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"schnelle Boote" gibt es so etwas?

geschrieben von Ulf Böckenholt 
Re: "schnelle Boote" gibt es so etwas?
31. Oktober 2016 10:35
Vielleicht mal ein Beitrag aus Sicht eines absoluten Paddelanfängers:
Ich habe voriges Jahr (August 2015) überhaupt erst mit dem Paddeln angefangen. vorher lebte ich in Schleswig-Holstein und Gin in meiner Freizeit windsurfen. Das hat sich mit meinem Umzug nach Berlin weitestgehend erledigt. Als ehemaliger Leistungssportler muß ich aber was für meine kardinale Fitness tun. Jogging fällt aus wegen Fußgelenksproblemen, sportliches Radfahren ist mir in Berlin zu gefährlich, Indoor-Sport finde ich öde aber Wassersport stand für mich immer an erster Stelle.

Zunächst probierte ich einige Kajaks aus. Ich kaufte mir diese über e-Bay und auf diesem Weg verließen sie mich auch wieder (und zwar ohne jeglichen finanziellen Verlust) am längsten blieb ein alter Kolibri von Willy Neumann, der war einfach die größte Herausforderung.

Zu Beginn des Jahres 2016 wußte ich, wohin für mich die Reise gehen soll und ich kaufte mir einen Escape von Willy Neumann. Ich habe bei diesem Boot das (subjektive) Gefühl einer hohen Geschwindigkeit ( mein GPS zeigt auf meiner Lieblingsstrecke, dem Ruppiger Kanal bei 18km eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 9,0km/h an), aber was mir wichtiger ist, ist die Geräuschlosigkeit während der Fahrt und das damit verbundene ungestörte Naturerlebnis. Andere Boote, die ich testete waren vielleicht schneller, aber keines konnte ich geräuschärmer bewegen.

Natürlich fahre ich auf spiegelglatten Wasser und auf meiner Strecke gibt es fast keinerlei Gegenverkehr (die größten Wellen hinterlassen ein paar Stockente, die meinen Weg kreuzen).

Fazit (und zurück zum Thema): Ich habe ein Boot gefunden, in dem ich mühelos aber gefühlt sehr schnell vorankomme.
Und das ist es, was einige vor mir hier ja auch schon geschrieben haben. Es kommt nicht auf das Boot an, sondern auf die Kombination Boot/Fahrer/Gewässer.

Viele Grüße,
Stephan
Re: "schnelle Boote" gibt es so etwas?
31. Oktober 2016 11:04
Hallo,

Stephans Fazit "Paddler/Boot/Gewässerbedingungen" kann man nur unterstreichen!

Rein von der Physik kommend sind Schleppversuche schon - eben nur für genau diese Flachwasserbedingungen - bzgl. dem erforderlichen mechanischen Leistungsbedarf aussagekräftig ( siehe auch den Faden von vor zwei Jahren unter
[www.seekajakforum.de] ). Reine Berechnungen wie die von Baker sind eine gute Ergänzung, müssten aber mit Schleppversuchen verifiziert werden.

Die Biomechaniker müssen vom "Antriebssystem Mensch" kommen, was sehr viel komplexer / schwieriger ist.

Den Paddler als "Kraftmaschine" kann man z.B. einmal mit einem thermodynamischen Wirkungsgrad von 22,5% und einem mechanischen Paddelwirkungsgrad von 67% annehmen, dann kriegt man bei - im Sinne der Physik auf Flachwasser - unterschiedlich schnellen Booten entsprechende Diagramme.

Auch ist klar, dass man mit derlei Untersuchungen das eigene Leistungsniveau weder genau erkunden und schon garnicht verbessern kann. Da sind die Videoanalysen der Kombination Paddler/Boot/Gewässer mit einem erfahrenen Trainer und natürlich viele Stunden hartes Training sehr viel erfolgsversprechender!

Oder Veranstaltungen wie z.B. der "Naabtest", der zweimal im Jahr von Regensburger Ruderern/Paddlern u.a. zwecks Beurteilung der individuellen Entwicklung angeboten wird ( [www.regensburger-ruderverein.de] ).

Gruß

DonauAb
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