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Skin on Frame, bauen lassen?

geschrieben von SvenChristian 
Skin on Frame, bauen lassen?
23. April 2017 16:16
Ich bin neu hier im Forum. Vor meiner Frage deshalb eine Kurzvorstellung:

Als Berliner bepaddele ich die Gewässer des Berliner Umlands, bin manchmal auch in Mecklenburg und ganz selten schaffe ich es auch mal nach Schweden, um dort auch die schwedischen Seensysteme, einschließlich der Schären an der Ostküste (Misterhult, zum Beispiel) und betrachte mich als reinrassigen Gelegenheitspaddler, das aber ambitioniert (-:

Über das See Kajak Forum bin ich schon häufiger mit großem Interesse gestolpert, habe mich aber, mangels Zeit, immer bewusst aus Forengesprächen herausgehalten
Als leichtgewichtiger Paddler ( ich wiege circa 60 Kilo) bin ich schon lange auf der Suche nach einem passenden Kajak, das mir erstens ein sicheres Gefühl auf dem Wasser gibt und das, zweitens, auch schnell ist. Ich weiß, diese Parameter widersprechen sich im Grunde und nachdem ich in den letzten Jahren so einige Touren-und Seekajakmodelle ausprobiert hab' und vor einigen Jahren meinem damals achtjährigen Sohn ein Kajak aus PU und Epoxidharzbeschichtung gebaut habe, werde ich nun den Weg gehen, mir ein passendes Skin on Frame-Boot bauen zu lassen, Wo ich nun auch beim Thema wäre.

Die SoF-Konstruktionen zeichnen sich durch ein sehr geringes Bootsgewicht aus, was das dritte Wunschkriterium wäre.
Ich stelle mir vor, mit so einem leichten Boot auf der Schulter, auch abgelegene Seen zu erreichen, um in der (relativen) Wildnis die Natur zu beobachten... So viel zu meinen abstrakten Wunschvorstellungen smiling smiley

Tja, und da dachte ich mir, frag doch mal im Seekajakforum wer, mit welchem Bootsbauer (vielleicht auch im Berliner-/ Brandenburger Raum), welche Erfahrungen gemacht hat?

Bootsbaumanufakturen finde ich so einige im Netz; und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann glaube ich sogar, so etwas wie einen Trend oder ähnlich diesbezüglich zu beobachten. Das Angebot an Kajaks jedweder Couleur in Leichtbauweise (runtergehend bis so circa 16 kg) ist ja mittlerweile schier unüberschaubar. Auch deswegen kam mir der Gedanke, dass ein maßgeschneidertes Unikat eine tolle Sache wäre. Außerdem kommen selbst die leichtesten Carbon-Aramid -und sonstigen Bauweisen nicht annähernd an ein SoF heran; oder bin ich da falsch informiert?

Nur, von wem lass ich's bauen??

Ästhetisch betrachtet faszinieren mich die Grönländer. Und möglicherweise motiviert mich ein eher schlankes Boot dieses Typs, mich dann mal ernsthaft mit dem Eskamotieren zu beschäftigen.

Ja, soviel erst mal hierzu ... Vielleicht bekomme ich ja hier ein paar Erfahrungsberichte und Tipps, die mir dann eine Entscheidungshilfe sein können. Freue mich jedenfalls über jede Anregung.

P. S. Ein Selbstbau fällt als Option leider weg, obwohl alle Voraussetzungen gegeben sind, allein die Zeit fehlt.

Gruß, und ein schönes Wochenende-Sven
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
23. April 2017 19:06
Moin Sven,

ich würde dir gerne einen Grönländer auf Maß bauen.

Kannst Du evtl. zu mir kommen (zum Maß nehmen und Einzelheiten besprechen; evtl. auch Probepaddeln in diversen Typen, um festzustellen, ob das was für dich ist.).

Schick mir 'ne PN mit Kontaktdaten, ich antworte sofort.

Hakola

PS: Für eine Berlinerin (auch so ein Leichtgewicht, vielleicht sogar noch leichter) habe ich letztes Jahr einen Faltkajak gebaut. Das ist aber deutlich teurer als ein SOF. Und in Leichtbauweise (so um die 15 kg) nicht so stabil...
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
23. April 2017 19:14
Hi Sven,

genau dieses Anliegen hatte ich auch vor einiger Zeit... keine Zeit zum Selber-Bauen, aber ein maßgeschneidertes Boot haben wollen... Bauer gibt's mehrere... Z.B. Thomas Grögler... die machen das auch für Geld... relativ viel Geld... das ist an sich o.k., weil es auf die "Experten-Stunde" runtergerechnet immer noch nicht übertrieben ist... Aber "Bezug" (im übertragenen Sinne, wie passend bei dem Bootstyp...) hast Du zu einem solchen Boot auch nicht...
Auch ein Problem: Leute, die solche Boote selber bauen, können jeden kleinen Schmiß auch selber wieder reparieren. Wenn man einfach kauft, ist das nicht so einfach: Kenntnisse, Material und Equipment...
Fahreigenschaften: Renner sind die Grönländer an sich nicht. Rollen ist natürlich nirgends einfacher und besser lernbar.
Ich würde mir an Deiner Stelle einen Rebel "Ilaga" zulegen. In der entsprechend hochwertigen Materialklasse ist der auch bei ca 15-17kg... mit Deinen 60kg haut das noch ganz gut hin... und ist immer noch billiger als einen SOF bauen lassen...
Noch enger und kleinvolumiger ist der neue Rebel "Naja"... den will ich mir ggf zulegen... dafür wird möglicherweise ein Tahe Greenland (= Rebel Ilaga) bei mir abzugeben sein... wär ggf was zum ausprobieren ;o)

Gruß

Jonas
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
23. April 2017 20:27
Hi!


Hast Du mal den Pilgrim oder Pilgrim Expedition von Nigel Dennis ausprobiert? Die sind bei 50 cm Breite durch den Riß recht stabil, aber gerade der Expedition mit seinen 520 cm recht schnell. In der CFK Version dürfte der bei 20 kg liegen.

Ich denke nicht, dass man mit dem Boot so gut rollen kann wie mit einem Grönländer (darum interessiere ich mich (leider) auch immer noch für einen Grönländer / SoF), dafür schätze ich mal, dass man bequemer, sicherer, unproblematischer und schneller unterwegs ist und auch mehr und leichter Gepäck unterbringen kann. Meine Freundin fährt einen Expedition mit Maß-Schottwand, die kann tatsächlich mehr Klamotten unterbringen als ich in meinem großen NDK Explorer HV 08/15.

... nur mal so als Einwurf ...


Marc
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
26. April 2017 23:47
Hallo Jonas,
danke erstmal für deine Überlegungen.
Da ich ja alles andere als ein Eskimotierfachmann bin, besteht gerade eine gewisse Unsicherheit, ob mir die Bootsbreiten bei den von dir vorgeschlagenen Rebell-Modellen nicht doch ein wenig zu kipplig sind. Toll sind die Rebell-Boote mit Sicherheit, auch aus ästhetischer Sicht. Muss da noch mal für mich klären, was ich wirklich will.
Bei 'nem maßgeschneiderten SoF war meine Vorstellung, eben keinen extrem schmalen, sondern wohl eher moderat breiten Bootskörper bauen zu lassen, der dann im Ergebnis so ein 'Eier-Legendes-Woll-Milch-Kajak', also einen Geradeausläufer mit passabler Geschwindigkeit bei guter Stabilität ergeben soll..... Wobei es Konfektions-Boote mit diesen Eigenschaften wohl zuhauf geben dürfte. Einzig das Gewichtsthema, deshalb die SoF-Idee.
Vielleicht hast du ja noch ein paar alternative Vorschläge, die nicht ganz so super 'sportlich' sind smiling smiley und trotzdem schön leicht winking smiley

Grüße - Sven
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
26. April 2017 23:54
Hallo Marc,

hab' mir die NDK's auf der Website mal angesehen. Ich befürchte, das sind wirklich eher Boote für echte Crack's ( mit 50cm Breite ). Da muss ich wohl Testpaddeln.
Danke erstmal - Gruß Sven
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
27. April 2017 06:48
Moin Christian!


Zitat
SvenChristian
hab' mir die NDK's auf der Website mal angesehen. Ich befürchte, das sind wirklich eher Boote für echte Crack's ( mit 50cm Breite ). Da muss ich wohl Testpaddeln.
Meine Freundin ist sicherlich kein Creak. Die NDK's bewegen sich von der Breite her im SoF Bereich (50-56cm) sind aber im mittleren Bereich U-Spanter, die liegen viel stabiler im Wasser als (SoF-) Knickspanter.

Du hattest aber die Anforderungen an die Breite selbst spezifiziert:
Zitat
SvenChristian
Als leichtgewichtiger Paddler ( ich wiege circa 60 Kilo) bin ich schon lange auf der Suche nach einem passenden Kajak, das mir erstens ein sicheres Gefühl auf dem Wasser gibt
...
und das, zweitens, auch schnell ist
....
Und möglicherweise motiviert mich ein eher schlankes Boot dieses Typs, mich dann mal ernsthaft mit dem Eskamotieren zu beschäftigen.
Probiere die NDK aus, die würden hervorragend auf Deine Anforderungen passen. Wenn Dir der Pilgrim Expedition zu schmal und kippelig ist, kannst Du auch den Explorer LV (Achtung! **L**V) Dir anschauen, der ist beim vergleichbaren Riss ein bisschen breiter.


Marc
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
27. April 2017 08:18
Hallo nochmal,

ich hatte, muß ich gestehen, bei SoF instinktiv an sehr schmale Boote gedacht... mein Fehler. Natürlich kann man die in allen Breiten bauen und damit auch fein-tunen auf die hier v.a. gewünschte Primärstabilität.
ABER: die reduzierte Breite bei den Tahe/Zegul/Rebel Greenland-Varianten täuscht sehr über die erstaunliche Primärstabilität hinweg: der Boden ist so flach, daß die Boot doch ganz sicher (aber das fühlt sich für jeden anders an) im Wasser liegen. Das ist ja auch der Grund, warum das Modell so genial zu Rollen ist: es richtet sich, wenn man mal (von unten) über den entsprechenden Punkt hochgekommen ist, fast von alleine wieder auf und bleibt dann auch da wo es hinsoll... ein runderer Rupf kommt natürlich ohne "Kante" hoch, hilft aber auch nicht und man rollt ggf einfach weiter zur nächsten Runde ;o)

Jonas
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
27. April 2017 09:51
Hallo Sven,

keine Angst vor schmalen Booten!

Lange Zeit habe ich auch, unter Berücksichtigung der Unterschiede von Knickspant und "Rund"-Spant, Boote nach ihrer Breite eingeschätzt. Das ist vorbei.

Mein Chesapeake hat eine Breite von 58 cm, ein Volumen von ca. 340 Litern und lässt sich kaum aus seiner trägen Ruhe bringen.
Aus Neugierde (und Abenteuerlust) bin ich einmal ein Anas Acuta mit 51 cm Breite, Knickspant und recht viel Kielsprung gepaddelt. Er war für mich als permanenten Anfänger gewöhnungsbedürftig aber ausreichend stabil.
Ein Lettmann-Combi 2000 mit 60 m Breite und gemäßigtem Rundspant erschien mir bei den ersten Paddelschlägen als sehr kipplig, habe aber sehr schnell festgestellt, dass er bei zunehmender Krängung immer stabiler wird.
Zeitweise nehme ich einen alten Ur-Godthab mit 50 cm Breite und ca. 250 Litern, seitdem weiß ich was "Stützen" bedeutet ;-)

ABER nachdem ich einmal den von Marc zitierten Pilgrim Expedition fahren konnte assoziiere ich mit dem immer eine Europalette, Zentimeterangaben solltest Du fast vollständig vergessen. Der flache U-Spant ist sehr stabil, das Boot leicht zu beschleunigen und bei gutem Geradeauslauf gut zu drehen und zu kanten. Nix mit Crack's

Bei deinen 60 kg solltest Du ohnehin nicht weit über ein Volumen von 260 Litern gehen (kein Gesetz aber ein Anhaltspunkt).

Der weiterhin erwähnte Explorer LV hat den Angaben nach eigenartigerweise das gleiche Volumen. Da solltest Du die Pilgrims gegen den Explorer unbedingt testen.

Gruß
Jens

Berlin-Spandau • Hammer Team 2000 • Lettmann Combi 2000 • Chesapeake 16 • Half Godthab • North Shore Calypso • SaU N° 2108 • Seebefähigung 2012
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
27. April 2017 11:16
Hi!


Mir ist noch etwas eingefallen: Früher war ich mit meinem Boot immer schneller als meine Freundin (Nautiraid Narak zu Narak, NDK Explorer HV zu Romany Classic) mit dem Pilgrim Expedition hält sie nicht nur wunderbar mit mir mit, nach etwa 2 Stunden kann ich nicht mehr mithalten. Das Teil läuft wirklich super leicht durch's Wasser. Leider kann ich ihren aufgrund der Schottwand nicht probefahren, da ich wesentlich größer bin und meine Beine nicht unter's Deck bekomme.

Dies noch als Hinweis auf Deine Forderungen nach einem schnellen, leichten Lauf.


Marc
Re: Skin on Frame, bauen lassen?
28. April 2017 10:03
Vielen Dank für Eure Einschätzungen und Empfehlungen. Dann werde ich die Greenland-Modelle und die NDK's testen/vergleichen, sobald es die Zeit erlaubt - bin gespannt!
By the way... Wie sieht's eigentlich mit den Booten von Willy Neumann aus. Die sind ja ziemlich leichtgewichtig. Habt ihr da Erfahrungen ? Also mal von der ' Robbe' smiling smiley abgesehen.

Grüße - und schon mal ein schönes Wochenende

Sven
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