Bornholm

Hallo Seekajakfahrer,

im Sommer möchte ich mit einer kleinen Seekajakgruppe Bornholm umrunden. hat jemand von euch das schon mal gemacht und kann mir seine Erfahrungen mitteilen.

Hier im Forum hab` ich nur wenig gesehen dazu.
Konkret:
Wie sieht es mit den wilden Zeltmöglichkeiten aus?
Wie macht sich die Küstenstraße bemerkbar?
Ist die Küste von Touris überlaufen?
Ist die Fahrt zu den Erbseninseln machbar?
Wie stehts mit den Anlandemöglichkeiten an der Küste?
.....

Für eure Hilfe vielen Dank.
Uli

Hallo Uli,
schönes Ziel. Möchte ich auch noch hin.
André Micheel war letztes -?- Jahr dort, mit dem Faltboot und hat nen brauchbaren Bericht abgeliefert, wenn ich nicht irre. Müßte im Faltbootforum auffindbar sein. Dort dann auch die anderen Infos.

Ich habe hier:
"Ein Woche bBornholm mit der Yacht - Hafenführer, Landgang, Inselführer " von STütz und Kulinski, DSV und Busse/Seewald Verlag.
Erbseninseln? Hm, werden im Buch nicht erwähnt oder gezeigt. Oder sind das die "Steine" um Christiansö No-lich von Bornholm? Die werden auch behandelt.
Fürs "grobe" ist der Revirführer Nordsee, DSV-Verlag, ebenfalls nie schlecht, aber teurer und betreff Bornholm recht knapp.

Moin!
"Erbseninseln" = Ertholmene = Christiansöe + kleiner Nachbar
Erbseninseln sollten grundsätzlich ohne weiteres erreichbar sein. Selbst bin ich noch nicht rübergepaddelt aber habe von verschiedenen anderen gehört, die rübergefahren sind. Auf Sicht kann aber nur in entgegengesetzter Richtung gepaddelt werden, weil die Erbseninseln so flach sind, dass sie hinter der Erdkrümmung verschwinden. Nachts sieht man, wenn man auf höhe des Wasserspiegels auf den flachen Klippen bei Allinge steht, bei klarer Sicht den Leuchtturm von Christiansöe - hockt man sich hin verschwindet das Leuchtfeuer hinter dem Horrizont. Von Allinge aus sind es nach Christiansöe ca. 25 km und von Gudhjem aus ca. 20 km.
Bornholm ist im Sommer überwiegend in deutscher Hand (es sei denn die Dänen haben auch gerade große Ferien - dann gleicht es sich wieder ´n büschen aus).
Wild campen tut nicht Not und hat auch schon Ärger bereitet.
Grundsätzlich Vorsichtig mit abendlichen Lagerfeuern, wenn sie nicht wirklich klein bleiben, mußten sie zumindest Früher, beim nächsten Lotsenamt angemeldet werden (von wegen irritation der Schiffahrt). - Wir haben von der Landseite her mal "Lotsenbesuch" bekommen und das gab unnütz Schererein.

Gruß
Steffen

Bornholm is a very nice Island and perfekt for seakayaking.
Please note the putting up tents on unautorized places is not allowed in Denmark, but there are lots of campings on Bornholm.
Please respekt Danish law as your conduct influences the way people conceive seakayakers.
In good weather and a experienced crew there should be no problem to paddle to Ærteholmene, but it is a open sea that can be very rough, please listen to the weather forcast and I would advise bringing a radio.
The North-west coast is quite rocky with quite a few no-landing zones strechting over a few miles, with "Hammeren" as the difficult spot. It is of course also this part of the coast that receives most wind and waves.
Remember to bring your climbing gear. Bornholm is the only rockclimbing earea in Denmark, with good climbing right on the coast.

Lenze

Dass die Erbseninseln hinter der Erdkrümmung verschwinden ist völliger Quatsch. Vor ein paar Jahren bin ich von Gudhjem die 20 km auf Sicht rübergepaddelt. Und so flach sind die Erbseninseln nun auch wieder nicht.

Jürgen

Lieber Jürgen,
schön, dass Du von Gudhjem aus die 20 km auf Sicht zu den Erdholminseln gefahren bist. Völliger Quatsch ist aber dennoch nicht, dass wir vom Grundstück unserer dänischen Freunde (zwischen Allinge und Sandvig) aus das Leuchtfeuer auf ca. 26 km im stehen seit fast 30 Jahren sehen können, während es nicht mehr sichtbar ist wenn man sich hinhocken. Dieses Fennomen zeigte mir der inzwischen verstorbene Vater unserer Freunde (der war sein Leben lang Fischer auf Bornholm) das erste mal als ich 8 Jahre alt war. Seine Begründung war die Erdkrümmung.
Wenn Du mir jetzt erzählen willst, dass das Quatsch ist, was solange eine Attraktion in unseren Urlauben war, dann muss ich Dir leider sagen, dass ich meinen eigenen Augen (und den anderer Menschen) auch weiterhin glauben werde, keine andere Begründung für dieses Fennomen finde und es weiterhin bestaunen werde.
Ich fände es zwar äußerst erstaunlich, halte es aber unter Berücksichtigung Deiner Erfahrung für die einzig logische Erklärung, dass die 6 km Entfernungsdifferenz (Allinge / Gudhjem) den Unterschied macht.

Letztendlich sollte man sich bei derartigen Fahrten eh nicht darauf verlassen auf Sicht fahren zu können.

Gruß
(Leider aus Hamburg, vom Schreibtisch und nicht von den Klippen Bornholms!)
Steffen

Hallo,
[www.esys.org]
Damit könnt ihr selber Ausrechnen wie weit Ihr schauen könnt. beziehungsweise wie hoch die "Erbse" sein muss.
Wir haben eine Augenhöhe, von etwa 70 cm, da müssen wir halt schon noch was runterrechnen, die Tabelle ist für Segler und die kommen halt höher rauf.
Gruss Paul

hallo juergen,

wann ein gegenstand hinter der erdkruemmung verschwindet kann man relativ einfach mit dem phytagoras ausrechnen und das kennt jeder seemann/ jede seefrau.
beispielsweise siehst du einen gegenstand der sich in ungefaehr 8 km entfernung auf dem wasser befindet gerade noch, wenn du 10m uber der wasseroberflaeche bist (gute sicht natuerlich vorrausgesetzt und entsprechend grosser gegenstand). je hoeher der gegenstand oder je weiter du dich ueber der wasseroberflaeche befndest desto weiter geht das.

gruss,
volker

Paul,

die Tabelle basiert auf der Formel und entstammt den "Fulst Nautischen Tafeln" (aus der Zeit vor Taschenrechner und PC):

Sichtweite = 2,075 x (Sqrt Augeshöhe + Sqrt Objekthöhe)

Sqrt = Wurzel (mir fehlt das ASCII Zeichen)
Sichtweite in nm (Seemeilen)
Auges- bzw. Objekthöhe in m (Meter)

Die Sichtweite für eine Augeshöhe = 0.5 m beträgt für

Objekthöhe Sichtweite
2 m 4.4 sm
4 m 5.6 sm
6 m 6.5 sm
8 m 7.3 sm
10 m 8.0 sm
20 m 10.8 sm
30 m 12.8 sm
40 m 14.6 sm
50 m 16.1 sm
100 m 22.2 sm

Beste Grüße, Eckart

Hallo,

wie Jochen schon schrieb, fuhr ich letztes Jahr um Bornholm.
Bericht hier: [andremicheel.bei.t-online.de]

Ich hatte auf der Ostseite entsprechend gute Sicht und konnte die
Erbseninseln erspähen. Man mußte schon genau gucken und wissen in
welche Richtung.
Wie Jürgen schrieb, sollte man schon 2 Tage einplanen für die Tour.
Also, einen Tag hin und einen zurück. ;-)
Ich hatte vor Gudhjem ziemlich starken ablandigen Wind und verzichtete
auf eine Überfahrt.

mfg vom André