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Elbarundfahrt

geschrieben von Henning 
Elbarundfahrt
23. März 2006 17:03
Hallo, ich plane mit meiner Freundin Anfang April um Elba zu paddeln.
Wir wollen uns dort Boote leihen und haben beide kaum Seekajakerfahrung.
Ich fahre Wildwasser III-IV, Rollen kein Problem, meine Freundin leichtes Wildwasser, Rolle klappt bei ihr (ohne Stress) meistens.
Bin gerade dabei, mir das Seekajakbuch von Nigel Foster reinzutun und hab jetzt ein bisschen Zweifel, ob das ne gute Idee ist, ohne einschlägige Erfahrung auf eigene Faust loszuziehen oder ob wir besser erstmal ne geführte Tour machen sollten.
Was meint Ihr?
Viele Grüße
Henning
Re: Elbarundfahrt
23. März 2006 18:16
Hi Henning,

bin letztes Jahr im März rund, war super. Siehe "Rund Elba mit Pamaiola und Cerboli" in der Suchfunktion.
In Marciana Marina gibts eine Seekajakschule und einen Seekajakverleih. Siehe auch

[www.infoelba.de]

Bin damals in 3 1/2 Tagen `rum mit Querung vom Festland nach Elba und Stops auf vorgelagerten Inseln. Wenn ihr `ne Woche Zeit habt, sollte ihr eigentlich genügend Wetterfenster haben um rumzukommen.
Kann`Dich zum dem Trip nur ermutigen. Navigation sollte kein Problem sein. Wildzelten Anfang April mit etwa 200 Stränden die Elba hat, auch nicht.

Über`s Wetter ist`s schwer was Pauschales zu sagen. Du kannst `ne Woche Ententeich haben, dann ist die Tour relativ einfach - oder eben nicht. Dann können Zwangspausen notwendig werden, deswegen würde ich ein Zeitfenster von einer Woche planen.
Wind meist aus Nord-West.Wobei der Mistral schon durch Korsika abgemildert wird. Die Verhältnisse können sich sehr schnell ändern, wenn man um ein Kap fährt. Von 0 auf 4 Bft. wenn man aus einer Leeküste auf eine Luvseite kommt sind in 1 bis 2 Minuten drin. Bei stabilem Wetter kommt der Landwind meist ab Mittag, erreciht aber selten mehr als 4 Bft.
Ein paddlerisches Highlight ist zum einen der Küstenabschmitt entlang der Westküste vom Marciana Marina bis Fetovaia und die Costa dei Gabbiani, vor Porto Azurro.
Felspassagen über 5 vieleicht längstens 10 KM in denen ihr nicht anlanden könnt, müßt ihr allerdings bewältigen können.
Tips von mir: Unterschätzt nicht die Kraft der Sonne, auch im April. Deswegen rate ich zu Sonnencreme mit LZF 20 - 30.
Wenn ihr selber Kochen wollt: Kauft das Kochbuch: "Die Rezepte der Großmutter Adula", auf deutsch, enthält traditionelle elbanische See- und Bergmannsküche. - Fantastische Rezepte !-.
Sonst: Ital. Seenotruf, Numero Blu: Handy Tel: 1530, Wetter-SMS über Wetter-online.de (WOW WIND-Elba). Wetter vorher über Wetterzentrale.de oder Windfinder.com oder Windguru checken, Schlechtwetter an Land aussitzen, dann klappt`s schon.
Delphine (hab` ich schon mehrfach an der gleichen Stelle gesehen) sind oft an der Nord-Ost Seite. Wenn euch unbewohnte Inseln "jucken": Auf Pamaiola kann man mit dem Kajak kaum anlanden, auf Cerboli gibts 2 kleine geschützte Buchten.
(Mann das waren jetzt aber echte Insider - Tips)

Ne`geführte Tour ist nicht unbedingt notwendig, wenn man umsichtig ist und die Nerven behält.
Wenn Du noch mehr Tips brauchst, kannst mir auch `ne private Mail schicken.

(Elba ist es wert)

Grüße Mark
Anonymer Teilnehmer
Re: Elbarundfahrt
23. März 2006 20:08
Elba ist es wert?

Ok, im zeitigen Früjahr. Ab Anfang Juni würde ich jedem der nicht gern bei 30°C und mehr in praller Sonne paddelt vom Urlaub abraten.

Ich fand es schrecklich! War aber wohl auch zur falschen Zeit vor Ort.

Grüße

Thorsten

p.s. Wer Urlaub hat, sollte ihn geniessen und mehr als eine Woche einplanen. Wir hatten mehrere Tage hintereinander Starkwind bis zu 8 Bft. und dem entsprechende Pausentage.

Re: Elbarundfahrt
24. März 2006 01:21
Kein neuer Input an konkreten Infos das hat Mark ja schon prima erledigt.

Aber ne ganz neue Rolle für mich als Einbremser, denn so ganz ohne Erfahrung ("wir beide haben kaum Seekajakerfahrung" kann meiner Meinung nach so ziemlich alles heißen auch in der entgegengesetzten Richtung natürlich) weis ich nicht ob ich das gerade auch mit der Freundin angehen würde.
Wenn dann nehmt euch genügend Zeit (um nicht doch mal bei für euch grenzwertigem Wetter los zu müssen) und ich würde mir nicht direkt die Umrundung vornehmen. Wenn es sich ergibt um so besser. Mal entspannt in Bereichen lospaddeln wo reichlich Anlandemöglichkeiten sind und sehen wie ihr mit den ja auch noch ungewohnten Mietbooten zurechtkommt gerade wenn ihr auch mal länger auf dem Wasser bleiben müsstet. Und wenn du das nach "Kochbuch angehst" smiling smiley (Nigel Foster) gleich mal ein paar Rettungsübungen einlegen, damit man etwas moralischen Rückhalt hat wenn es denn wirklich mal rauer wird und dann nicht sofort die Nerven blank liegen.

Versteh mich nicht falsch klar ist das machbar aber selbst aus dem was du hier schreibst kann keiner beurteilen wie du paddelst und dann eben noch im ungewohnten Seekajak. Auch die mentalen Anforderungen sind einfach andere (nicht unbedingt größere) als beim Wildwasserfahren.


Zur Abwechselung noch mal etwas Konkretes,
so weit ich es in Erinnerung habe ist die längste Strecke die von Mark angesprochene Westecke vom Marciana Marina bis Fetovaia und ich dachte das sind so etwa 15 km ohne gute/ sichere Anlandemöglichkeit. Das sollte die Stelle sein die man mit der größten Vorsicht angehen muß.
Der Teufel ist ein Eichhörnchen - aufkommender Wind, dann reicht schon Seekrankheit, alleine schleppen müssen dann noch keine Erfahrung, keinen der den geschleppten stabilisieren könnte......


Die geplante Zeit ist wie Mark das auch schreibt sicherlich wegen der noch kaum vorhandenen Touris und damit prinzipiellen Möglichkeit zum Stealth Camping smiling smiley Ok. Es war bei uns zu der Jahreszeit aber auch teilweise noch recht frisch.


So oder so schöne Zeit dort beim Paddeln - mir ist immer noch das klare Wasser in Erinnerung sowohl entlang der Felsen als auch vor den Seegrasbewachsenen Stränden wo du kaum einen Anhalt hast wie tief das Wasser gerade ist obwohl der Grund deutlich zu sehen ist.


Martin

PS
Ein anderes Thema sind dann sicherlich noch die geführten Touren oder die Mietboote aber ich glaube für heut habe ich genug den Bedenkenträger gegeben winking smiley
Re: Elbarundfahrt
24. März 2006 14:55
Hallo Henning!
Wir waren schon mehrmals auf Elba und haben dabei auch die verschiedenen lokalen Winde erlebt, auf die bei Kajaktouren zu achten ist.
Nachfolgend eine kurze Aufstellung dazu, die Dir sicher bei der Planung und Entscheidung vor Ort hilft.
Für eine Inselumrundung ist es wichtig, über die Winde der Region Bescheid zu wissen. Im Sommer sorgen die leichteren Winde für Erfrischung. Im Frühjahr oder Herbst blasen die Winde jedoch oft mit Sturmstärke. Wird der Kajakfahrer bei einer Inselumrundung in einer ungeschützten Bucht davon überrascht, ist in Start wegen der Brandung oftmals unmöglich.
Der Scirocco: Dieser Wind kommt aus den Wüsten Afrikas und bläst oft mehrere Tage. Er ist ein feuchter, warmer und zeitweise heißer Wind aus Südost. Die Elbaner sagen: ,,Wenn der Scirocco weht, ist die Luft so feucht, dass man keine Wäsche trocknen kann“
Der Tramontana: Ein kalter trockener Wind aus den Bergen des nördlichen Italiens, der meistens gutes Wetter bringt.
Der Maestrale: Er ist ein starker kalter Wind von Norden, der oft eine beachtliche Stärke erreicht und uns Paddlern Probleme bereiten kann. Er geht einher mit einer guten Fernsicht. Von Südwest kommt dieser Wind und kann sehr stark und länger anhaltend blasen. Wenn er weht, ist es nicht ratsam, entlang der Steilküsten auf der Südseite zu paddeln.
Der Mezzocilomo: Er kommt direkt von Süden und spielt keine so große Rolle.
Der Ponente: Meist ohne Vorwarnung kommt dieser Wind von Westen und erreicht oft Sturmstärke. Typisch für ihn ist ein klarer Himmel mit Sonnenschein. Er bläst normal nur 24 Std. und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist.

Soweit das, was ich mal an anderer Stelle zu Papaier gebracht habe. Ich hoffe es hilft Dir. Wie die anderen vor mir schon geraten haben, ist ein reichliches Zeitpolster hilfreich und gibt bei Starkwindtagen die Möglichkeit das schöne Inselinnere zu erkunden.

So, und dann viel Glück und gutes Wetter auf der Tour.

Gruß Ursula
Re: Elbarundfahrt
24. März 2006 19:32
Hallo Henning,
wir haben Elba vorderen Früh-Sommer umrundet.
Paddeln könnt Ihr sicherlich genug, wenn Ihr auf das Wetter acht gebt.
Ich würde jederzeit mit WW Fahrern starten, nie aber mit Wanderpaddlern mit denen ich noch nie vorher fuhr.

Lasst Euch doch von einem Zurückgebliebenen per SMS ab folgender Seite das Wetter senden:
[www.dwd.de]
Man kann die Tabellen direkt mit der rechten Maustaste kopieren und in ein SMS per Internet einfügen. Funktionierte bei mir einwandfrei. Für eine ganze Tabelle braucht es einfach 2 SMS.

Wir haben dies bereits mehrmals erfolgreich gemacht und die Voraussagen sind wirklich nicht schlecht.

Die Westküste ist die einzige Knacknuss, weil es dort über eine längere Strecke wirklich nur bei gutem Wetter gute Anlandemöglichkeiten gibt. Lasst Euch nicht verleiten dort in zu kleinen Buchten zu übernachten, wenn Wind aufkommt geht es nur noch steil hoch auf die Strasse und erfordert teilweise Bergsteigerqualitäten.

Unser Basislager ist jeweils bei Porto Azurro, im Camping Reale, diese Inselseite ist die ruhigste, der Platz schön unter alten Eukaliptusbäumen und die Küste dort am besten geschützt, wenn es kacheln sollte, hat man dort am meisten Möglichkeiten trotzdem zu Paddeln.
Einkaufen geht auch problemlos mit dem Boot, Porto Azurro ist direkt um 2 Ecken.
[www.isolaelbacampingreale.com]

Einzig, ob Ihr wirklich gute Boote bekommt, da bin ich eher skeptisch. Meist nur Touristenware um schnell ein paar Euro am Strand zu machen.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall beste Bedingungen für eine genüssliche Umrundung.
Gruss Paul
Re: Elbarundfahrt
24. März 2006 23:19
Paul ausBern schrieb:
-------------------------------------------------------
> Einzig, ob Ihr wirklich gute Boote bekommt, da bin
> ich eher skeptisch. Meist nur Touristenware um
> schnell ein paar Euro am Strand zu machen.

Hallo Henning,

da hat Paul vielleicht recht. Die "Leihboote",die ich im März am Strand gesehen habe waren im Marciana Marina, es stand, wenn ich mich recht erinnere "Sea Kayak School Italy" drauf. Die Boote waren schon "richtige" Seekajaks, allerdings in erbarmungswürdigem Pflegezustand. Standen wahrscheinlich seit Jahren in der Sonne, waren total ausgeblichen. Eines war mit teerähnlicher schwarzer Gummifarbe (rutschfest ?) überstrichen. Bei den dabeiliegenden Grönlandpaddeln war die Farbe abgeblättert. Das Holz der Paddel sah wie ausgewaschenes, gesplittertes Treibholz aus. (Ein Stich ins Herz jedes Paddlers.)
Na, ja.
Vielleicht findet ihr hier was:

[www.seakayakitaly.com]

oder hier:

[www.elbaholiday.it]

oder hier (sieht schon recht tourimäßig aus):

[www.hoteldanila.it]

N` eigens Boot ist schon was Tolles, bin überhaupt kein Miet-Fan.
Lohnt sich nicht für euch ?

Grüße Mark

Re: Elbarundfahrt
25. März 2006 13:22
Hoi Zusammen
Wie viel Kilometer sind es um Elba?
Grüsse Frank
Re: Elbarundfahrt
25. März 2006 18:40
Hallo Frank,
wenn die Küstenkontur abgefahren wird, etwa 147km, wenn die grossen Buchten abgekürzt überquert werden kommt man bis auf 90 runter.
Es gibt übrigens für Schnellpaddler ein Rennen rund um die Insel (Küstenkontur) in 2 Tagesetappen.
Gruss Paul
Re: Elbarundfahrt
25. März 2006 19:30
Leute, was soll ich sagen, wir sind echt geflasht von der Fülle und Qualität (so wir das beurteilen können) der Infos. Dickes Dankeschön.
Die Flüge sind gebucht, wir haben zwei Wochen Zeit und werden es ganz vorsichtig und behutsam angehen. Und, vorausgesetzt wir kommen weiter als einen Strand vom Verleih weg, werden wir berichten, wies gelaufen ist.
Viele Grüße, Katrin und Henning
Re: Elbarundfahrt
25. März 2006 22:13
Henning schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Flüge sind gebucht, wir haben zwei Wochen Zeit
> und werden es ganz vorsichtig und behutsam
> angehen.

Hallo Henning,

nur Mut. Nehme an ihr landet in Marina di Campo. Ist n`Touri-Ort, seid nicht gleich entäuscht. Wenn ihr Boote kriegt, packt euer Zeug und stürzt euch ins Abenteuer. IMO ist Portoferreio die glaubwürdigste Stadt, das stehen auch mal italienische Mietskasernen, so wie Italien eben außerhalb der Touristenfassaden wirklich ist. Die Altstadt von Portoferreio find`ich Klasse, die eigentlich häßlich gelegene Pizzeria am Parkplatz der Fähre von Piombino ist Superklasse. Beim Spar-Supermarkt kriegst Du für 3 - 4 .-€ eine Kilo frische Miesmuscheln. Gekocht nach einem Rezept von Großmutter Adula - das kommt nicht nur gut, sondern richtig gut.

O.K noch ein paar Paddlerinfos:
Wie Du in der Windfinder-Stastik finden kannst, kommt der Wind im April auf Elba im Durchschnitt mit 10 Knots, das entspricht gerade noch 3 Bft. Die Wahrscheinlichkeit daß der Wind mit 4 oder mehr Bft. bläßt liegt im April bei 38%.
Die Hauptwindrichtung ist im April - da mußt ich mich selbst berichtigen - Süd über Süd-Süd-West bis Süd-West. Schau hier:

[www.windfinder.com]

Na, ja sind Durchschnittswerte. Ich würd mir aber auf dieser Seite vor Antritt der Tour die Windprognose (für ca. 1 Woche im Vorraus) ansehen und mir dann überlegen ob ich mit oder gegen den Uhrzeigersinn Elba umrunde.
Ein bißchen was geht immer, je nach Windrichtung kannst Du auf der jeweiligen Leeseite der Insel relativ windgeschützt paddeln. Dabei kann es aber schon mal auffrischen, wenn Du aus einer windgeschützten Felsküste in einen "Golfo", z.B. Golfo di Stella, Campo, Lacona und wie sie alle heißen reinpaddelst. Bei mir hat`s da schon recht frisch, etwa mit 4 Bft. vom Land durch den Golfo geblasen.
Anbei ein Foto abendlicher "Lagerstimmung" vom Golfo die Campo:



Zum Knackpunkt, den Paul und Martin angesprochen haben: Die etwa 15 Km von Marciana Marina bis zum herrllichen Sandstrand von Fetovaia:
Es gibt zwar einige sehr steile Kies und Felsstrände, da dürfte ein Anlanden bei starker Brandung jedoch recht schwierig oder unmöglich werden. Man muß sich auch darüber im Klaren sein, daß es sich um eine "Placebo"-Küste handelt. D.h. der Anblick der Küste bietet nur scheinbare Sicherheit, in Wirklichkeit ist sie sogar eher gefährlich, da sich starke Clapotis bildet, und Du wesentlich sicherer paddelst, wenn Du entgegem Deinem Angsttrieb immer weiter raus-steuerst, da draußen die See wesentlich ruhiger ist und die Wellen rhythmischer kommen. Deswegen würde ich Euch diese Passage nur bei wirklich stabilem Wetter anraten.
Ein Foto von dem besagten Strecke, irgendwo an der Süd-Westküste Elbas:

<a href="[img370.imageshack.us]; target="_blank"><img src="[img370.imageshack.us]; border="0" /></a>

Mich blies damals ein Nord-West-Wind, der an der Küste nach Süden abgelenkt wurde, die gesamte Westküste Elbas runter, was bei blauem Himmel und Fernsicht bis Korsika einer jener unvergeßlichen Paddelerlebnisse war, wegen der man diesem Sport auf ewig verfalllen kann.
(Das Foto entstand als ich aus dem Wind raus war, da - wie meist beim Seekjakfahren - ich bei Wind weder Hand noch Muße frei hatte meinen Fotoapparat rauszukramen).

Da ich gerade eine Elba-Karte vor mir liegen habe: die Delphine habe ich mehrfach ganz im Nordosten bei der Isola dei Topi gesehen.

Viel Erfolg bei eurer Tour und nur Mut

wünscht Euch Mark
Re: Elbarundfahrt
31. März 2007 11:49
Hallo,

erstmal sorry, dass ich solange nichts von mir habe hören lassen. Besser spät als nie, hoffe ich.
Wir hatten, auch dank eurer Informationen, eine wunderschöne Elbarunfahrt.
Die Hauptinformation, die ich hiermit zurückgeben will ist; dort kann man sehr gute Seekayaks leihen und zwar in Marciana Marina bei Gaudenzio Coltelli (www. seakayakitaly.com) Tel.: 348-2290711. 2006 hatte er Anfang April gerade aufgemacht.

Als wir nach Elba fuhren, hatten wir die Information, dass man in Marina di Campo Kajaks kriegt. Das ist auch nicht falsch, wenn man bereit ist, dafür unwesentlich weniger als den Preis einer geführten Tour zu zahlen, für plastik-kajaks, die nicht lang, nicht abgeschottet, dafür flach und knickspantig sind. (Notraketen und sonstiges Sicherheitszubehör ist nicht zu bekommen).
Nachdem wir danach 3 Tage ohne Erfolg über die ganze Insel gefahren sind, (viele Verleiher hatten noch zu, richtige Seekajaks haben wir nicht gesehen) haben wir bei der Touristeninfo in Portoferraio angefragt (so einfach!) und sind so auf Gaudenzio gestoßen.
Der ist total nett, spricht englisch (!) hat unglaublich viel Ahnung (er hat vor 20 Jahren das Rennen um die Insel gewonnen und seitdem mit Gruppen zigmal die Insel umrundet) und er hat meiner Meinung nach richtige, sehr gute Seekajaks.
Er hat gut geplegte Grönlandpaddel, aber auch aktuelle normale Paddel zur Auswahl. Er hat auch mehrere Doppelkajaks, das schnellste, mit dem wir uns dann auf den Weg gemacht haben, ist ein Alaska K2 605. Lang und schnell mit viel Platz. Er hat alles Zubehör, (Paddeljacken, Schwimmwesten, Trockensäcke, Notraketen, Paddelfloat, Karten,) das man sich wünscht und verleiht es ohne Aufpreis. Billig ist auch er nicht. Für 5 Tage haben wir so 300.- Euro gezahlt. (Vorsaison) Aber das Material und der Service ist es wert. Apropos: ein besonderer Service, den wir gerne in Anspruch genommen haben: für 20 oder 30 Euro holt er einen mit Booten von jedem Strand der Insel ab, an den er mit dem Auto kommt.
So kann man, wie wir, die Umrundung bei schlechtem Wetter abbrechen und ein paar Tage später von Marciana Marina in die andere Richtung starten um sie zu vervollständigen.

Die 5 Tage hatten bei uns alles: Delphine, einsame Strände Traumwetter. Sie waren aber auch nicht ohne. Am dritten Tag hatten wir beim morgentlichen wetter-online per Handy abfragen keinen Emfang ("Der Teufel ist ein Eichhörnchen...").
Nachdem wir die große Bucht an der Ostküste von Norden kommend sehr direkt gefahren sind, wurden die Wellen immer höher. Wir hätten gerne für diesen Tag Schluss gemacht, der nächste Strand lag aber in der Bucht, sodass wir zurückpaddeln hätten müssen. Wollten wir nicht, also weiter. Als wir um die Südostspitze der Insel fuhren, wurden die Wellen nochmal höher. Wir haben am ersten Strand, Remaiolo glaub ich, angelegt und waren platt. Das Problem: hier konnten wir die Tour nicht unterbrechen, da keine Straße, also keine Abholungsmöglichkeit. Da wir nicht u.U. mehrere Tage schlechtes Wetter mietezahlend abwarten wollten, sind wir also nochmal weiter. Auf der Südwestseite der Südosthalbinsel hatten die von hinten kommenden Wellen dann Scheunentorhöhe.
Das war der einzige Moment, in dem uns mulmig wurde, weil unser vollbepacktes 6 Meter Boot, ohne dass wir das wollten, ins Surfen gekommen ist.
Auf einem Brett, mit oder ohne Segel, hätte mich das gefreut, hier war ich nicht sicher, wie das Boot in dieser Sitation zu handeln ist. Einspitzelgefahr? Naja, wir haben abgebremst und die Welle lief drunter durch. Danach haben wir deutlich langsamer gepaddelt und sind nichtmehr ins Rutschen gekommen. Der Strand war geschützt, (das konnten wir von Anfang an der vor Ort erhältlichen exzellenten Strandkarte entnehmen).

Alles gut, aber spannender, als geplant.

Viel Spass auf Elba, grüßt Gaudenzio von

Henning und Katrin !




Re: Elbarundfahrt
02. April 2007 13:17
Kann mich Henning bzgl. Gaudenzio nur anschließen. Wir waren letzten Sommer dort und auch wenn es bei ihm doppelt so teuer war als bei der "Konkurrenz" wo man nur alte Bootsschalen mit nur teilweiser Rückenlehne und Fußstütze bekommen hat, hat es sich sehr gelohnt. Gaudenzio hat nur sehr vernünftiges Material, hat mir ein nagelneues Boot gegeben. Die Betreuung war hervorragend. Wir haben bei ihm zuhause (sehr urig und schön) den aktuellen Wetterbericht abgehört. Als es am geplanten Abfahrtstag zu stürmisch war, durften wir kostenlos die Boote im Hafen ausprobieren. Am letzten Tag hat er uns noch eine private (natürlich auch wieder ohne Zusatzkosten) Unterrichtsstunde mit Wiedereinstiegstechniken etc. gegeben. Wir konnten dort duschen, er hat uns gezeigt, wo man das Auto sicher abstellen kann. etc. Er ist laut eigenen Angaben der Ausbilder der italiensichen Ausbilder.
Das mit den surfen kam bei uns auch vor, aber leider keine Delphine.
Gruß,
Fritz
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