DCS steht für Diolenhandlaminat mit Polyesterharz
LCS steht für Carbon-Kevlar-Sandwichhandlaminat mit Vinylesterharz
VCS steht für Carbon-Kevlar-Diolen-Sandwichlaminat in Vakuuminfusionstechnik mit Epoxidharzen und wärmebehandelt (Und entspricht damit in etwa der Klasse F - G von Nelo)
Diolen ist in etwa vergleichbar mit Glasfasern, aber eine synthetische Faser mit etwas verbesserten Festigkeitswerten. Handlaminat bedeutet, dass das Gewebe von Hand getränkt und ohne zusätzliches Pressen bei normalen Temperaturen aushärtet. Dies hat ein relativ hohes Harz zu Gewebeverhältnis zur Folge und ist entsprechend schwer, da der Großteil der auftretenden Kräfte im Gewebe und nicht im Harz abgefangen wird. Ein sehr gutes Handlaminat ist aber kaum schwerer als ein schlechtes Vakuumlaminat.
Ein Vakuumlaminat bedeutet, dass nach dem Tränken der Fasern von Hand eine Folie über die Gewebelagen gelegt und damit das Laminat unter Vakuum aushärten kann. Der Vorteil ist, dass es einfacher ist Lufteinschlüsse zu vermeiden. Von Nachteil ist, dass immer noch die gleiche Menge Harz im Gewebe ist. Infusionstechnik bedeutet, dass das trockene Gewebe mit einem Vakuum versehen wird und anschließend ein Schlauch in einen Harztopf geführt wird. Über diesen zieht die Vakuumpumpe das Harz ins Gewebe und verteilt es sehr gleichmäßig. Das ergibt ein etwas besseres Endprodukt, da die Kräfte gleichmäßiger aufgenommen werden. Das Tempern bzw. Wärmebehandeln sorgt für ein gleichmäßig warmes Produkt und somit für eine gleich schnelle Aushärtung im gesamten Bootskörper. Dadurch lassen sich Spannungen im Aushärteprozess verringern und die Steifigkeit des Bootes erhöhen. Das Gewicht wird nicht beeinflusst.
Sandwich bedeutet einfach nur die Verwendung mehrerer Materialien. In der Regel meinen die Hersteller damit die Verwendung von einem zusätzlichen Kernmaterial, das eigentlich angegeben werden sollte. Es kann sich um eine Matte oder eine Wabe handeln. Die Vor- und Nachteile liegen hier in Gewicht zu Reparaturfreudigkeit. Insbesondere an Stellen, wo keine Stöße zu erwarten sind ist eine Wabe von Vorteil. Hintergrund ist eine Erhöhung der Steifigkeit durch größere Wandstärken ohne eine massive Gewichtszunahme.
Reparieren lassen sich alle diese Boote. Je nach verwendetem Kernmaterial ist es eine Arbeit für Profis oder "normale Menschen."
Dazusagen müsste man noch: Eine Faser ist nicht immer identisch. Es gibt gewaltige Qualitätsunterschiede und die merkt man primär am Preis. Das gleiche gilt für die Kosten für die Freigabe gemäß Luftfahrtnorm oder germanischem Lloyd. Hierin liegen oft die Preisdifferenzen zwischen günstigen und teuren Laminatbooten begründet. Ein weiterer Faktor sind die Harze, die sich ebenfalls stark unterscheiden und Lohnkostendifferenzen. Hinzu kommt der Preis für bestimmte Logos (da verwenden einige Hersteller sehr sehr teure Folien, vergoldet oder so)
In China gefertigte Boote werden in der Regel vakuumgezogen, wärmebehandelt und nur mit Epoxidharzen gebaut. Das ist günstiger, kann teurer verkauft werden und es ist chinesischen Firmen meist egal ob sie nun eine Zugverkleidung, ein Ruderboot oder ein Kajak bauen. Es wird einfach das gebaut, was der Auftraggeber ihnen vorgibt. Jahrelange Erfahrung in einem bestimmten Bereich weisen dabei nur sehr wenige Firmen auf. Das ist wiederum der Vorteil von den meisten westeeuropäischen Firmen. (Kategorie unnützes, aber ganz nettes Halbwissen)
Zu dem Bootstyp selbst kann ich nichts beitragen.