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Welche Schwimmweste?

geschrieben von Anonymer Teilnehmer 
Anonymer Teilnehmer
Welche Schwimmweste?
05. April 2004 12:17
Hallo,
ich bin über Ostern alleine auf Tour und will mir vorher noch eine Schwimmweste zulegen. Kann mir da jemand einen Tip geben? Werde Sie hauptsächlich zum Tourebpaddeln im Raum Mecklenburg benötigen, fahre aber gelegentlich auch Wildwasser. Außerdem möchte ich mich gerne Richtung Seekajak orientieren. Kennt jemand eine Weste, die sozusagen als Allrounder geeignet ist, wie gesagt, Schwerpunkt als Tuoren Modell.

Gruß Tobias
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
05. April 2004 20:01
Moin,
ein bischen schwanger geht nicht.
Wenn dir im Wildwasser dein Leben lieb ist -gemeint ist echtes Wildwasser-
wäre jede Wahl einer nicht wildwassertauglichen Weste grob fahrlässig.
Dort treten die lebensbedrohlichen Situationen schlagartig ein, deine Weste muß geeignet sein.
Es wäre an sich kein Problem, so eine Weste auch ohnmachtssicher zu konstruieren, nur paddelst du damit so schlecht, daß du noch eher in Gefahr kämst.
Auf See minderst du deine Überlebenszeit mit einer Wildwasserweste zwar um 50%, aber erst mal schwimmst du und hoffentlich bist du so gut ausgebildet und in Übung, dass du weißt , wie du wieder ins Boot kommst.
Beim Wanderpaddeln ist eine Wildwasserweste nicht gerade der Hit, weil unbequem und overdressed, aber sie ist ein zuverlässiger Partner, solange du nicht in Ohnmacht verfällst Ähnlich ist es auf See, siedreht und hält dich nicht zuverlässig in Rückenlage mit überstrecktem Kopf und das Freibord zum Mund dürfte meistens zu gering sein.
Also, reicht es erst mal nur für eine Weste, muß es in oberster Priorität eine Wildwasserweste sein.
Über deren Beschaffenheit und Mindestausstattung herrscht auch am weitestgehenden Konsens. Man sollte sich aber vom Wildwasserefachmann beraten lassen, es gibt Plagiate, die gefährlich sind.
Auf See werden oft per Patrone aufblasbare Westen benutzt, die zwar ohnmachtssicher sind, aber im Wildwasser untauglich sind.
Eine Wildwasserweste ist auf See keineswegs ideal. Aber erst mal tut sie´s: sie hält dich erst mal oben und gibt dir etwas Zeit, bis du wieder in dein rettendes Boot gelangst. Sie ist warm und zwar nicht so bequem - aber es geht erst mal.
Reine Wanderwesten sind am ehesten fürs gemütliche Touren unter guten Bedingungen.
Auf See gingen sie zur Not zwar auch, aber sie wären von den drei Typen jetzt die schlechteste Wahl für dich, wenn du wirklich aufs Wildwasser und auf die See wolltest.
Mache dich doch beim HKV - Udo Beier - schlau. Und schau beim AKC nach, was du dort unter Westen findest.
Lange Jahre fahren einige Clubmitglieder bei uns überall, auch auf Flüßchen und auf der See, ihre Wildwasserwesten und völlig ohne Probleme. Seit einiger Zeit setzen sie auf See auch nur reine Kanu-Polowesten ein.
Ich hatte schwerste Bedenken, da sie z.B. nicht zum Abbergen taugen - die Träger reißen schnell. Aber die DGzRS äußerte sich im etwas uneinheitlichen Tenor mehrerer Vormänner im Prinzip wie folgt:
Die DIN-gerechten Westen sind am Besten. Wichtig ist aber im Ernstfall nur, daß ein Seenotopfer überhaupt eine Weste trägt. Auch Personen ohne adäquate Weste sind abbergbar. Unter Wasser geht rein gar nichts mehr, es sei denn, der Bootshaken ist noch lang genug.
Wanderwesten halten mechanischen Beanspruchungen im Wildwasser nicht ausreichend stand; sie verbleiben im Ernstfall nicht mal am Körper!
Seekayakwesten sind, sofern aufblasbar, im Wildwasser reinster Hohn.
Ohnmachtssichere Feststoffwesten können auf Wildwasser wegen Behinderung etc. und falscher Begurtung usw. nicht eingesetzt werden. Auf See quälen sie. Nichtohnmachtssichere Feststoffwesten tragen zwar, sind aber auch nicht die eben nichtexistente eierlegende Wollmilchsau. Sie wären auch zum Wandern und eben eingeschränkt auf See tauglich. (Nur wegen fehlender Ohnmachtssicherheit; dies wird auch etwas kontrovers diskutiert, sehr oft eben nicht für notwendig gehalten.)
Später, falls man Wert auf Ohnmachtssicherheit und Komfort legt, kann man eine leichte Weste mit Patronenauslösung anschaffen.
Die Wanderweste ist echt nur fürs ausschließliche Bummeln gut. Auf See wäre sie natürlich immer noch weit besser als rein gar nichts.
Somit verbleibt erst mal die Wildwasserweste. Sie sind deutlich teurer und hochwertiger und sollten über wildwaserspezifische Details wie Verschluß, der dank Umlenkung hohen Kräften wiedersteht, Karabinerpark für Cowtail etc., abwerfbarer Bergegurt usw. verfügen. Man kan sich an ihnen auch unter Wasserdruck bergen lassen, sie verbleiben bei richtiger am Körper. Sie benötigen keine Wartung. SSolche Westen werden auch von renommierten Seekayakschulen auf See erfolgreich eingesetzt. Es gibt sie auch mit Accesssoires, die sich auch besonders zum Seekayaken eignen. Man erhält solche Westen auch bei Seekayakhändlern fern der alpinen Wildgewässer.
Dass auf kleinen mecklenburgischen Seen auch ein Korkgürtel reicht, ist nicht anzunehmen. Eine plötzlich auftauchende Böenwalze vermag auch jeden norddeutschen Binnensee in Sekunden in einen brodelnden Hexenkessel zu verwandeln, wo das Herz in die Hose sackt und die Paddelstütze plötzlich mißlingt . Ist nur eine Frage der m/sec Wind und der Böigkeit.
Moin von der Förde Eckehard
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
05. April 2004 21:17
Moin Tobias!
Einen wirklich konkreten Tipp zum Schwimmwestenkauf kann auch ich Dir nicht geben, vor allem weil Du sie auch für`s Wildwasser haben willst und da hab ich nun überhaupt keine Ahnung. Eckehard hat das meiste auch schon angesprochen. Deshalb nur ein paar Anmerkungen:

Ich könnte Dir von diversen Anschaffungen erzählen, bei denen ich gehofft hatte die „eierlegende Wollmilchsau“ gefunden zu haben. Das lass ich aber jetzt...! Nur hat mich die Erfahrung gelehrt keine zu großen Allroundlösungen einzugehen, weil die Sachen dann meistens keiner der angedachten Aufgaben ausreichend gerecht werden kann (zu große Kompromisse in alle Richtungen) und dann letztendlich durch spezialisiertere Produkte ersetzt werden musste. Das wird dann unnütz teuer.


Die optimale Weste währe nach meinen bisherigen Überlegungen eine 2in1 Kombination. Eine Feststoffweste, die mir als Schwimmhilfe dient (die Ohnmachtssicheren behindern) und wenn`s Not tut löse ich die integrierte Halbautomatik aus und habe ohnmachtssichern Auftrieb - dann noch eine Spritzwasserhaube gegen Ertrinken an der Gischt. Diese Kombiweste hätte nur einen Kompromiss – sie ist im Sommer schweißtreibend. Damit könnte ich dann aber auch leben. Leider habe ich so eine bisher noch nirgends gesehen.

In der meckl. Seenplatte tut es, meines Erachtens, zur Not auch die einfachste Weste, die bequem ist und ausreichend stabil um mit ihr an den Trägern aus dem Wasser gezogen zu werden. Also vielleicht hast Du für diese Tour noch eine alte Weste oder kannst Dir eine leihen bevor Du unter Zeitdruck unter Umständen einen Fehlkauf machst.


Wünsche Dir viel Spaß bei Deiner Tour...
und immer eine handbreit Wasser unter`m Kiel!!!
Steffen
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
05. April 2004 21:43
Hallo,
mitlerweile, da muss ich Ekehard wiedersprechen, gibt es bequeme oder sehr bequeme gute Wildwasserwesten. Nur, die sind sehr Teuer, da auch sehr aufwändig hergestellt. Mit sehr viel Bewegungsfreiheit, sehr gutem ausgeklügeltem Gurtensystem und einer guten anpassfähigkeit.
Wer nur eine Weste will, ist mit denen sicher sehr gut bedient.
Welche konkret, kann sicher im gut sortierten Fachgeschäft am besten festgestellt werden, da es doch verschiedene gute Westen gibt die aber je nach Körper unterschiedlich bequem empfunden werden.
Gruss Paul
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
05. April 2004 21:46
Moin,

hat mir nicht irgendwann mal jemand erzählt, daß die Rettungsgesellschaften (z.B. DGzRS) sich sowieso nicht auf das Bergegeschir der <i>Clienten</i> verlassen, weil das Risiko zu groß ist, daß das eh nicht funktioniert, und die zu rettende Person auf halbem Weg (z.B. in den Hubschrauber) wieder der Erdbeschleunigung ausgesetzt ist. Außerdem ist es zu umständlich, sich mit individuellen Mechanismen ausernanderzusetzten, sodaß kurzerhand vom Retter selbst mitgebrachte Ausrüstung benutzt wird.

Richtig oder hab mich da jemand mit Dummzeug vollgequatscht? ;-)

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an, Tobias. Kauf eine einigermaßen gute Wildwasserweste. Zu Ostern und bei der Wettervorhersage (zumindest hier in Norwegen ;-)) hast du mit Wärmestau sowieso keine Probleme.

Gruß

Volker
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
05. April 2004 22:29
Moin,
ganz richtig: in der Regel wird die DGzRS immer nur eigene Bergemittel einsetzen, die SAR Helis sowieso. Wenns aber passt, greift man halt auch in die sogenannten Bergeschlaufen, solang man nur durch die Bergepforte der kleinen Einheiten und der Tochterboote bergen will.
Wir sollten immer darauf achten, daß die meisten Westen für Segler gebaut wurden. Die brauchen die bombastischen D-Ringe am anpicken bei Schwerwetter - sie sind nicht für die Bergung. Allerdings sind die auftretenden Kräfte gerade bei Seglern enorm, man kann gut einen Faktor 2 Sturz bauen, d.h. auf 2m Sicherungsleine lastet ein kapitaler 4 Meter Sturz.

Kein Witz: Probleme beim Bergen aus Wassernot habe ich in 33 Jahren nie durch die Westen der Opfer gehabt. Wir packen schon gewaltig zu, es ist auch schwerer als man denkt, im Geschwabbel punktgenau an die Schwimmer zu kommen.
Echte Probleme bereiteten nur die, die sofort nach der Bergung wieder ins Wasser sprangen.
So meinte eine junge attraktive Teilnehmerin aus einem Land deren Sprache wir nicht erkannten, wir würden ihre Rennjolle sausen lassen. Da sie sich den Arm gebrochen hatte, ging es uns erst mal um die richtige Versorgung, und dann lassen wir ein zweites Boot zum Bergen kommen. Sie sah nur, daß wir uns nicht um das gute Stück scherten, und sprang noch mal rein und schwamm zum Boot. Wie sich rausstellte, sprach sie ein sehr durch Dialekt verfärbtes brasilianisches Portugiesisch. Vom Schwimmwestenzwang hatte die sich sowieso freigesprochen. Wir hatten aber Sorge, nicht zart genug mit ihr umzugehen, denn der Arm hing nutzlos an ihr wie an einer kaputten Puppe. So haben wir echt Stress gehabt, denn kleine Boote der DLRG von nur 5,4m Länge haben keine Bergepforte und es stand eine frische heftige 2 Meter Welle, was bei uns immer schon knackig ist, da die Wellenperiode vor Schilksee kurz ist.
Paul, vielen Dank für den Hinweis aiuf neuere WW-Westen, ich werde mal schauen. Meine alte Multisafe liebe ich nicht gerade sehr. Aber sie sieht recht gut aus, trotz vielfachen Mißbrauchs, z.B. in Höhlen als Schwimmweste für den Schleifsack.
Moin moin Eckehard
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
07. April 2004 21:32
Hai,

das Stichwort lautet: Wildwasser.

Während wir im Seekajakbereich bei den Diskussionen (<a href="[www.seekajakforum.de]; target="_blank">suchen!</a>) nie zu einem klaren Urteil gelangt sind, ist im Wildwasser eine Weste ohne Prallschutz, die man erst noch auslösen müsste einfach nur fehl am Platz. Man kann mit einer WW Schwimmweste auch prima Seekajakfahren.

Sea You: Klaus (c:E
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
08. April 2004 09:01
Hallo,

Vieles hatte ich mir in der Form auch schon überlegt und eigentlich auf einen konkreten Tip was Typ und Marke angeht gehofft (einen Testbereicht habe ich vergelich gesucht). Allerdings habe ich gestern beim Kauf festgestellt, dass so ein Tip wohl auch nur bedingt hilfreich gewesen wäre, da die richtige Weste doch nur durch anprobieren zu finden ist. So habe ich jetzt eine sehr gut sitzende WW-Weste.

Ich wünsche frohe Ostern, schönes Wetter und allen eine schöne Tour, wenn Ihr unterwegs seid.

Gruß Tobias
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
12. April 2004 17:52
Hallo Tobias,
uns hat Deine Schwimmweste gut gefallen,paßt gut zu Hut und Faltboot.Auch guter Kontrast zum Usuriner See.Hast Du versehendlich Heidis EIDERENTE eingesteckt ?

Gruß Familie Baumgart
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
12. April 2004 22:58
Hai,

bravo!

Sea You: Klaus (c:E
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
13. April 2004 10:17
Hallo Dirk,

danke für das Kompliment, habe die Farben ja auch extra abgestimmt ;-). Die Eiederente habe ich leider nicht mitgenommen, hätte ich in der letzten Nacht nochmal gut gebrauchen können. Da mein Zielcampingplatz noch geschlossen war, musste ich einen weiter paddeln. Lauter Dauercamper, extremste Sorte! Da war nicht nur die Temperatur frostig.

Gruß an die Familie,

Tobias
Anonymer Teilnehmer
Re: Welche Schwimmweste?
25. Juni 2004 10:45
ran an den Speck
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