Wie haltet Ihr es mit einem Helm

Morjen,

würde mich mal interessieren, wie Ihr es mit dem Tragen eines Helmes haltet. Da ich ja nun Rollen kann, mache ich mir Gedanken zum Thema. Will jetzt zum Beispiel über die Müritz fahren. Da die sehr flach, wäre das mit Hochrollen im Kenterfall ohne Helm eigentlich keine so gute Idee.

Aber das gilt natürlich auch für andere Gewässer, wo man 100% Weiss, wie der Untergrund beschaffen ist und man auch Rollen möchte. In amerikanischen Youtube-Clips sieht man sehr viele mit Helmen.

Ein Helm für die Müritz? Dort ist ein Gummiknüppel wichtiger, um den am Seegrund lauernden Müritzwelsen im Ernstfall eins drüberzuziehen oder ihnen im äußersten Notfall das Maul aufzusperren. Sonst endest Du beim Kentern wie Jona.

Gernot

Die Typen in den amerikanischen Videos paddeln aber auch nicht auf der Müritz ;o)

Und wenn die in flachem Wasser mit Helm paddeln, dann bewegt sich dieses Wasser meistens ziemlich heftig zwischen Steinen durch oder als Wellen auf Land zu... ich würde lieber Mückenspray mitnehmen...

Jonas

Das Problem mit der Müritz ist eher, dass Kentern dort ziemlich schwierig ist, wenn man nicht gerade im Rennboot fährt. Man könnte zu diesem Zweck vielleicht einen besonders schweren Helm tragen, das erhöht die Chancen.

Spaß beiseite: Wer auf flachen Flüssen mit viel Strömung und Turbulenzen unterwegs ist, sollte einen Helm tragen. Für Rhein z.B. kann man sich drüber streiten ... wenn man im Flachwasser fährt und wild entschlossen ist, im Fall der Fälle sauber zu rollen, macht es Sinn. Die Liebesaffäre amerikanischer Seekajaker mit dem Helm kann ich nicht nachvollziehen, aber sofern die an felsigen Ufern entlangpaddeln, mag es Sinn ergeben. An der Nordsee eher nicht.

Hallo,
vor 45 Jahren haben wir alle ohne Helm begonnen, wir hatten schlicht keine brauchbaren.
Heute ist es gut gibt es sie, aber nur dort wo man sich wirklich verletzen kann.
Für Wanderbäche ist Sonnen oder Regenhut wichtiger. Da die allermeisten nicht rollen (erfahrungswert) sondern aussteigen oft bevor die Haare nass sind, ist er auf Wanderbächen kaum notwendig.
Anders sieht es in der Brandung aus, hilft aber nicht gegen Sand in den Ohren wenn es mal nicht reicht.
Gruss Paul

In der Brandung (zumindest bei sandigem Grund), ist auch meine größere Sorge, mir das Genick zu brechen... und da hilft der Helm wieder nicht viel... aber ich trage ihn... felsiger Grund und Brandung ist dann mit einem langen Seekajak eh gefährlich...

Seit ich schmerzhaft erfahren musste, wie hart auch Sand ist, trage ich beim Spielen in der Brandung immer Helm, egal ob Felsen oder nicht.
Auf der Müritz, ohne sie zu kennen, würde ich ziemlich sicher keinen tragen.

Grüße vom Westzipfel, Thomas

Die Müritz ist sehr flach und sehr steinig. Außerdem lauern an vielen Stellen steinige Untiefen. Wellen können sich schnell aufbauen und recht unangenehm werden, wie ich schon erfahren durfte - bis zu 1,5 m und sehr dicht.

Aber muss natürlich jeder selber wissen und ich entnehme der Diskussion, dass Ihr keinen Helm aufsetzt.

1,50 m Tiefe reicht aber nicht zum Kopfstoßen. Setz dich auf dem Trockenen in dein Boot und lass deine Sitzhöhe messen. Es wird irgendwo bei 80cm liegen. Davon muss aber noch abgezogen werden, was Dein Boot auch im gekenterten Zustand aufschwimmt.
Wenn ich freiwillig rolle und mir nicht sicher bin, ob es tief genug ist, stecke ich erst mein Paddel ins Wasser und prüfe die Tiefe.
Auch ich würde auf der Müritz nicht mit Helm fahren. Du kannst ja immer einen dabei haben und ihn im Spielfall aufsetzen.

Gruß aus HH


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"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

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Die Wellen sind ei Wind bis zu 1,5 m hoch. Die Müritz ist teilweise so flach, dass man aufs Boot aufpassen muss, obwohl das Ufer noch sehr weit weg scheint.

Ich trage beim Paddeln einen Helm!
Ich trage den Helm im Wildwasser, auf Kleinflüssen im Sauerland und ähnlich sportliche Kleinflüssen und in der Brandung (zumindest habe ich einmal vor vielen Jahren Brandungspaddeln, und dann natürlich mit Helm, gemacht).

Auf der Müritz mit Helm käme ich mir in etwa so vor wie mit Schwimmweste in der Badewanne. Ich denke, eine Schwimmweste und ausreichend Sonnenschutz inklusive Mütze/Hut sollte als Schutzmaßnahmen auf der Müritz ausreichend sein. Aber manchmal passiert auch völlig unvorhersehbares, also lasse ich jedem den Schutz, den er für angebracht hält. Beim Radfahren komme ich mir auch manchmal komisch vor, wenn ich der einzige bin, der Helm trägt. Aber das wird seltener, dass ich der einzige Radfahrer mit Helm bin. Und wer weiß, Flüsse, die wir heute nur mit Helm fahren, sind wir früher alle ohne Helm gepaddelt.

Gruß, Ulf

"Die Müritz ist teilweise so flach" ... ja, aber doch nur am Ostufer. Und da darf man ja sowieso nicht so dicht am Ufer fahren, als dass man sich da den Kopf stoßen könnte . Ich habe die Müritz eher feinsandig und mit klarem Wasser in Erinnerung. Ein bisschen wie Südsee nur ohne Palmen und 20°C kälter. Heißt ja nicht umsonst "kleines Meer". Lang Rede, kurzer Sinn: Für die Müritz würde ich mir nicht extra einen Helm zulegen, für Brandungspaddeln am Schotterstrand schon.

Auf der Müritz mit Helm?

Auf jeden Fall - zumindest Leute, die beim Besuch von Internetforen auch Hüte aus Alufolie tragen....

Zitat
Lutz
Auf der Müritz mit Helm?

Auf jeden Fall - zumindest Leute, die beim Besuch von Internetforen auch Hüte aus Alufolie tragen....

Danke Lutz, verarschen kann ich mich selber und im Zweifelsfall besser als Du.

Tut mir leid.
Es war aber Deine Anfrage die einen an Spam oder, wie Du es nennst, Verarschung durch einen Troll erinnert hat.
Jedenfalls an nichts ernst gemeintes.

Immerhin habe ich in meiner ersten Version noch ganz andere Sachen stehen gehabt, aber dann hatte ich doch Bedenken, so etwas im Seekajakforum zu posten.

Viele Grüße,
Lutz

Moin moin zusammen,
bei einer "normalen" Kenterung, braucht man höchstwahrscheinlich keinen Helm (außer Wildwasser).
Beim Spielen in der Brandung mit geringer Wassertiefe wird man mit Wucht umgeschmissen, da trifft das zu, was Jonas dazu geschrieben hat.
Deshalb mache ich Brandungsübungen nur noch im ersten Brechbereich der Wellen, wo noch mindestens 1m Wassertiefe ist.
Schöne Grüße,
Tomas.

Moin,
ich finde, jeder muss für sich selber wissen, womit er oder sie sich am sichersten fühlt und die Frage an Paddler auf vergleichbaren Gewässern nach Helm interessant.
Ich paddle auf der Havel und den Seen bei unter 10 grad Wassertemperatur im Longjohn Neopren und im Winter gar mit Schwimmweste uiuiui...während die ansässigen Ruderer im leichten Sportdress vorbeiziehen. Das ist auch ok für mich, genauso, wie ich gestern noch einen Trockenanzug gesehen habe.
Es gibt halt keine dummen Fragen, nur dumme Antorten wie gerade wieder bestätigt wurde.
Mecki

Hallo HavelJunge,

sorry – nach den vorangegangenen Diskussionen um Ruddern und Patteln hatte auch ich an einen Witz gedacht.

Das Westufer der Müritz ist abschnittsweise steinig. Zugleich aber als 10-m-Hochufer ausgebildet, so daß Du bei Westwind in Ufernähe Schutz hast. Nur die Querungen der Buchten (das Zähner Lank darf nicht ausgefahren werden) bringen Seegang von der Seite, aber dann auch entsprechend tiefes Wasser - hier kenterst Du mit Helm genauso sicher wie ohne. Und wenn Du einen der wenigen Tage im Jahr erwischst, an dem ein steifer Ostwind den Seegang gegen das Westufer treibt, hast Du wirklich Pech gehabt.

Das Südostufer der Müritz zwischen Bolter Kanal und Vipperow ist gleichfalls flach und steinig. Hier greift Nordwestwind voll an und verursacht Seegang. Den aber siehst Du, wenn Du Dir die Mühe machst, vorm Ausfahren aus dem Bolter Kanal auf die Mole zu gehen und die Wellen zu beurteilen. Manche Leihcanadierbesatzungen sind zu faul dazu, weshalb in diesem Abschnitt immer mal Boote kentern, die die von den Verleihern gepriesene „Mirower Runde“ um die Alte Fahrt fahren wollen. Auch bei schwachem Wind solltest Du hier auf Paddeltiefe Abstand vom Ufer halten, und das wäre der einzige Abschnitt, wo ein Helm vielleicht sinnvoll wäre.

Der Mittel- und Nordabschnitt des Ostufers sind noch flacher als der Südteil, bestehen aber aus Sand. Wenn Du hier im Seegang kenterst, hast Du andere Probleme als mit dem Kopf auf den Stein schlagen: bei entsprechend steifem Westwind bilden sich hier Grundseen und entwickeln enorme Gewalt. Wie gesagt: auf Sand! Denn auch die Zeltplätze zwischen Bolter Kanal und Boek haben Sandstrand, und einen sehr flachen: man watet hundert Meter und mehr ins Wasser und steht immer noch bis zum Bauch drin. Beim Weiterwaten bricht der Grund irgendwann steil auf Schwimmtiefe ab. Vielleicht kann man hier bei Westwind Brandungsübungen machen, als Faltbootbinnenpaddler habe ich nicht die Erfahrung.

Die oft genannten Anderthalbmeterwellen habe ich noch nicht gesehen, aber 1 Meter kann ich bestätigen. Da herrschte ein Westwind, den jeder Wassersportler als solchen erkannte, und draußen war kein einziger Segler und keine Motorjacht zu sehen, geschweige denn ein Paddler. Wenn Du natürlich gerade bei solchem Wind auf die Müritz starten willst – nee, Helm brauchst Du dann nicht mehr, nur eine Schwimmweste, um nicht erst nach Tagen gefunden zu werden.

Das ganze Ostufer ausfahren sollte man nur an wirklich stillen Tagen. Es ist eine volle Tagestour ohne Wind- und Wellenschutz, und wenn Dir dort der Westwind auffrischt, hast Du ein Problem. Vom Bolter Kanal kommend, habe ich bisher immer aufs Westufer gequert und bin im Schutz des Hochufers Richtung Waren gepaddelt, oder habe eben gewartet, bis Wind und Seegang nachließen.

Nach meiner Meinung wird auf der Müritz nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ein bißchen Augenmaß und ein Wetterbericht ersparen den Helm.

Gernot

Helm im Wildwasser und in der Brandung, nicht aber bei ruhigen Touren. Allerdings habe ich ihn dennoch oft dabei, weil ich daran die Kamera befestigt habe.

Danke für die verschiedenen Einschätzungen und besonders für die detaillierten Müritz-Infos. Ich bin war schon einige Male drüber gepaddelt, aber das ist jetzt schon sehr lange her. Dabei konnte man alles mögliche erleben - auch steinige Untiefen.

Da ich eh alleine unterwegs, ist mir sowieso Banane wie andere über meine Sicherheitsausrüstung denken. Mal sehen, was ich mache...