Fragen nach Hopps und/oder Tops meiner Zweitkayakauswahl

Hallo wertes Forum,

ich plane mir ein Zweitkayak anzuschaffen, da ich meinen Haveldampfer (Lettmann Magellan) nicht STVO-konform durch Deutschland bewegen kann, also gewissermaßen ein "im-Urlaub-dabei-habe-Boot"
Was stelle ich mir vor:
Material: PE
Länge: um die 500cm
Breite: um die 56cm
stabile Wasserlage und dennoch leicht rollbar(noch kann ich nur die erste Hälfte ;-) will's damit aber lernen)
Ladekapazität: spielt eine untergeordnete Rolle, da bestenfalls morgens raus und abends wieder nach Haus.
Gewässer: vorrangig Flüsse und Seen, gelegentlich Nordsee und Ostsee bei leichten Bedingungen und nur in unmittelbarer Nähe des Ufers.

Meine Wahl fiel auf folgende vier Modelle:

1. Venture Jura MV
2. Wilderness Tempest 165
3. P&H Scorpio LV
4. Tiderace Vortex

Die Reihenfolge stellt meine persönliche Präferenz dar, welche bislang nur auf Bauchgefühl basiert.
Mir ist klar, das ich diese Boote selbst paddeln muß um letztlich meine Entscheidung zu treffen.

Von Euch würde ich aber gerne wissen, welche gravierenden Schwächen (sofern vorhanden) die genannten Modelle aufweisen oder was sie besonders gut können und welches der vier aufgelisteten Kayaks wäre Euer bevorzugter Rollentrainer?

Vielen Dank schon mal im Voraus
Viele Grüße
Mario

Hallo Mario

Habe den Scorpio MV und meine Frau den LV. Meiner Meinung nach ist das ein sehr gutes Allround-Boot: schnell, stabil und wendig.
Einziger gravierende Schwäche ist der Preis, wenn du dich für die Corelite X Variante mit Skudder entscheidest.
Diskussion über das Boot siehe hier: [www.seekajakforum.de]

Das Jura ist mir von verschiedenen Händlern mehrmahls empfohlen worden. Vorteil ist, dass es ein Skudder hat.
Evtl. ist es mit 490 cm schon wieder einen Tick langsamer als andere Boote.

Zum Thema Rollen kann ich nichts sagen.

Wie gross und schwer bist du denn?

Moin,
ich denke bei deiner Vorauswahl kannst du nicht viel falsch machen.
Irgendwie alle ähnlich, wobei der Vortex der Verspielteste scheint.
Du wirst wohl alle testen müssen.
Meine Frau hat den Tempest, ein tolles Allround Boot ohne Schwächen(vielleicht das hohe Gewicht).
Schnell genug, dabei aber noch recht wendig und agil, schön über die Kante zu steuern, bei guter Rückmeldung.
Passt ihr wie ein Turnschuh, recht enges/niedriges Cockpit, ich muss mich da schon reinzwängen.
Den Scorpio bin ich kurz gepaddelt, angenehm, gehört auch zu den Booten, in denen ich mich sofort wohlfühle.
Zum Rollen kann ich nicht viel sagen, bin da gerade selbst am üben.

Brauchst Du wirklich ein kürzeres Boot?
Mit einem Opel Corsa (5,50 m - 4,02 m = 1,48 m) dürftest Du ihn schon so transportieren.
Mit einem Fiat Panda (5,50 m - 3,65 m = 1,85 m) fehlen ein paar Zentimer auf Fahrten über 100 km. Mit AHK ( ab ca. 300 €) + Fahrradträger (ab ca. 200 €) hättest Du das Problem auch, nur anders gelöst. Vielleicht hast Du ja schon Fahrräder?
Auf einem Smart Fortwo wirst Du ihn nicht transportiert haben, obwohl Du mit den erlaubten 3 Meter Überhang zumindest in Bezug auf §22, (4), Satz 1 StVO auch hingekommen wärst.

Ich würde mir wegen 41 cm (!) kein anderes Boot für rund 1500 € kaufen, das Deinem jetzigen dermaßen ähnlich ist. Also quasi einen Magellan "509 GTI" statt einem 550. Eins der beiden einander ähnlichen Boote bleibt erfahrungsgemäß ohnehin bald nur noch liegen. Du hast ja ein paar gute Boote im Auge und auch Lettmänner gibts fast stufenlos in allen möglichen Längen. Mit dem Magellan, einem Scorpio, c.p., kann man problemlos Kleinflüsse mit genügend Wasser, wie die Lahn ab Marburg oder die Nahe ab Kirn fahren - halt nicht jedes Wehr runter, naja ... geschenkt. Seen und Küste selbstredend.

Als echtes Zweitboot würde ich eins kaufen,das anders ist. Entweder einen kleinen Allrounder, der richtig wendig ist, meistens ja auch sehr sicher, der in Richtung Kleinflüsse/Wiesenflüsse geht, Spaß in der Brandung macht bzw. mal machen wird, mit dem man aber auch leicht ein mäßiges Wandertampo auf Seen und an der Küste halten kann (200 – 500 € gebraucht, 800 neu). Alternativ als Gegenteil davon, was teilbares für die angepeilten Tagestouren auf offenem Wasser (P&H, Vajda, ... ) und den Magellan für Gepäckfahrten, die Kaltwassersaison usw. lassen.

Chris

Manchmal ist es ja nicht nur die Länge des Autos, sondern die unmögliche Positionierung der Dachträger darauf. Bei einem Peugeot 308 (+/- VW Golf-Klasse) sitzen die Dachträger-Anschlagpunkte so weit vorn (und so nah zusammen), dass es unmöglich ist, ein Seekajak darauf zu schnallen, ohne einen grossen vorderen Überstand (streng verboten) zu fabrizieren. Wenn ich da meinen Biskaya so drauf lege, dass die Träger/Gurte in etwa vor und hinter dem Cockpit verlaufen, steht der Kahn vorn 70 cm über!

Allerdings ist Seekajak auch kein Sport für Kompaktwagen-Fahrer... da passt das Auto dann eben nicht zum Leben, deshalb sollte man dann entweder sein Leben, oder sein Auto ändern.

Zitat
shovelhead
Allerdings ist Seekajak auch kein Sport für Kompaktwagen-Fahrer... da passt das Auto dann eben nicht zum Leben, deshalb sollte man dann entweder sein Leben, oder sein Auto ändern.

Fehlt da ein Ironie-Smiley oder meinst du das wirklich?

Zitat
shovelhead
nicht nur die Länge des Autos, sondern die unmögliche Positionierung der Dachträger ...
... da passt das Auto dann eben nicht zum Leben, deshalb sollte man dann entweder sein Leben, oder sein Auto ändern.

Ich hab' den Verdacht ich sehe zu viel Werbung ... ;-)

Ohne Worte

Zitat
watt?
Fehlt da ein Ironie-Smiley oder meinst du das wirklich?

Was sollte daran ironisch sein? Ein Kajaker aus unserer Gruppe kam vor vielleicht sechs Monaten mit seinem nagelneuen Peugeot 308 an und hatte genau das Problem. Er ist seit n Jahren im Kajak unterwegs und kauft sich ein Auto, mit dem er das Boot nicht transportieren kann... wie sagt es Forest Gump so schön: Dumm ist, wer dummes tut!

Autos sind durchlaufende Posten, da hängt wenig Herz dran, und die kauft man passend zu den derzeitigen Lebensumständen. Wenn die Kinder noch oft mitfahren einen Kombi oder Bulli, wenn man einen schweren Boots- oder Pferdehänger zieht nimmt man einen grossen 4*4 mit langem Radstand, wenn man eigentlich nur zur Arbeit ein Auto braucht und sonst alles zu Fuss erledigen kann kauft man einen Smart .... und wenn man 5,50m Dachlast durch die Weltgeschichte gondeln möchte kauft man ein Auto mit passender Dachlänge. Es ist echt nicht kompliziert.

Zitat
watt?
Fehlt da ein Ironie-Smiley oder meinst du das wirklich?

Eine liebe Paddelfreundin von mir ist Harfenistin, die geht zum Autokaufen mit der Harfe. Wenn die nicht bequem passt ist das Auto von der Liste. Das ist so abwegig nicht.
Ich kenne eine Menge Radsportler die so ähnlich vorgehen, sogar Modellflieger und Pudelzüchter machen das so. Warum grade Seekajakfahrer nicht? (das mit der Harfe ist aber jedesmal wieder lustig)

Gruß
Thomas, der Autos immer ganz pragmatisch nach dem Einsatz aussucht

Kajak: 6,37m und das passende Auto

Schon klar, ich habe auch schon ein Auto nicht gekauft, weil der Abstand der Träger zu gering war (auch ein Peugeot), aber muss man gleich die gesamte Kompaktklasse für Seekajaker auszuschließen?

Die Harfinistin stimmt immer, die Harfe nie...

Wenn das Auto geeignet ist, also einen kajakgerechten Anbau der Träger erlaubt und die zulässige Dachlast stimmt (selbst etliche sog. Mittelklasse-Pkw und SUV haben max. 50 kg, da wird es im Normalfall nichts mit zwei Booten auf dem Dach), braucht man Klein-/Kompaktwagen keineswegs auszuschließen, s. o..
Diejenigen, die Fixpunkte zur Trägermontage aufweisen, sind allerdings in der Regel untauglich (sofern man sie nutzen muss). Die Befestigung mit meist verlierbaren Teilen ist so umständlich, dass es keinen Spaß macht - vor allem dann nicht, wenn man nicht ständig mit Geweih herumfahren will.

Eine kajaktaugliche Lösung bei den Kompaktwagen bietet der Cross Polo von VW mit seiner stabilen und gut nutzbaren Dachreling.

Bei meiner letzten Autosuche (es kam nicht zuletzt wg. Kajak nur mindestens ein Minivan in Betracht) habe ich feststellen müssen, dass manche Dachreling faktisch nur eine Zierleiste ist. Der Citroen C4 Grand Picasso der aktuellen Baureihe z. B. hat eine schön lange Reling und darf laut Hersteller 80 kg aufs Dach nehmen. Das ist dazu noch richtig breit, man könnte locker 3 Kajaks aufladen. Aber die Montagepunkte für die Querträger sind fix, sehr eng beisammen und wohl so wenig vertrauenerweckend, dass bspw. Thule eine maximale Beladung von 40 kg vorgibt (inkl. Trägern!). Ähnliches gilt für die ältere Ford Galaxy Baureihe, erst bei der neuesten Version ist die Dachreling voll nutzbar.

Grüße
Christian

Hallo an Alle,

mein derzeitiges Auto ist ein AUDI A2. Der ist laut Zulassung 3,82m lang. 5,50m - 3,82m = 1,68m.
1,68m > 1,50m, also nicht STVO-konform.
Das Auto habe ich seit 12 Jahre, paddeln tue ich seit 3 Jahre. Das Auto war also zuerst da.
Ein neues Boot ist allemal billiger als ein neuer PKW.



Es wurde nach meinen Körperdaten gefragt.
Also ich bin 168cm kurz, der größte Teil meiner 86kg befinden sich oberhalb der Gürtellinie, somit passe ich dennoch in schmale Luken hinein. Zwar kommen die Boote mit meinem Gewicht an ihre Lastgrenzen, aber das stört mich nicht, da ich kein Gepäck mitnehmen will.

Da keine gravieren Probleme benannt wurden, heist es nun für mich ausprobieren.
Vielen Dank an Alle.
Viele Grüße
Mario

§ 22 Absatz 4 Satz 1 StVO wurde schon erwähnt. Bis 100 km Entfernung geht´s also - jedenfalls theoretisch und rechtlich einwandfrei - mit Deinem A2.

ja, aber Berlin -->Sankt Peter Ording ist weiter als 100km.
Berlin --> Rügen ebenfalls weiter als 100km, genauso wie Berlin --> Usedom.
Ergänzend muß ich noch anmerken, das mein Verhältnis zu unseren Staatsdienern nicht das beste ist.

Viele Grüße
Mario

... naja, ich dachte halt, dass wenn ich 6,40 m mit einem Clio unbehelligt und ungeteilt nach Perpignan kriege, Du mit einem kaum kürzeren Auto auch 5,50  von Berlin an die Ostsee bekämst. Für den A2 scheint es nur abnehmbare Kupplungen zu geben, die bei einem 12 Jahre alten Auto im Grunde zu teuer sind.
Trotzdem würde ich das neue Boot so kaufen, dass es in der Lage ist, den Magellan zu ersetzen. Meine Prioritätenliste unter den vier Booten wäre wahrscheinlich umgekehrt.

Chris

Zitat
shovelhead

Allerdings ist Seekajak auch kein Sport für Kompaktwagen-Fahrer... da passt das Auto dann eben nicht zum Leben, deshalb sollte man dann entweder sein Leben, oder sein Auto ändern.

oder das Boot. Dann kann man auch den Zug nehmen :-)

Hach, die marktüblichen Faltlakaks sind leider viel zu breit ...

so, nun mal wieder zurück zu den Kayaks....

@ Paddelmani:
auf EKÜ-Seite steht unter anderem beim Scorpio LV :

Zitat
Die Sitzhaltung im Scorpio ist nicht jedermanns Sache: Durch die eng beieinander liegenden Schenkelstützen sind die Beine nur leicht nach außen gespreizt. Der daraus resultierende kurze Hebel der Oberschenkel erschwert etwas die Kontrolle beim Fahren über die Kante.

Ist das bei Eurem MKII auch noch so? Habt Ihr den alten Scorpio mit MKII vergleichen können?
Habt Ihr auch schon Erfahrungen mit dem passenden Segelset welche P&H optional anbietet?

Viele Grüße
Mario

Zitat
Tiefwasser
Hach, die marktüblichen Faltlakaks sind leider viel zu breit ...

Da gibt es doch eine große Auswahl.

Der Hart Eski, der Hammer Eski, der Hart Eski, der Hartel Flossen-Aijuk, der Gesa Drau und der Wieser Falteski sind doch alle nur 48cm breit.
Man bekommt sie natürlich alle nur gebraucht, weil sie bis auf den aus den fünfzigern stammenden Drau alles Vorkriegsboote sind.
Wenn Du so etwas mal fahren möchtest, kannst Du die mal bei uns probefahren (bis auf einen).

Viele Grüße
Lutz