Hallo,
erstmal sorry, dass ich solange nichts von mir habe hören lassen. Besser spät als nie, hoffe ich.
Wir hatten, auch dank eurer Informationen, eine wunderschöne Elbarunfahrt.
Die Hauptinformation, die ich hiermit zurückgeben will ist; dort kann man sehr gute Seekayaks leihen und zwar in Marciana Marina bei Gaudenzio Coltelli (www. seakayakitaly.com) Tel.: 348-2290711. 2006 hatte er Anfang April gerade aufgemacht.
Als wir nach Elba fuhren, hatten wir die Information, dass man in Marina di Campo Kajaks kriegt. Das ist auch nicht falsch, wenn man bereit ist, dafür unwesentlich weniger als den Preis einer geführten Tour zu zahlen, für plastik-kajaks, die nicht lang, nicht abgeschottet, dafür flach und knickspantig sind. (Notraketen und sonstiges Sicherheitszubehör ist nicht zu bekommen).
Nachdem wir danach 3 Tage ohne Erfolg über die ganze Insel gefahren sind, (viele Verleiher hatten noch zu, richtige Seekajaks haben wir nicht gesehen) haben wir bei der Touristeninfo in Portoferraio angefragt (so einfach!) und sind so auf Gaudenzio gestoßen.
Der ist total nett, spricht englisch (!) hat unglaublich viel Ahnung (er hat vor 20 Jahren das Rennen um die Insel gewonnen und seitdem mit Gruppen zigmal die Insel umrundet) und er hat meiner Meinung nach richtige, sehr gute Seekajaks.
Er hat gut geplegte Grönlandpaddel, aber auch aktuelle normale Paddel zur Auswahl. Er hat auch mehrere Doppelkajaks, das schnellste, mit dem wir uns dann auf den Weg gemacht haben, ist ein Alaska K2 605. Lang und schnell mit viel Platz. Er hat alles Zubehör, (Paddeljacken, Schwimmwesten, Trockensäcke, Notraketen, Paddelfloat, Karten,) das man sich wünscht und verleiht es ohne Aufpreis. Billig ist auch er nicht. Für 5 Tage haben wir so 300.- Euro gezahlt. (Vorsaison) Aber das Material und der Service ist es wert. Apropos: ein besonderer Service, den wir gerne in Anspruch genommen haben: für 20 oder 30 Euro holt er einen mit Booten von jedem Strand der Insel ab, an den er mit dem Auto kommt.
So kann man, wie wir, die Umrundung bei schlechtem Wetter abbrechen und ein paar Tage später von Marciana Marina in die andere Richtung starten um sie zu vervollständigen.
Die 5 Tage hatten bei uns alles: Delphine, einsame Strände Traumwetter. Sie waren aber auch nicht ohne. Am dritten Tag hatten wir beim morgentlichen wetter-online per Handy abfragen keinen Emfang ("Der Teufel ist ein Eichhörnchen...").
Nachdem wir die große Bucht an der Ostküste von Norden kommend sehr direkt gefahren sind, wurden die Wellen immer höher. Wir hätten gerne für diesen Tag Schluss gemacht, der nächste Strand lag aber in der Bucht, sodass wir zurückpaddeln hätten müssen. Wollten wir nicht, also weiter. Als wir um die Südostspitze der Insel fuhren, wurden die Wellen nochmal höher. Wir haben am ersten Strand, Remaiolo glaub ich, angelegt und waren platt. Das Problem: hier konnten wir die Tour nicht unterbrechen, da keine Straße, also keine Abholungsmöglichkeit. Da wir nicht u.U. mehrere Tage schlechtes Wetter mietezahlend abwarten wollten, sind wir also nochmal weiter. Auf der Südwestseite der Südosthalbinsel hatten die von hinten kommenden Wellen dann Scheunentorhöhe.
Das war der einzige Moment, in dem uns mulmig wurde, weil unser vollbepacktes 6 Meter Boot, ohne dass wir das wollten, ins Surfen gekommen ist.
Auf einem Brett, mit oder ohne Segel, hätte mich das gefreut, hier war ich nicht sicher, wie das Boot in dieser Sitation zu handeln ist. Einspitzelgefahr? Naja, wir haben abgebremst und die Welle lief drunter durch. Danach haben wir deutlich langsamer gepaddelt und sind nichtmehr ins Rutschen gekommen. Der Strand war geschützt, (das konnten wir von Anfang an der vor Ort erhältlichen exzellenten Strandkarte entnehmen).
Alles gut, aber spannender, als geplant.
Viel Spass auf Elba, grüßt Gaudenzio von
Henning und Katrin !