Kajak-Wackel-Simulator

Tach zusammen,

ich habe schon mehrfach einen Kajak-Balance_Trainingssitz gesehen der mehr oder weniger aus zwei halbkreisförmigen Scheiben aus Holz in etwa Sitz-Fuß Abstand und dazwischen einen Sitz auf einem Balken der an den Holzscheiben befestigt ist besteht. Das kennen bestimmt einige von euch.
Da kann man sich dann draufsetzen und schön kippelig Dinge tun wie zum Beispiel lesen, oder Expandergummis vorn einhängen und Trainieren oder sonst was.

Wie wählt man denn den Durchmesser der Scheiben und die Höhe des Sitzes damit es sich in etwa wie ein K1 anfühlt?
Kann da jemand so einen Schätzwert über den Daumen abgeben? Klar ist ja, je niedriger ich den Sitzbalken relativ zum Mittelpunkt der Kreisscheiben mache desto kippstabiler wird das, aber viel mehr kann ich nicht abschätzen. Vielleicht hat ja schon jemand da was ausprobiert.

Im Moment mache ich so Sachen wie auf dem Gymnastikball sitzen und Jonglieren oder Einrad fahren, aber letzteres ist für einen (grad ganz frischen) Großvater vielleicht nicht mehr altersgemäß und ersteres nicht wirklich bootsähnlich.

Gruß und vielen Dank

Thomas, der Lust hat mal ein K1 auszuprobieren

Irishsea hat vor kurzen Mal ein Video greenland balance stool verlinkt aka Anglesey Wobbler

Kajak wackel Simulator sehr schön
Zwei Ballkissen tun es auch. Damit arbeite ich auch bei meinen TechnikTrainings. Nicht übereinander die Dinger, sondern den einen fürn Po und den anderen für die Füße.

Einrad fahren tue ich auch, ebenso kann ich ein bischen jonglieren, auf dem Gymnastikball sitzen ist auch nicht die Kunst, aber auf dem Gymnastikball jonglierender Weise Einrad zu fahren... Da braucht man eher etwas das hilft mit festem Boden klar zu kommen



***
"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

*****

Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Moin.

Zum Wackelsitz kann ich nichts Nützliches beitragen.

Da ich praktisch täglich unter allen Bedingungen mit dem MTB unterwegs bin, kann ich als hilfreich das freihändige Radfahren bestätigen.
Wie vermutlich jeder weiß, wird nicht nur das Freihand-Geradeausfahren umso schwieriger, je langsamer man wird.

Am Anfang gurkt man in Schlangenlinien dahin und korrigiert mit der Hüfte durch heftige Ausgleichsbewegungen.

Der Könner scheint auch im Schneckentempo bergauf wie an der Schnur gezogen ohne jeden Schlenker und ohne Korrektur fahren zu können – tatsächlich sind die ständig erforderlichen Ausgleichsbewegungen so minimal, daß der staunende Betrachter sie nicht mehr erkennen kann.

Ist dem Kompensieren der Wackelbewegungen eines kippeligen Bootes recht ähnlich.

Gruss ; Klaus

Eine Bauanleitung findet sich in Cunninghams "Building the greenland kayak".
Aber mit den paar Angaben auf dieser Seite ist es auch locker machbar... Greenland balance stool
Gruß,
Jens

[www.lidl.de]

Das wird Dir reichen,denke ich

Es sei denn Du bist schwerer als 120 Kg

Hallo,

Du hast das Stichwort "nicht wirklich bootsähnlich" schon selbst gegeben, das sollte auch auf den Kajak-Balance-Trainingssitz zutreffen.
Ein Gefühl für ein kippliges Boot bekommt man nur, wenn man sich sich mit der gesamten Kombination aus Boot im Wasser und Paddel sozusagen einschaukelt.
Balanceübungen sind sicher nicht verkehrt, können aber kein Ersatz sein oder einem ein Bootsgefühl vermitteln.

Nebenbei bemerkt balanciert man Wellen in einem dicken Pott ganz anders aus als in einem kippligen Boot.
Einen dicken Kahn läßt man einfach machen und gleicht mit der Hüfte aus um den Oberkörper aufrecht zu halten, in einem kippligen Boot stützt man sich während des Paddelns mit dem Paddel am Wasser ab und hält das Boot samt Oberkörper aufrecht.
Das sind feinmotorische Prozesse die nur so erlernt werden können.
Je nach Kippligkeit des Bootes sowie Art und Größe der Wellen liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, nichts was sich auf einen Wackelsitz trainieren läßt.

Grüße, Bernd

Zitat
Anke
.... aber auf dem Gymnastikball jonglierender Weise Einrad zu fahren...

Das ist dann für die Zirkusabteilung :-)

Erst mal vielen Dank für die Sachdienlichen Tips, diesen Greenland balance stool meinte ich, so was werde ich mal bauen.

Zitat
Käptn-Blubber
.Du hast das Stichwort "nicht wirklich bootsähnlich" ......... nichts was sich auf einen Wackelsitz trainieren läßt

Ja, ich stimme DIr da zu was die spezifischen Dinge angeht. Aber es scheint allgemeine Dinge zu geben die gut übertragbar sind und sehr nützlich sind. Ein recht aktuelles Beispiel, ich habe eine Freundin die mit Wassersport bisher gar nichts am Hut hatte. Nicht gepaddelt oder so. Aber sie findet meine Seekajakfahrten toll und wollte das mal ausprobieren. Sie hat sich einfach reingesetzt und ist losgepaddelt, kein kippeln, kein Wackeln. Sie ist mitte 50 und macht seit Jahrzehnten Joga. Die einzige Sorge war dann "... hey, wie steuert man das Ding? Und wie stoppt man das???".

Aussdem ist der Stuhl lustig.

Grüße
Thomas

Naja, bei absolut ruhigen Wasser ohne Wellen, könnte so ein Ding dem Sitzgefühl in einem kippligen Boot nahekommen.
Aber eben nur dem Sitzgefühl und in einem Boot will man ja auch vorwärts paddeln. Ganz davon abgesehen, dass die erste ernsthafte Seitenwelle, die gerade auf diese Weise mühsam erlernte Feinmotorik, im wahrsten Sinne des Wortes über den Haufen wirft.

Natürlich schaden kann es nicht und als unterstützendes Element sicher nicht schlecht, nur erwarten sollte man nicht zu viel davon.
Eine effektivere Übung um ein Gefühl für ein wirklich kippliges Boot zu bekommen wäre zB sich in ein Seekajak nicht hinein, sondern auf den hinteren Süllrand zu setzen und ein Stückchen zu paddeln. Aber selbst das ersetzt nicht das Training bei Wellen.

Grüße, Bernd

Mein Senf gebe ich dazu.

Nehmt euer Boot, geht in die Brandung und ihr braucht kein Trainingsgerät.

Es gibt nichts besseres.

NOPA

Für die Körperspannung kann ich noch folgendes empfehlen. Trainiert werden dabei zusätzlich noch die unteren Muskelgruppen - ganz unwesentlich Außerdem ist das ganz praktisch, da man das ganz nebenbei, so z.B. auf dem Weg zur Arbeit oder so, nutzen kann...
[www.youtube.com]
und für die, die mehr Action wollen...
[www.youtube.com]


***
"Die Welt wäre ohne Euch ohne Euch." (Helge Schneider)

*****

Persönliche Kontaktmöglichkeit jederzeit über PN.

Zitat
nopa
Nehmt euer Boot, geht in die Brandung und ihr braucht kein Trainingsgerät.

Die nächste Brandung ist zwei Fahrstunden entfernt ... vielleicht kann ich ja eine im Keller einbauen

Hallo Thomas,

kurze Einschätzung von einem, der auch vom Rennboot träumt:

Der Anglesey Wobbler hat m.E. ungefähr die (In-)Stabilität eines Seekajaks, keinesfalls aber die eines K 1! Was mir weiter aufgefallen ist, ist, dass die Stabilität -anders als bei einem kippeligen Boot- mit zunehmender Krängung ZU nimmt, und NICHT AB.

Balancekissen oder Balance Boards sind eine einfache, aber auch nicht wirklich wackelige Alternative für manche Übungen.

Besser ist dieser Aufbau: [www.youtube.com]. Allerdings war keine der von mir ausprobierten Flaschen wirklich rund, ich benutze jetzt ein kurzes Rohrstück aus dem Baumarkt zwischen 2 Brettern. Wer mehr möchte, kann noch ein zweites Rohr unter die Füße legen... Die damit erreichte Stabilität reicht bei mir bisher aber nur für einen Master K1 (Vajda Spirit, Rumpfbreite anders als im Internet angegeben 41,5 cm), bei „echten“ Rennbooten liegt meine Kenterdistanz je nach Modell zwischen 0 – 20 m: Bei einigen habe ich schon drin gelegen, ehe ich überhaupt gemerkt hatte, dass ich ins Wackeln gekommen bin!

Was ich als nächstes ausprobieren möchte, ist ein Sensoboard: [www.sensosports.com]: so wie ich mich von der Messe an den Aufbau erinnere, könnte das vielleicht reaktiv genug gemacht werden.

Frohes Wackeln!

Matthias

im Winter nur Wackeln?

besser so https://www.youtube.com/watch?v=YVsIfGTi4XE

Wolfgang

@ mamaru

Wie in Deinem Video gezeigt,so abe ich auch angefangen ...Flasche und Brett.Das mache ich heute noch zwd.Einfach aber wirkungsvoll.
Durch diese Übung bin ich schnell von der Gynäkologensitzstellung in die gerade "Rennpaddlerstellung" fast automatisch gekommen.

Hallo Thomas,
ich bin als Quereinsteiger mit Ende 40 zum Paddeln gekommen. Zu Beginn habe ich mir sogar im Anfängerboot bei jeder Motorbootwelle "in die Hosen gemacht". Im Rückblick auf die vergangenen Jahre schließe ich mich Bernd an. Sicher kann man die Rezeptoren in Muskeln, Sehnen und Gelenken mit Trockenübungen trainieren. Bewährt hat sich einbeiniges Stehen mit geschlossenen Augen. Gerne auch auf einem Therapiekissen. Du kannst stundenlang auf Bällen, Kippelbrettern oder ähnlichem sitzen. Das schadet nichts und im Winter hat man eh selten was besseres zu tun. Um irgendwann ansatzweise entspannt in einem K1 zu paddeln hilft nur in einem K1 zu paddeln. Das ganze mit viel Beharrlichkeit und Frustrationstoleranz. Denn die psychische Komponente kannst du nicht im trockenen trainieren. Sobald Du nicht locker im Boot sitzt und verkrampfst ist es in der Regel schnell vorbei. Wenn Du irgendwann spürst, dass Du mit der richtigen Sitzhaltung und Zug am Paddel Stabilität gewinnst, kommt der Rest von alleine. Inzwischen bewege ich mich relativ entspannt im Nelo Classic und richtig entspannt im Vajda Spirit. Bei Kabbelwasser halte ich mich aber immer noch gerne in Ufernähe. Für mehr wird es wohl ohne Rennsporterfahrung in der Jugend nicht reichen.

Herzliche Grüße aus Berlin
Thomas

Hallo Thomas,

anliegend mal ein Foto von meinem Balancetrainer. Aus Holzresten und zwei kugelgelagerten Schwerlast-Rollen zusammengenagelt.

Damit trainiert man das aufrechte, konzentrierte Sitzen und die dafür notwendige Rumpf-Stützmuskulatur ganz gut. Als Ergänzung zum Paddeln habe ich das als ganz hilfreich empfunden. Ansonsten kann ich mich auch nur den Vorrednern anschließen: Als Propädeutikum bringt das nichts, da hilft nur, sich einfach ins Boot zu setzen und zu üben.

Viel Spaß im K1.
mjke

Auf einem der Spielplätze, die ich mit meinem Sohnemann hin und wieder frequentiere, gibt es die zahme Version einer Slackline (Balanceband zum Drüberlaufen). Darauf übe ich gerne, und ich halte das, obwohl im Stehen ausgeführt, für ziemlich nützlich fürs Kajaken. Ich stelle nämlich fest, dass der 'Zitterich', der sich bei mir in wackligen Verhältnissen mitunter einstellt, im Kajak genauso wie bei der Slackline von den Beinen ausgeht.

Hallo zusammen,

im Seekajak Nr. 149 auf S. 16/17 wird zu Hintergrund und Praxis des "Anglesey Wobbler" geschrieben - aus meiner Sicht sehr schlüssig und nachvollziehbar. Wer Mitglied in der Salzwasserunion ist, kann sich einen Bauplan als PDF herunterladen oder sich einen derartigen Wackelstuhl gegen Erstattung der Materialkosten bauen lassen.

Laut Artikel und dem dort zitierten H.C.Petersen wurde das Ding Kindern in Grönland verpasst, als Vorbereitung auf ihr erstes Kajak. Ihnen "wurde ein Knochen mit Fleisch gegeben, den sie auf dem Wobbler sitzend abnagten. Weil sie den Knochen hielten, hatten sie keine Hände zur Unterstützung frei und mussten mithilfe der Wirbelsäule und der Hüften das Gewicht verlagern, um die Balance [zu] halten."

Beste Grüße
Karl

Liebe Leute,
Danke nochmal herzlichst für eure vielen sachdienlichen Tipps und Hinweise!

Die Lösung mit der Flasche finde ich als Pragmatiker natürlich gut
Ich habe gestern eine erweiterte Testversion ausprobiert und bin recht zufrieden.
Bisher besteht das aus einem Brett, etwas länger als mein Abstand vom Sitz zur Fußstütze und etwa 40cm breit.
Darunter jeweils vorne und hinten eine Flasche. Das funktioniert sehr gut und ist erst mal kippelig genug.
Zum Entschärfen kann man erst mal ne Fußmatte unter eine Flasche legen.
Interessanterweise kann ich darauf besser im Stehen balancieren als im Sitzen.

Ich probiere einfach mal was damit so geht.

Gruß
Thomas