Mal wieder Kaufberatung Trockenanzug

Hi Ulf,
Du schreibst, dass Du Zweifel an der Langlebigkeit der Reed Sachen hast. Woran machst Du das fest? Gibt es da Erfahrungswerte? Ich will Dich nicht herausfordern, sondern für mich wissen. Möchte mir ja die Tuiliq Paddlesuit von Reed holen und interessiere mich daher für dieses Thema. Nach einem Jahr intensiver Benutzung stehen Spritzdecke und Seesocke noch sehr gut da.

Bei meiner 10 Jahre alten Marmot Jacke ist mir leider die Membran weggebröselt. Gore-Tex ist da leider auch nicht der Weisheits letzter Schluß. Habe für mich beschlossen, mich von dem ganzen Membran Zeug fernzuhalten.

Zitat
Karl SN
Meine Empfehlung: Zum Laden fahren, anschauen, anziehen, dort kaufen.

Hallo Karl, das ist gar nicht so einfach, wie ich festgestellt habe.
Bin 1.87 gross und 83 kg schwer und würde mich als normalgewichtig bezeichnen.
Habe mal den DryFashion Anzug in L und XL probiert.
Der L passt von der Weite ist mir aber von der Länge her zu kurz (zwischen Schritt und Schultern). Engt bei Rotation des Oberkörpers ein. Im XL dagegen schaue ich im Brustbereich aus, wie das Michelin-Männchen.
Wenn ich die Masstabellen bei DryFashion und anderen Herstellern anschaue, dann finde ich mich da nirgends wieder.
Lösung des Problems ist wohl, dass die letzte Vermessung der deutschen Männer 1970 stattgefunden hat (Wikipedia Konfektionsgrösse).
Inzwischen sind die Menschen aber grösser und hüftstärker geworden.
Fazit: es braucht wohl Massanfertigung oder einen Hersteller, der auch mehr Grössenvarianten für die kleinen Dicken und langen Dünnen anbietet.

Die Neopren-Manschetten beim DryFashion finde ich sehr angenehm. Ein Pinkler wird laut Händler bei ihm praktisch nie bestellt.
Er verkauft auch nur die Dryfashion Fleece Underall in 360 g, weil die angenehmer zu tragen sind, als die dünneren.

@Ulf: Warum legst du so viel Wert auf einen Schaft (Doppelkamin)? Rollst du so viel oder fahrst du viel bei starken Wellen?

Hallo HavelJunge

Ich habe seit einigen Jahren einen Pullover von Reed, der an den stark belasteten Stellen im Bereich Hals und Armbündchen Risse in der oberflächlichen Beschichtung. Bei einer Hose von Ras Dex aus ähnlichen Material ist das Material an allen Stellen, die sich mal spannen, rissig und nicht mehr dicht. Ist bei den Beiden Teilen aber auch nicht tragisch, da es beides Neoprenalternativen sind und nicht trocken halten sollen.
Bei meiner Hose von Reed, die wohl unter Semitrocken laufen soll, ist mir letztes Wochenende beim Anziehen bewusst geworden, dass der untere Beinbereich relativ stark gedehnt wird um den Fuss durch das Loch am Hosenbein zu bekommen. Ob das Material diese Dehnung lange mitmacht bin ich mir halt nicht sicher. Das ist aber, wie ich versucht habe es deutlich zu machen, meine Befürchtung. Andererseits hat bei mir noch keine Paddeljacke ewig gehalten. Am längsten hielt noch die Jacke von Helmi dicht, die auch eine glatte Dichte Außenschicht hatte, die war aber nicht Dehnfähig. Heute habe ich noch eine Jacke von Zölzer, die aus dem gleichen Material ist aber andere Nahtversigelung hat.

Wenn meine Befürchtung unbegründet ist, dann ist das Super. Meine Reed Hose habe ich aber noch nicht so lange, dass ich dazu ein abschließendes Urteil fällen kann. Die Bündchen sind auch aufwendiger gearbeitet als bei dem Pullover.

Noch zur Frage von paddelmani: ich brauche keinen Trockenanzug, wenn ich nicht damit rechnen muss nass werden zu können.
Im Surfski brauche ich den Schaft nicht, denn da habe ich auch keine Spritzdecke. Im Kajak trage ich Trockenanzug aber vorallem erst, wenn Wellen oder Wehre das nass werden im Winter unangenehm macht. Ansonsten halte ich mich für sicher genug, dass ich auf Trockenanzug verzichten kann. Ich trage auch keinen Helm im Auto, nur weil ich auf der Autobahn schneller als Hundert fahre.

Noch einen schönen Abend, Ulf

Hallo Haveljunge,

auch ich habe seit 3 oder 4 Jahren einen Pullover von Reed und muss Ulfs Aussage leider bestätigen. An den Stellen, wo das Material beim An- und Ausziehen stark gedehnt wird (bei mir sind das unterer Bund und vor allem Kragen), bilden sich Risse in der Beschichtung und kleinere Delaminierungen. Ist jetzt kein Drama, weil es sich ja, wie Ulf schon schrieb, um eine Alternative zu Neopren handelt und nicht um einen Trockenanzug. Die Hose von Reed, die ich schon ein Jahr länger benutze, ist übrigens noch einwandfrei. Die muss ich aber beim An- und Ausziehen auch nicht über den Kopf zerren und sie ist aus dem dickeren Material, der Pulli aus dem dünneren. Insgesamt finde ich die Klamotten eigentlich sehr gut, weil sie relativ guten Kälteschutz bieten und trotz des engen Anliegens nicht in der Bewegung behindern.
Übrigens gibt es von Hiko inzwischen ein vergleichbares, "Aqual" genanntes Material; die daraus gefertigte Bekleidungsreihe nennt sich "Hiko Lars". Allerdings scheint sich die Auswahl (bisher zumindest) auf 1 Hemd, 1 Short, 1 lange Hose und Socken zu beschränken. Die Socken habe ich kürzlich erhalten, sie machen einen sehr guten Eindruck. Ich habe sie aber erst 1x getragen. Dicht sind sie jedenfalls, im Gegensatz zu den Sch...-Sealskinz.

Grüße, Gerhart

Moin!

Hier ein kurzer Bericht von der ersten Erfahrung mit einem neuen Dry Fashion Anzug.

Der Anzug besteht aus Drei-Lagen Material, welches sich für mich sehr angenehm tragen läßt. Es ist auf jeden fall sehr leise.
Der erste Eindruck in Bezug auf die Atmungsaktivität war recht positiv. Logischer Weise aber nur da, wo überhaupt die Möglichkeit des Feuchtigkeitsaustausch gegeben ist. Im Bereich der Schwimmweste oder im Boot kann es nicht funktionieren.
Das Material macht einen wertigen und vor allem durch die Verstärkungen robusten Eindruck.
Ein Pinkler ist für mich wirklich nicht notwendig, da der Reißverschluss von unten nach oben öffnet.
Auf einen doppelten Kamin verzichte ich gerne, da durch meinen Neoprenkamin an der Spritzdecke wirklich keine nennenswerte Menge Wasser in das Boot eindringen kann. Auch hält die Schwimmweste noch einen großen Teil Wasser ab. Ein weiterer Nachteil ist für mich, dass ich keine Spritzdecke mit Tägern benutzen könnte.
Die Neoprenmanschette am Hals war ausreichend bequem, wobei ich zur Dichtigkeit noch nichts sagen kann.
Ich brauche auch keine weiteren Taschen, da an den Hosenträgern eine Tasche angebracht ist und ich den Rest in den Taschen meiner Schwimmweste verstauen kann.
Bei meiner Größe von 190 cm bei einem Gewicht von 82 Kg war mir der XL-Anzug zu groß. Bei dem L-Anzug waren mir jedoch die Arme und Beine zu kurz. Diese wurden um 4 bzw. 7 cm verlängert.
Bei meinem Anzug handelt es sich um einen Segelanzug mit standartmäßig verlängerten Rückenteil. Füßlinge wurden optional angenäht.
Solltet Ihr auf der Rintelner Eisfahrt auf der Weser dabei sein, werdet ihr mich mit meinem gelb-schwarzen Anzug und meinem schwarz-gelben Boot bestimmt treffen und ihr könnt euch den Anzug gerne ansehen.

Jeder wird zu diesem Thema seine eigene Meinung haben und das ist gut so. Aber gerade der Austausch der verschiedenen Meinungen und die Suche nach einem optimalen Produkt ist doch auch ein Teil der Spaß an unserem gemeinsamen Hobby macht.

Gruß Torsten

Moin.

Müsste ich meinen inzwischen 8 Jahre alten Kokatat ersetzen, würde ich mich auch HIER mal informieren.

Zumindest in der Theorie machen die angebotenen Anzüge z.T. auf mich einen recht interessanten Eindruck.

Da wohl deutsche Herstellung - ggf. auf Mass - und auch weitergehende Dienstleistungen angeboten werden, zumindest eine Bereicherung des Marktes.

Gruss ; Klaus

TorstenS schrieb: Ein Pinkler ist für mich wirklich nicht notwendig, da der Reißverschluss von unten nach oben öffnet.
Auf einen doppelten Kamin verzichte ich gerne, da durch meinen Neoprenkamin an der Spritzdecke wirklich keine nennenswerte Menge Wasser in das Boot eindringen kann. Auch hält die Schwimmweste noch einen großen Teil Wasser ab

Ich selbst nutze auch einen Trocki ohne Doppelkamin; einen etwas veränderten/optimierten Sailing Standard von Dry Fashion (übrigens auch gelb/Schwarz). Und natürlich kann ich auch bestätigen: der diagonale RV, der nach oben öffnet, braucht keinen zusätzlichen Pinkler.

Allerdings ist das mit dicht und Spritzdecke ohne Doppelkamin so eine Sache: Das Wasser kommt ja nicht am Wanst oder an den Seiten rein, sondern in der Hohlkehle am Rücken. Beim toben in der Brandung und ganz besonders beim Freestyle in der Walze nimmt man ohne Doppelkamin eimerweise Wasser ins Cockpit. Isso. Wäre das mein Haupteinsatzzweck, so wäre ein Sailing Standard die falsche Wahl.

Tatsächlich tobe ich aber meist bei Wassertemperaturen und Konditionen, die sich mit Neo plus DoKa-Jacke ertragen lassen. Wenn ich den Trocki anziehe, mache ich meist weniger Mätzchen. Wer typischerweise nicht tobt sondern eher fahrtentechnisch unterwegs ist, braucht im Seekajak nicht zwingend einen Doppelkamin; wer hingegen gelegentlich oder häufig rollt, muss einen DoKa mitbestellen.

Ich finden, ein Pinkler wird dann sehr praktisch, wenn Mann sich mal im Boot unter Zuhilfenahme eines Urinals erleichtern muss, weil ein Anlegen und Aussteigen auf absehbare Zeit nicht möglich ist. Mit dem Diagonalreißverschluß stelle ich mir das sehr akrobatisch vor...

Hei

ich hab den Trocki gerade einmal angezogen. Akrobatisch ja, aber es geht.
Nur bei Wind und Wellen wird es wohl wirklich problematisch.

Torsten

Na, hoffentlich die Zähne des Reißverschlusses nicht aus Metall. So möchte man dann nicht von der Küstenwache gefunden werden

Also, ich spare immer ein wenig auf Ausrüstungsergänzungen, z.B.: Trockenanzug. Hier im Forum wird man durch einfaches Mitlesen bereits gut informiert.
Ich habe seit einiger Zeit diesen Anzug im Fokus:

>>> [www.ebay.de] <<<

Meint ihr der taugt was? Oder der "taucht" was?

Hallo Syrinx,

der Link zu dem Internet-Auktionshaus wird wahrscheinlich nicht von langer Dauer sein.
Als Diskussionsgrundlage ist die Nennung des Produktes Gul Code Zero Stretch U-Zip Drysuit geeigneter.

Gruß
Jens

Zitat
syrinx
Meint ihr der taugt was? Oder der "taucht" was?

Ja, der ist gut. Den Trocki haben mehrere Leute bei uns im Segelclub (weil der Laden gegenüber dem Club-Parkplatz Gul im Sortiment führt). Die gleiche Neo-Halsmanschette wie Dry-Fashion, aber ein SEHR eigenes RV-Design. Man kann den offenen Brust/Hals Teil nach vorn wegklappen und so recht bequem an Land herumlaufen, und das schliessen/öffnen geht allein, ohne weitere Person. Die Latex-Manschette an den Füssen hält nicht lange - ein Umstieg auf Barfuss/Knöchelmanschette ist sinnvoll.

Wie findet ihr sowas?

>>> [images.google.de] <<<

Und wenn diesen Anzug jemand hat...
wie oder was soll man da noch drüber ziehen?

Der nette Mensch von seekajak.ch war ganz begeistert von dem Ursuit und in Sachen Dampfdurchlässigkeit soll er klasse sein, aber mir hat sich eben diese Frage auch gestellt. Der Stoff soll ja so dünn sein, dass man zwingend was drüber braucht. Dornen und Abrieb widersteht der Stoff schlecht.
Ich hatte für mich keine Antwort gefunden. Es müsste ja was seinen, dass robust ist und einen gleichzeitig beim Schwimmen nicht behindert.

Also, das ist komisch.
Da habe ich eigentlich wissen wollen, ob dieser Ureuit-Anzug empfehlenswert sei:

>>> [www.kanu-connection.de] <<<

und witzigerweise führt ja mein obiger Link zu einigen Ursuit-Modellen, die sehr wohl aus strapazierfähigem Material bestehen... Cordura, Kevlar usw.... es gibt also noch mehr von der Firma.

Ja, aber das sind doch alles Tauchanzüge auf der Webseite. Damit zu Paddeln ist sicher nicht das reine Vergnügen. Außerdem sind sie richtig teuer.

Zum Ursuit MPS findet man hier zwei Beiträge im Forum:
Leichter Trockenanzug von Ursuit-Erfahrungsbericht
Kondenswasser im Trockenanzug

(Komischerweise findet man die nicht, wenn man Ursuit in der Suche eingibt

NACHTRAG: Wenn man beim Suchen bei Optionen "Zeige Suchergebnisse als Themen" wählt, kommen alle Beiträge)

Moin,

Ich nutze den Typhoon PS220 und bin sehr zufrieden. bequem, robust und absolut dicht, selbst, wenn man untertaucht.
Hab ihn für 579,-€ im Outlet geschossen und hätte ggf.im Nachhinein auch mehr bezahlt, wenn es nötig gewesen wäre.
Bei 1,91cm und 91 kg passt er in XL perfekt.

MfG

Marco