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PKW Dachtransport K1 Rennboot

geschrieben von mjke 
PKW Dachtransport K1 Rennboot
01. August 2016 09:47
Liebe Kajakfreunde,

drei Tage "Haus am See" führten mich zu der Idee der Bootsmitnahme. Also Standard-Dachträger besorgt sowie günstige Kajakträger. Vorhandene Bedenken, ob ein klassisches Rennboot mit seiner 51cm-Verbreiterung auf diese Weise wirklich transportabel ist, habe ich erfolgreich verdrängt: Erst einmal vor Ort ausprobieren.

Die Ernüchterung kam natürlich schnell: Vor allem die seitlich spitz zulaufende Rumpf-Breitstelle lässt sich nicht so ankanten, dass sie auch nur annährungsweise in den Träger passen würde. Zudem ist die Luke derart lang, dass man beim Festzurren direkt den Süllrand malträtieren würde - von der Gesamt(in)stabilität des dünnen GFK-Bootes einmal abgesehen, die eine materialschonende Verzurrung ohnehin beinahe unmöglich macht. Da fiel mir auch wieder der alte (mittlerweile nicht mehr vorhandene) Rennboot-Trailer ein, den der Verein mal besaß: Die Boote wurden weit vorne und weit hinten eingehängt und der Rumpf nur durch gepolsterte Tatzen abgestützt. So geht das natürlich.

Ich habe dann ein Abfahrtsboot mitgenommen. Das war auch ganz nett, jedoch will ich die Idee des Rennboot-Transportes noch nicht aufgeben. Also:

Geht es überhaupt? Der Fachhandel bietet wenig, um das Grundproblem in den Griff zu bekommen: Beim PKW-Dachträger stehen die Auflagepunkte konstruktionsbedingt relativ eng zusammen, so dass man in jedem Fall relativ weiten Überstand eines in seiner Grundstruktur nicht in alle Richtungen gleich stark belastbaren Bootes hat, das man zudem nicht wirklich fest verzurren kann. Vorne ist außerdem die Luke im Weg, die man beim Verzurren zusammendrücken würde. Im Grunde muss man die Fixierung des Bootes über Spanngurte vermeinden. Dazu fällt mir nur ein Weg ein: Aus Styrodur exakt passende, auf die Holmen zu montierende, möglichst breite Aufnahmen herstellen, in die das Boot passgenau eingelegt und leicht vergurtet werden kann. Seitlich könnte man auf Senkrechtstützen zurückgreifen, die zusätzliche Stabilität böten. Wenn man dann das Boot noch gegen horizontales Verrutschen sichert, müsste es doch passen?

Für weitere Ideen und Tipps bin ich dankbar.

VG
mjke
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
01. August 2016 11:24
Wenn das Boot so instabil ist , könnte man doch eine stabile Unterlage herstellen und mit Schaum das Boot mehrfach abpolstern.
Zum Beispiel wie mit Landmanns Dachleiter oder Francisco Lilley Cradler kayak roof racks

Gruß
Jens
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
01. August 2016 11:41
Hallo Mike,
bei mir lege ich immer Streifen sog. Bautenschutzmatte zwischen Boot und Träger und Boot und Gurte, das Zeug besteht gefühlt aus geschrederten Altreifen und dämpft gut und sorgt dafür das das Boot nicht wegrutscht, dadurch muss ich die Spanngurte nicht so doll anziehen, Süllrand auf den einen Träger und das flache Heck auf den anderen, falls das nicht passt, können die Schaumpolster von Kajaksport helfen. Ansonsten binde ich immer noch den vorderen Toggel an die Dachreling, falls nicht vorhanden, knote ich eine kleine Schlinge und stülpe diese über das vordere Ende des Bootes und binde diese dann an die Reling( Sinn des Ganzen ist ein duchrutschen der Ladung bei starken Bremsungen oder gelängten Gurten zu stoppen).
Bis jetzt hats immer gut funktioniert.
Grüße, Stefan
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
01. August 2016 11:59
Zitat
s.kurzer
knote ich eine kleine Schlinge und stülpe diese über das vordere Ende des Bootes und binde diese dann an die Reling( Sinn des Ganzen ist ein duchrutschen der Ladung bei starken Bremsungen oder gelängten Gurten zu stoppen).

Und hier eine etwas stabilere Version auch zum Diebstahlschutz. Die Stahlseile ließen sich sicher noch etwas polstern
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
01. August 2016 18:35
Du hast dir "günstige Kanuträger" besorgt. Welche denn ?

Ich benutze Ovalbügel, siehe Foto, auch weil ich drei Boote mitnehme. In der Mitte mein Plastex-Rennboot, 51 cm, beste Materialklasse. Da biegt sich nichts zusammen. Der Lukendeckel (nach Maß von der Fa. Zoe.) schützt den Süllrand. Die Spanngurte nicht so massiv anziehen, bis es kracht und knistert.

Besser und so transportiere ich das Rennboot meines Sohnes: gepolsterte Tasche.
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Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
02. August 2016 10:52
Vielen Dank für die Antworten. Eine Unterlage in Leiterform ist nicht schlecht, nun bin ich allerdings auch nicht im Smart unterwegs. Das Roof Rack schaut auch interessant aus. Vor allem die schwenkbaren Halbbügel scheinen genial. Das ganze baut allerdings schon recht hoch.

Das Boot einfach ungedreht flach aufs Oberdeck zu legen ist natürlich eine naheliegende Variante, die ich noch einmal eingehender ausprobieren muss. Allerdings ist der Bereich vom hinteren Süllrand bis quasi zum Heck leicht konvex geformt und besteht echt nur aus einer Lage GFK. Ich weiß nicht, ob man das sicher Abpolstern kann.

Torsten, danke für das Bild. Aktuell habe ich Eckla Ovalbügel drauf. Die scheinen recht schmal zu sein. Mein Problem ist einfach, dass die alten Boote relativ breit bauen wegen der alten Mindestbreite. Das dürfte bei einem modernen Plastex anders sein.
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
02. August 2016 11:12
Man kann sich diese relativ billigen Ovalbügel auch dem Boot gemäß zurechtbiegen. Es schadet dann nichts, ein Paar Bügel für nur ein Boot oder einen Bootstyp hinzubiegen. Ich habe in meine Ovalbügel bislang alles reinbekommen, von Wildwasserboot bis Surfski. Das Boot nur in die Bügel reinlegen, passend biegen, so dass das Boot auch unten Kontakt hat (dann wippt es nicht vertikal), und dann die Spanngurte um Boot und Dachträgerholme führen (bloß nicht die Gurtaufnahme der Bügel selbst nutzen, das quetscht dann das Boot zusammen ... taugt nur für breite Tupperdosen).
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
02. August 2016 14:48
Bevor ich die RoofRack etc.- Variante ausprobiere, würde ich mir lieber eine normale Aluleiter aus dem Baumarkt kaufen und das Boot da drauf tüdeln. Allerdings fahre ich schon einige tausend Kilometer mit dicker Rohrisolierung auf normalen Dachholmen rum. Ich hatte bislang nicht da Gefühl, dass da was wackelt. Bei der alten Form würde ich es auch mit dem Kopf nach unten drauflegen. Ordentlich festziehen (Ohne, dass es knackt!) und ab dafür. Ab und zu mal einen Blick nach oben und ggf. nachziehen. Nach meiner Erfahrung neigen Rennboote auch nicht dazu, sich aufzuschaukeln. Dazu sind sie zu steif.

Die Leitervariante wäre sicher etwas für einen K2.

Grüße, vauWe
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
02. August 2016 15:29
Hallo Männer,

aus persönlicher Überzeugung, und ohne in irgendeiner Form Anteilseigner beim Hersteller zu sein winking smiley, empfehle ich uneingeschränkt die THULE 874 Dachträgeraufsätze.

Dieses System verwende ich seit Jahren beim Transport von mit 8-12 kg leichten Master-, Touring-, Abfahrts- und Slalom-K1.

Sowohl bei lokalen Überland- als auch bei langen Autobahnfahrten erweisen sich diese einstell-/anpassbaren Dachträgeraufsätze als materialschonende und sichere Verbindung zwischen Bootsrumpf und Dachträger.


Viele Grüße
Frank
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
02. August 2016 19:21
Hallo,

alternativ sowas: Carl Douglas Ruderbootsträger

Weiß jemand, ob irgendwer in Deutschland was vergleichbares verkauft? Der Brite hat "no shipping" dranstehen. Aber wo ein Skiff draufgeht, sollte das kurze Rennkajak eigentlich kein Problem haben. Es würde zumindest den Punkt des Spanngurts über den überstehenden Sülrand gleich mit beseitigen. Alternativ halt bei einer lokalen Werkstatt nach den Möglichkeiten zur Schweißunterstützung fragen und die Suche nach rutschhemmenden dämpfenden Auflagen beginnen.

Viele Grüße
Hendrik
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
03. August 2016 12:18
Frank hat natürlich Recht: THULE 874 Dachträgeraufsätze sind am besten geeignet; mein Problem war, 3 Boote aufs Dach zu bekommen. Alternative zu den teuren THULE Teilen gibt es noch die im angehängten Foto (50 Euro). Ein Bekannter hat diese Teile zusätzlich aufgepolstert und transportiert damit sein Masterboot.
Moderne Renn- oder Marathonboote sind in einer gepolsterten Hülle am besten aufgehoben.
Dann wurde hier vom "Biegen" der Ovalträger gesprochen: die hochwertigen aus Edelstahl lassen sich nicht biegen. Vor Jahren habe ich mal ein Vereins-K2 transportiert und hierzu die Ovalbügel etwas aufgebogen. Bei einer der nächsten Fahrten kam es dann zum Bruch des Bügels....

Danke für die guten Beiträge; unsere teure und fragile Rennboote zu transportieren ist nicht ganz leicht.
Anhänge:
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Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
03. August 2016 13:25
Hallo,
meine Lösung, billig gut gibt Arbeit aber seit Jahren bewährt.
[www.kanubauertreffen.ch]
Man hat eine genaue gute Auflage, gepolstert in meinem Fall hier für den Swift.
Man muss weniger fest Binden, nur noch festhalten. Vordere Leine vor dem Süllrand, verhindert Rutschen.
Material, 2 Latten in der Breite des Dachträgerholmes und 4 Streifen Sperrholz.
Eine Stich oder Bandsäge und etwas Polstermaterial.
Gruss Paul
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
05. August 2016 08:54
Der Nachteil des Ruderbootsträgers von Hendrik wäre m.E., dass die V-förmigen Träger starr sind und sich nicht der Bootsform anpassen können. Denn auch der Rumpf der oben gezeigten Boote ist zwar insgesamt steif, aber doch auch ein bisschen eindrückbar. Bis in die 80er war das scheinbar so, irgendwo musste das geringe Gewicht ja herkommen. Vielleicht ist es auch ein Alterserscheinung, wobei das Gewebe insgesamt noch gut aussieht. Mir ist der Rumpf-Flex vor dem Verladeproblem nie so aufgefallen.

Jedenfalls habe ich mir jetzt die Thule Träger bestellt in der Hoffnung, dass die Gummi-Auflagen wirklich so flexibel sind, um sich der Bootsform anzuschmiegen. Preislich finde ich sie für Thule-Verhältnisse - auch angesichts der Tatsache, dass sie scheinbar recht universell einsetzbar sind - noch im Rahmen. Danke nochmal an Frank für den Tipp. Beim Durchklicken hatte ich die 874er schon mal gesehen, sie im Kopfe aber breiteren und schwereren Booten zugeordnet.

VG
mjke
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
07. August 2016 09:13
Die berühmte eierlegende Wollmilchsau gibt es auch in diesem Bereich nicht.
Irgendwie muss man je nach Bootstyp Zugeständnisse machen. Ich habe auch verschiedene Varianten auf PKW und Wohnmobil.
Die Thuleträger kommen den Erfordernissen noch am Ehesten entgegen wenngleich auch sie nicht alle Ansprüche erfüllen. Da muss man eben nochmal einen Schaumgummistreifen darunterlegen dann ist es meist o.k.
Meine habe ich jetzt ungefähr 10 Jahre und dann verschleißen sie auch langsam, sodass die Verstellung der Winkel mehr so einwandfrei funktionieren.


Rüdiger
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
07. August 2016 09:15
Hier noch ein Hinweis zu den Thulemulden aus eigener Erfahrung: achtet darauf, dass sich die mitgelieferten Schauben nicht in die Gummiauflage drücken, sonst gibr es Druckstellen am Boot. Ich habe inzwischen Stoppmutter und den 10-er dabei...

Carsten
Anonymer Teilnehmer
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
08. August 2016 14:07
Hallo zusammen,

LaSi von Weichverpackungen ist ein ähnlich gelagertes Thema.

Bei meinem jetzigen Auto sind die Dachträgerholme so nahe aneinander, dass eine Rennbootluke vorn und hinten aufliegt. Meinen Escape kann ich auf die Weise fast schon autobahnsicher verzurren, weil er steif genug ist. Ein Kinderrennboot aus VE/Diolen gibt schon spürbar nach. Man zieht die Gurte mit entsprechend Gefühl an und es geht auch – bis etwa 100.
Einige Boote können an Senkrechtstützen, auf der Seitennaht stehend, besser verzurrt werden.
Ein schwerstens misshandelter "Berliner Blauer" bzw. ein ebenso zerschundener Ranger verkraften das nicht. Gurte, Gummistropps oder ähnliches um die Dachträgerholme hindern das Boot vor allem am seitlichen Wegrutschen und am Rumhoppeln auf den Holmen. Gesicherte Schlingen vorne und hinten um die Rumpfenden sichern die Position das Boots längs zur Fahrtrichtung und vermindern das Nicken. Die vordere Sicherung der Schlinge ist so stark, dass sie das Boot bei einer Vollbremsung halten würde, die hintere sichert die Schlinge nur gegen Abrutschen. Stoßstangen, wie heute noch am Lada Niva, T1/2/3, Opel Rekord oder den vielen anderen guten verchromten sind zum Zurren optimal.
Problematisch ist, dass mein Auto vorn und hunten quasi nur aus nachgiebigem Plastik besteht und ich nur einen Befestigungspunkt habe. Vorn an der einschraubbaren Abschleppöse, hinten an der AHK. Trotz der ganzen Bändselage setzt sich das Boot bei viel Wind immer etwas in Bewegung. An die Motorhaubenscharniere zu gehen, ist mir unheimlich. Ein Rundumgurt scheitert am Katalysator in dem Bereich. Eine weitere lange Last mit entsprechend mehr Gewicht auf dem Dach würde zwar das Zurren erleichtern, aber die Nick-Neigung verstärken. Bleibt also langsam zu fahren.

Chris
Re: PKW Dachtransport K1 Rennboot
27. August 2016 21:17
So, jetzt habe ich endlich Fotos gemacht: Bei mir passte das Boot nämlich auch nicht auf die Träger, nach einer Anregung aus dem engl. Surfski- Forum ließ sich das mit kleinen Anpassungen und einer Leiter aus dem Baumarkt aber so lösen: Die Leiter wird auf dem Dachgepäckträger festgezurrt, und dadurch, dass sich die Auflagen durch die Wahl zweier nebeneinander liegender Sprossen über die Mitte hinaus zusammenschieben lassen, liegt das Boot jetzt wirklich gut gefasst und die Gurte sind auch aus dem Lukenbereich raus. Meine Boote lagen noch nie so ruhig!
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