ausgefranst und im Unterschiff wie mit dem Messer aussieht.
Ergo hat der Bruch an Deck angefangen. Da der Bruch sowohl durch die nicht verwendete Tageslukensicke als auch durch die rechte Leinenführung geht, reicht ein Material oder Verarbeitungsfehler aus, damit das Boot im Surf versagt.

Aus meiner Sicht ist die Konstruktion rund um die Tagesluke suboptimal und bei anderen - ähnlich belasteten Booten sollten sich da Risse finden lassen. Die Tagesluke grenzt an drei Leineführungen an und ist sehr dicht am Cockpit und wohl auch in der Nähe des Schotts.

Damit haben wir hier eine 1A Sollbruchstelle in einem Bereich, der maximal beansprucht wird. Siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/Hogging_and_sagging - also nicht grade ein Ruhmesblatt für den Hersteller... .

Auch wenn es schwer ist die Belastungen abzuschätzen.

Für eine Reparatur würde ich die Tageslukensicke entfernen und auch die beiden Leinenführungen direkt neben dem Cockoit rausnehmen oder wenigsten grossflächig überlaminieren. Als Schott würde ich eines aus Schaum einkleben (verformbar). Aber das Schiffchen wandert wohl eher in den Schrott... .

Gruss,

Axel Thobaben
( [www.holzbootsbau.ch])
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
29. Oktober 2009 12:33
Moin Axel,

das ist doch wohl keine Tagesluke, sondern die Vorbereitung für eine Handpumpe. Das Cockpit ist entsprechend lang wie bei anderen englischen Booten auch (da paßt ein großer Bootswagen hinter den Sitz) und das Schott ist viel weiter hinten. Konsequenz: Beim T-Lenzen kriegt man das Boot nicht leer.

Anyway: Sollbruchstelle ist schon richtig, dieser Bereich ist auch am Boot meiner Frau (Shoreline) nicht sauber gearbeitet; aber nach einer Kenterung in der Brandung krieg ich sie da auch nicht wieder hin.

Grüße, Gero
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
29. Oktober 2009 15:45
Hi Gero
autsch - bin halt "old school" und da hat man so eine komische Handpumpe :-)

Verstehe ich den Satz richtig so, dass Deine Frau nicht mehr gern in der Brandung paddelt oder meinst Du, dass Du die Naht nicht in den Griff bekommst?

Axel
Re: Hans hat seinen Anas Acuta im Surf geteilt
30. Oktober 2009 09:29
AThobaben schrieb:

> Damit haben wir hier eine 1A Sollbruchstelle in
> einem Bereich, der maximal beansprucht wird. Siehe
> auch:
> [en.wikipedia.org] -
> also nicht grade ein Ruhmesblatt für den
> Hersteller... .

> Auch wenn es schwer ist die Belastungen
> abzuschätzen.

Wenn ein Kajak so hoch belastet wird, daß es bricht, dann doch lieber wie in diesem Fall an einer dafür vorteilhaften Stelle. Besser ein Kajak bricht nicht im Cockpitbereich sondern dahinter.

Gruß
Bernd
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