Süßwassermatrose will aufs Meer

Liebe Gemeinschaft,

ich bin Randberliner mit viel Wasser in der Umgebung. Ich bin jahrelanger Wasserwanderer und habe es getan. Ich habe mir ein Seekajak angeschafft !

Ziel : Kanarische Inseln und deren Küsten

Boot : Zegul Arrow Empower

Ich : 100 Kg, sportlich

Die Küsten und die Seegangsverhältnisse sind mir bekannt. Mit dem Wasser/ Brandung und den Techniken verletzungsfrei auch wieder an Land zu kommen bin ich vertraut. ( bislang als Schwimmer )

Ich fahre mit dem Auto und habe am Festland Zeit an Sandstränden zu üben.
Raum Cadiz / Huelva
( Zeitraum ingesamt 3 Monate )

Start der Reise Dezember 2017

Auch auf die Gefahr hin hier auf einige Leser zu treffen, die meinen ich wäre nicht ganz dicht, hoffe ich auf rege Resonanz. Ich höre mir jeden Rat gerne an.

LG Zegul

Wenn Du vor der Brandung aussteigst und als Schwimmer an Land gehst, wird Dir Deine bisherige Erfahrung und Technik was bringen... wenn Du nach Kentern in einer brechenden Welle in der Brandung noch ein 5,5m Boot am Arsch hängen hast, wirst Du Dich wundern, wie sich dieses Gefühl von dem ohne Boot am Arsch unterscheidet ;o)
Noch besser wird dieses Gefühl, wenn dabei die Decke aufgeht und das 5,5m Boot noch 150l Wasser im Cockpit aufnimmt... Jippeeee... ;o)
Wenn man dann aussteigt, ist man zwar wieder Schwimmer, aber das 150kg Trumm geht mit einem zusammen an Land... und das relativ rücksichtslos...

Mal ausprobieren...

Jonas

Hallo,

üben und langsam herantasten ist immer gut, als Anfänger wirst Du ja nicht gleich in Monster-Brandungswellen üben, aber ein Gefühl dafür zu bekommen ist schon gut und wichtig..
Wenn möglich startet oder landet man auch in etwas ruhigeren Buchten an, davon hat es ja auf den Kanaren genug.
Es gibt allerdings auch viele Abschnitte mit felsiger Steilküste wo ein Anlanden nicht möglich bzw sehr gefährlich ist, von daher ist es wichtig die geografischen Gegebenheiten immer im Auge zu haben.

Auch Wind und Strömung ist ein nicht zu unterschätzendes Thema, wenn es richtig pfeift hast Du als Normalpaddler keine Chance dagegen anzukommen, dazu noch eine ungünstige Strömung. Besonders starker ablandiger Wind ist für Anfänger gefährlich und schwer einzuschätzen (da das Meer an der Küste ja ruhig aussieht).
Wer sich bei Wind und Welle auf 's Meer herauswagt sollte Techniken des Wiedereinstiegs und/oder die Rolle beherrschen, alles andere wäre leichtsinnig, also unbedingt vorher üben und nicht gleich bei zu viel Geschaukel aufs offene Meer.

Aber keine Panik, mit etwas Respekt vor Meer, Wind und Wellen, gepaart mit einer gesunden Selbsteinschätzung seines Könnens, immer den Wetterbericht im Blick, sollte dem Spaß nichts im Wege stehen.

Grüße, Bernd

Lieber Jonas,

genau dies habe ich vor. Kannst du dir vorstellen, dass man sich die Techniken der Rolle auch selbst beibringen kann. Ich habe in Kroatien mein altes Lettmanntouringkajak oft gedreht, um das Gefühl für das Boot zu erhalten.

Ich bin jedoch immer raus. Diesen Sommer werde ich nutzen um mir die Kentertechnik anzueignen. Klare Seen haben wir genug.

Ins Boot bin ich bislang immer wieder zurückgekommen. Wie das bei hohem Wellengang aussieht wird man sehen. Bekommt man auch ein bepacktes Boot gerollt ?

Danke für die bisherige Antwort.


Zegul

Hallo Bernd,

schön so schnelle Antwort zu erhalten. Klar, ich widme mich dem Thema mit allem Respekt. Die Verhältnisse an den Buchten sind mir wie gesagt als Schwimmer bekannt.

Und da gibt es Tage, an denen setze ich dort nicht meinen kleinen Zeh ins Wasser.....

Diesen Sommer werde ich nutzen mit diesem neuen Gefährt eine Einheit zu bilden. Es ist das Gefühl als steigt man vom Pony auf einen Hengst.
Aber es läuft phantastisch ! Schon jetzt , auf dem Havelkanal ist der Unterschied der Hammer ( vorher immer Lettmann Tourenkajak )
Bei Wellengang war ich bisher nur in Kroatien unterwegs.

Da hieß es , schnell ins Boot und drauf los, durch die Welle durch und ab. Ich habe keine Ahnung, ob sich diese intinktiv angewendete Methode auch bei stärkerer Brandung eignet. Daher will ich ja vor Cadiz mal üben und sehen, ob ich das Boot überhaupt beherrscht bekomme. Oder überhaupt ablegen kann, wenn ständig Brandung ist. Wie geschildert, ich habe keine Erfahrung.

LG Zegul

Klar Zegul, kann man sich selber beibringen... habe ich auch gemacht... ;o)

Bin keinesfalls der Rollprofi wie Jonas, da meist im Rennboot oder Surfski unterwegs, aber die Rolle hab ich mir auch selbst beigebracht, an einem ruhigen Seeabschnitt ohne sich vor Zuschauern zum Horst zu machen.
Über die Technik sollte man sich natürlich vorher informieren, da gibt es einige Videos.

Ich habe mir diesen Winter auch das Rollen beigebracht. Dabei hat mir die DVD "This is the roll" von Cherry Per« und Turner Wilson sehr geholfen. Dazu kamen noch gute Ratschläge von Leuten, die es können und viel Üben.
Abgesehen vom Sicherheitsgewinn macht das Rollen an sich auch Spaß.

Viel Glück dabei!

PS: wenn Du im Herbst immer noch Lust am Rollen hat, sag Bescheid. Vielleicht gibt es in Oranienburg wieder offenes Rollentraining.